Kita-Diskussion auf dem Rücken der freien Träger?

Kita Praktikum (1)
Michael Panse, MdL vor der AWO-Kita im Rieth
Kaum haben sich Gewerkschaften und Kommunen über die Tarifanpassungen bei den Erzieherinnen in den kommunalen Einrichtungen geeinigt, wird die Verantwortung weiter geschoben. In Thüringen dauerte es keinen Tag, bis die ganz Linken und der Gemeinde- und Städtebund forderten, das Land solle sich an den Mehrkosten beteiligen. Vor einigen Wochen lehnte die kommunale Seite jegliche Kostenbeteiligung bei der Erhöhung der Landeszuschüsse ab. Verwunderlich ist bei der ganzen Debatte jedoch, dass offensichtlich keiner der Beteiligten das Tarifgefälle zwischen freien Trägern und kommunalen Beschäftigten diskutiert. Bereits jetzt werden die Erzieherinnen in den kommunalen Kitas mit durchschnittlich 150 Euro/monatlich besser vergütet. Wenn jetzt die Schere weiter auseinandergeht, werden in naher Zukunft freie Träger Probleme haben, gute Mitarbeiterinnen zu bekommen. Die Linken interessiert das ebenso wenig, wie die kommunale Seite. In Erfurt werden die Erzieherinnen in den zehn kommunalen Einrichtungen von den Erhöhungen partizipieren. Ich gönne es ihnen von Herzen, weil ich erleben konnte, wie anstrengend der Beruf ist. Dies gilt aber auch für die Erzieherinnen in den 86 Einrichtungen der freien Träger. Mit einer Stadtratsanfrage, will ich jetzt vom Oberbürgermeister wissen, wie groß die Unterschiede aktuell sind und wie er ein vergleichbares Tarifgefüge befördern will.

2 Gedanken zu „Kita-Diskussion auf dem Rücken der freien Träger?“

  1. Eine tolle Logik, Herr Panse. Hab ich das richtig verstanden? Lieber sollen die Mitarbeiter im öffentlichen Dienst genausowenig verdienen wie die Mitarbeiter der freien Träger, damit die Ungerechtigkeit besetitigt ist?

    Die CDU ist doch eine kirchennahe Partei. Regen Sie doch mal, dass die Kirche ihre Mitarbeiter menschenwürdig und nicht mehr unter Tarif bezahlt!

    Damit wäre allen geholfen. Den Tarifabschluss und damit die 150 EURO mehr infrage zu stellen, ist mehr als schäbig.

  2. @Sven:

    Sie haben mich leider falsch verstanden. Mein Satz „ich gönne es ihnen von Herzen“ ist eigentlich nicht falsch interpretierbar. Mich wundert, dass Sie dies dennoch tun.

    Es ist unredlich mir zu unterstellen, ich hätte etwas gegen die Tarifabschlüsse. Das Gegenteil ist der Fall.

    Es ist nicht zu akzeptieren, dass Mitarbeiterinnen bei freien Träger deutlich weniger verdienen. Leider trifft dies bei einer großen Anzahl der Träger, die in der Liga der Wohlfahrtspflege organisiert sind zu. Sogenannte Haustarifverträge liegen deutlich unter dem kommunalen Niveau.

    Ich werde in meiner Funktion als Stadtrat und sozialpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion darauf drängen, dass die Mitarbeiterinnen der freien Träger ebenfalls mit ihren Tarifverträgen nachziehen.

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