Gedenken an die Opfer der Pogromnacht

9 November
Gedenken auf dem jüdischen Friedhof
Kein Tag steht so sehr wie der 9. November für die Widersprüchlichkeit der deutschen Geschichte. Neben dem Fall der Berliner Mauer, der heute überall gefeiert wurde, ist dieser Tag mit seinem Gedenken an die Pogromnacht von 1938 und an deren Opfer sowie den folgenden Holocaust fortwährende Mahnung. Wie in den vergangenen Jahren auch war ich deshalb am Vormittag beim Gedenken auf dem jüdischen Friedhof dabei. Schüler des Erfurter Ratsgymnasiums erinnerten auch an die Verantwortung gegenüber künftigen Generationen.  
9 November (14)
Wiedersehen mit Marianne Spier-Donati an der Denknadel
Dieser Verantwortung will der Arbeitskreis „Erfurter Gedenken“ auch mit seiner Aktion und dem Aufstellen der ersten vier Denknadeln gerecht werden. Diese Denknadeln sollen künftig im Erfurter Stadtbild an verfolgte und ermordete jüdische Mitbürger erinnern. Die erste der Nadeln erinnert an die Eheleute Hilde und Carl Ludwig Spier in der Straße des Friedens 1. Sie bewohnten dieses Haus bis zu ihrer Verteibung mit ihrer Tochter Marianne Spier, die 1930 in Erfurt geboren wurde. Nach fünf jahren flüchtete die Familie nach dem In-Kraft-Treten der Rassengesetze. 60 Jahre später kehrte Marianne Spier-Donati auf Einladung des damaligen OB Manfred Ruge erstmals in ihre Geburtsstadt zurück. Marianne  Spier-Donati war heute gemeinsam mit ihrer Jugendfreundin Olga Tarcali wieder in Erfurt. Olga Tarcali hat ihrer Lebensgeschichte in einem bewegenden Buch „Rückkehr nach Erfurt“ aufgeschrieben. Ich habe mich über das Wiedersehen mit beiden Frauen sehr gefreut. Bereits vor einigen Jahren konnte ich im Rahmen des Denktag-Projektes der Konrad-Adenauer-Stiftung mit ihnen gemeinsam das Buch bei einer Buchlesung bei Peterknecht vorstellen. Weitere Denknadeln werden in Erfurt folgen. Für eine der Nadeln haben die Stadträte aller Stadtratsfraktionen Geld gegeben. Ein gutes, ein hoffnungsvolles Zeichen!  
9 November (15)
Wer die Rose ehrt...
Dieses Signal fand auch Würdigung bei der Abendveranstaltung im Erfurter Rathaus. Dort trugen sich 15 Erfurterinnen und Erfurterin das Goldene Buch der Stadt ein.  Das Rahmenprogramm mit einer Festrede von Probst Falke reflektierte die Zeit der Wende und der ersten Demonstrationen in Erfurt. Das Lied von Renft „Wer die Rose ehrt, der ehrt heutzutage auch den Menschen“ passte wunderbar dazu. Ein Tag der viel Anlass zum Nachdenken gibt!

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