An der Vuvuzela lag es nicht…

Vuvuzela auf Basi einer FDJ-Schalmei
Vuvuzela auf Basis einer alten FDJ-Schalmei
Heute war das Glück nicht auf Seiten der deutschen Fußballfans. Die Niederlage gegen Serbien schmerzt nach dem tollen Auftaktspiel gegen Australien um so mehr. Im Waldcasino habe ich das Spiel mit den Vorstandskollegen vom SWE Volley-Team verfolgt. Im Gepäck der Fan-Ausstattung hatte ich neben den diversen Fahnen auch eine Ur-Form einer Vuvuzela. Bei Wikipedia ist nachzulesen: „Ursprünglich aus Blech hergestellt, wurde die Vuvuzela in Südafrika in den 1990er Jahren entwickelt. Im Jahr 2001 begann das südafrikanische Unternehmen Masincedane Sport mit der Massenproduktion aus Kunststoff, die durch eine Kooperation mit der South African Football Association gefördert wurde. Neben der Makarapa wurde sie Symbol des südafrikanischen Fußballs sowie offizieller Fanartikel. Während zunächst nur wenige Fans die Trompete als Einpeitsch- und Rhythmusgerät in Begleitung zu Tanz und Gesang nutzten, entwickelte sie sich zu einem Massenphänomen insbesondere der südafrikanischen Fußballfankultur.“
Zum Glück bringt mein Sohn die neumodische Plastikfassung noch nicht auf volle Lautstärke
Zum Glück bringt mein Sohn die neumodische Plastikfassung noch nicht auf volle Lautstärke
Das scheint aber nur zum Teil zu stimmen! Meine Ost-Vuvuzela ist bereits 28 Jahre alt! Kurz vor dem Ende meiner Schulzeit kam sie in meinen Besitz (mein Zwillingsbruder war daran beteiligt). Sie war ursprünglich Eigentum einer FDJ-Schalmeiengruppe. Nach dem sie für die politische Zwangsberieselung, durch einen schnöden Raub, nicht mehr genutzt werden konnte kam es zu einer intensiven Diskussion um die Nachnutzung. Das Gerät bestand ursprünglich aus vier zusamengefügten Blechhörnern. Daraus wurden dann vier einzelne „Vuvuzelas“, die ein Mundstück angelötet bekamen. Fertig war die Ost-Vuvuzela, die fortan insbesondere bei Fußballspielen des FC Rot-Weiß Erfurt von mir und meinem Bruder genutzt wurde, gerne aber auch bei Schulabschlußfeiern und im Karneval. Ihre wichtigsten Einsätze hat die Ost-Vuvuzela aber bei dem Spielen der Volleyball-Damen des TuS Braugold Erfurt. Auch vor der Wende war ich dort engagiert und so reiste das Fangerät unter anderem mehrmals mit nach Prag. Dort erhielt ich wegen des nervtötenden Tons auch eine Platzverweis (bei einen Open-Air-Spiel unserer Damen!). Das gleiche passierte mir allerdings auch in der kleinen Halle bei Traktor Herrnschwende in Thüringen. Heute nutze ich sie nur noch selten. Im Stadion des FC RWE hat sie Platzverbot (könnte als Schlaginstrument genutzt werden). Beim Eishockey habe ich es noch nicht versúcht, ist aber eine Idee 😉 Beim Volleyball reichen bei Heimspielen unsere Trommler und bei Auswärtspielen versuche ich Hallenverbote zu umgehen. Auch heute blieb sie still – aber das lag an den fehlenden Toren für die Deutschen 🙁 Vielleicht kommt sie in den nächsten Tagen zum Einsatz. Auf alle Fälle hat sie eine längere Geschichte als die südafrikanischen Vuvuzelas!

2 Gedanken zu „An der Vuvuzela lag es nicht…“

  1. Sehr geehrter Herr Panse,
    gegoogelt nach „Vuvuzela Schalmei“ hatten Sie den Treffer auf Pole-Position. Ihr Artikel hat mir sehr gut gefallen, eine sympathische Verbindung von Ostalgie zu einem derzeitigen Massentrend.
    Und er legt nahe, dass Sie Ihrer Zeit schon vor vielen Jahrzehnten und in anderen Weltanschauungen voraus waren.
    Ich wünsche Ihnen das auch heute, dazu die Kraft, um das dazugehörige Unverständnis der Umwelt zu ertragen. Und noch gelegentliche Muße, um weiter so nette, augenzwinkernde Artikel zu schreiben.
    Viele Grüße von Rainer aus dem Schwabenland

  2. hallo, wirklich sehr fett!komme aus herrnschwende und wohne schon immer dort.schade was aus der halle geworden ist.schöne Zeiten damals.
    mag Michi

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