Besuch aus Erfurts Partnerstadt Xuzhou

Der KP-Chef von Xuzhou hat eine e-mail Anschrift...
Der KP-Chef von Xuzhou hat eine e-mail Anschrift...
Vor 16 Jahren hätte ich mir das nicht träumen lassen, dass ich zu einem Treffen mit einer Wirtschaftsdelegation aus Xuzhou (China) unter Führung des Generalsekretärs der Kommunistischen Partei gehe. Bei der Eintragung in das Goldene Buch der Stadt sowie zum anschließenden Gedankenaustausch beim Mittagessen waren auch die Fraktionsvorsitzenden der Stadtratsparteien geladen. Xuzhou ist seit fünf Jahren Partnerstadt von Erfurt, aber kaum ein Erfurter hat eine Ahnung was das für eine Stadt ist. 9,6 Millionen Einwohner in einer Provinz in der 77 Millionen Menschen leben! Im mitgebrachten Bildband konnten wir uns davon überzeugen, dass es sich bei Xuzhou um eine pulsierende moderne Metropole handelt. Wirtschaftliche Kontakte gibt es jetzt schon von weit mehr als 1.000 deutschen Firmen in die Provinz Jiangsu. Und so drehte sich auch die Delegationsreise um wirtschaftliche Kontakte. Es was schwieriger war es sich beim Mittagsgespräch dem Thema Demonstrationsrecht zu nähern. Vom Oberbürgermeister geschickt ins Spiel gebracht (in Deutschland darf man auch nicht überall demonstrieren, aber man darf), reagierte der KP Chef CAO Xingping. In seiner Stadt wird jeden zweiten Tag demonstriert und er erhält unzählige Briefe mit Hilfegesuchen. Die Leute erwarten von ihm auch Hilfe bei Ehestreitigkeiten. Auf die vorsichtige Nachfrage nach der „Hackordnung“ wurde schnell klar, warum die Delegation unter seiner Führung stand. Einen Oberbürgermeister hat Xuzhou auch, aber der ist nur die Nummer 2 in der Rangfolge, Nummer 1 ist der Chef der KP. Zwar gibt es noch sechs bis acht weitere Parteien, allerdings war deren Rolle nicht zu ergründen. Vielleicht werden wir der Frage bei einem Gegenbesuch in unserer Partnerstadt nachgehen… Zurück zur Zeit vor 14 Jahren. Damals hat die Junge Union Thüringen unter meiner Führung für Menschenrechte in China beim Besuch des Ministerpräsidenten Li Peng in Weimar demonstriert. Ich habe mir damals eine Strafanzeige wegen Beleidigung ausländischer Staatsgäste eingefangen, die aber dann niedergeschlagen wurde. Es hat sich sicherlich einiges getan seit dem imReich der Mitte. Aber es bleibt auch noch einiges zu tun und es bleibt die Hoffnung, dass unsere Städtepartnerschaft ein ganz klein wenig dazu beiträgt.

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