Elternwerkstatt zur Stärkung der Erziehungskompetenzen

Das Psychosoziale Zentrum in Erfurt
Das Psychosoziale Zentrum in Erfurt
Zum Gespräch mit dem Geschäftsführer des Trägerwerks Soziale Dienste Thüringen Herrn Joachim Schmidt besuchte ich heute das Psychosoziale Zentrum in der Tungerstraße in Erfurt. Gemeinsam mit ihm und den Fachreferenten des TWSD für den Bereich der Hilfen zur Erziehung, Kindertageseinrichtungen und der Psychiatrie diskutierten wir sehr intensiv die Angebote des Trägers und mögliche Perspektiven im Sozialraum. Drei Aufgabenfelder des Trägers finde ich besonders interessant. Das TWSD hat bereits vor geraumer Zeit sein Wohnheimprojekt „Ambulantiert“. Dies bedeutet, dass alle Wohnheimplätze für psychisch kranke Menschen durch ambulante Wohnbetreuungsprojekte ersetzt wurden. Gemeinsam mit der KOWO wurden passende 21 Mietwohnungen gefunden in denen in Gemeinschaftswohnprojekten die ehemaligen Wohnheimbewohner nun mit individuellen Hilfeangeboten in einem hohen Maß der Selbstständigkeit leben. Das Psychozosiale Zentrum ist immer noch ein Anlaufpunkt für Angebote und Hilfemöglichkeiten und im sozialem Nahraum im Erfurter Südosten verankert. Aus den ehemals 75 betreuten Menschen sind inzwischen 150 geworden und bestehende Wartelisten auf Wohnheimplätze wurden damit abgebaut. In ähnlicher Form gibt es das Projekt der Wohngruppe „Karuna“, welches sich an junge alleinerziehende Mütter mit kleinen Kindern wendet. Das intensiv betreute Wohnen für psychisch erkrankte Mütter wird in einer 4er WG gestaltet und bewährt sich nun seit zwei Jahren. Wunsch des Trägers ist es perspektivisch ein Sozialraumzentrum Wiesenhügel zu entwickeln. Neben „Karuna“ sollen dabei auch Seniorenangebote und externe Dienstleister einbezogen werden. Das dritte sehr interessante Projekt der Elternwerkstatt basiert auf einem Konzept der AWO, welches die AWO allerdings in Erfurt (noch) nicht einsetzt. Das TWSD hat dazu eigene Mitarbeiter geschult und bietet in der Elternwerkstatt ein Projekt mit 20 Modulen an. Das Ziel ist dabei nicht nur mit den hilfebedürftigen Kindern zu arbeiten, sondern vor allem den Eltern Erziehungskompetenzen zu vermitteln. Auch nach dem Projekt bilden sich noch soziale Netzwerke unter den beteiligten Eltern, die ihnen auch langfristig helfen. Letztlich setzt man damit nicht bei den Auswirkungen an sondern bei den Ursachen und damit bei Hilfen zur Erziehung im wahrsten Sinne des Wortes. Da heute die zwei Stunden Gesprächszeit gar nicht ausreichten um alle Fragen, insbesondere auch aus dem Kita-Bereich zu diskutieren, haben wir uns bereits zu weiteren Gesprächen verabredet.

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