Erfolgsmodell Bundesfreiwilligendienst!

„Nichts erfüllt mehr, als gebraucht zu werden“ so ist der Slogan des Bundesfreiwilligendienstes (BFD). Und beim Bundesfreiwilligendienst kommt es entscheidend darauf an, ob die Freiwilligen nach dem einjährigen Dienst für sich einen persönlichen Mehrwert empfinden. So knapp kann man die heutige Bildungsveranstaltung an der Bildungsstätte des Bundesamtes für Familie und zivilgeselschaftliche Aufgaben (BAFzA) in Sondershausen, der ehemaligen Zivildienstschule, zusammenfassen. Rund 50 Bundesfreiwilligen folgten der Einladung zum Bildungsseminar und ich habe als Generationenbeauftragter dort sehr gerne einen Vortrag zur Entwicklung des Bundesfreiwilligendienstes, zur demografischen Entwicklung und zum ehrenamtlichen Engagement im Freistaat gehalten. Als Generationenbeauftragter bin ich im TMSFG für den BFD zuständig und zudem in der Evaluierungsgruppe des Bundes sowie in der Bund-Länderberatungsgruppe zum BFD. Daher war es mir sehr wichtig auch von den Erfahrungen der BFDler in Thüringen zu partizipieren. Die Teilnehmer des 3-tägigen Seminars werden darüber hinaus in die Bundeshauptstadt nach Berlin fahren und sich am Mittwoch mit dem Bundestagsabgeordneten Steffen Claudio Lemme zu einem Gedankenaustausch treffen. Vor allem werden sie aber die Zeit nutzen um untereinander in einen Erfahrungsaustausch über ihre bisherige Dienstzeit und die Bildungsangebote einzutreten. In Thüringen gibt es überdurchschnittlich viele Bundesfreiwillige und zudem sind sie deutlich älter, als im Bundesdurchschnitt. Dies hat mit zwei Dingen zu tun. Zum einen wurde der Bundesfreiwilligendienst sehr früh beim Start vor über eineinhalb Jahren von den Regionalbetreuern und vielen Freien Trägern beworben und zu anderen spielt die Arbeitsmarktsituation eine große Rolle. Im BFD sind in Thüringen auch viele Langzeitarbeitslose engagiert, die dankbar sind für diese Aufgabe und die Chance sich zu beweisen. Auch wenn es nicht zur ursprünglichen Aufgabenstellung beim BFD gehört, eine Brücke zu ersten Arbeitsmarkt zu bilden, habe ich mich heute über positive Beispiele dazu sehr gefreut. In Thüringen haben wir im BFD engagierte Seniorinnen und Senioren (die bundesweiten ältesten BFDler mit 82 bzw. 78 Jahren kommen aus dem Freistaat). Und es gibt viele Beispiele, wo am Ende der Dienstzeit ein Jobangebot steht. Viele Träger suchen in sozialen Bereichen inzwischen Fachkräfte und greifen auch auf Freiwillige zu, die sich bewährt haben. Für viele andere Dienstleistende ist wichtig in den 12 Monaten auch einen Zugewinn an Erfahrungen und Wissen zu erlangen. Qualifizierungs- und Bildungsangebote sind dafür elementar und vor allem müssen es Angebote sein, die auf die Bedürfnisse der Betroffenen zugeschnitten sind. Einige der heutigen Teilnehmer bestätigten mir heute in der Diskussion, dass sie von ihrem Träger (in dem Fall war es die Kommune) nach einem halben Jahr noch kein Bildungsangebot bekommen haben. Auch darüber und wie sie ihr Recht dazu einfordern können haben wir heute gesprochen. Die Bildungseinrichtung des BAFzA in Sondershausen unterbreitet dazu Angebote und die Regionalbetreuer vermitteln diese. Rund 2.500 Bundesfreiwillige haben wir in Thüringen und inzwischen gibt es eine Warteliste für freie Plätze die bis Oktober 2013 reicht. Dies ist ein überzeugender Beleg, dass das Dienstformat angenommen wird und sich die Arbeit aller Beteiligten auszahlt. Der BFD wird in den nächsten Jahren weiterentwickelt werden. In der letzten Woche haben wir bei einer Bund-Länder-Beratung in Bonn über die Notwendigkeit den ehemaligen Freiwilligendienst aller Generationen in den BFD zu integrieren. Ich bin überzeugt davon, dass viele Menschen in jedem Alter dankbar sind für Herausforderungen und eine verbindliche Aufgabe. Es gibt ihnen Selbstbestätigung und darauf kommt es an!

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