Spitzenspiel der 2. Volleyball-Bundesliga Pro

Zum Auswärtsspiel beim Tabellendritten Dingolfing konnte ich nicht mitfahren, da ich da gerade auf der Heimfahrt aus Altenberg war. Ich habe aber das Spiel am Live-Ticker verfolgt und mich über das Ergebnis sehr gefreut. Langsam beginnt jetzt das rechnen, an welchem Spieltag wir die Meisterschaft in der 2. Volleyball-Bundesliga Pro vorfristig feiern können. Nach 15 Siegen in Folge führen wir in der Tabelle mit 12 Punkten Vorsprung – viel kann jetzt nicht mehr „anbrennen“. Nachfolgend der Spielbericht aus Dingolfing:

Schwarz-Weiß Erfurt hat das mit Spannung erwartete Spitzenspiel beim Dritten TV Dingolfing souverän mit 3:0 gewonnen und seine Spitzenposition weiter ausgebaut.

Ungewohnt ruhig war es vor der Partie im Erfurter Spielerinnenkreis, als sie vom Spielfeldrand aus das Warm-Up der „Dingos“ auf dem Spielfeld verfolgten und sich dehnend auf das Spiel in der Sporthalle Höll-Ost vorbereiteten. Auch das Erfurter Trainerduo, das ohne die erkrankte Antonia Greskamp und die bei den Volley Juniors in der Regionalliga spielende Tabea Dreiack auskommen musste, saß leicht angespannt auf seinen Stühlen. Wer würde die nötige Lockerheit finden, um den Sieg zu erringen? Die Antwort gaben die SWE-Damen mit Anpfiff auf dem Spielfeld.

Die Partie in der mit 750 Zuschauern sehr gut besuchten Sporthalle begann mit einigen langen Ballwechseln, was auf ein umkämpftes Aufeinandertreffen hindeutete. Das bessere Ende hatten meist die Gäste, die mit 9:4 in Führung gingen. Mit Druck im Aufschlag sollte die Grundlage für den fünfzehnten Sieg gelegt werden. Neu-Kapitänin Lara Darowski beherzigte dies dann auch eindrucksvoll, als sie an der Grundlinie zweimal den Hammer auspackte, TVD-Trainer Urmann beim 9:15 zur zweiten Auszeit zwang und ein Raunen durch die Zuschauer ging. Bei Pia Mohrs erfolgreichem Einerblock zum 18:10 war eine Vorentscheidung gefallen und Silvie Pavlovás Einbeiner zum 25:17 beendete den Auftaktsatz.

Schwarz-Weiß ging weiter hohes Risiko im Aufschlag, was bei letztendlich 14 Fehlern und 7 Assen ein statistisches Minus ergab, jedoch zeigten viele Angaben Wirkung in der Gästeannahme. Mit Silvie Pavlovás Ass zum 8:4 für die Thüringerinnen hatten sich diese auch im zweiten Satz früh ein kleines Polster verschafft, das sie bis auf 18:10 ausbauten. Die „Dingos“ kämpften um den Anschluss und die Kapitänin Mira Schrömer führte ihr Team bis auf 19:17 heran, mehr ließ der Spitzenreiter allerdings nicht zu. Die mit einer Angriffsquote von 52% starke und nach Spielende zur MVP gekürte Lara Darowski beendete mit einem Hieb zum 25:19 Satz zwei.

Wie würde sich die eher unbeliebte Zehn-Minuten-Pause auswirken? Es sollte sich nichts Wesentliches am Spielverlauf ändern. Erfurt legte gleich ein 6:2 vor, das die Gastgeberinnen zwar zum 7:7 wettmachten. Doch es war das letzte Aufbäumen der Niederbayern. Fortan zog Schwarz-Weiß wieder souverän seine Kreise und setzte sich entscheidend auf 21:14 ab. Am Ende band die gerade eingewechselte Tina de Groot mit drei Punkten im Finish fast im Alleingang den Sack zu. Ihr letzter Angriff, der vom Block ins Aus sprang, wurde von den lautstarken Erfurter Anhängern ausgiebig bejubelt. Freuen durften sich auch die in schwarz spielenden Siegerinnen – über eine bärenstarke Leistung, die sie – ungewöhnlich konstant – über die gesamten 71 Spielminuten zeigten. Da hatte auch Erfurts Coach, sonst eher kritisch in seiner Analyse, nichts auszusetzen. „Das war eine gute Vorbereitung. Meine Mannschaft hat heute alles richtig gemacht“, war Mateusz Zarczynski voll des Lobes.

Sein Gegenüber, Andreas Urmann, war sichtlich enttäuscht, dass es seiner Mannschaft nicht gelungen war, dem Spitzenspiel vor großer Heimkulisse einen dramatischeren Anstrich zu verpassen. „Erfurt war heute sehr stark und uns überlegen“, anerkannte der in fünf Tagen 42 Jahre alt werdende TVD-Coach, dem ein vorfristiges Geburtstagsgeschenk verwehrt blieb. Die Ex-Erfurterin Natascha Oßner-Niemczyk haderte nach Spielende mit der Annahme ihrer Mannschaft, „die Aufschläge haben wir nicht in den Griff bekommen und sind deshalb nicht in gute Angriffssituationen gekommen“, was letztendlich spielentscheidend war.

Mit dem fünften 3:0-Sieg in Folge vergrößerten die SWE-Damen ihren Vorsprung auf die Konkurrenz in den zweistelligen Punkte-Bereich und scheinen auf dem Weg zum Meistertitel kaum mehr aufzuhalten. Bevor es am 10. Februar in heimischer Halle gegen Straubing weitergeht, haben sich Lara Darowski & Co. neben einem spielfreien Wochenende auch eine verkürzte Trainingswoche verdient. (St.S.)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert