Schmale Brücke ist Bürgerwille

Voreiliger Alleingang der Verwaltung widersprüchlich Die CDU-Fraktion kritisiert den Versuch des Oberbürgermeisters, die schmalere Neubauvariante der Rathausbrücke augenscheinlich mit fadenscheinigen Argumenten verhindern zu wollen. Die Bürgerinitiative „Rathausbrücke“ hatte sich klar für den Bau einer schmalen Brücke ausgesprochen und für diese Forderung die Unterschriften von tausenden Erfurtern bekommen. Eine schmalere Brücke würde gegenüber der Krämerbrücke zurückhaltender wirken und die eigentliche Sehenswürdigkeit besser zur Geltung bringen lassen. Darüber hinaus ist es das Anliegen tausender Erfurter die Bäume an den Rathausbrücken zu erhalten. Hierzu hat die Bürgerinitiative einen entsprechenden Vorschlag unterbreitet, der nach Auffassung des verkehrspolitischen Sprechers der CDU-Fraktion, Jörg Kallenbach, durchaus umsetzbar ist. Entsprechende Anträge mehrerer Fraktionen liegen dazu bereits seit der Stadtratssitzung im Januar 2015 vor. Fraktionschef Michael Panse erklärte: „Der Oberbürgermeister plant laut Medienberichten eine ‚Informations-Offensive’, die den Bürgern, freundlich gesagt, die schmale Variante ausreden will. Die Intentionen der Bürgerinitiative sowie die Anträge verschiedener Fraktionen tendieren klar zu dieser Variante. Die Verwaltung sollte dies ernst nehmen und nicht nach Ausreden suchen. Die Offensive des Oberbürgermeisters ist entbehrlich. Er versucht scheinbar mit der angekündigten Brückensperrung und Mehrkosten von der Fehlplanung der Verwaltung abzulenken.“ Auch der Verkehrsexperte Kallenbach meldete sich deutlich zu Wort: „Der Oberbürgermeister muss nun erklären, wer den Auftrag ausgelöst hat, die breitere Brücke zu planen. War er es selbst, der zuständige Beigeordnete oder der Amtsleiter? Zunächst müssten die Beschlüsse in der nächsten Stadtratssitzung abgewartet werden. Die Tendenzen für die schmale Brücke waren bereits in der Januarsitzung im Stadtrat ersichtlich.“   Die Pressemitteilung bezieht sich auf folgende Beiträge: http://erfurt.thueringer-allgemeine.de/web/lokal/suche/detail/-/specific/OB-Ich-befuerchte-das-Schlimmste-Vollsperrung-der-Rathausbruecke-in-Erfurt-1882021679 http://erfurt.tlz.de/web/lokal/suche/detail/-/specific/Erfurter-Rathausbruecke-Vorzugsvariante-bleibt-geplanter-Neubau-2088973316

2 Gedanken zu „Schmale Brücke ist Bürgerwille“

  1. Lieber Michael Panse,
    die neueste Interpretation der CDU-Fraktion ist wirklich hanebüchend. Die vermeintlich nie gewollte „breite“ Brückenvariante wurde in mehreren Bauausschüssen bestätigt und auch im Stadtrat zuerst abgenickt. Da stellt sich die Frage, ob die Mitglieder des Ausschusses, insbesondere auch der in der Presseerklärung forsch auftretende Herr Kallenbach geistig abwesend war oder die vorgelegten Pläne nicht verstanden hat. Diesen Vorwurf muss er sich gefallen lassen, ehe er, von eigenen Fehlern ablenkend, Köpfe in der Verwaltung rollen sehen will. Im übrigen werden die Stadtratsfraktionen, die BI und die Presse nicht müde zu erklären, dass eine schmale Brücke die Lösung aller Probleme wäre. Dies ist mitnichten so, denn zur Baumrettung müsste die Brücke dermaßen verschmälert werden, dass am Ende nur ein Fußgängersteg übrig bliebe. Die Entscheidung pro Bäume muss also den Erhalt der alten Widerlager beinhalten, was bedeutet, dass die neuen Widerlager vor die alten Widerlager gesetzt werden. Das ist wahrscheinlich machbar, aber konterkariert sämtlichen Gestaltungsanspruch für dieses Areal. Es muss auf der politischen Ebene auch einmal klar unterschieden werden. Die BI vertritt keinen Bürgerwillen, sondern lediglich einen gelenkten Bürgerwillen. Wer unterschreibt den keine Zettel wo darauf steht „Herr Bausewein, alle Bäume sind zu retten“? Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Ich wage zu behaupten, dass die allerwenigtsen der Unterzeichner der Petition… (s.Teil2

  2. (Teil 2)
    …die Komplexität der Planung überblicken können. Die BI ordnet alle Entscheidungen der Prämisse – Alle Bäume sind zu erhalten – unter. Auf diese leicht naive und auch gutgläubige Art kann und darf eine Bauverwaltung nicht handeln. Vielmehr müssen alle Argumente gegeneinander abgewägt werden, sonst ist die Stadt nicht eine Stadt aller Bürger, sondern nur eine Stadt der „Lobbyisten“. Mit dem Nachposaunen der Meinung der BI durch die Vertreter des Stadtrates macht sich dieser zum Interessenvertreter einer kleinen Gruppe, die ob Ihrer Verbindung zur Krämerbrücke als besonderes Kleinod der Stadt offensichtlich auch eine besondere Beachtung ihrer Wünsche einfordern. Das ist aus Sicht der BI verständlich und nachvollziehbar, darf aber den Stadtrat nicht dazu verleiten, als verlängerter Arm der BI aufzutreten. Wünschenswert in diesem Zusammenhang ist ein fairer Umgang des Stadtrates mit der Verwaltung. Es tritt zunehmend zutage, dass die Verwaltung als ignoranter und unbelehrbarer Koloss und als Feind des Stadtrates angesehen wird. Dies wird der Arbeit der Mitarbeiter nicht gerecht.
    Ich wünsche dem Stadtrat ein offenes Ohr für die Argumente beider Seiten und eine objektive Beurteilung der Sachlage. Dazu muss es auch gehören, dass für einen Teil der Erfurter Büger unpopuläre Entscheidungen getroffen werden und die mit Rückgrat auch begründet und verteidigt werden.
    Mit freundlichen Grüßen
    Michael

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