Vergebene Chance

 
Das Gesprächspodium bei der FES
Zur zweiten Veranstaltung in dieser Woche im Rahmen der 23. Tage der jüdisch-israelischen Kultur in Thüringen war ich heute Abend in der Thüringer Staatskanzlei. Am Montag war ich bei der Kooperationsveranstaltung unseres Fördervereins mit der Konrad-Adenauer-Stiftung und heute Abend bei der Friedrich-Ebert-Stiftung. Im Mittelpunkt standen beide Male die Beziehungen zwischen Deutschland (bzw. Thüringen) und Israel. Bei der KAS ging es mehr um den Rückblick und bei der FES um den Ausblick. Auffallend waren die ganz unterschiedlichen Wahrnehmungen zu den 50 Jahren deutsch-israelischen diplomatischen Beziehungen. Während die KAS die Verdienste von Adenauer und Ben Gurion als Basis herausstellte, fand dieser Punkt bei FES gar nicht statt. Ministerpräsident Bodo Ramelow berichtete von seiner Israel-Reise. Grisha Alroi-Arloser (Geschäftsführer der Deutsch-Israelischen Industrie- und Handelskammer) zeigte sich erfreut von den geknüpften wirtschaftlichen Kontakten und ging auch auf die aktuellen Themen von der Flüchtlingspolitik bis hin zum wieder stärker werdenden Antisemitismus ein. Erfreulicherweise gab es dazu sehr klare Worte vom Ministerpräsidenten an die Adresse antiisraelischer Politiker seiner Partei. Der Parteivorsitzende der Thüringer SPD Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein nutzte hingegen seine Gelegenheit nicht. Ich hatte gehofft er würde ähnlich klare Worte zur Position des sozialdemokratischen Oberbürgermeisters von Jena sagen. Mal wieder eine vertane Chance bei einem insgesamt gelungenen Abend.

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