Sparsamste Haushaltsführung angeraten…

Mahnendes Bild im Festsaal
Selbstverständlich sollte dies das Motto jeder Finanzausschusssitzung sein! Heute war passend zur Beratung in der Presse ein Artikel zur Haushaltsstatistik des 17. Jahrhunderts. Ab 1628 war die Stadt tief verschuldet, nachdem alle Reserven bis hin zum Schatz im Rathausturm verbraucht wurden. Dieser wurde schon 1606 verbraucht – dennoch suchten nachfolgende Generationen noch 1629 danach. Ähnlich ist es auch heute. Dank der „erfolgreichen“ Finanz- und Haushaltspolitik des Oberbürgermeisters in den letzten Jahren steigen die Schulden kontinuierlich und dennoch kann die Stadt keinen Haushalt aufstellen. Dies passierte in der Geschichte immer wieder – und natürlich nicht nur in Erfurt, der Lerneffekt daraus ist aber überschaubar. Auch wir haben im Erfurter Rathaus dazu eine sehr anschauliche Darstellung. Im Jahr 1509 war das „Tolle Jahr“ von Erfurt. Das Bild dazu hängt im Festsaal – sozusagen im Nachbarzimmer des Oberbürgermeisters. Den Text dazu kann man bei Wikipedia nachlesen: „Der Erfurter Ratsherr Heinrich Kellner hatte bis 1509 maßgeblichen Einfluss auf die Geldgeschäfte der Stadt, zudem hatte er die kostspielige Errichtung der Cyriaksburg veranlasst und wurde als Urheber der für Erfurt unvorteilhaften Verpfändung der Wasserburg Kapellendorf am 5. Mai 1508 angesehen. Um die bis da geheim gehaltene Zahlungsunfähigkeit der Stadtkasse noch zu verhindern, hatte er die Erhebung zusätzlicher Steuern und Abgaben von der Stadtbevölkerung verlangt. Die damit verbundene Empörung der Handwerker, Tagelöhner und Stadtarmen führte in der Stadt zur Bildung der Schwarzen Rotte – einem Geheimbund junger Handwerker mit dem Ziel, Kellner zu stürzen. Diese Verschwörung wurde aber verraten und Kellner ließ seine Gegner einkerkern. Als bei nächster Terminsetzung am 9. Juni 1509 die Zahlungsunfähigkeit der Stadtkasse publik wurde und die Schuldensumme bereits auf 600.000 Gulden angewachsen war stürmten Vertreter der Zünfte und der Stadtarmut den Ratssaal um die Ratsherren zu entmachten. Kellner, der durch eine selbstherrliche und provozierende Rede im Ratssaal die Unruhen ausgelöst hatte, gelang es zunächst zu entkommen. »Wer ist die Gemeinde? – Dies ist die Gemeinde!«  Das schleuderte Obervierherr Heinrich Kellner auf sich selbst zeigend am 9. Juni 1509 den erzürnten Bürgern entgegen, die den Ratssaal stürmten. In diesen Worten lag das Selbstbewusstsein einer patrizischen Führungsschicht von reichen Kaufleuten und Waidhändlern, die über die Geschicke der Stadt bestimmten. Allerdings hatten sie Erfurt in den Jahrzehnten zuvor in den Ruin getrieben, was jetzt den Volkszorn erregte. Dieser ging als »tolles Jahr« in die Geschichte ein. Aufgeschreckt durch die Unruhen in der Stadt begannen die Kurfürsten von Mainz und die sächsischen Herzöge ein Ränkespiel, um ihren Einfluss in der Stadt zu festigen, hierbei paktierte Mainz mit den Zünften, die Herzöge unterstützten die Adels- und Ratsgeschlechter. Kellners Schicksal war nach seiner Ergreifung besiegelt, nach qualvoller Folter und öffentlicher Aburteilung wurde er am 28. Juni 1509 auf dem Galgenberg gehängt.“  (Quelle Wikpedia) Artikel in der TA zur Haushaltsführung: http://www.thueringer-allgemeine.de/startseite/detail/-/specific/Sparsamste-Haushaltsfuehrung-angeraten-549458110  

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