Landesprogramm bekommt Konturen

Landesjugendhilfeausschuss
Landesjugendhilfeausschuss
Manche Themen holen einen immer wieder ein! Gestern und heute war dies gleich zwei Mal der Fall. Gestern war ich nach vielen Jahren einmal wieder im Landesjugendhilfeausschuss im Thüringer Landtag zu Gast. Nahezu alle dort handelnden Akteure sind noch dieselben und auch die Themen haben sich kaum verändert. Eines der diskutierten Themen war das angekündigte Landesprogramm für das solidarische Zusammenleben der Generationen. Im Koalitionsvertrag war dies vor knapp zwei Jahren vereinbart worden und nun nimmt es langsam konkrete Züge an. Als ehemaliger Generationenbeauftragter freut es mich, dass dieses Thema nun breit diskutiert wird.
Scheckübergabe in Pößneck
Scheckübergabe in Pößneck
Auch bei der heutigen Beratung der Thüringer Mehrgenerationenhäuser ging es dazu weiter. Während ich früher direkt für die MGHs zuständig war, ist heute die Stiftung FamilienSinn für die Familienzentren zuständig und etliche MGHs sind zugleich ein Familienzentrum. Bei heutigen Treffen haben wir über die Inhalte des Landesprogramms diskutiert. Eine zweite wichtige Aufgabe konnte ich aber auch gleich erledigen. Im Auftrag von IKEA habe ich an Mandy Oberländer vom Projekt Kinderakademie der ÜAG Jena einen Scheck in Höhe von 500 Euro übergeben.
Beim MGH-Treffen in Pößneck
Beim MGH-Treffen in Pößneck
Das Projekt Kinderakademie richtet sich an Kinder im Alter von 5-16 Jahren und wurde auf Vorschlag der Stiftung FamilienSinn von IKEA beim Krebsfest 2016 prämiert. Die Themen der Kinderakademie gehen über die Schule hinaus und behandeln auch Hobbys oder Alltagsfragen. Die Angebotspalette reicht von Kinderkochen, Überleben in der Natur, Anatomie, Fotografie, über Märchen bis hin zu fernen Ländern. Gerne bin ich auch in Zukunft bei Projekten dabei, die ich für sinnvoll halte. Zum Landesprogramm für das solidarische Zusammenleben der Generationen finden derzeit Regionaltreffen statt – in Gera war ich beim Auftakt und in Heiligenstadt werde ich am Donnerstag dabei sein. Pressemitteilung zum Landesprogramm Kabinett bringt Programm für familienfreundlichere Kommunen auf den Weg Das Kabinett hat Sozialministerin Heike Werner heute mit der Ausarbeitung des Landesprogramms „Solidarisches Zusammenleben der Generationen“ (LSZ) beauftragt. Zuvor hatte die Ministerin über die bereits laufenden Vorbereitungen unterrichtet. Das Programm soll nach einer Pilotphase im Jahr 2017 im Sommer des Jahres 2018 in Kraft treten. Sozialministerin Heike Werner betonte vorab, dass die Familienpolitik mit dem Landesprogramm strukturell und inhaltlich auf eine neue Stufe gehoben wird. „Erstens werden die bisher getrennten Förderprogramme für Familien zukünftig unter einem Dach vereint, aufeinander abgestimmt und durch neue Inhalte ergänzt. Zweitens wird die gesamte Förderung deutlich stärker als bisher aus der Sicht von Familien gestaltet, statt der Logik von Verwaltungen zu folgen. Drittens erhalten die Kommunen eine größere Entscheidungsfreiheit, wie und an welcher Stelle sie Leistungen für Familien verbessern wollen“, so Ministerin Werner. Angesichts der demographischen Herausforderungen soll das Programm gewährleisten, dass die Kommunen für Familien attraktiv bleiben und noch bestehende Defizite behoben werden. Ziel ist, eine soziale Infrastruktur zu sichern, die sowohl für das Zusammenleben mit Kindern als auch für die Fürsorge der Familien gegenüber den älteren Generationen die Grundlagen gewährleistet und das solidarische Miteinander der Generationen unterstützt. Nach den Worten der Ministerin zeichnen sich in den ersten Vorgesprächen mit kommunalen Akteuren bereits Schwerpunkte für das Programm ab. Dazu zählen unter anderem die Ausrichtung des öffentlichen Nahverkehrs an den Bedürfnissen von Familien, die Sensibilisierung von Unternehmen für familienfreundliche Arbeitszeiten und Unterstützungsangebote, Weiterbildungsangebote für Ältere, Beratungsangebote zur Pflege, generationsübergreifendes Wohnen, die Mitwirkung von Familien bei der Gestaltung des Wohnumfeldes sowie der Dialog der Generationen. Mit Blick auf die Vorbereitungsphase bis 2018 wies Ministerin Werner darauf hin, dass diese notwendig sei, um dem Anspruch der umfassenden Beteiligung von Kommunen, regionalen Akteuren und familienpolitisch relevanten Gremien gerecht zu werden. „Wir verlassen mit dem Landesprogramm das top-down-Prinzip der Familienförderung. Indem wir die Kommunen auf Augenhöhe in die Programmgestaltung einbeziehen, rücken wir die Bedürfnisse der Familien vor Ort ins Zentrum unserer Politik.“ Ministerin Werner unterstrich, dass die Bedürfnisse von Familien bisher zu stark aus der jeweiligen Ressortperspektive betrachtet werden. „Statt die Erziehungs- Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen, Einrichtungen der Familienbildung und der Familienerholung, Familienzentren und anderes nach einzelnen Richtlinien zu fördern, sollen die Landkreise und kreisfreien Städte zukünftig zweckgebundene Zuweisungen für soziale Aufgaben erhalten. Die Landkreise und kreisfreien Städte entscheiden dann auf der Grundlage von integrierter Sozialplanung selbst, in welchem Umfang sie vor Ort welche Angebote fördern. Das Land wiederum sichert durch fachliche Empfehlungen und allgemeingültige Standards die Qualität der Förderung. Ab Oktober 2016 wird eine Projektgruppe unter Leitung des Sozialministeriums die fachliche Ausgestaltung des Landesprogramms vorantreiben. Neben dem Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, werden die Thüringer Ministerien für Bildung Jugend und Sport (TMBJS) und für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL), das Institut für Kommunale Planung und Entwicklung (IKPE), der Thüringer Landkreistag, der Städte- und Gemeindebund, der Landesseniorenrat, die Ehrenamtsstiftung, die Stiftung „FamilienSinn“, die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG), die LIGA der Freien Wohlfahrtspflege in Thüringen e. V., die Lokalen Bündnisse für Familien sowie der Arbeitskreis Thüringer Familienorganisationen (AKF) beteiligt sein.

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