Figurenstreit: Imageverlust und finanziellen Schaden vermeiden

Bei dem Streit um die Installation zweier Bronzefiguren am Erfurter Rathaus warnt CDU-Fraktionschef Michael Panse vor finanziellen Schäden für die Stadt und einem möglichen Imageverlust, sollte die Annahme der Figuren im Stadtrat mehrheitlich abgelehnt werden. Laut Presseberichten gibt es bereits eine klare Zusage, die der Oberbürgermeister per Unterschrift dem Rotary Club bestätigt hat. Somit liegt es nun an ihm, entsprechende Mehrheiten in seinem Kooperationsbündnis aus SPD, Linken und Grünen zu finden. Die Figuren werden mit 100.000 Euro zweckgebundenen Spendengeldern finanziert. Sollte es nicht zur Annahme der Figuren kommen, müssten möglicherweise die Spendengelder zurückgezahlt werden. Hinzu käme ein nicht unerheblicher Imageverlust, befürchtet Michael Panse. Er verweist in dem Zusammenhang auf anstehende Jubiläen: „Wir feiern in diesem Jahr 500 Jahre Reformation. Es wäre ein blamables Zeichen die Schenkung einer Lutherstatue durch die Stadt der geistigen Anfänge der lutherischen Reformation abzulehnen. Gleiches gilt für Bonifatius. Zu Ehren seiner Ersterwähnung Erfurts im Jahr 742 feiert Erfurt ebenfalls in diesem Jahr 1275-jähriges Stadtjubiläum. Dazu präsentiert der Oberbürgermeister eine Medaille, die Bonifatius als Gründervater der Stadt zeigen soll. Die Ablehnung der Figuren am Rathaus würde daher demonstrieren, dass sich die Stadt ihrer eigenen Geschichte nicht bewusst wäre und diese sogar leugnet.“ Mit Bezug auf die Zusagen des Oberbürgermeisters, egal ob mündlich oder schriftlich, an den Rotary Club ist Panse der Auffassung, dass sich der Oberbürgermeister bewusst sein müsse, welches Amt er bekleidet. Hier müssen Zusagen, egal in welcher Form, verlässlich sein. Wenn er dabei seine eigenen Leute nicht hinter sich bekommt, wäre dies ein wiederholtes Zeichen von Führungsschwäche. Es wäre nicht das erste Mal, dass Rot-Rot-Grün den eigenen Oberbürgermeister hängen lässt. Die CDU-Fraktion spricht sich deshalb klar für die Annahme der Schenkung der beiden Figuren aus. Sie hofft zudem, dass der Oberbürgermeister es schafft, zu seinem Wort zu stehen, sodass mit den beiden Figuren nicht nur ein Stück Stadtgeschichte in Bronze gegossen und gezeigt wird, sondern dass in dieser Weise die beiden laufenden Jubiläen entsprechend gewürdigt werden können.

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