Begegnungszone mit Gefährdungspotential?

Von oben betrachtet sieht der Anger gut aus...
Von oben betrachtet sieht der Anger gut aus…
Eigentlich sollten die zentralen Plätze der Stadt ein Aushängeschild sein. Sie sollten Besucher begrüßen, Touristen begeistern und von den Einheimischen als Zentren angenommen werden. Viele der Erfurter Plätze erfüllen diese Kriterien. Der Bahnhofvorplatz ist der erste Anlaufpunkt für Bahnreisende und der Domplatz mit täglich vielen Bussen und dem Parkhaus ist es für viele motorisierte Besucher. Gemeinsam sind Touristen den ganzen Tag in der Stadt mit Einheimischen unterwegs und sammeln dabei positive und negative Erfahrungen mit der Begegnungszone. Positiv ist zweifellos der ÖPNV in Erfurt zu bewerten. Im Minutentakt sind Bahnen der EVAG unterwegs und kreuzen auf dem Anger. Der Fischmarkt vor dem Rathaus ist schön geworden und der Wenigemarkt ebenso. Dazwischen gibt es den Benediktsplatz. Wenn die Rathausbrücke fertig saniert ist sind die drei Plätze wieder direkt verbunden. Nicht nur bei schönem Wetter sind viele Touristengruppe und Einheimische auf dem Anger unterwegs. Leider häufen sich da inzwischen negative Erfahrungen. Manche Erfurter meiden den Platz zumindest in den Nachtstunden und heute hat die Polizei Alarm geschlagen. Der Anger könnte das zweifelhafte Etikett „Gefährlicher Ort“ bekommen. Damit würde er der Magdeburger Allee und dem Bahnhofsvorplatz folgen. Den Orten gemein scheint zu sein, dass dort viele Straftaten zu verzeichnen sind. Bevor es soweit kommt, sollten sich Stadt und Land dringend an einen Tisch setzen und Lösungsmöglichkeiten besprechen. Ich bin mit meiner CDU-Stadtratsfraktion verärgert und befremdet darüber, dass dieser schleichende Prozess stattfindet und die Stadt völlig inaktiv bleibt. Vor Jahren warben die Jusos mit dem zweifelhaften Slogan „Erfurt schön saufen“ und mit Grünen und Linken für akzeptierende Ansätze in der Drogenarbeit. Beides trägt nun Früchte. Alkoholkonsumenten trifft man auf dem Anger rund um die Uhr und spätestens wenn sie in Gruppen auftreten wird es unerfreulich. Hinzugekommen ist nach Einschätzung der Polizei ein zunehmender Drogenhandel. Begünstigend wirkt, dass die Durchsetzung der Stadtordnung häufig nur bis zu den Falschparkern reicht, aber nicht in die Fußgänger- und Begegnungszone. Wir haben vor Jahren leider vergeblich die Einrichtung einer Anger-Polizeiwache gefordert. es ist Zeit dieses Thema erneut mit dem Land zu diskutieren. Was die Stadt dazu beitragen kann, dass der Anger wieder zur lebens- und liebenswerten Begegnungszone wird, werden wir im Stadtrat thematisieren.

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