Kevin allein auf der Wache…

BILD von heute
BILD von heute
Nachdem der G20-Gipfel nun beendet ist, beginnt das politische und tatsächliche Scherben aufsammeln. Dazu gehört auch die Suche der Polizei nach den Verantwortlichen für die Gewalttaten. Während die Politik zu Recht über die Gefährlichkeit der Linksextreminsten diskutiert, versuchen sich die geistigen Brandstifter aus ihrer Verantwortung zu mogeln. Bei der Suche nach den Tätern, die verantwortlich sind für über 500 verletzte Polizisten (davon 13 aus Thüringen), gibt es vor allem in den sozialen Netzwerken Diskussionen über die Persönlichkeitsrechte von ihnen. Die BILD hatte gestern mit einer Serie an unverpixelten Bildern von Steinewerfern und Plünderern die Frage nach den Tätern öffentlich gemacht. Das hatte gleich mehrere Ergebnisse: Zunächst hat sich der erste dieser Typen selbst gestellt und bei ihm passt wieder jedes Klischee. Der 19jährige Kevin wohnt bei seiner Oma in Hamburg und hat sich mit einem schlechten Gewissen im Gepäck auf der Polizeiwache gestellt – wahrscheinlich nachdem ihn seine Oma an den Ohren gezogen oder das Taschengeld gesperrt hat. Und manche Dinge passieren eben so, wie du sie dir nicht ausdenken kannst. Vor 10 Tagen hat die Fraktion die Linke noch bei der Vorlage des Diskriminierungsberichtes der Bundesregierung vorgeschlagen, Kevin besonders zu schützen. Natürlich hatten sie nicht den Kevin im Blick und natürlich haben sie sogar ein wichtiges Thema angeschnitten. Diskriminierungen wegen der sozialen Herkunft oder dem äußeren Erscheinungsbild gibt es in unserer Gesellschaft und ich bin der Meinung bei Bereiche sollten als Diskriminierungsmerkmale in das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) aufgenommen werden. Das zweite Ergebnis der BILD-Bilder ist eine Diskussion um Persönlichkeitsrechte. Während die einen im Netz darauf bestehen, verweisen die anderen auf die §22 und §23 des Urheberschutzgesetzes. Darin ist geregelt, dass die Veröffentlichung von Bildern im Rahmen von Aufzügen und Demonstrationen möglich sei – allerdings mit Einschränkungen. Wie der Rechtsstreit im Einzelnen ausgeht ist offen – ich persönlich finde es richtig, dass Gewalttäter sich nicht sicher sein dürfen, dass sie auch später noch gefasst werden. Aber auch das bleibt in unserem Rechtsstaat festzuhalten: für Fahndungsaufrufe ist die Polizei zuständig. Wer also Bilder von möglichen Straftätern hat sollte sie der Polizei zur Verfügung stellen. Unabhängig davon ist aber nun Kevin nicht mehr allein zu Hause sondern auf der Wache. Gegen ihn wird nun wegen schwerem Landfriedenbruch ermittelt und nach seiner Aussage durfte er erst einmal wieder nach Hause gehen.  

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