Das GroKo-Leid der SPD

Sportbegleitprogramm
Sportbegleitprogramm
Erstmals habe ich mir eine SPD-Bundesparteitag über einen längeren Zeitraum im Fernsehen angesehen und dabei festgestellt, dass die Genossen dabei absolut nicht zu beneiden sind. Während ich gestern im Fitnessraum des Leonardo-Hotels in Heidelberg-Walldorf das Sonntägliche Sportprogramm absolviert habe lief bei Phönix der SPD-Parteitag. Der laute Streit, zwischen Jusos und den Funktionären der SPD war öffentlicher Ausdruck der Zerrissenheit der SPD seit der Bundestagswahl im September letzten Jahres. Es ist allerdings zu befürchten, dass dies noch eine Weile so weiter geht – Juso-Kevin hat das zumindest postwendend nach dem Parteitag in Bonn angekündigt. Die nächste öffentliche Runde wird folgen, wenn die Parteigenossen über einen Koalitionsvertrag abstimmen werden. Für die CDU hatte übrigens Angela Merkel beim Deutschlandtag der Jungen Union in Dresden einen Parteitag dazu angekündigt. Der ursprünglich für Dezember geplante Termin wurde nach dem Jamaika-Ende abgesagt. Mal sehen, wann wir geladen werden. Seit 1991 war ich bei fast allen Bundesparteitagen der CDU und bei den meisten auch als Delegierter. Von vielen Parteitagen ist kaum etwas in Erinnerung geblieben. Solch hitzige Diskussionen, wie bei der SPD gab es allerdings nie. Vom SPD-Parteitag habe ich mir ein klares Signal für die Koalitionsverhandlungen erhofft. Das für und wider ist nahezu in jeder Stammtischrunde diskutiert insofern ist es entbehrlich dies hier noch zu tun. 362:279 war das Ergebnis der schwere Geburt des SPD-Parteitages. Nun soll es also Koalitionsverhandlungen geben und außer den Jusos gibt gab es umgehend Kritik von Linken, AfD, FDP und Grünen. Die SPD hat nicht nur intern viel zu tun, sondern muss auch öffentlich wieder zurück in die Spur finden.  Erstaunlicherweise war dies aber im GroKo-kritischen Thüringen offensichtlich für die Führung der SPD nicht wichtig. Der ehemalige Landesvorsitzende Andreas Bausewein war beim Bundesparteitag nicht präsent und auch der künftige Hoffnungsträger Wirtschaftsminister Tiefensee zog den Besuch eines Basketballspiels vor. Na gut, vielleicht haben sich die Beiden auch den Tag bei Phönix gegönnt. Ich habe das nur zwei Stunden durchgehalten.

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