בשנה הבאה בירושלים

Unsere Gruppe an der Knesset
Genau 15 Mal ist der traditionelle Wunsch L’Shana Haba’ah B’Yerushalayim – „Nächstes Jahr in Jerusalem“ für mich schon in Erfüllung gegangen. In diesem Jahr nun schon zum zweiten Mal, nachdem ich mit meinen Söhnen zu Ostern in Israel war. Gemeinsam mit einem Dutzend Parlamentariern aus Landtagen war ich in dieser Woche für fünf Tage in Israel. Das Programm wurde organisiert von ELNET Deutschland. ELNET Deutschland e.V. ist eine gemeinnützige und unabhängige Organisation mit dem Ziel, die deutsch-israelischen Beziehungen auf der Grundlage gemeinsamer demokratischer Interessen und Werte überparteilich zu fördern. Teilnehmer waren Mitglieder des Freundeskreises der CDU/CSU-Parlamentarier aus dem Europaparlament, dem Bundestag und den Landtag. In diesem Freundeskreis, der vor einem Jahr gegründet wurde, gibt es inzwischen rund 100 Mitglieder – darunter auch ehemalige Abgeordnete, weshalb auch ich von Anbeginn gerne dabei bin. Unser Programm hatte es in sich. Hochkarätige Gespräche und Vor-Ort-Termine ließen kaum Zeit die wunderschönen Seiten des Landes zu erleben, aber dazu war die Reise auch nicht konzipiert. Im Mittelpunkt waren Informationen zur politischen Situation im Land. Am ersten Tag standen nach der Anreise zwei Briefings zur politischen Situation durch die Leiterin des ARD-Studios Israel/Palästina Dr. Susanne Glass und Dr. Emmanuel Navon von der Universität Tel Aviv an.
In Yad Vashem
Montag Vormittag ging es zu einer Führung und Kranzniederlegung in die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Diesen Termin hatte ich auch beim Besuch mit meinen Söhnen im Frühjahr an den Beginn der Reise gelegt. Viele Dinge in Israel haben mit der Geschichte des jungen israelischen Staates und seiner Entstehung, vor allem aber mit der Shoa zu tun. Von Yad Vashem ging es zur Tour of the Knesset in das israelische Parlament. Der Parlamentsabgeordnete Ofer Shelah (Blue and White) erläuterte die aktuelle Situation nach der gescheiterten Regierungsbildung. Möglicherweise gibt es im März die dritte Parlamentswahl innerhalb von nur 12 Monaten. Übrigens hat sich auch in der Knesset einiges geändert. Früher waren Handys und Fotoaufnahmen in der Knesset tabu. Khaled Abu Toame, ein israelisch-arabischer Journalist (u.a. Jerusalem Post and CBS News) erklärte uns die politische Situation der in Israel lebenden Araber, bevor es in das Außenministerium zum Briefing ging. Für eine Führung durch die Altstadt hatten wir dieses Mal nur kurz Zeit. An der Klagemauer waren wir dabei ebenso wie an der Grabeskirche, wo die Kirche traditionell 19 Uhr verschlossen wird.
An der Grenze zum Libanon
Dienstag ging es in den Norden an die libanesische Grenze. Colonel (Res.) Sarit Zahavi, CEO of the Alma Research Center zeigte uns die Grenzsituation und erläuterte die komplizierte Situation mit dem Libanon, wo die Hisbollah den Ton angibt. Vor genau einem Jahr entdeckte und zerstörte die israelische Armee sechs Terrortunnel der Hisbollah die im Zeitraum von 10 Jahren für rund 25 Millionen Dollar gegraben wurden. Unweit der Stelle wo fünf israelische Soldaten bei einem Anschlag getötet wurden, sollten die Tunnel im israelischen Gebiet enden und für Terroranschläge genutzt werden. Mit Vertretern der IDF konnten wir den Tunnel 6 besichtigen. Am Abend ging es noch Alma Research and Education Center und nach einem Stopp in einem Drusendorf nach Tel Aviv. Vor dem Mittwoch-Programm ging es für mich zu früher Stunde noch ans Meer – schwimmen im November bei 23 Grad Wassertemperatur, allein dafür würde es sich lohnen nach Tel Aviv zu reisen. Wir waren allerdings dort, um mit Susanne Wasum-Rainer, der deutschen Botschafterin über die besonderen Beziehungen unserer beiden Länder zu diskutieren. Um die Wirtschaftsbeziehung ging es anschließen bei Gesprächen in der deutsch-israelischen Industrie und Handelskammer. Wirtschaftlich ist Israel stark und dies auch wegen der führenden Stellung in der Forschung. Wie kaum eine andere Einrichtung steht dafür das Weizmann-Institut of Science, welches wir am Nachmittag besuchten.
Arye Shalicar
Zuvor konnten wir mit Arye Shalicar zu Mittag essen und uns über den Antisemitismus in Deutschland austauschen. Ich kenne Arye seit vielen Jahren und freue mich, dass ich ihn auch kommendes Jahr in Israel und Erfurt treffen werde. Es folgte noch eine Gesprächsrunde mit Nili Shalev, Director General of Israel-Europe Research and Innovative. Danach wurde es noch einmal sicherheitspolitisch. Chagay Tsuriel, Gereraldirektor im Ministerium für Nachrichtendienste, erläuterte umfänglich die Sicherheitslage mit Blick auf Syrien. Israel sorgt sich entgegen der in Deutschland ankommenden Nachrichten viel mehr um die Probleme mit den Iran und Syrien, als um den Gazastreifen. Bevor es am Donnerstag auf die Heimreise ging haben wir Bäume gepflanzt – ein mehr als nur symbolischer Akt. Der Jewish National Fund – Keren Kayemeth Leisrael engagiert sich seit Jahrzehnten für Aufforstungsprogramme im Land. Schön zu wissen, dass jetzt ein weiterer Baum in Israel wächst, den ich selbst gepflanzt habe. Vor 10 Jahren haben wir dies schon einmal im Norden des Landes organisiert. Die fünf Tage waren viel zu schnell um. Ein riesengroßes Dankeschön an Elnet und die Organisatoren. Das tolle Programm vermittelte unwahrscheinlich intensive Einblicke. Ich freue mich ganz im Sinne der Überschrift auf die nächste Tour nach Israel im März 2020 – dann zum 17. Mal. Zum Abschluss eine Aussage eines unserer Gesprächspartner an diejenigen, die aus Sorge um die Sicherheit nicht nach Israel reisen. Das gefährlichste an einer Reise nach Israel ist die Anreise zum Flughafen auf einer deutschen Autobahn. Bilder unserer Reise    

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