Corona-Schnelltests – wer kann, wer darf, wer soll?

Inzwischen gibt es verschiedene sogenannte Antigen-Schnelltests auf dem Markt, die um die 10 Euro kosten. Sie funktionieren alle nach dem gleichen Prinzip. Dafür ist ein Nasen-Rachen-Abstrich nötig, der mit einer Flüssigkeit in Kontakt gebracht wird. Enthält der Abstrich Coronaviren, erscheint nach rund 15 Minuten im Sichtfeld neben dem Kontrollstrich ein zweiter ein farbiger Strich – ähnlich wie bei einem Schwangerschaftstest. Der Virologe Alexander Kekulé traut den Menschen durchaus zu, sich selbst zu testen und fordert, dass sich möglichst bald jeder und jede selbst testen können und dies mit Antigen-Schnelltests aus der Apotheke. „Die Antigen-Schnelltests haben den Vorteil, dass sie zumindest für den Tag, an dem man sie gemacht hat, sagen können, ob man sehr stark ansteckend ist“, erklärte er. Momentan gibt es dazu aber noch eine rechtliche Hürde, da Schnelltests in Apotheken nicht an Privatpersonen verkauft werden und die Abstriche nur von medizinisch qualifiziertem Personal vorgenommen werden dürfen. Die Kritik, dass Privatpersonen nicht fähig dazu seien, sich selbst zu testen oder ein positives Ergebnis eventuell nicht melden, teilt Kekule übrigens nicht. Kritiker halten dem entgegen, dass ein unsachgemäßer Abstrich bzw. Test die getesteten Personen in trügerischer Sicherheit wiegen und testende Personen gefährden könnten. Erstaunlich an der Diskussion finde ich, die so sehr unterschiedliche Meinung zum Thema, wer wen testen kann/darf und soll schon eine Weile geht und dass da keine Entscheidung fällt. Gesundheitsminister Span hat bei der Ankündigung, dass für Schulen und Kitas Schnelltests in großer Stückzahl ab dieser Woche verfügbar sind erklärt, dass Lehrer nach einer Schulung diese Tests vornehmen können und dies in einer Verordnung geregelt wird.
Unser Testset
Da ich seit nun über zwei Monaten wöchentlich sehr direkt mit dem Thema zu tun habe, erlaube ich mir eine persönliche Meinung dazu. Ich denke, dass der Personenkreis, der solche Testungen nach einer Schulung vornehmen darf, deutlich ausgeweitet werden sollte. Dies würde Arztpraxen erheblich entlasten. Wir testen unser Bundesligateam von Schwarz-Weiß Erfurt und die direkten Kontaktpersonen auf Basis unseres mit der Volleyball-Bundesliga abgestimmten Hygienekonzepts wöchentlich. Wir haben mit dem Thüringer Unternehmen Geratherm Medical AG einen Partner aus Geschwenda gefunden, der uns die Tests zuverlässig liefert. Für die Testungen sind wir als Verein selbst verantwortlich. Als Vereinspräsident bin ich bei den Testungen dabei und helfe bei der Auswertung. Eine Ärztin aus unserem Verein nimmt vor Ort die notwendigen Abstriche vor. Ich kann bestätigen, dass das Verfahren relativ einfach ist und auf den Beipackzetteln der verschiedenen Schnelltests verständlich beschrieben ist. Neben der Einhaltung der Hygieneregeln beim Abstrich und der Auswertung der Tests, ist der ordnungsgemäße Abstrich im Rachen und in der Nasenhöhle das Wichtigste. Dies kann aber auch Laien mit anatomischen Grundverständnis gezeigt und beigebracht werden.

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