Online-Bundesparteitag

Kurz nach der Wahl
Erstmals in der Geschichte der CDU Deutschlands fand der 33. Parteitag als Online-Parteitag statt und die 1001 Delegierten wählten den neuen Bundesvorstand virtuell. Seit meinem ersten Bundesparteitag 1991 in Dresden war ich bei fast allen Parteitagen dabei und meistens auch als Thüringer Delegierter. Ein Online-Parteitag ist kein Ersatz für die vielen Gespräche und Begegnungen und auch die typische Parteitagsatmosphäre entsteht vor dem Laptop nicht. Aber alles andere hat die CDU perfekt organisiert. Wie beim Parteitag vor zwei Jahren dominierte die Parteivorsitzendenwahl die Diskussion im Vorfeld. Während es damals eine Vielzahl an Regionalkonferenzen gab, bei denen tausende CDU-Mitglieder dabei waren und die Vorstellungsrunden erleben konnten, fanden auch diese Vorstellungen nur virtuell statt. Auch die Unterstützer der drei Kandidaten verlegten ihr Aktionsfeld ins Netz. Insbesondere in den sozialen Medien ging es vor der Wahl schon gut zur Sache. Für mich war Armin Laschet der richtige Kandidat und deshalb bin ich zufrieden mit dem Ausgang der Wahl. Ich kenne Laschet noch aus meinen landespolitischen Zeiten. Als ich sozialpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion war, gestaltete er Sozialpolitik in NRW. Es nötigt Respekt ab, wie er im bevölkerungsreichsten Bundesland seine Koalition mit der FDP führt und deshalb traue ich im auch zu die CDU Deutschlands zu führen. Ich habe darauf verzichtet meine Kandidatenpräferenz im Profilbild der sozialen Medien zur Schau zu stellen. Ich glaube die Delegierten sind in der Lage sich selbst ein Bild zu machen. Wer glaubt, das lautstarke Trommeln in den sozialen Medien sei das „Votum der Basis“, irrt sich. Insbesondere die Basis und das schreibe ich als Ortsverbandsvorsitzender will jetzt einen klaren gemeinsamen Wahlkampf. Das ist aber das problematische für viele der Fans der unterlegenen Kandidaten. Je lauter sie sich für ihren Kandidaten ins Zeug gelegt haben und auch danach noch legen, um so schwieriger wird es jetzt. Ich wünsche mir von meiner Partei, dass wir mögliche Schwächen von Kandidaten kompensieren, in dem sich andere die auf diesem Gebiet Stärken haben einbringen und mitmachen. Nur wenn das gelingt, können wir als Volkspartei ein breites Spektrum abdecken.  

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