Corona und kein Ende…

Corona war auch heute wieder Thema
Frustrierend ist es inzwischen geworden – täglich neue Meldungen und täglich neue Widersprüche. Vor genau einem Jahr habe ich begonnen, an der Corona-Hotline des Freistaats Fragen zu beantworten. In hunderten Telefongesprächen in zwei Monaten, habe ich damals die neuen Corona-Verordnungen erklären können. In Zeiten wo es deutlich niedrigere Ansteckungsquoten und drastischere Einschränkungen gab, haben die Menschen verstanden, was auf dem Spiel stand. Inzwischen hat sich die Situation deutlich gewandelt und die Politik hat daran einen beträchtlichen Anteil. Heute kann ich die Maßnahmen und Verordnungen nicht ohne weiteres erklären oder gar rechtfertigen. Wir haben steigende Inzidenzzahlen in Erfurt, Thüringen und ganz Deutschland. Aber wie dem zu begegnen ist, darüber besteht kein breiter Konsenz. Angefangen von der Ministerpräsidentenkonferenz mit der Bundeskanzlerin bis hin zu Lokalpolitikern vertritt jeder eine andere Meinung. In Erfurt schwatzt unser Oberbürgermeister von Testöffnungen der Geschäfte, will dazu 10.000 Menschen in zwei Tagen testen und bekommt nicht einmal eine vernünftige Teststrategie hin. Immer noch werden führen in Erfurt positive Schnelltests oder Kontaktpersonen ersten Grades nicht automatisch zu PCR-Tests. Im Freistaat verkündet jede der Landtagsfraktionen etwas anderes und obwohl Thüringen bei den Inzidenzzahlen bundesweit vorne liegt und die Impfzentren nur schleppend angelaufen sind, wird die Schuld auf fehlende Impfdosen geschoben ohne eigene Fehler einzugestehen. Im Bund nun gibt es ebenso täglich widersprüchliche Nachrichten Malle-Reisen ja – aber (wenn es geht) mit Testpflicht. Osterruhe ja, aber nun ohne den freien Gründonnerstag. Was die Menschen hochgradig verunsichert sind die ständigen Wechsel. Aktuell steigen die Belegungszahlen auf den Intensivstationen wieder deutlich an. Dies ist für mich der wesentliche Indikator für eine ernste Situation. Inzidenzzahlen hängen stark von der Testintensität ab. Was ein untrügliches Signal für eine dramatische Situation ist, sind schwere Krankheitsverläufe. Daran müssen die einschränkenden Maßnahmen ausgerichtet sein und dafür sind die TINA-Maßnahmen (Testen, Impfen, Nachverfolgung und Abstand halten) die richtigen.

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