Propagandashow in der „Clara“

Seit einer Woche…
Inzwischen ist es nun zwei Wochen her, seit dem die Clara-Zetkin-Straße in Erfurt gesperrt ist und sie wird es auch die sechs Wochen bleiben. Im Stadtrat haben wir die dringend notwendige Sanierung der Straße intensiv diskutiert. Die vom Bund in Aussicht gestellte 5 Millionen-Förderung, nutzt die Stadt nicht nur zur klimagerechten Umgestaltung, sondern für ein Verkehrsexperiment. Ein Experiment am lebenden Objekt, den Autofahrerinnen und Autofahrern, die die vierspurige Straße täglich als Achse in die Stadt nutzen. Die CDU-Stadtratsfraktion hat diese Idee frühzeitig kritisiert, aber es hat die rot-rot-grüne Stadtratsfraktionen nicht davon abgehalten dieses Experiment abzuhalten. Die Straße soll versuchsweise auf zwei Spuren reduziert werden und das Ergebnis wolle man sich anschauen. Interessant wird dies nach den Sommerferien, wenn wieder der normale Berufsverkehr beginnt. Interessant insbesondere für die Anwohner aller umliegenden Straßen, denn durch dieses Straßen werden sich die Autos quälen müssen. Ich befürchte dies wir den neuen linken Beigeordneten wenig beeindrucken. Sein persönliches Feindbild sind Autos und schon vor vielen Jahren hatte er bereits als linker Fraktionsvorsitzender erklärt er sei auch dafür den Juro-Gagarin-Ring zweispurig zurück zu bauen.
Im oberen Teil der Clara passiert noch nichts…
Ärger gibt es inzwischen um die begleitende Propagandashow in der vergangenen Woche. Auf Wunsch des Beigeordneten wurden zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung zum Fototermin an die Clara-Zetkin-Straße „gebeten“. Ziel des Termins war es nach Aussage des Dezernenten optisch zu verdeutlichen, wie viel Platz ein Auto im Vergleich zu Bussen oder Fahrrädern braucht. Eigentlich ging es aber um Propagandabilder und um die öffentliche Wahrnehmung eines Dezernenten, der in den ersten sechs Monaten seiner Amtszeit noch nicht geliefert hat. Die Binsenweisheit, wer wie viel Platz braucht in eine Foto umzusetzen, hätte jeder Praktikant im Rathaus mit Fotoshopp leisten können. Aber es ging um bunte Bilder mit dem Beigeordneten. Nach Angaben der Stadtverwaltung war die Aktion ein Schnäppchen. 25 Euro pro Arbeitsstunde a 70 Mitarbeiter summieren sich auf 1.750 Euro plus Technik und Fahrzeugkosten. Nicht eingerechnet allerdings der berechtigte Verdacht, dass die Straße ein paar Tage eher für dieses Foto gesperrt wurde. Anwohner berichten, dass die ersten Tage weit und breit nichts von Bautätigkeit zu erkennen war. Am Ende des Experiments ist vorgesehen, die Bürgerinnen und Bürger zu ihren Erfahrungen anzuhören. Dazu sollen analoge und digitale Anhörungsformate entwickelt werden. ich bin gespannt, ob der Dezernent sich dann auch noch einmal zur Clara-Zetkin-Straße bewegt und die im Stau stehenden Autofahrerinnen und Autofahrer direkt befragt. das gäbe zwar nicht so schöne Bilder, wäre aber wahrscheinlich bürgernäher. Ich befürchte das Ziel des „Experiments“ steht schon fest – es geht um Ideologie und dazu wird auch die Propaganda genutzt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert