Weihnachtsmarktdiskussion

Eine der geplanten Eingangsschleusen
Ausgesprochen befremdlich finde ich die Initiative unseres Oberbürgermeisters Andreas Bausewein zur Durchführung des Erfurter Weihnachtsmarktes. Während es in Deutschland und auch in Thüringen viele Menschen gibt, die sich Gedanken um eine Reduzierung der Inzidenzzahlen machen, erweckt unser OB den Eindruck, als ob ihm das gleichgültig ist. Er hat aktuell Verkündet, dass die Stadt Erfurt ein Schlupfloch gefunden habe, um die Landesverordnung zu umgehen und trotzdem den Weihnachtsmarkt durchführen möchte. Aus einem Weihnachtsmarkt auf dem Domplatz sollen drei werden (durch Gitterzäune und Schleusen getrennt). Dann dürften statt 2.000 Besucherinnen und Besucher 6.000 aufs Gelände. Ich liebe unseren Erfurter Weihnachtsmarkt und bis in normalen Jahren gerne dort – zumal ich es nur wenige hundert Meter bis zum Domplatz habe. Aber in Coronazeiten finde ich dieses gefundene Schlupfloch nicht nur dummdreist, sondern gefährlich. Wenn ein Gewerbetreibender in Erfurt auf die Idee gekommen wäre sein Geschäft in drei Teile mit Trennwänden zu zerteilen um die dreifache Anzahl an Kunden ins Geschäft zu lassen, hätte das Erfurter Ordnungsamt umgehend reagiert. Nach Medienberichten soll die Aktion des OB rund 340.000 Euro kosten und erinnert an die Schnapsidee vom Frühjahr, als der OB die Innenstadt mit Testzeltzentren öffnen wollte. Ich hoffe sehr, dass das Land dieses gefährlichen Irrsinn stoppt. Pandemietreiber sind derzeit Kontakte im sozialen Nahraum in Kombination mit Alkohol. Glühweinrunden auf dem Domplatz werden leider die Gefahr eines weiteren Lockdowns in Erfurt erhöhen.

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