13. August – Gedenken an die Maueropfer und Geburtstagsfeier

Rolf Beilschmidt, Hauptgeschäftsführer LSB
Für mich ist der 13. August ein Datum, das zwiespältige Gefühle auslöst.. Wie in jedem Jahr seit der Wende haben wir als CDU Kreisverband an die Opfer von Mauerbau und Stacheldraht erinnert. Über 1.000 Opfer forderte das Grenzregime der SED und die Opfer mahnen den Wert der Freiheit zu schätzen. Früher haben wir als JU an den Autobahnbrücken der ehemaligen Grenzübergängen nach Hessen und Bayern mit 16 m langen Tranzparenten gemahnt, oder auch 1993 symbolisch die PDS-Landesgeschäftsstelle zu gemauert um gegen deren Politik der Mauer in den Köpfen zu demonstrieren. In den letzten Jahren waren wir regelmäßig zu Mahnwachen auf dem Fischmarkt oder dem Anger. Aber der 13. August ist seit sechs Jahren auch positiv für mich besetzt. Vor genau sechs Jahren wurde mein jüngster Sohn geboren und so konnten wir heute Abend auch seinen Geburtstag feiern. Zuvor stand aber noch eine große Geburtstagsfeier in Bad Blankenburg an. In der Landessportschule feierte der Präsident des LSB Peter Gösel seinen 70. Geburtstag und der Hauptgeschäftsführer Rolf Beilschmidt seinen 60. Geburtstag. Viele Sportfunktionäre und Politiker waren gekommen, um zu gratulieren – Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht, Innenminister Jörg Geibert und viele Landtagsabgeordnete. Für unser SWE Volley-Team habe ich den beiden einen Ball mit den Unterschriften der Bundesligaspielerinnen, einen Fanschal und ein Trikot geschenkt. Ich hoffe wir können sie auch zum Saisonbeginn wieder bei unseren Spielen begrüßen.

Diskussion um den angemessenen Umgang mit dem 13. August 1961

Mauersegment vor dem TMSFG
Mauersegment vor dem TMSFG
Am kommenden Samstag vor 50 Jahren wurde die Berliner Mauer gebaut. Ein scheußliches Bauwerk, welches 28. Jahre für die gewaltsame Teilung mit mehr als 1.000 Todesopfern an der innerdeutschen Grenze stand. Wie in den vergangenen Jahren wird die CDU Erfurt mit einer Mahnwache an dieses Datum erinnern. Insbesondere mit der Jungen Union Thüringen haben wir in jedem Jahr mit Aktionen in den Städten Erfurt und Weimar, aber auch an Autobahnbrücken an der ehemaligen innerdeutschen Grenze an die Opfer von Mauerbau und Stacheldraht erinnert. In diesem Jahr ist wenige Tage vor dem 13. August nun eine Diskussion um den angemessenen Umgang mit dem Gedenken entstanden. Dieses Mal geht es nicht um die innerparteilichen Konflikte der Linken, bei denen die Mehrheit der Mitglieder den Mauerbau immernoch rechtfertigt (nachzulesen bei den Erfurter Linken auf Seite 9 ihrer aktuellen linken Depesche) sondern um die Diskussion um eine Trauerbeflaggung. Von mehreren Thüringer Politikern aus verschiedenen Parteien war die Trauerbeflaggung angeregt worden. CDU, FDP und Grüne sind dafür, Linke, SPD und überraschenderweise auch die Staatskanzlei sind eher dagegen. mauersegment-1Ich bin gespannt, wie diese Diskussion ausgeht und ich sage klar, ich bin für eine Trauerbeflaggung. Der Respekt vor über 1.000 Todesopfern von Mauer und Stacheldraht gebietet dies. Bis heute sind von vielen der Opfer die Todesumstände ungeklärt und viele der Opfer konnten nicht einmal von ihren Angehörigen bestattet werden. Täglich, wenn ich in mein Büro in das Thüringer Sozialministerium gehe, komme ich an einem Original-Mauersegment vorbei. Zum 20. Jahrestag des Mauerfalls am 9. November 2009 hat die BILD-Zeitung dieses Segement gestifftet. Es steht im Innenhof des Ministeriumskomplexes in der Werner-Seelenbinder-Straße und es mahnt und erinnert. Wie auch die Diskussion um das diesjährige Gedenken ausgeht, ich bin froh das wir die Taten an diesem Bauwerk eines Unrechtsstaates in den Köpfen der Menschen nicht verjähren werden.