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Tag der offenen Tür in der JVA
Arnstädter Alzheimer Tag
Erfreulich ist auch, dass der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff mit seinen 5 Pflegestufen nach langer Diskussion seiner Realisierung näher rückt.
Ab Sommer soll in zwei Modellprojekten bundesweit erprobt werden, wie ein neues Begutachtungsverfahren, das nun auch geistige Defizite einbezieht, funktionieren kann.
An diesen Reformschritten wir ein weiterer Aspekt deutlich, der mir in diesem Zusammenhang wichtig ist, die Differenzierung. Gegen falsche Klischees und gegen ein Erschrecken vor der Größe der Aufgabe hilft ein differenzierter Blick. Demenzerkrankungen haben nun einmal die verschiedensten Ursachen, Verläufe und Schweregrade. Und damit komme ich zum letzten Aspekt: Differenzierung heißt für mich auch, wir müssen noch stärker auf die Betroffenen selbst und ihre Angehörigen hören, wo sie selbst Stärken und Schwächen sehen. Bei Stärken denke ich zum Beispiel an die Ausstellung von Kunstwerken von Menschen mit Demenz vor zwei Jahren, bei deren Eröffnung der Künstler Lothar Krone seine Werke erläuterte, oder an die Lesung von Helga Rohra aus ihrem Buch „Aus dem Schatten treten“. Bei Stärken denke ich auch an die Angehörigen, die nach wie vor den größten Teil der Pflege leisten, eine im wahrsten Sinne des Wortes „starke Leistung“. Aber dafür verdienen sie nicht nur Dank und Anerkennung, sondern auch die Unterstützung, die sie brauchen. Wie es zum Beispiel Frau Prof. Wilz an der Friedrich-Schiller-Universität Jena in Kooperation mit der Deutsche Alzheimer Gesellschaft erforscht, in einer Studie zur telefonischen Beratung von pflegenden Angehörigen durch qualifizierte Psychologen. Wie kaum anders zu erwarten, zeigte sich bereits in der ersten Phase der Studie, wie groß die Gefahr sein kann, durch die volle Konzentration auf die Pflegeaufgabe das eigene Wohlergehen zu vernachlässigen und soziale Kontakte einzuschränken.Die Hardware steht – die Software kommt jetzt hinzu!
Zu einem Arbeitsgespräch mit dem Vorstand des Vereins „Miteinander in Arnstadt-Ost“, den „Stadtstrategen“ und der örtlichen Wohnungsgesellschaft habe ich mich gestern in Arnstadt getroffen. Mit Bundesfördermitteln wurde dort das Projekt „Gemeinsam statt einsam“ umgesetzt. 52 Wohnungen wurden umgebaut und saniert, alle Wohnungen sind barrierefrei und konnten am 25.11.2009 und am 01.12.2009 bezogen werden.
Die „Hardware“ ist fertig – der große und gut ausgestattete Gemeinschaftsraum, der von den Mietern gemeinsam finanziert wird, gehört ebenso dazu wie das Außengelände. Die Bewohner sind 9 Kinder, 24 unter 60jährige und 54 Bewohner sind über 60 Jahre alt. Die älteste Mitbewohnerin ist 92 Jahre alt. Nun geht es um die „Software“! Also das, was die Wohn- und Mietergemeinschaft in den nächsten Jahren Miteinander und Füreinander tun möchten. Daran ist auch der Bund interessiert.
500 Projektanträge gab es für ein Bundemodelprojekt zum Thema „Gemeinsam und Miteinander“. 35 wurden für eine Förderung für die nächsten drei Jahre ausgewählt und Arnstadt ist darunter. Ziel ist die Stärkung der Mietergemeinschaft und das Tragen der Angebote ins Quartier. Ich habe gestern den Verantwortlichen vor Ort zugesagt, ihr Projekt zu unterstützen und fachlich zu begleiten. Viele mögliche Ideen für Aktivitäten haben wir gestern besprochen. Im Rahmen des „Europäischen Jahr 2012 für aktives Altern und der Solidarität zwischen den Generationen“ gibt es dazu viele Anknüpfungspunkte.