Das ist Thüringen…

Kirmes-Werbegruppe
Mitten im Hochsommer gibt es eigentlich Schöneres, als mit dem Auto quer durch den Freistaat zu fahren, um bei über 30 Grad zu Terminen vor Ort zu kommen. Nachdem ich die letzten beiden Tage in Südthüringen unterwegs war, ging es heute in den Norden nach Sondershausen. Sowohl dort, als auch entlang der Fahrtstrecke gibt immer wieder schöne Bilder vom Freistaat. In der Bildungseinrichtung des BAFzA habe ich als Generationenbeauftragter einen Vortrag zur demografischen Entwicklung gehalten und im Anschluss intensiv mit den Seminarteilnehmern diskutiert. Dieses Mal war es eine Gruppe von jüngeren Bundesfreiwilligen. In den vergangenen Wochen war ich häufiger an der ehemaligen Zivildienstschule zu Gast und ich muss gestehen, ich fahre immer wieder gerne nach Sondershausen. Viele Wochenenden meiner Kinder- und Jugendzeit habe ich dort verbracht, weil die Familie meiner Mutter von dort ist. Um den Bundesfreiwilligendienst ging es heute auch bei einem Pressegespräch. Ich bin zufrieden, damit welche Perspektiven der BFD den Teilnehmern bietet. Die Nachfrage ist ungebrochen Hoch und das Image des BFD ist in Thüringen positiv.

Zwei Jahre BFD sind eine Erfolgsgeschichte

Seit nun über zwei Jahren gibt es den Bundesfreiwilligendienst anknüpfend an den zuvor bestehenden Zivildienst. Als Generationenbeauftragter bin ich von Anbeginn in Thüringen für den BFD seitens des Landes zuständig. Gestern war ich zum Thema BFD einmal wieder in Nordthüringen unterwegs. Im Bildungszentrum des BAfzA in Sondershausen habe ich eine Vortrag vor rund 50 Nordthüringer Bufdis zur denografischen Entwicklung im Freistaat und zu den Perspektiven des BFD gehalten. Rund 36.000 besetzte BFD-Stellen gibt es derzeit bundesweit. In Thüringen sind es rund 2.400. Bemessen am Bevölkerungsanteil (2,2 Millionen Thüringer im Vergleich zu 80 Millionen in Deutschland) haben wir mehr als doppelt soviele Bufdis, wie uns rein rechnerisch zustehen würden. Dass es in Thüringen soviele BFD-Stellen gibt hängt mit mehreren Faktoren zusammen. Zum Ersten haben wir in Thüringen sehr intensiv die Einführung des BFD beworben und begleitet und so entstanden gerade in der Anfangsphase sehr schnell viele Stellen. Zweitens gibt es in Thüringen sehr viele Stellen bei der Bundeszentralstelle des BAfzA (1.700 im Vergleich zu den rund 700 bei den großen Trägern). Darunter sind sehr viele BFD-Stellen bei Kommunen, die damit ergänzende Angebote im sozialen Nahraum organisieren. Nordhausen ist beispielsweise in der BFD/Einwohner-Relation bundesweit Spitzenreiter. Auf 44.000 Einwohner kommen 148 BFDler. Auch Erfurt und Jena liegen dabei mit an der Spitze. Drittens gibt es eine große Nachfrage nach BFD-Plätzen aufgrund der Arbeitsmarktsituation der letzten Jahre. Dies bedingt auch, dass soviele ältere BFDler in Thüringen aktiv sind. 86 Prozent sind älter als 25 – in den alten Bundesländern sind es nur rund 16 Prozent. Neben Sachsen hat Thüringen auch sehr viele BFDler, die älter als 50 sind. Die Nachfrage wird in den nächsten Jahren unverändert hoch bleiben. Ich bin deshalb froh, dass der Bund letzte Woche zusätzlich rund 5.000 Plätze bereitgestellt hat, auch in Thüringen werden somit noch einmal rund 200 Plätze hinzukommen. Was mir auch bei meinem gestrigen Votrag wichtig war rüber zu bringen, ist die besondere Form des Bundesfreiwilligendienstes. Er wird mit einem hohem freiwilligen Engagement geleistet. Viele der Teilnehmer berichten, dass sie die Anerkennungskultur schätzen. Und der Bildungsaspekt des BFD gerät immer stärker in den Blickpunkt. Erfreulich war zudem, dass gestern mehrere BFDler berichteten, dass der Bundesfreiwilligendienst auch eine Brücke in den ersten Arbeitsmarkt sein kann. Bereits kommenden Mittwoch werde ich wieder in Sondershausen zu Gast sein, bei einem weiteren Seminar des BAfzA.

Erfolgsmodell Bundesfreiwilligendienst!

„Nichts erfüllt mehr, als gebraucht zu werden“ so ist der Slogan des Bundesfreiwilligendienstes (BFD). Und beim Bundesfreiwilligendienst kommt es entscheidend darauf an, ob die Freiwilligen nach dem einjährigen Dienst für sich einen persönlichen Mehrwert empfinden. So knapp kann man die heutige Bildungsveranstaltung an der Bildungsstätte des Bundesamtes für Familie und zivilgeselschaftliche Aufgaben (BAFzA) in Sondershausen, der ehemaligen Zivildienstschule, zusammenfassen. Rund 50 Bundesfreiwilligen folgten der Einladung zum Bildungsseminar und ich habe als Generationenbeauftragter dort sehr gerne einen Vortrag zur Entwicklung des Bundesfreiwilligendienstes, zur demografischen Entwicklung und zum ehrenamtlichen Engagement im Freistaat gehalten. Als Generationenbeauftragter bin ich im TMSFG für den BFD zuständig und zudem in der Evaluierungsgruppe des Bundes sowie in der Bund-Länderberatungsgruppe zum BFD. Daher war es mir sehr wichtig auch von den Erfahrungen der BFDler in Thüringen zu partizipieren. Die Teilnehmer des 3-tägigen Seminars werden darüber hinaus in die Bundeshauptstadt nach Berlin fahren und sich am Mittwoch mit dem Bundestagsabgeordneten Steffen Claudio Lemme zu einem Gedankenaustausch treffen. Vor allem werden sie aber die Zeit nutzen um untereinander in einen Erfahrungsaustausch über ihre bisherige Dienstzeit und die Bildungsangebote einzutreten. In Thüringen gibt es überdurchschnittlich viele Bundesfreiwillige und zudem sind sie deutlich älter, als im Bundesdurchschnitt. Dies hat mit zwei Dingen zu tun. Zum einen wurde der Bundesfreiwilligendienst sehr früh beim Start vor über eineinhalb Jahren von den Regionalbetreuern und vielen Freien Trägern beworben und zu anderen spielt die Arbeitsmarktsituation eine große Rolle. Im BFD sind in Thüringen auch viele Langzeitarbeitslose engagiert, die dankbar sind für diese Aufgabe und die Chance sich zu beweisen. Auch wenn es nicht zur ursprünglichen Aufgabenstellung beim BFD gehört, eine Brücke zu ersten Arbeitsmarkt zu bilden, habe ich mich heute über positive Beispiele dazu sehr gefreut. In Thüringen haben wir im BFD engagierte Seniorinnen und Senioren (die bundesweiten ältesten BFDler mit 82 bzw. 78 Jahren kommen aus dem Freistaat). Und es gibt viele Beispiele, wo am Ende der Dienstzeit ein Jobangebot steht. Viele Träger suchen in sozialen Bereichen inzwischen Fachkräfte und greifen auch auf Freiwillige zu, die sich bewährt haben. Für viele andere Dienstleistende ist wichtig in den 12 Monaten auch einen Zugewinn an Erfahrungen und Wissen zu erlangen. Qualifizierungs- und Bildungsangebote sind dafür elementar und vor allem müssen es Angebote sein, die auf die Bedürfnisse der Betroffenen zugeschnitten sind. Einige der heutigen Teilnehmer bestätigten mir heute in der Diskussion, dass sie von ihrem Träger (in dem Fall war es die Kommune) nach einem halben Jahr noch kein Bildungsangebot bekommen haben. Auch darüber und wie sie ihr Recht dazu einfordern können haben wir heute gesprochen. Die Bildungseinrichtung des BAFzA in Sondershausen unterbreitet dazu Angebote und die Regionalbetreuer vermitteln diese. Rund 2.500 Bundesfreiwillige haben wir in Thüringen und inzwischen gibt es eine Warteliste für freie Plätze die bis Oktober 2013 reicht. Dies ist ein überzeugender Beleg, dass das Dienstformat angenommen wird und sich die Arbeit aller Beteiligten auszahlt. Der BFD wird in den nächsten Jahren weiterentwickelt werden. In der letzten Woche haben wir bei einer Bund-Länder-Beratung in Bonn über die Notwendigkeit den ehemaligen Freiwilligendienst aller Generationen in den BFD zu integrieren. Ich bin überzeugt davon, dass viele Menschen in jedem Alter dankbar sind für Herausforderungen und eine verbindliche Aufgabe. Es gibt ihnen Selbstbestätigung und darauf kommt es an!

Ein Jahr Bundesfreiwilligendienst

Liga (4)Kurz vor dem 1. Geburtstag des Bundesfreiwilligendienstes fand heute eine Fachtagung dazu im Erfurter Augustinerkloster statt. Als Generationenbeauftragter habe ich die Tagung mit der Liga der Wohlfahrtspflege in Thüringen gemeinsam ausgerichet. Mit Ulf Grießmann, dem Liga-Vorsitzenden war ich mir bereits im Vorfeld bei der Planung einig, dass wir den BFD stärken und weiter entwickeln wollen. Unter den Teilnehmern waren alle Akteure des BFD in Thüringen, Vertreter der Träger, der Einsatzstellen, der Kommunen, des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben und die Regionalbetreuer. Liga (13)Die 70 Teilnehmer der Tagung diskutierten nach den einführenden Vorträgen von Ulf Grießmann, mir als BZG, Johannes Spenn von der Diakonie und Dr. Reinhard Hauf vom BaFzA in vier Workshops die Zukunftsperspektiven. Eine gerade erst vorgelegte Studie nach einem Jahr BFD ist Beleg für den erfolgreichen Start und beleuchtet auch die Ost-West-Unterschiede. 2.255 Bundesfreiwillige haben wir in Thüringen, mehr als in jedem anderen Bundesland bezogen auf die Einwohnerzahl. Bis in das Jahr 2013 hinein gibt es bereits unterschriebene Vereinbarungen und die Nachfrage ist deutlich höher als die Zahl der Stellen. Die von der Liga gewünschte Erhöhung des Gesamtkontingents ist allerdings nicht wahrscheinlich. Die 35.000 Stellen sind seitens des Bundes die Obergrenze. Bei einer wie auch immer vorstellbaren Neuordnung dieser Stellen ist es nicht wahrscheinlich, dass Thüringen mehr bekommt. Ich plädiere daher dafür nun stärker auf Qualität zu achten. Arbeitsmarktneutralität, Bildungskonzepte und Abgrenzung zum klassischen Ehrenamt waren dazu heute drei der intensiv diskutierten Themen. Liga (14)Eine zusätzlich Perspektive bietet die Integration des Freiwilligendienstes aller Generationen in den BFD. Insbesondere in Thüringen engagieren sich viele Ältere im BFD, ich denke darin besteht auch noch ein großes Zukunftspotential. Seit über einem Jahr bin ich mit dem BFD beschäftigt. Im Gespräch mit den Vertretern der Liga Andreas Leopold vom Paritätischen, Johannes Spenn von der Diakonie und Rita Welther von der Caritas bin ich seit über einem Jahr ebenso, wie mit dem Regionalbetreuer Joachim Grabietz. Ein herzliches Dankeschön ihnen und allen anderen Mitwirkenden, die den BFD zum Erfolgsmodell gemacht haben! Bilder der Tagung Rede bei der Fachtagung

Bundesfreiwilligendienst soll weiterentwickelt werden

sondershausen. width=Seit knapp einem Jahr gibt es den Bundesfreiwilligendienst (BFD). Beim Start am 1. Juli 2011 gab es erhebliche Skepsis wie er sich entwickeln würde. Jetzt ist festzustellen, dass alle verfügbaren Plätze belegt sind, der BFD gut angenommen  und die fachliche Weiterentwicklung diskutiert wird. Ich finde dies ausgesprochen erfreulich. Deutschlandweit gibt es 35.000 BFDler und dazu noch rund 45.000 Stellen in den Jugendfreiwilligendiensten. Von den 35.000 BFDlern werden rund 12.000 Stellen von den Zentralstellen betreut und 23.000 von freien Trägern bzw. den Spitzenverbänden. Dieses Verhältnis ist aber in den neuen Bundesländern ebenso wie die Altersstruktur entgegengesetzt. Von den 2.250 Plätzen in Thüringen sind 1.800 in Betreuung der Zentralstelle und rund 500 bei freien Trägern. Dies hat damit zu tun, dass viele der Plätze bei Kommunen angesiedelt sind. Auffällig ist zudem die Altersstruktur. Während in Thüringen überwiegend ältere BFDler eingesetzt sind (456 sind jünger als 27, 827 zwischen 27 – 50 Jahren, 862 zwischen 51 – 65 und 97 älter als 65) ist dies bundesweit genau ander herum. Über diese Zahlen kann man trefflich diskutieren. Ich glaube, dass dies vor allem mit der Arbeitsmarktsituation zu tun hat. Viele Langzeitarbeitslose nutzen das Angebot des BFD. Wenngleich der BFD auch eine Brücke in den 1. Arbeitsmarkt sein kann, ist doch sein vorrangiges Ziel Bildungsinhalte und einen Kompetenzzuwachs zu vermitteln. Um so besser, wenn beides gelingt. Wie dies besser gelingen kann, werden wir in Thüringen bei einer Fachtagung der Liga am 19. Juni diskutieren. In den Bundesrat wird aktuell gerade ein Antrag von Hessen und Rheinland-Pfalz eingebracht, der bei der Weiterentwicklung des BFD unter anderem die Wochenarbeitszeit (derzeit zwischen 20 bis 40 Stunden) insbesondere für ältere BFDler in den Blick nimmt. Da es anknüpfend an den Freiwlligendienst aller Generationen durchaus viele Menschen gibt, die keine 20 Wochenstunden arbeiten können oder wollen, waren sich die Bundesländern schon vor einigen Wochen einig über den Bundesrat eine Änderung anzuregen.

Neue Länder liegen beim Bundesfreiwilligendienst vorn

Generationenbeauftragter Michael Panse: „Der Bundesfreiwilligendienst ist trotz anfänglicher Bedenken zu einer Erfolgsgeschichte geworden“

Der Beauftragte für das Zusammenleben der Generationen, Michael Panse, verweist angesichts aktuell vorliegender Zahlen auf die gute Entwicklung des Bundesfreiwilligendienstes (BFD) in Thüringen.

„Für den guten Start des Bundesfreiwilligendienstes ist den Verbänden zu danken, die als Träger die entsprechenden Rahmenbedingungen gestaltet haben, sowie den Regionalbetreuern des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA), für ihren engagierten Einsatz beim Aufbau des neuen Dienstes. Bemerkenswert an den Thüringer Zahlen ist, dass 80 Prozent der Bundesfreiwilligendienstleistenden älter als 27 Jahre sind, während es deutschlandweit nur 35 Prozent sind. Die größte Gruppe ist in Thüringen die Gruppe der 51 – 65 Jährigen mit 862 Bundesfreiwilligen. Hinzu kommen 97, die älter als 65 Jahre sind“, sagte Michael Panse.

Unter der Frage „Hat der Bundesfreiwilligendienst die bisherigen Freiwilligendienste (Freiwilliges Soziales Jahr, Freiwilliges Ökologisches Jahr) oder Formen des klassischen Ehrenamtes verändert?“ veranstaltet der Thüringer Generationenbeauftragte zusammen mit der LIGA der freien Wohlfahrtspflege Thüringen e.V. eine Fachtagung mit dem Titel „Ein Jahr BFD – alles anders?“. Die Veranstaltung findet am Dienstag, 19. Juni 2012, im Erfurter Augustinerkloster statt. Erörtert werden soll u.a. die Frage, wie nach der Aufbauphase die Qualität des Bundesfreiwilligendienstes weiter gesteigert werden kann, ob beispielsweise die Bildungsangebote noch stärker den unterschiedlichen Anforderungen verschiedener Altersgruppen angepasst werden müssen.

Michael Panse: „Der Bundesfreiwilligendienst ist trotz vieler anfänglicher Bedenken zu einer Erfolgsgeschichte geworden. Damit dies so bleibt, bedarf es weiter der intensiven inhaltlichen Begleitung und Diskussion, die wir zur Fachtagung führen wollen.“

Die Einladung zur Fachtagung ist im Internet unter folgender Adresse zu finden:

http://www.thueringen.de/de/bzg/aktuelles/

Hintergrund:

In Thüringen gibt es derzeit rund 2.250 Bundesfreiwillige. In den neuen Ländern ist das Engagement für den BFD besonders stark ausgeprägt. Im deutschlandweiten Durchschnitt kommen auf 100.000 Einwohner 43 Bundesfreiwillige. Unter den 50 größten Städten Deutschlands belegt Erfurt mit 84 Bundesfreiwilligen pro 100.000 Einwohner den vierten Platz hinter Rostock (112), Chemnitz (99), Bielefeld (85) und vor Dresden (83) und Leipzig (81). Auf die 100.000 Einwohner der Stadt Jena kommen sogar 197 Bundesfreiwillige. Prozentual wird Jena noch von Nordhausen übertroffen, wo bei einer Zahl von 44.000 Einwohnern 146 Bundesfreiwillige Dienst tun.

Das politische Jahr 2012 hat begonnen…

tmsfg… und die Diskussion um den Bundespräsidenten geht weiter. Neben den vielen anderen Dingen die in diesem Jahr von großer politischer Bedeutung sein werden, wird ganz sicher am Jahresende der politische Jahresrückblick mit diesem Thema beginnen. Ich verfolge sehr interessiert, wie sich bei diesem Thema inzwischen die öffentliche (bzw. veröffentliche) Meinung entwickelt. Es geht erstaunlicherweise nunmehr weniger darum was tatsächlich geschehen ist, sondern darum wie der Bundespräsident Christian Wulff mit dem Thema umgegangen ist. In jedem Fall ist es dem Ansehen des Amtes des Bundespräsidenten zu wünschen, dass die Diskussion schnell zu einem Abschluss kommt. Der 1. Januar 2012 war aber auch der Startpunkt für inhaltliche Themen im Jahr 2012. Das Europäische Jahr des aktiven Alterns und der Solidarität hat begonnen. Ich werde dieses Jahr sowohl inhaltlich, als auch mit zahlreichen Veranstaltungen als Generationenbeauftragter begleiten. Die europäische Auftaktveranstaltung ist Mitte Januar in Kopenhagen, die nationale am 6. Februar in Berlin und die Auftaktveranstaltung in Thüringen im März. Vier Thüringer Projekte werden als Modellprojekte vom Bund gefördert – ich werde sie gerne fachlich betreuen. Zum Jahr des aktiven Alterns habe ich zum Jahresende in einem umfänglichen Interview mit der Internetplattform CareTRIALOG Stellung genommen. Ebenfalls am 1. Januar startete das Mehrgenerationenhaus-Folgeprogramm. Neben den 23 bestehenden Häusern wird es zwei neue Mehrgenerationenhäuser in Erfurt und in Jena geben. Das Erfurter Haus in der Moskauerstraße beim Verein MitMenschen e.V. werde ich am Donnerstag eröffnen und in der kommenden Woche beim Neustart des MGH in Sondershausen dabei sein. 25 Thüringer Mehrgenerationenhäuser werden vom Bund für die nächsten drei Jahre mit jeweils 30.000 Euro gefördert. Darüber hinaus werden fünf weitere Häuser noch für das Jahr 2012 gefördert. Als dritten großen Themenkomplex werde ich im neuen Jahr den Bundesfreiwilligendienst für Thüringen betreuen. Auch hier gibt es zum Jahresbeginn gute Nachrichten. Bundesweit gibt es nunmehr 26.000 Bundesfreiwillige und in Thüringen sind es genau 1.258. In Thüringen sind darunter erstaunlicherweise viele ältere Menschen. Zum 1.1.2012 wurde die Zuverdienstgrenze für ALG II-Empfänger auf 175 Euro angehoben, so dass noch mit weiteren Interessenten zu rechnen ist und in Thüringen durchaus ein gutes Zwischenfazit gezogen werden kann. Offen ist noch eine Forderung, die die Integration des Freiwilligendienstes aller Generationen betrifft – ich werde an diesem Thema dran bleiben. Geändert haben sich zum 1.1. auch viele Regelungen im Bereich Arbeit und Soziales. Unter anderem wird der Hartz IV-Regelsatz erhöht. Alle Änderungen aus diesem Bereich finden sich auf der Homepage des Bundesministeriums. Kommunalpolitisch geht es zunächst ruhig los. Zwar hatten wir bereits die erste Fraktionsvorstandssitzung, aber die diente zunächst nur der Halbjahresplanung. Am 18. Januar ist die erste Stadtratssitzung im neuen Jahr, unter anderem mit dem brisanten Thema der Schulnetzplanung. Danach wird uns das Thema Multifunktionsarena beschäftigen und spätestens am März beginnt wohl der Oberbürgermeisterwahlkampf. Also, es wird ein politisch interessanten und sicher auch anstrengendes Jahr. In vielen blog-Einträgen habe ich  vor, weiterhin hier davon zu berichten.

Thüringer Generationenbeauftragter begrüßt Anhebung der Taschengeld-Freigrenze im Bundesfreiwilligendienst für ALG-II-Bezieher

Generationenbeauftragter Michael Panse: „Wichtige Anerkennung für Freiwilligendienst nun erreicht“ Mit Wirkung zum Jahreswechsel hebt das Bundesarbeitsministerium die Taschengeld-Freigrenze für ALG-II-Bezieher an, die sich im Bundesfreiwilligendienst oder im Jugendfreiwilligendienst engagieren. Der Freibetrag, der nicht auf das Arbeitslosengeld II angerechnet wird, wird von derzeit 60 auf künftig 175 Euro erhöht. Michael Panse: „In den vergangenen Monaten habe ich in den Gesprächen mit Bundesfreiwilligen und Trägern der Maßnahmen immer wieder Kritik an der derzeitigen Freibetragsgrenze gehört. Ich bin froh darüber, dass mit der jetzt angekündigten Neuregelung diese Kritik  aufgenommen und für eine Änderung gesorgt wurde. Ehrenamtlich Tätigen steht in steuerlicher Hinsicht ein Freibetrag von 175 Euro monatlich zu. Es ist ein Ausdruck der Anerkennung und der Gerechtigkeit, dass nun auch Bezieher von Hartz 4 Leistungen, wenn sie sich für den Bundesfreiwilligendienst entscheiden, mehr von dem gezahlten Taschengeld anrechnungsfrei behalten dürfen. Auch für sie muss ihr Engagement für die Allgemeinheit seine gleichberechtigte Anerkennung finden. ALG-II-Beziehern wird mit dieser Erhöhung signalisiert, dass sie sich aktiv im Gemeinwesen einbringen können und sollen. Menschen in der Grundsicherung werden zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben motiviert und der Bundesfreiwilligendienst kann somit auch eine Brückenfunktion in den Arbeitsmarkt haben. Ich erwarte, dass diese neue Regelung auch dem Bundesfreiwilligendienst selbst zugutekommt, wenn dadurch noch mehr Freiwillige aus dem Bereich der Grundsicherung gewonnen werden können. Derzeit engagieren sich in dem seit dem 1.7.2011 bestehenden Bundesfreiwilligendienst bereits über 1.100 Thüringerinnen und Thüringer.“

Bundesfreiwilligendienst bei der Parität

bfd-2Die Zahlen der Bundesfreiwilligen steigen kontinuierlich – trotz aller Anlaufschwierigkeiten. In der kommenden Woche versucht der Thüringer Landtag zum dritten Mal über das Thema zu diskutieren. Beim Blick auf die Tagesordnung habe ich aber heute gesehen, dass der Antrag der Grünen sich wieder auf einem Tagesordnungsplatz jenseits der 30 befindet und so nur wenig Chancen hat, dran zu kommen. Aber so schlimm ist das gar nicht, weil er weit am Thema vorbei geht. Schon Anfang Oktober hatten sich die Grünen bitter beklagt, dass der BFD nicht funktionieren würde (der Wortlaut ihres Antrags war da auch schon sechsWochen alt, weil sie ihn im August von einem Antrag der Grünen in Hessen abgeschrieben hatten). Selbst damals hat das nicht gestimmt, aber inzwischen sind einige Monate ins Land gegangen und da stimmt es gleich gar nicht mehr. Die Zahlen der BFDler steigen erfreulicherweise. Vor einigen Wochen waren es in Thüringen noch 500 – eine Zahl die ich ich auch mehrmals genannt habe und die heute in der Thüringer Allgemeinen auf dem Titelblatt stand. Vor zwei Wochen waren es aber schon 930, wie ich heute erfahren habe. Und mit dem heutigen Tag sind es sogar schon 1.100. 40 der Thüringer Bundesfreiwilligen sind bei der Parität. Mit einigen von ihnen konnte ich heute sprechen. Bei der Lebenshilfe Leinefelde-Worbis veranstaltete heute der Paritätische Thüringen ein Auftaktseminar für seine Freiwilligen und ich bin nach Leinefelde gefahren, um etwas über die Motivation der Bundesfreiwilligen zu hören und ihnen alles Gute für ihr Jahr zu wünschen. Morgen wird die zweite Veranstaltung dazu bei der Parität in Neudietendorf sein und auch dort werde ich gerne dabei sein.

Die ersten Bundesfreiwilligen im Bildungszentrum Sondershausen

sondershausen-2Heute war ich wieder im Bildungszentrum des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) in Sondershausen zu Besuch. Im Gespräch mit dem Schulleiter Ullrich Fuchs habe ich über die nun anstehenden Aufgaben diskutiert, um die Chancen des Bundesfreiwilligendienstes deutlicher herüber zu bringen. Von den durch das Bundesministerium avisierten 35.000 BuFDi-Stellen Bundesweit sind derzeit 7.400 besetzt. In Thüringen sind es nach meiner Schätzung rund 400, davon rund 200 in Verantwortung der für Thüringen zuständigen Zentralstelle (eine von 15 Bundesweit) und rund 200 bei den Spitzenverbänden der Freien Träger der Wohlfahrtspflege. Bei den Freien Trägern ist offensichtlich die Caritas mit rund 60 Plätzen am Weitesten. Die Parität ist in der fachlichen Diskussion genauso stark engagiert. Auf der Homepage des Bundesfreiwilligendienstes sind für Thüringen ca. 250 freie Stellen aufgelistet. Ich hoffe, dass diese schnell besetzt werden können und neue Stellen hinzu kommen. sondershausenDie meisten Stellen sind derzeit allerdings bei den Kommunen entstanden, 15 von deren Bundesfreiwilligen waren heute die ersten Gäste im Bildungszentrum  in Sondershausen und ich konnte sie dort begrüßen. Im Gespräch mit den Bundesfreiwilligen, die aus Nordthüringer Kommunen wie Nordhausen und Sondershausen und sowie aus Sömmerda kommen, habe ich die Motivation und den „Werbeweg“ erfragt. Meist haben sie über Zeitungsanszeigen ihrer Kommune davon erfahren. Gut ist, dass die Bundesfreiwilligen, die zumeist aus Hartz IV-Bezug oder der Arbeitslosigkeit kommen, dies nicht als eine eine neue weitere Maßnahme verstehen, sondern als Entwicklungschance. In Sondershausen erhielten sie heute Basisinformationen zum Bundesfreiwilligendienst und zu den Bildungsangeboten. Dieses Seminar fand im Rahmen der sogenannten pädagogischen Begleitung statt. Die Träger des BFDs können pro Teilnehmer Bildungsgutscheine in Höhe von 100 Euro/mtl., also 1.200 Euro im Jahr in Sondershausen einlösen. Darüber hinaus können die Träger in der gleichen Höhe noch selbst Bildungsangebote unterbreiten, dies können auch externe Angebote wie Volkshochschulangebote sein. In Einzelfällen wird es, wenn es zum Charakter der Einsatzstelle passt, auch möglich sein den Führerschein damit zu finanzieren. Der Bundesfreiwilligendienst, als zivilgesellschaftliches Engagement, ermöglicht verbindliches ehrenamtliches Engagement für die Dauer von 6 bis maximal achtzehn Monaten, er kann den (Wieder)einstieg in den Beruf ermöglichen, aber auch den Ausstieg nach einem Berufsleben in den Vorruhestand oder Ruhestand begleiten. Die Teilnehmer verpflichten sich zu mindestens 20 und höchstens 40 Wochenstunden verbindliches Engagement und können dafür bis zu maximal 330 Euro Taschengeld erhalten. Die Einsatzfelder sind vielfältig und reichen vom Sozialbereich über Kultur, Sport, Bildung über den Integrationsbereich bis hin zum ökologischen Bereich. Für Fragen zum Thema stehen die Thüringer Regionalberater zur Verfügung und ich werde seitens des Thüringer Sozialministeriums den Bundesfreiwilligendienst begleiten. Vereinbart haben wir heute einen Runden Tisch im TMSFG, wo alle Thüringer Beteiligten, also Träger, Kommunale Spitzenverbände, Arbeitsagentur, Regionalbetreuer und BAFzA, zusammen kommen werden. Gerne werde ich diesen Prozeß organisieren und moderieren. Der Anfang ist gemacht, jetzt geht es darum schnell nachzuziehen und bestehende Probleme auszuräumen.