Volles Programm zum Internationalen Tag der Pflegenden

Beim bpa in Erfurt
Der jährliche Tag der Pflegenden wird in Deutschland seit 1967 am 12. Mai begangen, weil es der Geburtstag von Florence Nightingale, der Vorkämpferin der modernen Krankenpflege, ist. Berühmt wurde sie durch ihren Einsatz für die verletzten britischen Soldaten während des Krimkrieges in den Jahren 1854 bis 1856. Auch in diesem Jahr gab es wieder einen militärischen Konflikt um die Krim, der sich jedoch nicht zu einem Krieg ausgeweitet hat. Hoffen wir, dass es so bleibt. Pflege brauchen jedoch nicht nur Kriegsverletzte, sondern alle Personen, deren Gesundheitszustand dies erforderlich macht. In Thüringen steigt die Zahl der Pflegebedürftigen und der Hochaltrigen Menschen stark an. Im Phönix-Pflegeheim lebt die mit 105 Jahren zweitältste Erfurterin. Zum heutigen Tag der Pflegenden war ich bei fünf Terminen. Drei Erfurter Pflegeeinrichtungen habe ich gemeinsam mit unserer Bundestagsabgeordneten Antje Tillmann besucht. In den drei Heimen in der Andreasstraße (Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein), Residenz Am Hirschgarten (Linimed) und im Phönix-Seniorenzentrum am Brühl haben wir mit den Hausleitungen und Mitarbeiterinnen über aktuelle Pflegeherausforderungen gesprochen und den Mitarbeitern für die Arbeit gedankt.
Der Trabant läuft und läuft und läuft…
Der Dank stand auch bei der Veranstaltung des bpa in der K & S Seniorenresidenz im Mittelpunkt. Die Vorsitzende des bpa Margit Benkenstein hatte sowohl Politikvertreter, als auch Pflegende eingeladen, um miteinander ins Gespräch zu kommen.  Neben den Problemen in der Pflegebranche ging es aber vor allem darum, den Mitarbeiterinnen aus Pflegeeinrichtungen Dank zu sagen. Dazu war unter anderem ein Trabi-Fanclub war mit zehn Trabanten (vom 500 bis zum 1.1.-Kübel-Trabant) dabei und lud zur Ausfahrt ein. Als gelernter Kfz-Elektriker fühlte ich mich 25 Jahre zurück versetzt und habe sehr gerne das Angebot genutzt mich selbst ans Steuer eines Trabant 500 zu setzen und eine Runde zu drehen. Dank guter Pflege sind die Autos, die nun auch schon bis zu 50 Jahre alt sind, immernoch top in Schuss. Ähnlichkeiten mit der Pflege gibt es durchaus. Auch da sind viele der Bewohnerinnen, obwohl sie in die Jahre gekommen sind, dank guter Pflege noch mobil. In meiner Rede habe ich als Generationenbeauftragter darauf hingewiesen, dass es immer auf die Pflegenden ankommt und ich habe den vielen Pflegekräften gedankt, die einen anstregenden Job leisten. Neben der öffentlichen Anerkennung haben sie dafür aber auch eine gute Entlohnung verdient und da gibt es noch eine Menge zu tun! Am Nachmittag war ich noch bei der SPD-Landtagsfraktion zu Gast. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach stellte die von Bund angedachten Änderungen bei der Pflege vor. Für Schmunzeln sorgten seine mehrfachen Hinweise darauf, wie einig man sich jetzt im Bund bei der Pflege zwischen CDU/CSU und SPD sei. Zitat Lauterbach: „Bundesminister Gröhe, dessen Job ich gerne hätte haben wollen, stimme ich in vielen Punkten völlig zu“. Rede zum Tag der Pflegenden Bilder vom Tag  

bpa-Pflegekongress diskutiert Fachkräftemangel

bpa (5)
Volles Haus beim bpa
Der 3. Pflegekongress des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) tagte heute im Victors Residenz Hotel in Erfurt. Im Mittelpunkt der Diskussion stand das Thema Fachkräftemangel vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung. Rund die Hälfte der 280 Thüringer Pflegeheime werden von privaten Anbietern betrieben. Von 70 Einrichtungen sind die Träger Mitglied im bpa. In den letzten Jahren war ich regelmäßig beim bpa zu Gesprächsrunden zu Gast und auch in meiner Zeit als Sozialpolitischer Sprecher der CDU Landtagsfraktion war ich in vielen Einrichtungen zu Besuch. Deshalb habe ich heute viele bekannte Gesichter getroffen und bei meinem Grußwort auch inhaltliche Anknüpfungspunkte gefunden. Der demographische Wandel ist als zentrales Zukunftsthema in der öffentlichen Debatte angekommen. Bei den Fachleuten ist dies nicht überraschend und auch nicht die Auswirkungen davon. bpa (1)Im Pflegebereich fehlen jetzt schon Fachkräfte und dies wird sich noch deutlich verstärken. Herbert Mauel, bpa-Bundesgeschäftsführer, verwies auf das nun notwendige Engagement von den Pflegeheimbetreibern, Politik und Gesellschaft. Bessere Arbeitsbedingungen, bessere Entlohnung, gesellschaftliche Anerkennung sind ein Teil Werbung um nicht berufstätige Frauen und Ältere sowie kontrolierte Zuwanderung von Fachkräften sind nach seiner Meinung die andere Seite der Medaille. Perspektivisch werden wir nach seinen Worten eine Ausbildungsumlage und neue Berufsbilder benötigen. Prof. Dr. Michael Behr, Abteilungsleiter im Thüringer Wirtschaftsstudium, stellte seine Studie zur Fachkräfteentwicklung vor, die er an der FSU Jena erstellt hat. Dabei arbeitete er auch die Besonderheiten der ostdeutschen Bevölkerungsentwicklung heraus, bei der sich viele einzelne demographische Faktoren noch multipliziert haben. Leider konnte ich aus Zeitgründen die nachfolgende Diskussion der vier Landtagsabgeordneten von CDU, SPD, Linken und Grünen nicht mehr verfolgen. Ein wichtiges Thema welches bereits zuvor zur Sprache kam muss zügig gelöst werden. Die Finanzierung des 3. Ausbildungsjahres wird bei der Umschulung nicht finanziert und muss somit auf die Praxispartner sowie letztlich auf die Bewohner umgelegt werden. Dies verhindert Perspektiven für dringend notwendige ausgebildete Kräfte. Ich werde weiter mit dem bpa im Gespräch bleiben und freu mich jetzt schon auf die nächsten Fachforen. Bilder vom heutigen Kongress