Dunkle Wolken am BFD-Himmel

BFD-Statistik des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (Stand 26.2.2015)
Ungebrochen hoch ist die Nachfrage nach Plätzen im Bundesfreiwilligendienst in Thüringen. Bedingt ist dies neben dem ausgesprochen positiven Image des BFD auch davon, dass es insbesondere für ältere Langzeitarbeitslose kaum Alternativen gibt. In der letzten Woche hat die Landesregierung zwar mit der Bundes-Arbeitsagentur über eigenständige Thüringer Projekte gesprochen, aber das wird wohl noch etwas dauern, bis diese entwickelt sind und wirken. In den „besten Zeiten“ gab es einmal rund 50.000 Bundesfreiwillige. Allerdings hat der Bund zu Beginn des Jahres 2014 mit einer sehr restriktiven Alterssteuerung eingegriffen. Seit dem werden BFD-Stellen bevorzugt an unter 25-Jährige vergeben. Dies führt zu einer vermeintlichen Korrektur zwischen Ost und West. In den neuen Bundesländern wird der BFD vor allem von Älteren und Langzeitarbeitslosen nachgefragt, in den altern Bundesländern eher von Jüngeren, weil es dort weniger FSJ-Stellen für Jugendliche gibt. Bundesweit ist die Zahl der im Bundesfreiwilligendienst Engagierten im letzten Monat um 500 auf derzeit 39.125 gesunken. Davon sind insbesondere die Bundesländer Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen mit zusammen 370 Stellen auf Grund der Altersdifferenzierung des BaFzA betroffen. Da zudem viele Bundesfreiwillige in Thüringen ihren Dienst Ende Februar beendet haben und nach wie vor keine neuen Vereinbarungen getroffen werden können, wird dies wohl in der nächsten Statistik noch einmal zu einem deutlichen Einbruch führen. In Thüringen ist die Nachfrage immer noch viel höher, als die Zahl der zur Verfügung stehenden Plätze. Der Bund ist gefordert Modalitäten zu finden, dass die Zahlen im BFD konstant bleiben und künftig auch wieder Ältere Chancen auf einen BFD-Platz haben. Im Februar hatte ich dazu ein gutes Gespräch mit dem Bundestagsabgeordneten Steffen Lemme, der dieses Problem auch auf Bundesebene stärker in die Diskussion einbringen wird.  

Neue BFD-Zahlen

BFD-Zahlen Januar 2015
Nachdem die Anzahl der Bundesfreiwilligen in den letzten Monaten kontinuierlich abgenommen hat, gingen die Januarzahlen erstmals ganz leicht in die andere Richtung. Regelmäßig treffe ich mich mit den Vertretern des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben um über die Entwicklung im BFD zu sprechen. Bei der heutigen Beratung haben wir noch einmal die Entwicklung im letzten Jahr diskutiert. Im Januar 2014 gab es in Thüringen 3.363 Bundesfreiwillige – nachdem in den letzten Monaten des Jahres 2013 zahlreiche Stellen hinzugekommen waren, gab es bundesweit Höchststände zu vermelden. Statt ursprünglich vorgesehenen 35.000 Stellen gab es bundesweit rund 50.000 und Thüringen hatte daran einen verhältnismäßig großen Anteil. Allerdings war damit bereits im Januar nahezu das ganze Jahresfinanzbudget aufgebraucht und das BaFzA verhängte einen Aufnahmestopp.  Von da an gingen die Zahlen kräftig in den Keller, bis schließlich das Bundesfamilienministerium vom Finanzministerium im Mai einen Millionennachschlag raushandelte. Dennoch waren es im Dezember nur noch 2.263 Bundesfreiwillige in Thüringen und rund 39.000 deutschlandweit. Besonders bemerkbar macht sich dies bei den älteren Bundesfreiwilligen, die in Thüringen rund 80 Prozent ausmachen. Viele Träger und Einsatzstellen klagten über Wartelisten und hofften auf die Freigabe neuer Stellen. Anfang Januar gab das BaFzA rund 2.500 Stellen für die Monate Januar bis April frei. Frühs um 6 Uhr ging die Ampel für die Einsatzstellen im Internet auf Grün und eine Stunde später war sie wieder rot und damit waren alle Stellen gebucht. Thüringer Träger waren bei 700 Stellen und damit fast einem Drittel erfolgreich. In den nächsten Monaten werden die Zahlen in Thüringen damit relativ stabil bleiben – was danach kommt ist noch offen. Der Bund wird wahrscheinlich erst im September neue Stellen frei geben, wenn klar ist, wie viele Plätze für die unter 27jährigen benötigt werden. In Thüringen hält sich in der Altersklasse die Nachfrage überschaubar. Derzeit gelingt s da nur schwer alle FSJ-Stellen zu besetzen. In der nächsten Woche werde ich mich erneut mit BFD-Vertretern und dem Bundestagsabgeordneten Steffen Lemme treffen, um nach einer Lösung zu suchen. Aktuell gibt es im Januar 2015 genau 2.304 besetzte BFD-Stellen, davon 1.588 in Verantwortung des Bundesamten und die anderen rund 700 bei den Spitzenverbänden der Freien Träger.

Zahl der Thüringer Stellen im Bundesfreiwilligendienst im Jahr 2014 bisher um ein Fünftel gesunken

Generationenbeauftragter Panse warnt vor einem weiteren Absinken und der Benachteiligung älterer Bewerber Der Beauftragte für das Zusammenleben der Generationen, Michael Panse, hat anlässlich der jüngsten Statistik des Bundesfreiwilligendienstes vor einem weiteren Absinken gewarnt. „Der Rückgang der Bundesfreiwilligenstellen betrifft die älteren Bewerber in den neuen Bundesländern besonders stark, da ihr Anteil hier wesentlich größer war und ist. In den alten Bundesländern stehen den wesentlich stärker vertretenen Jahrgängen jugendlicher Bewerber mit den Jugendfreiwilligendiensten jedoch auch alternative Angebote zur Verfügung. Richtig ist, dass die hohen Zahlen zu Beginn des Jahres einer starken Überbuchung geschuldet waren und nur durch den Beschluss zusätzlicher Haushaltsmittel im Mai ein längerer Einstellungsstopp und das Absinken unter die ursprünglich avisierten rund 35.000 Stellen bundesweit verhindert werden konnte. Der Bundfreiwilligendienst der älteren Teilnehmer, von denen viele Arbeitslosengeld II beziehen, zeigt, wie wichtig ihnen die Wertschätzung und Anerkennung in ihren jeweiligen Einsatzstellen ist. Diese positiven Erfahrungen sollten auch berücksichtigt werden, wenn es in den Thüringer Sondierungsgesprächen zwischen CDU und SPD um Arbeitsfördermaßnahmen für ältere Langarbeitslose geht. Auch das Interesse von Älteren, die bereits das Rentenalter erreicht haben, an einem freiwilligen Engagement im Rahmen des Bundfreiwilligendienstes, sollte zukünftig durch abgesenkte Wochenstunden, wie im ehemaligen Freiwilligendienst aller Generationen geregelt, besser entsprochen werden“, sagte Michael Panse. Hintergrund zur BFD-Statistik: Im Januar 2014 versahen in Thüringen 3.363 Bundesfreiwillige ihren Dienst. Bis zum September ging ihre Zahl um 685 Bundesfreiwillige auf 2.678 und damit um 20 Prozent zurück. Bundesweit sank die Zahl der Bundesfreiwilligendienststellen in diesem Zeitraum von 49.263 auf 36.858.

Deutlicher Rückgang beim Bundesfreiwilligendienst

Ein Viertel weniger BFDler
Die Zahl der Bundesfreiwilligen ist in den letzten Monaten deutlich rückläufig und pendelt sich jetzt bundesweit wieder auf die ursprünglich geplanten rund 35.000 BFD-Stellen ein. Insbesondere die neuen Bundesländer und auch Thüringen sind davon stark betroffen. Im Februar 2014 gab es bundesweit 48.996 besetzte BFD-Stellen und im September waren es nur noch 36.858. In Thüringen sind es statt 3.145 Bufdis aktuell nur noch 2.678. Betroffen sind von dieser Entwicklung alle Altersgruppen, allerdings in den alten Bundesländern mehr die unter 27jährigen (von ehemals 29.000 auf nun 21.300 bundesweit). In den neuen Bundesländern betrifft die Reduzierung eher die Älteren – auch weil es da durch den demografischen Wandel zunehmend weniger Jugendliche gibt. Zudem gibt es viele Angebote bei den Jugendfreiwilligendiensten. Für die Älteren gibt es hingegen keine Landesprogramme. Auch den sogenannten Freiwilligendienst aller Generationen gibt es nicht mehr. Dies ist um so ärgerlicher, da es in Thüringen und in den neuen Bundesländern eine ungebrochen hohe Nachfrage nach BFD-Stellen gibt. In der letzten Woche haben mich dazu mehrere Anfragen, unter anderem von den Mehrgenerationenhäusern, erreicht.
Die aktuelle BFD-Statistik
Zutreffend ist: Der BFD ist in den neuen Bundesländern ein Erfolgsmodell geworden und oftmals eine der wenigen Antworten, die Langzeitarbeitslosen gegeben werden kann. Arbeitsmarktprogramme oder Ein-Euro-Jobs führen häufig nur zu neuer Frustration. Ich kenne aus meiner Arbeit als Verantwortlicher für den Bundesfreiwilligendienst Generationenbeauftragter zahlreiche Beispiele, bei denen über den BFD hingegen die Rückkehr in den ersten Arbeitsmarkt geglückt ist. Die hohe Akzeptanz des BFD liegt darin begründet, dass sich die Betroffenen ihre Einsatzstellen selbst suchen und in ihrer BFD-Tätigkeit Anerkennung erfahren. Ich plädiere daher für Arbeitsmarktprogramme, die sich am Konzept des BFD orientieren. Bei den Sondierungsgesprächen zwischen CDU und SPD haben sich die beiden Verhandlungspartner darauf verständigt, das Landesprogramm für Langzeitarbeitslose zu überarbeiten. Bei dieser Evaluierung soll es darum gehen, das Geld zielgenauer und wirksamer einzusetzen.  

„Nichts erfüllt so sehr, wie gebraucht zu werden“

Beim Festempfang im Augustinerkloster
Das Motto des Bundesfreiwilligendienstes habe ich heute beim Festempfang der Caritas und der Diakonie an den Anfang meines Festvortrags gestellt. Seit der Einführung des Bundesfreiwilligendienstes im Juli 2011 bin ich als Generationenbeauftragter des Freistaates Thüringen für die fachliche Begleitung des BFD im Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit zuständig. In den letzten drei Jahren hat sich der BFD zu einem absoluten Erfolgsmodell entwickelt. Thüringen hat die bundesweit höchste Pro/Kopf-Quote an Bundesfreiwilligen. Über 3.300 BFDler gab es in Thüringen zu Beginn des Jahres unter den damals rund 49.000 bundesweit. Die Wartelisten sind sowohl bei den Träger, als auch bei den Freiwilligen lang. Dass dies so ist, hat mit vielen Faktoren zu tun, auf die ich in meiner Rede eingegangen bin. Es hat aber vor allem auch mit dem Engagement der Freiwilligen und der Mitarbeiter bei den Trägern und Einsatzstellen zu tun. Caritas und Diakonie leisten in dem Bereich Vorbildliches. 250 BFDler gibt es bei bei den beiden Trägern zusammen. Rund 100 von ihnen konnten der Einladung zum Festempfang in das Erfurter Augustinerkloster folgen. Der Ökumenische Festgottesdienst zum Empfang beinhaltete  unter anderem einen engagierten Auftritt des Gospelchors der Freiwilligen und, was mir besonders gefallen hat, das Lied „Geh aus mein Herz und suche Freud“. Auch dieses Lied könnte Motto beim Bundesfreiwilligendienst sein. Viele der Freiwilligen finden im BFD Erfüllung und Bestätigung – sie spüren, dass sie gebraucht werden. Ich bin der Caritas und der Diakonie daher sehr dankbar, dass sie die Würdigung der Freiwilligen in jedem Jahr mit einem Empfang vornehmen. Zugleich werden bei dem zweitägigen Treffen auch Bildungsangebote unterbreitet. Erfreuliches haben ich heute auch noch am Rande mit den beiden Regionalbetreuern des BAfFzA besprechen können. Nachdem mehrere Monate ein Aufnahmestop bestand, wurden bei den Haushaltsberatungen im Bundestag zusätzliche Finanzmittel bereitgestellt. damit konnten heute erstmals wieder neue Verträge geschlossen werden. Allerdings waren die bereitgestellten Plätze am späten Abend schon wieder vergriffen. Rede beim Festempfang Bilder vom Festempfang    

Bund-Länder-Klausurtagung zu den Freiwilligendiensten

Rund 100.000 Freiwillige gab es zu Beginn des Jahres in den drei großen sogenannten Dienstformaten des Bundesfreiwilligendienstes, des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) und des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ). Daneben gibt es noch Auslandsfreiwilligendienste, und die Bereiche der Kultur und des Sports. Rund 50.000 Stellen waren im BFD, dem jüngsten der Frewilligendienstformate registriert (den BFD gibt es seit drei Jahren). Der Bereich der Jugendfreiwilligendienste deckt die anderen 50.000 Stellen ab. Das FSJ gibt es allerdings schon seit 50 Jahren in Deutschland (West) und seit 20 Jahren in Deutschland (Ost). In der Finanzierung unterscheiden sich die Bereiche im Wesentlichen durch die Geldgeber. Während bei den Jugendfreiwilligendiensten in der Regel die Länder kräftig mitfinanzieren, wird der BFD ausschließlich vom Bund mit derzeit 167 Millionen Euro jährlich finanziert. Bei der Anzahl der Stellen besteht in den neuen Bundesländern inzwischen ein deutliches Übergewicht beim BFD. Dies liegt unter anderem auch an den geburtenschwachen Jahrgängen. Im BFD waren in Thüringen im Januar rund 3.360 Menschen tätig, im FSJ bzw. den Jugendfreiwilligendiensten rund 1.200.
Mit der beiden Erfurter Bundesfreiwilligensprechern
Einmal im Jahr treffen sich die Ländervertreter aus all diesen Bereichen mit den Vertretern des Bundesministeriums in Berlin. Da ich in Thüringen für den BFD nun schon seit drei Jahren zuständig bin, kenne ich inzwischen die Mehrzahl der Kollegen von vorangegangenen Treffen. Bei der diesjährigen Klausurtagung gestern und heute im BMFSFJ gab es unter den 50 Teilnehmern aber auch eine Menge neue Gesichter. Im Bundesministerium gibt es im Bereich der Freiwilligendienste eine ganze Menge neue Ansprechpartner, bedingt duch die Umstrukturierungen der neuen Ministerin. Die Diskussionsthemen und Problemstellungen bleiben aber gleich. Zentrales Problem des BFD ist seit Beginn dieses Jahres die Finanzierung. Da rund 50.000 Stellen besetzt waren (statt der ursprünglich einmal 35.000 bis 40.000 kalkulierten), fehlte das Geld und es wurde ein Einstellungsstop verhängt. Dies traf insbesondere die neuen Länder hart, da dort die meisten der BFD-Stellen sind. Erst in der letzten Woche konnte sich der Haushalts- und Finanzausschuss des Bundestages auf einen finanziellen Nachschlag von rund 20 Millionen Euro verständigen. Diese Mittel (9 Millionen nicht benötigte Mittel der Jugendfreiwilligendienste und 11 Millionen aus anderen Bereichen des BMFSFJ) können sicherstellen, dass ab dem Sommer neue BFDler Verträge schließen können. Ein gutes und wichtiges, welches noch der Bundestag bestätigen muss. Ein weiteres breites Feld der Diskussion war die fachliche Evaluation von FSJ, FÖJ und BFD. In dem Beirat der die Kriterien erarbeitet hat, habe ich als Ländervertreter mitgearbeitet. Breiten Raum nahm auch die gestrige Diskussionsrunde mit den Freiwilligensprecherinnen ein. Für jedes Dienstformat gibt es eine Sprecherin oder einen Sprecher. Fünf der Sprecher waren bei uns zu Gast und ich war positiv überrascht, wie gut Erfurt da vertreten ist. Zwei der Sprecher sind Erfurter. Steven Gering ist FSJler bei den Maltesern in Erfurt und Ludger Karran mach den BFD bei der Stadtverwaltung im Haus Dacheröden im Bereich Kultur, er ist Sprecher des Bundesfreiwilligendienstes. Wir haben uns gleich zu einem Treffen in Erfurt verabredet, um die Synergieeffekte nutzen zu können. Die beiden Tage in Berlin waren wieder randvoll mit Informationen und dem Gedankenaustausch. Ich bin nach wie vor eifriger Streiter für die Freiwilligendienste und insbesondere den BFD. Morgen werde ich bereits wieder ein Seminar mit BFDlern der Caritas im TMSFG haben.

Bundesfreiwilligendienst abgesichert

Seit Anfang des Jahres gibt es eine heftige Diskussion um den Bundesfreiwilligendienst. Die zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel von 167 Millionen Euro waren durch die hohe Zahl der Bundesfreiwilligen und die bereits abgeschlossenen Verträge für 2014 schon komplett verbraucht und es fehlte sogar Geld. Deshalb verhängte das zuständige Bundesministerium für die Stellen, die über das BAfzA vergeben werden, einen Einstellungsstopp. Zu diesem Zeitpunkt waren 49.263 Bundesfreiwillige in ganz Deutschland im Einsatz (35.000 waren ursprünglich geplant). In Thüringen waren es 3.363 Bundesfreiwillige. Thüringen hat damit mit Sachsen den größten prozentualen Anteil an BFD-Stellen. Daher waren wir von dem Einstellungstopp besonders betroffen und es war absehbar, dass die Zahl der BFD-Stellen deutlich sinkt. Ende April waren es bereit 160 weniger. Als Generationenbeauftragter der Landesregierung bin ich für den BFD fachlich zuständig und vertrete in der Bundes-Länder-Gruppe auch die Bundesländer bei Beratungen im Bundesministerium in Berlin. Aus den Bundesländern kamen nachdrückliche Aufforderungen an die Bundesregierung mit einer Aufstockung der Finanzmittel für den BFD einen Einbruch zu verhindern. Bei den Haushaltsberatungen des Deutschen Bundestages wurden nun 20 Millionen Euro zusätzlich bereit gestellt, damit kann ab dem Sommer der Einstellungstopp aufgehoben werden. Unsere Erfurter Bundestagsabgeordnete Antje Tillmann, Finanzpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, hat sich nachdrücklich dafür eingesetzt. Ich bin darüber sehr froh, weil wir in Thüringen sehr gute Erfahrungen mit dem BFD gemacht haben und viele Thüringerinnen und Thüringer gerne den BFD leisten wollen. Mit der guten Nachricht im Gepäck freue ich mich auf die nächsten BFD-Veranstaltungen. In der kommenden Woche bin ich zwei Tage in Berlin zur Bund-Länder-Klausurtagung zu den Freiwilligendiensten und am Donnerstag werde ich einen Vortrag vor BFDlern der Caritas in Erfurt halten. Pressemitteilung zur Finanzierung des BFD

Finanzierung des Bundesfreiwilligendienstes gesichert

Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat in seiner gestrigen Sitzung mit einem Änderungsantrag von CDU und SPD den weiteren Einstellungsstopp beim Bundesfreiwilligendienst (BFD) verhindert. Für das aktuelle Kalenderjahr gab es bei der Finanzierung des BFD einen Fehlbetrag von 20 Mio. Euro. Grund hierfür war ein Fehler bei der Zuteilung der Kontingente für 2014 im Juni des vergangenen Jahres. Die ursprünglich veranschlagten Mittel von rund 167 Mio. Euro werden nunmehr um 20 Mio. Euro aufgestockt. „Das ist ein gutes und wichtiges Signal für die rund 45.000 Freiwilligen in Deutschland. Auch die Finanzierung der 3.200 Stellen in Thüringen ist damit weiterhin gesichert. Die Bufdis leisten einen wichtigen und wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft und sind unverzichtbar. Ziel muss sein, dass jedem, der einen Freiwilligendienst antreten möchte, dies auch möglich ist“, so die Erfurter Bundestagsabgeordnete Antje Tillmann. Auch der Beauftragte der Thüringer Landesregierung für das Zusammenleben der Generationen, Michael Panse, zeigt sich sehr erleichtert über die Einigung im Haushaltsausschuss: „Durch den Einstellungsstopp seit Beginn des Jahres haben wir schon jetzt seit dem Höchststand von 3363 Bufdis in Thüringen im Januar dieses Jahres über 160 Freiwillige verloren. Gemeinsam mit Sachsen hat Thüringen die meisten Bufdis pro Kopf. Für viele Träger und Kommunen leisten sie einen unverzichtbaren Beitrag durch ihre Arbeit. Ich begrüße es daher ausdrücklich, dass der Bund nun die Finanzmittel aufstockt und der Abwärtstrend gestoppt werden kann.“

Generationenbeauftragter begrüßt beabsichtigte Aufstockung der Finanzmittel für Bundesfreiwilligendienst

Panse: „Auswirkungen der jetzigen Unterfinanzierung sind in den neuen Bundesländern sehr deutlich zu spüren“ Der Beauftrage der Thüringer Landesregierung für das Zusammenleben der Generationen, Michael Panse, hat heute in Erfurt die beabsichtigte Aufstockung der Finanzmittel für den Bundesfreiwilligendienst begrüßt. Michael Panse sagte: „Der Anfang des Jahres verhängte Stopp bei Stellenbesetzungen mit über 25-Jährigen traf besonders die neuen Bundesländer. Die Altersstruktur der Bundesfreiwilligendienstleistenden ist hier eine andere, da sehr viel mehr Ältere im Einsatz sind. Viele Einsatzstellen beklagen auch die danach erfolgte generelle Neubesetzungssperre. Die Auswirkungen der jetzigen Unterfinanzierung aufgrund der zahlreichen Neubewilligungen bis zum Ende des vergangenen Jahres sind in den neuen Bundesländern sehr deutlich zu spüren. Darauf habe ich ebenso wie Träger und Kommunen mehrfach öffentlich hingewiesen. Ich begrüße es daher ausdrücklich, dass der Bund nun beabsichtigt die Finanzmittel aufzustocken, um damit dem vorhandenen Bedarf und der großen Nachfrage zu entsprechen. Damit könnten im Frühsommer Neubesetzungen möglich werden und der jetzige Abwärtstrend gestoppt werden.“ Hintergrund: Laut vom Bundesfamilienministerium bestätigter Informationen ist es geplant die Finanzmittel für den Bundesfreiwilligendienst um 20 Millionen Euro aufzustocken. Im ursprünglichen Entwurf für den Haushalt 2014 waren bisher 167 Millionen Euro für den Bundesfreiwilligendienst vorgesehen. Im Januar hatte der Bundesfreiwilligendienst in Thüringen mit 3.363 Bundes-freiwilligen (Deutschland gesamt: 49.263 Bundessfreiwillige) seinen bisherigen Höchststand erreicht. Durch eine Überziehung des Budgets und die damit fehlenden Finanzmittel für die Besetzung neuer Stellen sank die Zahl der Bundesfreiwilligen in Thüringen innerhalb von zwei Monaten auf 3.246 Bundesfreiwillige (Deutschland gesamt: 46.952 Bundessfreiwillige).

Vortrag am Bildungszentrum Sondershausen

Der Bundesfreiwilligendienst bleibt weiter ein dominierendes Thema meiner Arbeit. Heute Nachmittag war ich einmal wieder zu einem Vortrag im Bildungszentrum des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) in Sondershausen. Rund 50 Bundesfreiwillige aus Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt waren dort bei einem Seminar im Rahmen der politischen Bildung. Die durchaus positive Stimmung unter den Bundesfreiwilligen hat mich angenehm überrascht. In Thüringen leisten derzeit 3.363 Bundesfreiwillige ihren Dienst, in Sachsen sogar 6.117 und in Sachsen Anhalt 3.277. Zusammen sind dies 12.757 der 49.263, die deutschlandweit im Einsatz sind. Die drei mitteldeutschen Länder liegen damit weit vorne und dies auch bei der Alterstruktur. In Sachsen sind 83 Prozent älter als 27, in Sachsen-Anhalt sind es 85 Prozent und in Thüringen sogar 86 Prozent. In Thüringen kommen zu den Bundesfreiwilligendiesntleistenden noch rund 800 Teilnehmer in den Jugendfreiwilligendiensten FSJ, FÖJ und ähnlichen hinzu. Somit hat, wenn sich diese Zahlen fortschreiben, irgendwann einmal jeder fünfte Thüringer einen Freiwilligendienst geleistet. Allerdings darf dabei natürlich nicht verkannt werden, dass die meisten Teilnehmer des BFD aus der Arbeitslosigkeit kommen. 51 Prozent erhielten vorher Hartz IV und weitere 20 Prozent kommen aus der Arbeitslosigkeit. Auch bei der heutigen Gesprächsrunde nach meinem Vortrag zum Thema Demografie, wurde überdeutlich, dass die meisten BFDler gerne in ganz normale reguläre Jobs wollen. Den BFD sehen sie aber derzeit vorallem als eine Chance aktiv zu werden in einem selbstgewählten Bereich. Da sie zudem durch die Bildungsangebote auch Lernende erfahren sie in dem einen Jahr BFD auch einen persönlichen Zugewinn an Wissen und an Sozialkompetenz. Für viele ist dies zudem das erste Mal seit Jahren, dass sie in einer Maßnahme wirklich Anerkennung erfahren und somit auch hochmotiviert sind. Zwar können zur Zeit keine neuen BFD-Vereinbarungen mehr getroffen werden, weil zumindest bei den Stellen des BAFzA bis zum Jahresende alle Stellen vergeben sind, aber die 19 anderen Einsatzstellen bieten weiter Plätze im BFD an.