Jahresempfang Parität und BVMW

Beim Paritätischen in Neudietendorf
Jahresempfänge gehen eigentlich das ganze Jahr – auf alle Fälle aber im 1. Quartal 🙂 Heute gab es gleich zwei davon. Der Paritätische Thüringen lud seine Mitgliedsverbände, Partner und politische Wegbegleiter in die Krüger-Villa nach Neudietendorf ein. Minister, Bundestags- und Landtagsabgeordnete waren zu Gast und erlebten einen Rückblick auf 25 Jahre Parität. Innerhalb der letzten zweieinhalb Jahrzehnte hat der Paritätische als Dachverband viele kleine Einzelverbände vertreten und mit ihnen gemeinsam die soziale Landschaft in Thüringen geprägt. Sowohl in meiner Zeit als sozialpolitischer Sprecher der Landtagsfraktion als auch danach als Generationenbeauftragter habe ich mit vielen der Verbände intensiv zusammen gearbeitet. Vor Behindertenverbänden, über Familien- und Frauenzentren bis hin zu den Trägern vieler Mehrgenerationenhäuser und des Bundesfreiwilligendienstes reicht das Spektrum. Aktuell ist der Paritätische Thüringen auch kommunalpolitisch in Erfurt im Gespräch. In der alten Defensionskaserne auf dem Petersberg soll künftig der Paritätische seine Heimat finden. Allerdings müssen dazu erst noch etliche denkmalschützerische Fragen geklärt werden. Die CDU-Stadtratsfraktion unterstützt ausdrücklich den Paritätischen in seinem Engagement auf dem Petersberg. Am Abend ging es mit dem Jahresempfang vom Bundesverband mittelständischer Wirtschaft BVMW im Atrium der Erfurter Stadtwerke weiter. In diesem Jahr war die Veranstaltung ausgesprochen sozialdemokratisch geprägt. Alle Redner – Oberbürgermeister Bausewein, Wirtschaftsminister Tiefensee und die Parlamentarische Staatssekretärin Iris Gleicke referierten – waren mit sozialdemokratischem Parteibuch ausgestattet. Der OB pries die Vorzüge der Stadt und die kleinen und mittelständischen Unternehmen – und blendete wohlweislich die großen Logistiger aus. Der Wirtschaftsminister kündigte eine Neuausrichtung der GRW-Förderung auf mehr Kleinteiligkeit an – und blendete aus, dass sein Vorgänger die GRW-Mittel gleich schaufelweise lieber in Großprojekte wie die Multifunktionsarena steckte. Iris Gleicke ging insbesondere auf die gute konjunkturelle Entwicklung und die Arbeitsmarktsituation ein. Wie bei allen Neujahrsempfängen waren aber auch heute nicht die Reden das Wichtigste, sondern die Kontakte und vielen Gespräche nach den großen Reden.

Guido in Erfurt beim BVMW

Volles Haus bei den Stadtwerken
Neujahrsempfänge werden, noch dazu wenn sie erst Anfang Februar sind, höchst unterschiedlich besucht. Erfahrungsgemäß hängt dies mit den Einladenden und den Eingeladenen zusammen. Oft aber vor allem mit dem eingeladenen Festredner. Gestern wurde dies beim Jahresempfang des Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) überdeutlich. Wenn die Interessen der Mittelständler einladen, kommen viele, wenn ein interessanter Redner kommt, kommen noch mehr. Fast 500 Gäste waren ins Atrium der Erfurter Stadtwerke gekommen, um Guido Westerwelle zu hören. Als ich ihn das letzte Mal gehört habe, war er noch mit dem Doppelamt FDP-Bundesvorsitzender und Bundesaußenminister „belastet“. Das eine Amt belastet nun einen anderen und so redete er sichtlich entspannt und locker als „nur Außenminister“. Eine dreiviertel Stunde sprach er über deutsche Außenpolitik und, dem Zuhörerkreis angemessen, über Wirtschaftspolitik. Die aktuelle Situation bei seiner FDP umkreiste er, wenn man von einer „Dirndlbemerkung“ absieht.
So sieht das aus, wenn man mit großen Volleyballerinnen fotografiert wird
Neben den Reden (BVMW-Präsident Mario Ohoven sprach auch ausführlich) diente der Abend vor allem der Kontaktpflege. Ich habe mich sehr gefreut über die vielen guten Gespräche mit Unternehmern (darunter auch etliche Sponsoren unseres SWE Volley-Teams). Und am Stand der GEAT waren mit Nadja und Bine auch zwei unserer Volleyball-Mädels für ihr Unternehmen präsent 🙂  Bilder vom Abend  

Unternehmer des Jahres 2010 geehrt

Ehrung für Ulrich Haage
Ehrung für Ulrich Haage mit dem Preis des BVMW
Der Bundesverband der mittelständischen Wirtschaft ehrte gestern im Festsaal des Erfurter Rathauses den Unternehmer des Jahres 2010. In diesem Jahr ging die Auszeichung an Ulrich Haage. Ulrich Haage führt in zehnter Generation das nunmehr schon seit 1822 bestehende Erfurter Traditionsunternehmen Kakteen-Haage. Herzlichen Glückwunsch zur Ehrung des BVMW! Die weltweit ältesteste Kakteenzucht trägt seit Jahrhunderten dazu bei den Ruf der Gartenstadt Erfurt in die Welt zu tragen. Als eines der ersten Unternehmen beschäftigte sich Kakteen-Haage schon vor 100 Jahren mit dem Versand von Kakteen in alle Welt, damals  noch per Postkutsche heute in moderner Form per Online-Vetriebshandel in über 60 Länder. Oberbürgermeister Andreas Bausewein verwies in seinem Grußwort auch auf die Schwierigekeiten des Familienunternehmens. So überstand das Unternehmen zwei Weltkriege und beide deutsche Diktaturen. Der Enteignung des Unternehmens zu DDR-Zeiten folgte die Reprivatisierung. Heute steht Kakteen-Haage für eine Erfolgsgeschichte in der Landeshauptstadt und bildet kontinuierlich aus. Stellvertretend für die CDU-Fraktion überbrachte ich die herzlichen Glückwünsche zur Ehrung. Die SPD, die Freien Wähler und die Grünen würdigten ebenfalls das Engagement von Ulrich Haage. Lediglich die Linken fühlten sich wohl vom Titel „Unternehmer des Jahres“ peinlich berührt und schickten keinen Vertreter. Aber dies passt auch zu einer Partei, bei der Verstaatlichung ganz oben auf der Hitliste steht. Hoffentlich kommt die Zeit nicht wieder in der sich dann Ehrungen für Kombinatsdirektoren häufen…