Blooming Landscapes

Die neue Helmut-Kohl-Straße
Blühende Landschaften – dies war der Titel einer CD der Jungen Union Baden-Württemberg im Jahr 1994. Die Blühenden Landschaften im Osten Deutschlands, waren im letzten Sommer bei der Buga2021 in Erfurt auf der EGA und dem Petersberg, aber auch in der ganzen Stadt zu sehen. Helmut Kohl hatte den Begriff der blühenden Landschaften heute vor 32 Jahren auf dem Domplatz geprägt. Am 20. Februar 1990 hielt er vor über 100.000 Menschen in Erfurt seine legendäre Rede, wo er den Weg zur Deutschen Einheit skizzierte und mit den Vertretern der CDU, des Demokratischen Aufbruchs und der DSU den Volkskammerwahlkampf eröffnete. Nach seinem Tod im Juni 2017 haben wir, die CDU-Stadtratsfraktion in Erfurt, beantragt eine Straße in der Nähe des Domplatzes nach ihm zu benennen. Im Oktober fasste der Stadtrat mit den Stimmen von CDU und SPD den Beschluss. Heute war es nun endlich soweit und die offizielle Einweihung der Helmut-Kohl-Straße fand statt. Die Straße am Petersberg wurde neu gewidmet und da war es die richtige Gelegenheit im Jahr 2020 den Straßennamen festzulegen – lediglich die coronabedingten Einschränkungen verhinderten zwei bereits geplante Einweihungstermine. Über 70 interessierte Erfurterinnen und Erfurter waren dabei, als heute Oberbürgermeister Andreas Bausewein eine würdigende Rede zu Helmut Kohl und unser Alt-OB Manfred Ruge persönliche Erinnerungen beisteuerte. Am Donnerstag konnte ich mit Frau Maike Kohl-Richter, der Frau von Helmut Kohl telefonieren. Sie sagte mir, dass sie gerne bei dem Termin dabei gewesen wäre, aber leider terminlich verhindert ist. Neben einen Brief, den sie an die Stadtratsfraktionen und den OB geschrieben, bat sie mich daran zu erinnern, dass Helmut Kohl sich über diese Ehrung sehr gefreut hätte. Besonders gefallen hätte ihm, dass in der Straße derzeit neben einem Wohnprojekt mit 95 Wohnungen auch ein Kindergarten entstanden ist. Anschließend haben wir uns mit einem Dutzend ehemaliger politischer Mitstreiter in der Hohen Lilie getroffen. Helmut Kohl ist dorthin – quer durch die Menschenmenge – nach seiner Rede gegangen. In meinem Archiv habe ich noch einen DVD von der kompletten Rede auf dem Domplatz. Dieses Video haben wir uns gemeinsam angesehen. Für mich war der 20. Februar 1990 politisch prägend. Ich habe an dem Tag erstmals Helmut Kohl erlebt und ihm die Hand geschüttelt. In den Folgejahren gab es immer wieder Treffen in kleinerer und größerer Runde. Helmut Kohl war ein großer Europäer und der Architekt der Deutschen Einheit. Zu Recht haben wir ihn heute in Erfurt geehrt. Bilder von der Straßenwidmung

Blühende Landschaften

Erinnerung an die Domplatzrede
Wenn über die wichtigen Reden und Signale auf dem Weg zur Deutschen Einheit gesprochen wird, ist immer wieder neben Dresden, Leipzig und Berlin auch Erfurt dabei. Vor 100.000 Menschen hat der Kanzler der Deutschen Einheit dort am 20. Februar 1990 gesprochen und den Wahlkampf für die Allianz für Deutschland eröffnet. Es war die größte Kundgebung, die je in Erfurt stattfand und für viele Erfurterinnen und Erfurter ist sie bis heute in Erinnerung. Gestern Abend erinnerte die CDU Erfurt in der Hohen Lilie an die legendäre Rede von Helmut Kohl. Als Mitglied des Demokratischen Aufbruchs war ich damals dabei. Helmut Kohl hat mich unwahrscheinlich beeindruckt – was er sagte, wie er es sagte und wie er klare Vorstellungen hatte, wo der Weg hinführen sollte. Ich hätte mir damals nicht träumen lassen, dass ich Helmut Kohl in späteren Jahren gut ein dutzend Mal bei Veranstaltungen und auch kleinere Gesprächsrunden wieder treffen würde. Von der Kundgebung in Erfurt gibt es einen 65-Minuten Videomitschnitt, der die Erinnerungen wach hält – gestern Abend haben wir mit einigen Ausschnitten von 1990 begonnen. Die zusammenbrechende Ostwirtschaft schuf bei den Menschen Unsicherheit, viele waren schon in den Westen gegangen und andere waren auf dem Sprung. Helmut Kohl appellierte an die Menschen in ihrer Heimat zu bleiben und gemeinsam ein blühendes Gemeinwesen zu schaffen. Es war damals eine große Herausforderung den Menschen Hoffnung zu geben – aber dies gelang Helmut Kohl. Zwei der Zeitzeugen, die ebenfalls auf dem Erfurter Domplatz waren diskutierten gestern Abend über die damals skizierten blühenden Landschaften und den Wiedervereinigungsprozess. Dr. Klaus Zeh war stellvertretender Bundesvorsitzender des Demokratischen Aufbruchs, DA-Landesvorsitzender in Thüringen, viele Jahre Minister und auch CDU-Generalsekretär. Sergej Lochthofen war von 1990 bis 2009 der erste gewählte Chefredakteur der Thüringer Allgemeinen. Früher hat er regelmäßig die politische Lage analysiert und kommentiert und war dazu häufig Gast im Presseclub. Heute kann er dies noch genauso gut.
Helmut Kohl und Henry Kissinger im Jahr 2001 im Waldorf Astoria in New York
Wir können nur ahnen, wie Helmut Kohl auf die aktuellen Ereignisse in Thüringen reagiert hätte. Was ihn aber 1990 bewegt hat, haben wir gestern Abend gehört. Seine Frau Dr. Maike Kohl-Richter hat uns ein Grußwort zu unserer Veranstaltung geschickt, welches ich sehr gerne verlesen habe. Sie schrieb uns darin Auszüge aus den Memoiren von Helmut Kohl zur Zeit des Volkskammerwahlkampfes. In dem Grußwort vermittelte uns Frau Kohl-Richter auch einen Eindruck wie die Außensicht auf diesen Wahlkampf war. Henry Kissinger schrieb dazu „Helmut Kohl hat die deutsche Vereinigung nicht durch eine Blut-und-Eisen-Politik wie Bismarck, sondern an der Wahlurne herbeigeführt“. Zusammenfassend waren wir uns alle gestern einig: die Deutsche Einheit bleibt ein großes Glück und wir sind dankbar dafür, dass Helmut Kohl sie maßgeblich gestaltet hat. Bilder des Abends und das Grußwort von Dr. Maike Kohl-Richter  

25 Jahre Deutsche Einheit

Ute Freudenberg beim Festakt im Erfurter Theater
Natürlich gehört zum 25. Geburtstag auch ein Rückblick auf die letzten 25 Jahre und damit die jüngere deutsche Geschichte. An diesem Wochenende wurde viel gefeiert und es wurde sich auch viel erinnert, was in den letzten 25 Jahren passiert ist. Die CDU Erfurt hat gestern, wie in jedem Jahr, mit einer festlichen Andacht in der Michaeliskirche an den Tag der Deutsche Einheit erinnert. Vor 25 Jahren war die Wiedervereinigung, der Freistaat Thüringen wurde wieder begründet und Erfurt wurde Landeshauptstadt. Wie in den vergangenen Jahren gab es auch einen offiziellen Festakt der Landesregierung. Über 700 Gäste waren im Erfurter Theater dabei. Das Programm war in diesem Jahr durchaus bunt gemischt und weniger von Ansprachen geprägt. Verdienstvolle Thüringerinnen und Thüringer wurden vorgestellt und geehrt, Kindergartenkinder erklärten im Video, was für sie der Geburtstag bedeutet und Reinhard Schramm, Vorsitzender der Jüdischen Landesgemeinde, sprach die Gedanken zum Tag. Musikalisch umrahmten Dirk Zöllner („Als ich fortging“) und Ute Freudenberg („Wie weit ist es bis ans Ende dieser Welt“ und „Jugendliebe“) das Programm. Ministerpräsident Bodo Ramelow ehrte mit dem Thüringer Löwen seine beiden Amtsvorgänger Christine Lieberknecht und Dieter Althaus. Auch der bebilderte Rückblick konnte sich bis auf einen kleine Schönheitsfehler sehen lassen. Von Ministerpräsident Bernhard Vogel, der über die Hälfte der letzten 25 Jahre das Land erfolgreich regiert hat, war kein Bild und keine einzige Würdigung dabei – schade. Ich habe gestern mehrmals daran gedacht, was die 25 Jahre alles gebracht haben. Im Februar 1990 stand ich auf dem Domplatz, als Helmut Kohl von den blühenden Landschaften sprach. Im September 1990 wurde ich CDU-Mitglied (bis dahin war ich beim Demokratischen Aufbruch). Ein Jahr später begann ich als Landesgeschäftsführer der Jungen Union Thüringen mein hauptamtliches politisches Engagement. 1993 Landesvorsitzender der JU und Stadtrat. 1994 stand ich mit Helmut Kohl mehrmals auf der Wahlkampfbühne und 1995 wechselte ich nach Bonn als Bundesgeschäftsführer der JU. Viele andere Stationen folgten noch und ich kann heute zufrieden feststellen, dass ich alles ganz genauso wieder machen würde. Das Wichtigste aber sind mir in den 25 Jahren meine drei Söhne. Maximilian, der Älteste, ist jetzt genau 25 Jahre alt, Jonas 14 und Julian 8. Sie haben alle drei ihr Leben ausschließlich in Freiheit erlebt. Sie haben Chancen und Möglichkeiten ihr Leben zu gestalten, wie keine Generation vor ihnen. Für sie lohnt es sich unsere Demokratie und Freiheit täglich neu zu bewahren. Ich bin dankbar dafür, auch künftig ein ganz klein wenig kommunalpolitisch weiter daran mitzuwirken. Der 3. Oktober ist deshalb immer ein Geburtstag, ein Gedenktag und eine Verpflichtung.

Politische Bildung vor Ort

Bundeswehr (2)
Michael Panse, MdL im Gespräch mit Offizieren der Bundeswehr
Eine Gruppe Bundeswehrangehörige unter Führung von Oberstleutnant Paul aus Nordrhein-Westfalen besucht derzeit auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung Thüringen. Heute Vormittag traf ich mich mit den Offizieren und Unteroffizieren zu einem umfänglichen Gespräch über die politische Situation in Thüringen, die Entwicklung seit der Wende und den Föderalismus in Deutschland. Ich habe mich sehr über das Interesse der Bürger in Uniform gefreut. Politische Bildungsarbeit wird bei der Bundeswehr groß geschrieben. Und so zeugten auch die angesprochenen Themen von der intensiven Vorbereitung auf die Situation in Thüringen. Bildungsföderalismus, Einfluss der europäischen auf die deutsche Gesetzgebung und die Thematisierung der jüngeren Deutschen Geschichte sind Punkte, die wir auch landespolitisch regelmäßig debattieren. Das Programm der jungen Offiziere ging heute in Jena-Auerstedt weiter. Ich hoffe, dass die Bundeswehr auch weiter ihren Beitrag zum deutsch-deutschen Zusammenwachsen leistet. Die Arbeit des Bildungswerkes der KAS werde ich diesbezüglich gerne weiter unterstützen.

Wer ist Koch und wer ist Kellner?

Merkel in Weimar (2)
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel in der Weimarhalle
Beim heutigen Kongress „20 Jahre Deutsche Einheit – Gemeinsam zukunftsfähig!“ kritisierte die CDU-Vorsitzende Angela Merkel dem Umgang der SPD mit der Linkspartei mit deutlichen Worten. Unter dem zustimmenden Applaus der vollbesetzten Weimarhalle erklärte sie, dass es ein Trauerspiel der SPD sei, den Landesverbänden freie Hand im Umgang mit den Linken gegeben zu haben und sich zugleich auf Bundesebene zu zieren. Das tagtägliche Spiel: wer ist Koch und wer ist Kellner, sei der Politik nicht dienlich. In Thüringen beschäftigen Matschie und Ramelow jeden Tag die Menschen mit der Planung ihrer persönlichen Karriere und wer wohl wem auf den Ministerpräsidentensessel hoch helfen darf. Vor dieser Art von Experimenten warnte neben Ministerpräsident Dieter Althaus auch Ministerpräsident Wolfgang Böhmer aus Sachsen-Anhalt. An der Verschuldungs-Finanzpolitik von Rot-Rot trägt unser Nachbarbundesland immer noch schwer.
Merkel in Weimar (4)
Kongreßteilnehmer „20 Jahre Deutsche Einheit - Gemeinsam zukunftsfähig!“
Die CDU gedenkt mit ihrer Veranstaltungsreihe im 20. Jahr der friedlichen Revolution der Entwicklung in den letzten Jahren und bietet einen Ausblick auf kommende Aufgaben. Zur Wiedervereinigung und der Weigerung von Lafontaine und Schröder diese konstruktiv zu begleiten, sagte Merkel: „Man muss sich mal überlegen, die Nummer wäre schief gegangen: Eine kleine Facette wäre gewesen, dass ich jetzt gar nicht Bundeskanzlerin sein könnte.“. Es ist nicht schief gegangen. Schröder und Lafontaine hatten keine Mehrheit für ihren Anti-Wiedervereinigungskurs. Deshalb ist Angela Merkel Kanzlerin und sie wird es auch nach dem 27. September bleiben.

Luftwaffenoffiziere zu Besuch in Erfurt

Bundeswehr (4)
Michael Panse, MdL
Bei einem Seminar der Europäischen Akademie Nordrhein-Westfalen für 20 Offiziere der Deutschen Luftwaffe aus Köln Lahn Wahn hielt ich heute das Einstiegsreferat zum Thema „Der schwierige Prozess der Deutschen Einheit am Beispiel des Bundeslandes Thüringen“. Über die interessante Diskussion im Erfurter Hotel „Zum Norde“ habe ich mich gefreut, vor allem aber über das Interesse am Einigungsprozess. Es ist nur zu begrüßen, wenn solche Seminare der politischen Bildung auch vor Ort in den neuen Bundesländern stattfinden. Die Vermittlung dessen, was Unfreiheit und einen Unrechtsstaat ausmachen, ist gerade heute 20 Jahre nach der friedlichen Revolution wichtig. Der Legendenbildung über den real existierenden Sozialismus muss in Ost und West entgegen gewirkt werden.
Bundeswehr
Michael Panse, MdL referiert vor Offizieren der Luftwaffe
Zur Wendezeit war ich 23 Jahre alt. Mein politisches Engagement rührt auch aus den Erfahrungen, die ich in der Vorwendezeit gemacht habe, bzw. machen musste, her. Stasibespitzelungen, verweigerte Studienplätze, gebrochene Biographien, Bautzen und viele Dinge mehr sind heute zwar zeitlich weit weg, aber haben zum Frust der Menschen auf diesen Unrechtsstaat beigetragen. Viele haben für ihr Engagement mit Haftstrafen oder gar dem Leben bezahlt. Ja, es gab in der DDR auch die Todesstrafe und sie wurde in über 200 Fällen auch vollstreckt, erklärte ich auf die Frage eines Teilnehmers des Seminars. Und es gibt immer noch zahlreiche ungeklärte Opferfälle, die trotz der zentralen Erfassungsstelle in Salzgitter und der Aufarbeitung der Stasiunterlagen wohl immer im Dunkeln bleiben. Wir schulden es den Opfern, dass wir ihrer Gedenken – heute, morgen am 17. Juni und in Zukunft!

Mahnung und Gedenken

Der 13. August ist für die Icon: Bookmark CDU 47 Jahre nach dem Tag des Mauerbaus im Jahr 1961 ein Tag der Mahnung und des Gedenkens. Gedenken an die nach aktuellen Zahlen rund 1.300 Opfer des DDR-Grenzregimes – Mahnung für unsere Werte und unsere Denokratie zu streiten. Seit vielen Jahren organisieren wir deshalb als Icon: Bookmark Junge Union und CDU jährlich an diesem Tag Mahnwachen und Gedenkveranstaltungen. Heute waren wir auf dem Erfurter Fischmarkt vor dem Rathaus um mit Passanten ins Gespräch zu kommen. Das Medieninteresse war erfreulicherweise sehr groß Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen waren dabei und haben über unsere Aktion berichtet. Betroffen macht mich, dass gerade junge Ostdeutsche so wenig über die DDR wissen. Nach einer aktuellen Studie denken die Hälfte der westdeutschen Jugendlichen und sogar 2/3 der Ostdeutschen, dass die DDR keine Diktatur war. In der gleichen Studie wird festgestellt, dass die positive Beuteilung der DDR in gleichem Maße abnimmt, wie junge Menschen Informationen erhalten. Ich denke, dass sowohl im Schulunterricht, als auch im Elternhaus eine objektive Aufarbeitung von der SED-Diktatur erfolgen muss. Die vier Thüringer Grenzmuseen haben dabei eine wichtige Funktion. Ich fordere deshalb, dass der Zugang für Schüler ohne Eintrittsgelder ermöglicht werden muss. Eine diesbezügliche kleine Anfrage von mir steht Ende August zur Beantwortung an. Danach werde ich das Thema parlamentarisch voran bringen. Trotzdem ist der 13. August seit dem letzten Jahr auch ein Tag der Freude. Mein jüngster Sohn Julian feierte heute seinen 1. Geburtstag. Sechs „Babykumpels“ und ihre Mütter waren zur Geburttagsbabyparty gekommen.