Chancen für Ältere in Ehrenamt und Beruf diskutiert

"Volles Haus" im Landtag
"Volles Haus" im Landtag
Um das Engagement älterer Menschen in Ehrenamt und Beruf ging es gleich in zwei Veranstaltungen am Donnerstag. Zum 4. Thüringer Sozialgipfel hatten mehrere Verbände in den Thüringer Landtag eingeladen. Über 100 überwiegend Seniorinnen und Senioren waren der Einladung vom Paritätischen, VdK, BRH, Volkssolidarität, Landesseniorenvertretung und SoVD gefolgt und diskutierten über das Thema „Zwischen Ehrenamt und Profession – Perspektiven für die soziale Infrastruktur Thüringens“. Bemerkenswert fand ich das große Interesse. Der Plenarsaal war von Anbeginn der Veranstaltung bis zum Ende bis auf den letzten Platz gefüllt und es wurde aufmerksam zugehört. Im Thüringer Landtag eine durchaus ungewohnte Erfahrung 😉 Volker Düssel, Vorsitzender der Ehrenamtsstiftung erläuterte bei seinen Vortrag sehr offen die Situation des Ehrenamtes und der möglichen Unterstützung. Die Ehrenamtsstiftung erhielt viel Lob, selbst von Landespolitikern, die sonst an gleicher Stelle gegen Stiftungen wettern. Ich kann mich noch gut an die Gründung der Ehrenamtsstiftung erinnern. Vor knapp 10 Jahren hat die CDU im Nachgang zum Jahr des Ehrenamtes die Stiftung auf den Weg gebracht, gegen Kritik der Linken und der SPD. Viele Jahre war ich im Stiftungsrat und freue mich, dass ein Erfolgs- und Exportmodell daraus wurde. Verschiedene andere Bundesländer wollen nach dem Vorbild Thüringens eine Ehrenamtsstiftung gründen. Gefreut habe ich mich sehr über ein Wiedersehen mit etlichen ehemaligen Landtagskollegen, die inzwischen allesamt ehrenamtlich in den Sozialverbänden aktiv sind. Verabschiedet wurde am Ende der Veranstaltung eine gemeinsame Erklärung zum Thema.  ebert-stiftung-2Um die Chancen am Arbeitsmarkt ging es hingegen am Nachmittag bei einer Fachtagung der Friedrich-Ebert-Stiftung im ComCenter. „Ältere Arbeitnehmer/innen auf dem Arbeitsmarkt – Das unterschätzte Potential?“ war das Thema. Bevor wir dazu in einer Podiumsdiskussion Gedanken austauschten analysierten der Bezirksleiter von Ver.di Thomas Voß und Prof. Dr. Michael Behr, Abteilungsleiter im TMWAT die aktuelle Situation. Auf der Hand liegt, dass die demographische Entwicklung nicht mehr zu beeinflussen ist und für die Zukunft eine große Herausforderung bleibt. ebert-stiftung-1Fakt ist aber auch, dass wir eine Menge an Chancen haben. Der Arbeitsmarkt hat sich so verändert, dass nunmehr für alle Generationen deutlich gestiegene Chancen zu verzeichnen sind. Dies gilt ausdrücklich auch für ältere Arbeitnehmerinnen. Es geht aber auch darum, die Rahmenbedingungen in Unternehmen so zu gestalten, das die Teilhabechancen lange bestehen bleiben. Das Durchschnittsalter in Thüringen ist seit der wende um sechs Jahre gestiegen – dies ist überaus erfreulich. Aber Fazit beider Veranstaltungen des Tages ist: Es geht darum den mehr Lebenjahren auch mehr Leben zu geben – ein wichtiges Zukunftsthema!