Zooparkpreise erneut erhöht

CDU fordert zukunftstaugliches Konzept für Zoo und Aquarium Mit einer erneuten Erhöhung der Preise beim Zoopark und beim Aquarium stimmte am 16. November die rot-rot-grüne Kooperationsgemeinschaft im Erfurter Stadtrat für einen tiefen Griff in die Taschen der Erfurter Familien und aller weiteren Besucher. Erst im Jahr 2015 wurden die Eintrittspreise erhöht. Jetzt sollen, entsprechend der Verwaltungsvorlage, die Preise um bis zu 25 Prozent steigen. Hintergrund dieser Erhöhung sind die fehlende Kostendeckung beim Zoopark sowie voraussichtliche Maßnahmen im Zusammenhang des Haushaltssicherungskonzeptes. CDU-Fraktionschef Michael Panse erklärt dazu: „Die CDU-Fraktion warnte ausdrücklich vor weiteren Preiserhöhungen. Die Haushaltskonsolidierung wird hier nun auf Kosten der Zooparkbesucher gemacht. Ein Familientag im Erfurter Zoo wird somit zu einem noch teureren ‚Spaß‘. Im Zweifel gehen die Leute in andere Zoos und dann hat man mit der Erhöhung gar nichts gewonnen. Es ist außerdem befremdlich, dass, trotz vollmundiger, anders lautender Ankündigungen, die Kollegen von Rot-Rot-Grün nicht bereit waren, nach Finanzierungsalternativen zu suchen. Einer ihrer Vorschläge war es, das Land mit in die Pflicht zu nehmen. Dies gelang offensichtlich weder dem SPD-Landesvorsitzenden Bausewein, noch den sechs rot-rot-grünen Landtagsabgeordneten im Erfurter Stadtrat.“ Auch die wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion Marion Walsmann gibt zu bedenken: „Eine Preiserhöhung ohne ein entsprechendes Konzept dahinter ist reine Willkür.“ Sie merkt an, dass derzeit völlig unklar ist, wie die Zukunft des Aquariums und des Zoos insgesamt aussehen wird. Das Aquarium, das als externer Standort Teil des Zoos ist, gehört zu den Wackelkandidaten auf der Kürzungsliste im Rahmen der Haushaltssicherung. Walsmann fordert daher: „Das Aquarium ist aus Erfurt nicht wegzudenken. Dahinter steckt viel mühevolle Arbeit. Für den Zoopark insgesamt sollte daher ein zukunftsfähiges Konzept erarbeitet werden. Dabei sollte das Aquarium erhalten bleiben, möglicherweise jedoch als Teil des Zooparks direkt am Roten Berg, um u.a. die Kosten für zwei Standorte zu sparen, die man jetzt den Besuchern aufdrücken will.“ Die CDU-Fraktion wird deshalb den Oberbürgermeister im Rahmen der Debatte um das Haushaltssicherungskonzept auffordern, für den Zoopark und das Aquarium ein entsprechendes Konzept zu erarbeiten, bei dem es perspektivisch zu keinen Schließungen kommt und Kosten so gespart werden können, dass man nicht die Besucher mit hohen Preisen belasten muss.

Kein Elefantengedächtnis in der Verwaltung

CDU-Stadtratsfraktion gegen drastische Erhöhung für Zoo-Eintritt Die CDU-Fraktion im Erfurter Stadtrat ist verärgert über die erneute Diskussion zu den Zoo-Eintrittspreisen. Nachdem nach langer Diskussion der Stadtrat im letzten Jahr einstimmig einer moderaten Erhöhung der Eintrittspreise zugestimmt hat, soll nun nach Meinung des Oberbürgermeisters die Schraube weitergedreht werden. Für die Stadtratssitzung am 16. November 2016 liegt dem Stadtrat ein Verwaltungsvorschlag zu einer deutlichen Erhöhung der Eintrittspreise von bis zu 25 Prozent vor. CDU-Fraktionsvorsitzender Michael Panse erklärt dazu: „Offensichtlich will die Verwaltung wieder an der gleichen Stelle mit dem Kopf durch die Wand, wo sie sich schon im vergangenen Jahr Beulen geholt hat. Ein Elefantengedächtnis hat die Stadtspitze beim Zoo jedenfalls nicht. Alle Jahre wieder unternimmt die Verwaltung den Versuch, im Hau-Ruck-Verfahren Gebühren und sonstige Abgabenbelastungen für die Bürgerinnen und Bürger der Landeshauptstadt durchzudrücken. Im Sommer waren es die Kita-Gebühren und nun sollen es wieder die Eintrittspreise im Zoo sein. Vor einem Jahr begründete die Verwaltung ihren Vorschlag zur Erhöhung mit dem Neubau des Elefantenhauses, jetzt hingegen geht es um einen Defizitausgleich. Nachdem vollmundig angekündigte Gespräche mit dem Land über eine finanzielle Mitbeteiligung am Zoo im Sande verlaufen sind, sollen nun die Bürgerinnen und Bürger zur Kasse gebeten werden. Die CDU-Fraktion erwartet hingegen, dass zunächst in den Fachausschüssen Einsparpotentiale aufgezeigt werden. Im Haushaltssicherungskonzept (HSK) steht zwar die Prüfung und Anpassung der Eintrittspreise des Zooparks im 2-Jahres-Rhythmus, allerdings ist das HSK weder diskutiert noch beschlossen. Aber selbst dies wäre kein Freibrief für die jetzige Erhöhung, weil die Gebühren zuletzt im Juni 2015 angepasst wurden. Der jetzt vorgelegten drastischen Erhöhung wird die CDU-Fraktion definitiv nicht zustimmen.“

Zoo der großen und der kleinen Tiere

MDR-Interview
Kurz vor der Sommerpause präsentierte die grüne Beigeordnete dem Erfurter Stadtrat einen Vorschlag, wie die Eintrittspreise für den Zoopark künftig gestaltet werden sollen (wenn es nach ihr ginge). Der Oberbürgermeister erstellte dafür eine Drucksache und wollte sie ursprünglich in der gestrigen Stadtratssitzung mal schnell ohne Ausschussberatung beschließen lassen. Nachdem diese Pläne öffentlich wurden, wehte dem Spitzenduo der Wind heftig entgegen. Neben Familien und Erfurter Bürgern protestierten sogar Linke und SPD-Stadträte gegen diese Pläne. Nur die Grünen, die erklärtermaßen Tiergärten grundsätzlich nicht mögen, plädierten für eine Erhöhung der Eintrittspreise. Kurz vor der Stadtratssitzung zog der Oberbürgermeister seine Vorlage nun zunächst erst einmal zurück. Das Thüringer Journal des MDR beichtete gestern zu diesem Thema. Ich befürchte das Thema wird aber weiter aktuell bleiben. In der Stadtratssitzung vermochte gestern niemand zu erklären, wie das derzeitige Defizit von weit über 300.000 Euro in diesem Jahr ausgeglichen werden soll. Insofern scheint die Preiserhöhung zwar für diesen Sommer vom Tisch, aber im Herbst kommt der OB damit wieder. Zeitgleich wird jetzt über die künftige Ausrichtung des Zoos diskutiert. Der „Zoo der großen Tiere“ wie er seit Jahren konzipiert ist, könnte einem „Zoo der kleinen Tiere“ weichen. Ich fände dies schade und hoffe sehr, dass die künftige Zooparkdirektorin die Defizite der derzeitigen amtierenden Chefin schnell aufarbeitet. MDR Thüringen Journal 16.7.2014