Es wird eng in den Erfurter Kitas…

Kita (17)
Informationsgespräch mit der Leiterin des Zwergenlandes Ricarda Metz-Neubacher
Der Bedarf an Kita-Plätzen in den Landeshauptstadt Erfurt sprengt derzeit den Rahmen der verfügbaren Plätze deutlich. Jetzt rächt sich, dass bei den Planungen immer relativ knapp geplant wurde und aufkommender Mehrbedarf nicht aufgefangen werden kann. Sowohl die Bevölkerungsprognosen, die vor einigen Jahren noch ein Absinken der Erfurter Bevölkerung von 200.000 auf 180.000 voraussagten (jetzt werden wir wohl bald eher auf die 210.000 zusteuern), als auch die Absenkung des Rechtsanspruchs auf einen Kita-Platz für Kinder ab 1 Jahr tragen dazu bei. Hinzu kommt der Zuzug junger Familien und die verbesserte Situation am Arbeitsmarkt. Dies alles lässt die Nachfrage steigen und die Einrichtung platzen aus den Nähten.
Kita
Von außen wurde bereits die ganze Einrichtung saniert...
Planungen zum Neubau von Kitas gehen nur schleppend voran, immernoch hofft das Jugendamt perspektivisch bis zu 15 Einrichtungen „vom Netz nehmen zu können“ und dort gibt es daher nicht einmal eine Sanierungsplanung. Eine angemessene und von der CDU und den Freien Wählern beantragte Erhöhung der Vergütung für Tagespflegemütter, um mehr Tagespflegeplätze zu schaffen, wurde von der Rot-Rot-Grünen-Stadtratsmehrheit vom Tisch gefegt. Leidtragende sind junge Eltern die nahezu täglich im Jugendamt oder bei den Trägern auf der Suche nach einem Platz anrufen. Einzige Antwort seitens des Amtes ist es die bestehenden Einrichtungen vollzustopfen.
Kita (2)
...innen nur die eine Hälfte...
Das Problem dabei ist aber, dass die meisten Einrichtungen zwar eine Betriebserlaubnis für mehr Kinder haben könnten (orientiert sich an der Quadratmeterzahl der Einrichtung), aber weder ausstattungsmässig, noch vom Personal darauf vorbereitet sind. Dennoch ist das Jugendamt zur Zeit „mit dem Zollstock“ unterwegs, um auszumessen wo noch Kinder untergebracht werden können. Ab September soll es (zumindest nach der Meinung der Sozialbeigeordneten Thierbach) gar keine Bedarfsplanung mehr geben, sonder jede Kita muss bis an die Grenze der Betriebserlaubnis aufnehmen. Die bestehenden Konzepte und die Qualität der Betreuung kommt dabei ins Hintertreffen. In der Erfurter Kita Zwergenland in der Max-Steenbeck-Str. war ich heute, um mich über die Situation in der Einrichtung zu informieren. Zwischen November 2009 bis Dezember 2010 wurde die Hälfte der ehemaligen Plattenbau-Kita mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket saniert, wie mir die Leiterin Frau Ricarda Metz-Neubacher erläuterte.
Kita (8)
...die andere Hälfte wartet noch.
Die andere Hälfte wurde mangels Geld nicht saniert – obwohl die Plätze dringend gebraucht würden. Jetzt sollen aus den aktuell 117 Plätzen in sechs Gruppen 130 Plätze werden. Ursprünglich waren laut Trägerkonzept nur 100 Plätze geplant, die Schritt für Schritt auf Wunsch des Jugnedamtes erweitert wurden.  Allerdings gibt es in den Gruppenräumen nicht genügend Platz für durchschnittlich 22 Kinder und 2-3 Erzieherinnen. Weder die Stühle, noch die Betten reichen dafür. Ein Essen und Schlafen im Schichtbetrieb kommt sicher nicht in Betracht und so können die Erzieherinnen nur hoffen, dass jeden Tag einige Kinder fehlen. In den anderen Einrichtungen des Jugendsozialwerks ist die Situation ähnlich. In der Clausewitzstrasse sind es 140 Kinder (in einer unsanierten Einrichtung), in der Adalbertstrasse 80 und in Linderbach 40 Kinder. Helfen kann eigentlich nur ein schneller Ausbau der Betreuungsplätze, im Fall des Zwergenlandes können die benachbarten Räume sogar recht kostengünstig hergerichtet werden. Ich werde am Thema dran bleiben. Am kommenden Donnertag werde ich mich zu einer Mitarbeiterversammlung mit allen Erzieherinnen der Erfurter Einrichtungen des Jugendsozialwerks Nordhausen und Trägervertretern treffen. Dabei geht es vor allem um das Thema der tarifgerechten Entlohnung und Personalgewinnung. Bilder vom heutigen Besuch:

Start in die Grillsaison und Erfurter Lesebahn

Grillsaison (3)
Der größte Bratwurstgrill
Traditionsgemäß glühen spätestens zum Frühlingsbeginn in Thüringen die Bratwurstroste. Offiziell startet die Saison mit dem Angrillen auf dem Erfurter Domplatz. Bereits zum sechsten Mal präsentierten die zahlreichen Hersteller der Thüringer Rostbratwurst ihre unterschiedlichen Produkte. Schwierig ist es allerdings sich durch zu kosten, selbst für trainierte Bratwurstfans ist meist nach der vierten Wurst Schluss. Meine beiden Söhne orientierten sich sowieso gleich an der größten Wurst auf dem Domplatz. Statt Bullenreiten gab es Wurstreiten. Meine Söhne hatten sich darauf verständigt, dass ja einer von beiden dann Ketchup und der andere Senf sein müsse, um möglichst lange auf der Wurst zu bleiben. Nach rund eineinhalb Minuten hat die bockige Wurst aber beide zeitgleich abgeworfen. In der Erfurter Lesebahn hatten sie zuvor über eine Stunde lang den Geschichten von den Olchies gelauscht. Im Rahmen der 13. Erfurter Kinderbuchtage fuhren wieder mehrere Straßenbahnen durch die Stadt, in denen Kinderbücher gelesen wurden. LesebahnEine gute Idee, die die Begeisterung von Kindern für Geschichten und Straßenbahnfahren koppelt. Schade fand ich nur, dass die Bahnen nicht besser gekennzeichnet waren. Leider verstanden einige der (nur)mitfahrenden erwachsenen Reisegäste den Sinn der Aktion nur eingeschränkt. Laute Unterhaltungen störten die Kids beim Zuhören. Die Buchhandlung Peterknecht hatte die Touren gut vorbereitet, Schauspieler als Vorleser orgnisiert und zudem noch Präsente und Luftballons für die Kids bereit. Meine Jungs fanden, dass der Samstag eine runde Sache war.

Drei auf einen Streich – Jahresempfänge in der Landeshauptstadt Erfurt

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Mike Mohring, Christine Lieberknecht und Friedrich Merz
Offensichtlich hat das Datum des Frühlingsanfangs magische Anziehungskräfte auf Jahresempfänge von Parteien und Verbänden. Gestern waren gleich drei an einem Tag und in den Tagen davor und danach sind es noch weitere. Oft trifft man dabei die gleichen Vertreter von Vereinen, Verbänden und aus der Politik. Gestern war dies etwas anders, weil die Interessenlagen auseinander gingen. Beim Jahresempfang der Liga ging es am Vormittag um das Thema „Das Soziale ist Mehrwert für Thüringen“. Der neue Liga-Vorsitzende und Landesgeschäftsführer der AWO Ulf Grießmann konnte ein volles Haus einschließlich Landtagspräsidentin und Sozialministerin sowie zahlreicher Landtagsabgeordneter (leider erstaunlicherweise nur von der CDU und den Linken) begrüßen.
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Liga-Chef Ulf Grießmann
Neben den regelmäßig wiederkehrenden sozialen Themen stellte die Liga auch ihr Kompetenzzentrum Strategische Sozialplanung vor. Ich finde dieses Initiative gut und richtig und werbe dafür, die Akteure stärker zu vernetzen. Erste Gespräche haben wir gestern gleich vereinbart. Bei den Freien Wählern waren am späten Nachmittag etwas weniger Gäste gekommen, dafür aber ihr Bundesvorsitzender Hubert Aiwnger, MdL aus Bayern und der Oberbürgermeister Andreas Bausewein. Wir waren als CDU-Fraktion mit etlichen Gästen vertreten, weil die Freien Wähler und ihre Fraktionsvorsitzende Frau Prof. Aßmann neben der FDP noch zu den verlässlichen kommunalpolitischen Kollegen gehören.   Etliche gemeinsame Anträge im letzten Jahr dokumentieren dies. Beim Haushalt und diversen anderen Anträgen sind wir nah beieinander, wenngleich auch der Bundesvorsitzende bundesweit nach allen Seiten austeilte.
Jahresempfang der Freien Wähler
Jahresempfang der Freien Wähler
In der Erfurter Messehalle war am Abend keine Veranstaltung mit Florian Silbereisen, allerdings war der Andrang am Einlass so, als ob er da wäre.  Festredner beim jahresempfang der CDU Landtagsfraktion war Friedrich Merz. Über 1.000 CDU-Mitglieder und Freunde versammelten sich um ihm zuzuhören. Ich habe berechtigte Zweifel, ob andere Parteien in einem ähnlichen Umfang politisch interessierte Menschen in Thüringen zusammenbringen. Merz sprach zu den Ursachen der Finanzkrise und ging ebenfalls auf aktuelle Themen von Atomkraft bis zur Gesellschaftsgestaltung ein. Die Zuhörer waren begeistert, weil er mit seinen klaren Worten Orientierung und Kompass sein kann. Der gestrige Tag bot also viele Reden und viel Stoff, Positionen zu überdenken. Bilder vom Tag

Stadtführung für Erfurts Partnerstadt Kati

Stadtführung (10)
Der Erfurter Hof
Der Erfurter Stadtführer Roland Büttner führt regelmäßig Gruppen durch die Landeshauptstadt und regelmäßig veranstaltet er dabei monatlich Themenführungen. Jeweils um den 19. März jeden Jahres erinnert er dabei an den Besuch von Willy-Brandt in Erfurt am 19.3.1970. Bei seiner gestrigen Stadtführung durch das Bahnhofsviertel startete er im Willy-Brandt-Zimmer im ehemaligen Hotel Erfurter Hof. Dort entstand 1970 das historische Foto, bei dem Willy Brandt den Erfurterinnen und Erfurtern vom Hotelfenster aus zuwinkte, als sie die Polizeiabsperrungen durchbrachen und ihn mit lauten „Willy, Willy Brandt ans Fenster“ noch einmal zum Leidwesen der SED-Genossen ans das Fenster holten.
Stadtführung (8)
Das historische Willy-Brandt-Fenster
Mein Vater war vor 41 Jahren dabei und hat oft davon erzählt. Seine Begeisterung für die SPD und seine Mitgliedschaft in der SPD hat auch mit Willy Brandt, aber vor allem auch mit Helmut Schmidt zu tun und so habe ich mir gestern neugierig die Bilder und das Video im Willy-Brandt-Zimmer angesehen. Roland Büttner sammelte gestern bei seiner Stadtführung Spenden für das zu bauende Frauenzentrum in Kati, unserer Partnerstadt. Stadtratskollege Wolfgang Metz und ich waren vor einigen Wochen erst mit der Erfurter Delegation in Mali und so nutzten wir gerne die Gelegenheit etwas über unsere Partnerstadt in Afrika zu sagen. Vielen Dank an Roland Büttner für sein Engagement! Bilder der Stadtführung

Mega-Sportwochenende aus Erfurter Sicht

SC Potsdam - SWE (83)
Auswärtssieg!
Alles hat geklappt! Freitag gewannen die Black Dragons in einem heißen Spiel gegen FASS Berlin mit 7:4. Samstag gewann RWE das Thüringen-Derby in Jena mit 1:3. Heute gewann nun unser SWE Volley-Team das ganz wichtige Auswärtsspiel in Potsdam mit 2:3 (im Tiebreak mit 13:15). Vor dem Spiel lag die Spannung schon in der Luft und wurde in den Potsdamer Neuesten Nachrichten noch zusätzlich befördert. Die Potsdamer Spielerin und Mannschaftskapitän Ramona Stucki konnte sich noch gut an die 0:3 Niederlage ihres Teams in der Hinrunde erinnern. Allerdings erinnere sie sich „sehr ungern daran“, wegen der „volleyballuntypisch aggressiven Publikumsreaktionen“. Offensichtlich stört sie sich an der leidenschaftlichen Stimmung in Erfurt, die zugegebener Weise auch etwas von unseren befreundeten Eishockeyfans mitgetragen wird.
SC Potsdam - SWE (42)
Die "aggressiven" Fans...
In Potsdam waren heute 50 Erfurter Fans in der Halle und sorgten erneut für eine akustische Überlegenheit. Das Potsdamer Publikum (500 Zuschauer) war eher ruhig 🙂 Der erste Satz ging für uns klar daneben, aber im zweiten kämpften sich unsere Mädels heran und dann waren die Sätze zwei und drei eine klare Sache. Im vierten Satz war dann Potsdam wieder da und glich aus, bevor unsere Mädels im fünften und entscheidenden Satz den dritten Matchball zum 13:15 verwandelten. Super!
SC Potsdam - SWE (3)
...und das neue Maskottchen
Auf der Heimfahrt erreichte uns dann noch die nächste gute (Sport)Nachricht. Die Eisfigther Leipzig gewannen mit 5:4 gegen FASS Berlin, nachdem sie am Vortag in Berlin noch unter die Räder gekommen waren. Damit stehen die Black Dragons nun völlig überraschend doch noch im Pokalfinale. Glückwunsch! Glückwunsch ganz am Ende des Tages auch noch nach Sachsen-Anhalt an den Wahlsieger CDU. Trotz Stimmenverlusten bleibt die CDU mit 32,6 Prozent rund 9 Prozentpunkte vor den Linken. Die SPD landet bei rund 21,5 Prozent, Grüne bei 6,8 die FDP ist mit 3,8 raus und die NPD scheitert glücklicherweise mit 4,7 Prozent. Bilder vom Spiel

Sozialkaufhaus „brauchbar“ eingeweiht

brauchbar (5)Mitten in der Erfurter Innenstadt in der Johannesstraße 139 hat das Trägerwerk Soziale Dienste Thüringen e.V. heute das Sozialkaufhaus „brauchbar“ eröffnet. Der Träger vervollständigt damit sein Angebot an sozialen Leistungen in der Stadt Erfurt. Als freier Träger und Mitgliedsverband des Paritätischen Wohlfahrtverbandes hat der Träger sein Wirkungsgebiet in den letzten zehn Jahren über Weimar auf ganz Thüringen ausgedehnt. In Erfurt betreibt das TSD schon sehr lange das Kinder-, Jugend und Mütterheim im Rieth und unterstützt dort seit vielen Jahren junge Mütter. Darüber hinaus sind vier Erfurter Kitas in Gispersleben, Marbach und die Kita Waldblick in  Trägerschaft des TSD und das Psychosoziale Zentrum in der Tungerstraße. brauchbar (4)Mit dem Geschäftsführer des Trägerwerks Herrn Schmidt bin ich seit vielen Jahren im guten Kontakt und so habe ich mich über die Erweiterung des Leistungspektrums sehr gefreut und als Beauftragter für das Zusammenleben der Generationen gerne zur heutigen Eröffnung ein Grußwort gehalten. Menschen mit psychischen Problemen und Beeinträchtigungen wird in der Einrichtung eine Arbeit und Aufgabe gegeben. Zugleich werden Möbel, Kleidungsstücke, Spielzeug und vieles mehr was „brauchbar“ ist wieder einer sinnvollen Verwendung zugeführt. Die Erfurter KOWO unterstützt das Projekt ebenso wie das Sozialministerium. Von der KOWO wurden die Räume kostengünstig gemietet und das TMSFG finanziert das Projekt für ein Jahr. Schade finde ich, dass die Stadt Erfurt hingegen zu keinerlei Unterstützung bereit war. Allerdings waren viele Stadträte heute zu Gast und da bleibt die Hoffnung, auf ein Umdenken.

Weitere Unterstützung für die Partnerstadt Kati diskutiert

Das mit Geldern von Gaddafi gebaute Regierungsviertel in Bamako
Das mit Geldern von Gaddafi gebaute Regierungsviertel in Bamako...
Beim Nachtreffen der Kati-Reisenden haben wir am Montag Abend mit dem Oberbürgermeister Andreas Bausewein ein Fazit unserer Reise gezogen und uns über den vorläufigen Abschluss der vor Ort begonnenen Hilfeprojekte informiert. Eine Video/Foto-DVD hat unser Mitreisender Helmut Besser erstellt. Auf der DVD finden sich auch viele Bilder aus meiner Sammlung. Die Erinnerungen an die Woche in Mali war beim Betrachten der Bilder bei den Kati-Mitreisenden wieder sofort präsent.
...und bittere Armut nur wenige hundert Meter entfernt
...und bittere Armut nur wenige hundert Meter entfernt
Wolfgang Reisen, ehemals Geschäftsführer der Stadtwirtschaft, rief uns aber mit seinem Reisebericht schnell auch wieder die riesengroßen Probleme unserer Partnerstadt in Erinnerung. Er war noch zwei Wochen länger im Land, um eine umfängliche Analyse über das (nichtbestehende) Abfallentsorgungssystem zu erstellen und Lösungsvorschläge zu unterbreiten. Zu den kurzfristig realisierbaren Vorschlägen gehört die Einrichtung von bewirtschafteten Müllsammelplätzen in der Stadt und der Aufbau einer Verwertungskette für Bio-Müll, Metall und Plastik. An eine Entsorgungssystem mit Müllfahrzeugen (die beiden vorhandenen stehen ungenutzt und defekt herum, selbst wenn sie fahren würden fehlte der Sprit) ist kurzfristig noch nicht zu denken. Ein ähnlich großes Problem wie der Müll ist das Thema Abwässer. Klärranlagen oder selbst Klärrgruben gibt es praktisch nicht – auch auf diesem Gebiet gibt es viel zu tun. kati1Abgearbeitet hat die Firma Nell ihr erstes Projekt in Kati. Die Solaranlage ist auf dem Dach der Stadtverwaltung installiert und sie liefert Strom. Problematisch kann jedoch die Wartung vor Ort werden, da dazu geschultes Personal notwendig ist. Im nächsten Schritt sind jetzt weitere Referenzprojekte geplant, um Perspektivisch eine Stromversorgungsvariante für Teile des Landes entwickeln zu können. Die Firma Nell und weitere Partner werden am Ball bleiben. Bereits letzte Woche haben wir im Freundeskreis Kati praktische Hilfsmöglichkeiten für das kommende Jahr besprochen. Ich freue mich darüber, dass auch kleine Initiativen sich für Kati engagieren. Kommenden Montag wird der Stadtführer Roland Büttner beispielsweise eine Stadtführung mit Spendensammlung für Kati um das Bahnhofsareal organisieren. Auch die Initiativen für Schul- und Kitaerweiterungsbauten gehen weiter. Wie dringend Mali Hilfe braucht wurde am Wochenende auch bei einem Beitrag im Weltspiegel der ARD deutlich. In dem Bericht ging es um das Engagement Libyens und des Diktators Gaddafi. Mit viel Geld, dass er nach Mali unter anderem in den Bau des Regierungsviertels pumpte versuchte er, sich größere Landflächen zu sichern und Einfluss zu nehmen. Wenn eines der ärmsten Länder der Welt am „Tropf“ eines Diktators hängt, erfordert dies ein aufmerksames Hinsehen und ein verstärktes Engagement Europas. Einen kleinen Beitrag können auch wir dazu leisten.

Zweite Ausgabe „Schwarzer Peter“ im Netz

schwarzer20peter20logoDie März-Ausgabe des Infoblattes „Schwarzer Peter“ ist jetzt im Netz. Er berichtet wieder aus der Arbeit des Erfurter CDU-Ortsverbandes „Am Petersberg“, greift Themen der Kommunalpolitik in Erfurt auf und stellt Mitglieder des OV vor. Mehr Infos zur Arbeit der CDU Erfurt und der Ortsverbände finden sich hier. Viel Spaß beim lesen!

Kindertageseinrichtung als Eltern-Kind-Zentrum

Eröffnung durch Ministerin Taubert
Eröffnung durch Ministerin Heike Taubert
Bis wir in Thüringen ein funktionierendes System vom Eltern-Kind-Zentren an Kindertageseinrichtungen wird noch einige Zeit vergehen, aber Thüringen macht sich auf den Weg. Dies das Fazit der heutigen 1. Fachtagung des Sozialministeriums zum Thema in der Fachhochschule Erfurt. Vor allem bei Leiterinnen von Kitas, Trägervertretern, aber auch Vertretern von den Thüringer Familienzentren war das Interesse groß – rund 180 Teilnehmer waren zur Tagung gekommen und so musste der große Hörsaal genutzt werden. Sozialministerin Heike Taubert verwies auf die Koalitionsvereinbarung von CDU und SPD, die den Ausbau der Kitas zu Eltern-Kind-Zentren formuliert hatte. Die Fachhochschule Erfurt als Kooperationspartner und Frau Prof. Michaela Rißmann von der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaft als Verantwortliche für die Konzepterarbeitung und modellhafte Umsetzung, nehmen die Aufgabenstellung ernst. Leider fehlt aber beim für Kitas verantwortlichen Kultusministerium noch der rechte Ansprechpartner – zumindest war heute keiner vom TKM da. Insbesondere der niedrigschwellige Zugang zu Eltern und der Umstand, dass nahezu alle Kinder Kitas besuchen, machen die Kindertageseinrichtung zu geeigneten Projektpartnern. Innerhalb der nächsten drei Jahre wird das Modell umgesetzt. Noch ist allerdings nicht klar an wie vielen Kitas, bis zu 20 erscheinen möglich. fh-erfurtUngeklärt ist auch noch, ob die Jugendämter verantwortlich ins Boot geholt werden. Ich halte dies für zwingend notwendig, schließlich handelt es sich bei den Hilfen zu Erziehung klar um eine kommunale Aufgabe. Oft genug beklagen die Ämter, dass sie zu spät von Problemfällen erfahren. Ich ahne aber auch, hier wird schnell die Kostenkarte gezogen. Mit den im Haushalt des Landes für 2011 vorgesehenen 155.000 Euro jedenfalls wird dieses Projekt auf Dauer nicht zu schultern sein. In NRW ist beispielsweise die Zielstellung, bis 2012  rund ein Drittel der Kitas zu Familienzentren auszubauen. Das wären dann über 3.000 Kitas und diese sollen jeweils 12.000 Euro jährlich erhalten – klagen allerdings auch dies sein zu wenig. In NRW steht thematisch die Bekämpfung von Sprachdefiziten auf dem Programm. Prof. Rißmann erläuterte heute auch am Beispiel von Großbritaniens Early Ecelelence Centres welche Chancen bestehen wenn Eltern Wertschätzung, Entlastung und Unterstützung erfahren. Seit 1998 arbeiten die Einrichtungen nach diesem Prinzip – heute als Children Centres. Wichtig ist aber in jedem Fall die Eltern einzubeziehen. In den letzten Wochen habe ich bei Besuchen in Kitas, Familienzentren und Mehrgenerationenhäusern festgestellt, dass es auch bei uns in Thüringen gute Ansätze gibt. Ich bin deshalb jetzt sehr neugierig, welche Kitas wie das Modellprojekt jetzt angehen werden. Im September diesen Jahres soll es losgehen. Zuvor findet am 4. Juli 2011 die zweite Fachtagung zu Thema statt – ich merke mir den Termin schon einmal vor.

Kitas im Zentrum der Diskussion im Jugendhilfeausschuss

Rasselbande
Es wird eng in den Erfurter Kitas...
In der gestrigen Sitzung des Jugendhilfeausschusses drehte sich wieder vieles um Kindertageseinrichtungen. Zunächst hatten sich die Eltern der Kita in Möbisburg hilfesuchend an die CDU-Fraktion gewandt, weil bei ihnen die Elternkosten für das Mittagessen um 90 Cent pro Portion auf 3,65  Euro (ohne Getränke) sprunghaft ansteigen. Vom Träger wurde dies mit steigenden Kosten für die selbstkochende Küche und dem Wegfall des kommunalen Zuschusses begründet. Früher hatte die Stadt für die selbstkochenden Küchen noch, neben dem 50 Cent-Zuschuss der für jedes Essen gezahlt wird, weitere Zahlungen geleistet. Die Kita in Möbisburg ist eine der wenigen Kitas in Erfurt, die noch selbst kocht. Viele andere Einrichtungen haben schrittweise auf deutlich kostengünstigere Essensbelieferung umgestellt. Im Jugendhilfeausschuss erläuterte gestern der Jugendamtsleiter, dass ein weiterer Zuschuss für die Kita seitens der Stadt eine Ungleichbehandlung gegenüber anderen Einrichtungen sei. Letztlich sei es gemäß Thüringer KitaG eine Mehrheitsentscheidung der Eltern welche Versorgungsform gewählt würde. 4,15 Euro kostet das Mittagssen in Möbisburg – im Durchschnitt aller Einrichtungen sind es 2,60 Euro. Beantragt habe ich gestern, dass das Jugendamt die Kostenkalkulation der Einrichtung bis zur nächsten Jugendhilfeausschusssitzung prüft und ein Gespräch mit den Elternvertretern versucht zu vermitteln. Also das Thema wird uns weiter beschäftigen. Erste Informationen zur zukünftigen Kita-Bedarfsplanung gab es gestern erstmals für die Mitglieder des JHA. Die klassische Bedarfsplanung der letzten Jahre (Platzkapazitäten, Personalbedarf, zusätzliche Förderungen) wird es nicht mehr geben. Künftig soll jede Kita Kinder aufnehmen können bis zu maximalen Platzkapazität gemäß Betriebserlaubnis. Hintergrund sind fehlende Plätze und das Jugendamt greift nun zum Instrument die Einrichtungen „vollzustopfen“. 8.435 mögliche Plätze gäbe es dann in Erfurt, aber in vielen Einrichtungen wird es dann richtig eng. 629 der Plätze sind für Kinder unter 2 Jahren und hinzu kommen noch 221 Tagespflegeplätze. Für Kritik sorgte gestern schon die künftige Bedarfsplanung des Personals. Entgegen der bisherigen Verfahrensweise, bei der das Personal gemäß Kita-Bedarfsplan den Einrichtungen für das ganze Jahr bewilligt wurde wird geändert. Künftig soll es sogenannte Stichtage geben an denen die Kinder gezählt und das Personal danach bemessen wird (am 1.9., 1.12. und am 1.3.). Dies bedeutet, wenn ein Kind nach dem 1. März in eine Einrichtung kommen soll wird es für die Träger schwierig, weil sie dafür das Personal nicht haben. Pragmatische Lösung der Einrichtungen wird sein, dass Kinder eben nur unmittelbar vor dem Stichtag aufgenommen werden (oder gemeldet werden). Es war durchaus gestern zu spüren, dass dies nicht der fachliche Wille des Jugendamtsleiters ist sondern auf Druck der Beigeordneten erfolgte. Auch dieses Thema wird uns erhalten bleiben! Am Rande ging es in Gesprächen der Mitglieder des Jugendhilfeausschusses schon um die neue Kita-Gebührensatzung, die nun mal wieder als ein Entwurf vorliegt. Ich bin sehr neugierig, ob die Satzung noch in Kraft tritt, bevor die Gerichte die noch offenen Verfahren zur alten Kita-Satzung entscheiden.