Happy Birthday Israel und Mazel tov

Rathausfestsaal
Gestern Abend wurde im Erfurter Rathaus Geburtstag gefeiert. Und wie sich das für einen runden 70. Geburtstag gehört wurden die Gäste in die gute Stube, also in den Festsaal des Erfurter Rathauses eingeladen. Vor dem Rathaus wehte die israelische Fahne und somit war auch der Anlass klar. Vor wenigen Tagen jährte sich zum 70. Mal der Jahrestag der Staatsgründung Israels und dazu luden die Jüdische Landesgemeinde, die Stadt Erfurt und die Deutsch-Israelische-Gesellschaft zu einer Festveranstaltung ein. Unter den Gästen waren viele Vertreter aus der Politik und Kirchen, Vereine, Verbände sowie Partner der Jüdischen Landesgemeinde. Ministerpräsident Bodo Ramelow, der stellv. Botschafter des Staates Israel Avraham Nir-Feldklein und die stellvertretende Bürgermeisterin der Partnerstadt Haifa Hedva Almog hielten Grußworte, es gab isrealischen Wein und Musik. Die nachfolgende Podiumsdiskussion über 70 Jahre Israel konnte ich leider nicht verfolgen, weil wir zeitgleich Stadtratssitzung hatten. Ich war in den letzten 26 Jahren rund 15 Mal in Israel und habe dort auch gute Freunde. Ich wünsche dem Land und seinen Menschen alles Gute und Frieden in der Region. Wie schwer das ist, den Frieden zu erlangen weiß Israel vom Tag der Staatsgründung an. Alle arabischen Nachbarstaaten erklärten dem Land den Krieg. Bis heute ist das Sicherheitsbedürfnis der Menschen in Israel daher ein dominierendes Thema. Neben vielen Konflikten habe ich null Verständnis dafür, dass von Seiten der Hamas die Botschaftsverlagerung nun zum Anlass für eine neue Gewaltwelle genommen wird. Die Verlegung der Botschaft halte ich persönlich für richtig. Das politische Leben in Israel findet in Jerusalem statt. Parlament, Ministerien und alle wichtigen israelischen Regierungsinstitutionen sind in Jerusalem. Wir waren in den letzten Jahren mehrmals auch in Ramallah (wo das politische Leben der Palästinenser stattfindet) und Jericho zu Gesprächen mit palästinensischen Politikern. Es gab Zeiten, da zeichnete sich eine positive Entwicklung ab. Ich war aber auch vor einem Jahr an der Grenze zu Gaza. Wir haben mit Menschen gesprochen, die dort leben und mit Raketen aus Gaza angegriffen werden. Die Grenze und deren Grenzsicherungen schützt sie weitgehend. Wenn nun dort versucht wird, mit Gewalt diese Grenze zu überschreiten und von der Hamas zu Gewalt gegenüber Juden aufgerufen wird, ist es die Aufgabe der IDF (der israelischen Armee) für die entsprechenden Sicherungsmaßnahmen zu sorgen. Ob und wann welche Art dazu gewählt wird, kann nur von den Verantwortlichen vor Ort entschieden werden. Meine Gedanken und guten Wünsche sind oft bei den Freunden in Israel und im nächsten Jahr werde ich wieder dort sein. Bis dahin Happy Birthday und Mazel tov!  

Hafen der Hoffnung Haifa – Das Tor Israels

Der Filmautor und Journalist Dietmar Schulz
Zur Vorpremiere und Welturaufführung lud die Erfurter Stadtverwaltung gestern Abend in die Alte Synagoge ein. Der langjährige ZDF-Korrespondent in Israel Dietmar Schulz hat den 45minütigen Dokumentarfilm für das ZDF gedreht. Darin wird der Hafen von Erfurts Partnerstadt Haifa als Dreh- und Angelpunkt der Einwanderung von Juden nach Palästina in den Blickpunkt genommen. Zugleich kommen viele Zeitzeugen zu Wort, die aus Erfurt, Mainz, Bremen und Dortmund den Todeslagern in Deutschland in letzter Minute entkommen konnten und ihr neues Leben in Israel aufbauten. Der Hafen von Haifa war ihr Tor in ein neues Leben. Mich hat der Film sehr beeindruckt, zumal ich unsere Partnerstadt Haifa von vielen Besuchen gut kenne. Am 12. Mai wird der Dokumentarfilm dann erstmals öffentlich im Abendprogramm des ZDF gesendet. Der 12. Mai ist in diesem Jahr ein ganz besonderer Tag. An ihm wird an 50 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Israel und Deutschland erinnert.

Städtepartnerschaften müssen aktiv gepflegt werden

Am Mittwoch Abend haben die Volleyballerinnen des VfB Suhl 91 durch eine überzeugende Leistung gegen die Mannschaft aus dem israelischen Haifa den Grundstein für den Einzug in die dritte Runde des CEV Challenge Cups gelegt. Der Bundestagsabgeordnete Tankred Schipanski (CDU), der zugleich Vereinspräsident des VfB Suhl 91 ist, freute sich nach Spielende nicht nur über den sportlichen Erfolg seiner Mannschaft, sondern auch über das starke Signal für die deutsch-israelische Völkerverständigung, das von der Begegnung ausging. Besonders dankbar zeigte sich Schipanski gegenüber der Stadt Suhl, die den Verein im Vorfeld des Spiels nach Kräften unterstützte. Jedoch war dieser Wille nicht in allen Kommunen gleich stark ausgeprägt. „Im Vorfeld der Begegnung haben wir auch die Stadt Erfurt um Unterstützung bei der Durchführung der Veranstaltung gebeten. Die Absage aus dem Erfurter Rathaus war für mich gleichermaßen enttäuschend und überraschend. Schließlich unterhält Erfurt seit geraumer Zeit eine Städtepartnerschaft mit Haifa,“ so Schipanski weiter. Der CDU-Fraktionsvorsitzende im Erfurt Stadtrat, Michael Panse, reagierte ebenfalls mit Unverständnis. „Bevor wir in Erfurt weitere neue Städtepartnerschaften prüfen wie es derzeit geschieht, wäre es angezeigt, bestehende Freundschaften besser zu pflegen. Es wäre richtig gewesen, die israelischen Sportlerinnen aus unserer Partnerstadt Haifa im Erfurter Rathaus bei ihrem Besuch in Thüringen zu empfangen. Neben der mannigfaltige jüdische Geschichte in Erfurt, auf die wir mit Stolz verweisen und uns damit als UNESCO-Weltkulturerbe bewerben, muss es darum gehen, die Kontakte nach Haifa auszubauen. Ein stärkeres Engagement unseres Oberbürgermeisters dafür halte ich für notwendig,“ so Panse. Hintergrund Es ist das erste Mal, dass sich der VfB Suhl 91 für die zweite Runde des CEV Challenge Cups qualifizieren konnte. Umso erfreuter waren die Verantwortlichen über die große Unterstützung aus der Politik. Die Landesregierung stellte dem Verein 10.000 Euro aus Mitteln der Imagekampagne „Wir sind Thüringen“ zur Verfügung. Die Stadt Suhl organisiert für den heutigen Tag einen Ausflug der israelischen Mannschaft zu den Thüringer Rodelsportanlagen. Eine Vertreterin der israelischen Botschaft in Berlin reise eigens zum Spiel an und dankte der Stadt Suhl ausdrücklich für ihre Gastfreundschaft.