Zum Klassentreffen mit Fury in Hannover

Vor fünf Jahren war Fury in the Slaughterhouse auf Abschiedtour quer durch die Republik. Das große fünfjährige Klassentreffen fand in der Heimat von Fury in Hannover unter dem Titel „Eine Band, eine Stadt, EIN Konzert“ statt. In den letzten Jahren war Fury in Hannover zumindest im Stadion immer der Abräumer. Wenn Hannover 96 gewinnt, wird heute noch der Hit „Won´t forget these days“ gespielt. Das Konzert auf der Expo-Plaza war innerhalb weniger Wochen ausverkauft und so machten sich die Fans aus der halben Republik erwartungsfroh auf nach Hannover. Wir haben es von Erfurt aus immerhin in zweieinhalb Stunden geschafft. Da wir ausreichen Zeitreserve geplant hatten gab es sowohl einen Parkplatz am Konzertgelände, als auch Zeit das alte Expo-Gelände noch einmal zu erkunden. Je weiter man aber von der Expoplaza in das alte Gelände kommt, desto mehr der Expo-Pavillons stehen leer bzw. verfallen sogar. Auf der Expo-Plaza stehen allerdings moderne Gebäude. die auch genutzt werden, unter anderem die TUI-Arena. Da es aber immerhin 25.000 Zuschauer waren, war es selbst Open-Air etwas gedrängt und wir hatten Glück, dabei dank der frühen Ankunft weit vorne an der Bühne zu stehen.
Immerhin war wir nah an der Bühne 🙂
Bei den drei Vorbands war nur Revolverheld nach dem Geschmack der Zuschauer und wurde entsprechend gefeiert. Ansonsten war klar: beim Klassentreffen ging es um Fury und nichts anderes. Zweieinhalb Stunden mit allen alten Fury-Hits, dies war es was die Fans wollten und bekommen haben. Ob es wirklich der letzte Auftritt war, blieb offen – immerhin deuteten die Musiker an, dass es in fünf Jahren wieder ein Klassentreffen geben könne… Bilder vom Fury-Konzert  

25. Bundesparteitag der CDU

Alle Jahre wieder… Langsam wird es aber schwierig, sich an alle Bundesparteitage zu erinnern. Vor genau 21 Jahren habe ich zum ersten Mal an einem Bundesparteitag der CDU teilgenommen. Es war damals der 2. Bundesparteitag nach der Wiedervereinigung und er fand der damaligen Situation angepasst unter vergleichweise schwierigen Bedingungen im Kulturpalast in Dresden statt. Hotels waren damals, zumindest für solche Großveranstaltungen, noch Mangelwahre und um nicht im Auto schlafen zu müssen, haben sich die Thüringer Junge Union Vertreter (Christoph Bender als Landesvorsitzender der JU sowie Ute Karger, Axel Kalteich, Ulrich Walter als Vorstandsmitglieder sowie ich als Geschäftsführer) privat um Übernachtungsmöglichkeiten bemühen müssen. Auch der Dresdner Parteitagsabend war ungewöhnlich – er fand in einem Zirkuszelt statt.
Beim Bundesparteitag 1991…
Mit Angela Merkel gab es am Rande dieses Parteitags ein erstes gemeinsames Bild, nachdem ich sie ein Jahr zuvor beim Bundesparteitag des Demokratischen Aufbruchs in Berlin erstmals erlebt hatte. Seit 1991 war ich bei fast allen Bundesparteitagen dabei, meist als Delegierter, und dies auch in diesem Jahr in Hannover. Vieles ist in den letzten 21 Jahren anders geworden. Nach wie vor sind aber die Bundesparteitage wie große Klassentreffen. Man trifft viele Leute wieder, mit denen man eine große politische Strecke gemeinsam gegangen ist. Auch der Ablauf folgt den ritualisierten Regeln. Neu ist, dass der Parteitag nicht mehr an einem Sonntag beginnt (das gab jahrelange Diskussionen insbesondere wenn es ein Adventssonntag war). Die Parteitagsregie ist auch deutlich professioneller geworden. Die Auszählung der Wahlgänge geht zügig, die Rednerlisten werden konsequent abgearbeitet und politisch schwierige Themen werden gerne am Abend des ersten Tages (vor dem bunten Parteitagsabend) diskutiert.
…20 Jahre später
Beim 25. Bundesparteitag wurde Angela Merkel mit einem Traumergebnis von knapp 98 Prozent als Vorsitzende wieder gewählt. Ein besseres Ergebnis hatten nur Adenauer und Kohl. Sie führt die Partei souverän und stützt sich dabei auf viele Frauen in der Führungsspitze – wer hätte das vor 21 Jahren gedacht. Sie positionierte sich mit Blick auf die Bundestagswahl klar zu Schwarz-Geld, auch wenn sie wie bei Parteitagen üblich dem Koalitionspartner „eine mitgab“. „Gott hat die FDP vielleicht nur erschaffen, um uns zu prüfen.“ sagte sie in Anlehnung an eine Satiresendung. Die fünf Stellvetreter wurden ebenso problemlos gewählt, wie die Präsidiumsmitglieder. Lediglich bei den 26 Beisitzern gab es 29 Kandidaten und damit eine Auswahl. Für Thüringen lief die Wahl sehr erfolgreich. Alle drei Thüringer Kandidaten wurden mit einem guten Ergebnis in den Vorstand gewählt. Dagmar Schipanski (76 Prozent), Mike Mohring (75 Prozent) und Younes Ouaqasse (74 Prozent) – Herzlichen Glückwunsch! Danach folgte noch die intensive und auch sehr kontrovers geführte Diskussion um zwei politische Streitthemen.
Die Erfurter Delegierten mit Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht
Wie in der Vergangenheit bei diversen Bundesparteitagen (z. B. bei der Wehrdienstdiskussion, Betreuungsgeld, Gendebatte) wurde die Diskussion wieder sehr offen, aber auch fair geführt. In beiden dieses Mal strittig diskutierten Fällen (steuerliche Gleichstellung eingetragener Lebenspartnerschaften und Verbesserung der Renten ostdeutscher Frauen) wurden am Ende die Kompromissvorschläge der Antragskommission beschlossen. Ich habe hingegen sowohl den Initiativantrag mehrerer Bundestagsabgeordneten zu den Lebenspartnerschaften, als auch den Rentenantrag unterstützt. Die Diskussion zu beiden Themen wird sicher weiter gehen. Zu den Lebenspartnerschaften ist zudem in naher Zukunft ein Gerichtsurteil zu erwarten. Hannover ist als Parteitagsort durch seine zentrale Lage und die Möglichkeiten des Messegeländes ideal – letztes Wochenende waren auch die Grünen dort und am kommenden Wochenende wird die SPD dort sein. Für den übernächsten Parteitag der CDU in zwei Jahren ist die Messe Erfurt im Gespräch. Da waren wir im April 1999 auch schon mit dem 12. Bundesparteitag, daran ist die Erinnerung noch frisch… Bilder vom Parteitag