Rot-Weiß und Blau-Weiß

Baustelle Steierwaldstadion
Dies waren dieses Wochenende nicht die Farben von traditionsreichen Karnevalsclubs – deren Saison endete bekanntlich ja schon am Aschermittwoch. Rot-Weiß und Blau-Weiß sind auch die Farben von Fußballvereinen und deren Saison endete dieses Wochenende – zumindest der Ligenspielbetrieb. Es folgen noch Pokalspiele und Relegationsspiele. Wir waren Samstag mit der ganzen Familie im Steigerwaldstadion um noch einmal Rot-Weiß Erfurt anzufeuern. Nach einer durchwachsenen Saison ging es für RWE nur noch darum mit einem versöhnlichen Ergebnis gegen Unterhaching die Saison zu beenden. Und natürlich ging es auch um ein wenig Schützenhilfe für einen Ost-Verein. Die blau-weißen Rostocker mussten in Dresden um den Klassenerhalt zittern. Da sie dort 2:1 verloren waren sie auf die Erfurter Schützenhilfe angewiesen. Mit einem 1:0 Sieg schickte RWE die Unterhachinger in die vierte Liga. In der 1. Bundesliga blieb es bis zum Abpfiff spannend. Sechs Vereine zitterten vor dem Abstieg und darunter mit dem HSV und Hertha BSC auch zwei blau-weiße, bei denen wir wie in Rostock schon bei Spielen in deren Stadion waren. Besonders interessiert haben wir daher nach dem Schlusspfiff in Erfurt noch die Bundesligakonferenz verfolgt. Hertha verlor zwar in Hoffenheim, aber hatte Glück mit den anderen Spielen und steigt nicht ab. Der HSV siegte 2:0 gegen Schalke und rettete sich damit in die Relegation. Damit ist die Fußballsaison doch noch nicht vorbei und es heißt noch einmal Daumen drücken für de HSV 🙂

Derby-Stimmung in der Imtech-Arena…

HSV - Bremen (47)
In der Imtech-Arena des HSV
…und wir waren dabei! Seit der Gründung der Bundesliga 1963 stehen die Nordderbys stehts unter einem ganz besonderen Stern, geht es doch um nichts geringeres, als wer die Nummer 1 im Norden ist. Der HSV hat dabei den Vorteil konstant seit über 47 Jahren immer in der 1. Liga gespielt zu haben, während Werder Bremen Anfang der 80iger Jahre einmal pausieren musste. Auch das gestrige Spiel war von Brisanz geprägt. Der HSV will und kann noch in die internationalen Ränge und Werder muss aufpassen, dass es nicht in den Abstiegskampf geht. In meinen Sturm- und Drangjahren gab es immer nur eine Frage: Bayern- oder HSV-Fan? Ich habe die Frage immer zugunsten der Norddeutschen beantwortet und war vor einigen Jahren schon einmal zu einem Spiel des HSV in der AOL-Arena. Für meinen Sohn Jonas hingegen gibt es in der Jetzt-Zeit nur Bayern. Mein ältester Sohn Maximilian hingegen neigt ebenfalls zu Hamburg und so schenke er mir und uns zu Weihnachten Karten für das Nordderby. Da in dieser Woche bereits das Stadtderby zwischen dem HSV und St. Pauli stattfand und zum Entsetzen der Fans die erste Niederlage im Prestigeduell beim HSV brachte, war die Stimmung entsprechend gedämpft. HSV - Bremen (2)Die Imtech-Arena füllten so auch „nur“ 54.000 Fans und nicht die erhofften 57.000 die das Stadion fasst. Aber egal, die fehlenden 3.000 haben einen legendären Derbysieg des HSV verpasst. Während in der ersten Halbzeit gerade so das 1:0 zu Stande kam und die Stimmung der Fans norddeutsch kühl blieb (nach der Pleite gegen St. Pauli hatten viele sogar ihre Fahnen zu Hause gelassen), drehte der HSV in der 2. Halbzeit das Spiel zu einem klaren 4:0, auch der Ex-Erfurter Clemens Fritz im Werder-Trikot konnte daran nichts ändern. Das war dann was für die Fans! 4:0 gab es bei Hamburg – Bremen schon einmal, das allerding 1965 und damals mit einem 4:0 für Bremen. Überrascht waren wir nach dem Spiel, wie unkompliziert die Logistik des Abtransports für 54.000 Fans funktionierte. Reeperbahn (8)Die Fans konnten sich völlig darauf konzentrieren ihren Sieg zu feiern. Wir gaben unseren Sitznachbarn aber bei aller Rivalität beim Fangesang „2. Liga – Bremen ist dabei“ zu bedenken, dass ihnen dann im nächsten Jahr der Derby-Klassiker fehlen wird. Ob Hamburg gegen Aue ähnlich viele Fans zieht bleibt abzuwarten… Wobei wäre ja auch was RWE – Werder Bremen im Steigerwaldstadion in der 2. Liga. Leider hat es für RWE aber in Babelsberg auch nur für ein 1:1 gereicht. Ihre Auswärtsaufgabe hingegen gelöst haben unsere SWE-Damen. Im wichtigen Auswärtsspiel in Sonthofen gab es einen 3:1 Sieg. Auf der Hamburger Reeperbahn konnte ich das Spiel am Live-Ticker per Handy mitverfolgen und war nur kurzzeitig in Sorge, als der 2. Satz noch trotz vier Satzbällen für Erfurt mit 25:27 verloren ging. Fazit: Ein rundherum gelungener Samstag und ein herzliches Dankeschön an meinen Sohn für das Weihnachtsgeschenk – er durfte dafür auch die Autobahntour Erfurt-Hamburg und zurück fahren 😉 Bilder vom Spiel und von der Reeperbahn