Zu Gast bei der Jüdischen Landesgemeinde

Im Gespräch mit Reinhard Schramm
Seit heute hat mich der Arbeitsalltag wieder. Neben einen Berg von Themen, die sich in den letzten zwei Wochen angesammelt haben, gibt es eine Menge neue Termine. Einladungen ins BAfzA nach Köln, zur Antidiskriminierungsstelle nach Berlin, einer Tagung der KAS in Bonn und mehreren Vorträgen in Thüringen sind neu in den Terminplan gewandert. Der erste Termin nach der Sommerpause war heute bei der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen. Zu einen Gespräch mit Reinhard Schramm und seinen Mitarbeiterinnen war ich in der Synagoge zu Gast. Die Sozialarbeiterinnen der Jüdischen Landesgemeinde betreuen in regelmäßigen Sprechstunden die knapp 900 Mitglieder der Landesgemeinde im Freistaat. Meine Arbeit als Ansprechpartner der Landesregierung für Antidiskriminierungsfragen habe ich vorgestellt und wir haben über die Unterstützungsmöglichkeiten für diskriminierte Menschen gesprochen. Auch wenn in der Diskriminierungsstatistik der Bereich Religion/Weltanschauung erst an sechster und letzter Stelle kommt, wird doch von Betroffenen davon berichtet und nach Hilfe gesucht. Ich habe Reinhard und der Jüdischen Landesgemeinde gerne meine Unterstützung zugesagt.

Verabschiedung von Wolfgang Nossen

Prof. Dr. Reinhard Schramm und Wolfgang Nossen
Rund 150 Gäste waren heute der Einladung der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen gefolgt. Die Landtagspräsidentin, mehrere Minister, Bürgermeister, Abegordnete aller Parlamente vom Europaparlament, über den Bundestag bis hin zum Stadtrat waren ebenso unter den Gästen wie Kirchenvertreter und alle, die sich der Jüdischen Landesgemeinde verbunden fühlen. Die vielen Gäste waren gekommen um den langjährigen Vorsitzenden der Jüdischen Landesgemeinde Wolfgang Nossen zu danken und zu verabschieden. Wolfgang Nossen hat 17 Jahre die Landesgemeinde geführt, gestaltet und geprägt. In der letzten Woche feierte er seinen 82 Geburtstag und gab daher sein Amt weiter. In allen Grußworten wurde betont, wie wichtig sein Wirken für das jüdische Leben in Thüringen war. Ich bin Wolfgang Nossen in den letzten Jahren regelmäßig begegnet. Wir waren zusammen bei einer Reise der LZPB in Israel und wir haben Zeitzeugengespräche in Schulen gemeinsam veranstaltet. Am 9. November war ich in jedem Jahr beim Gedenken auf dem jüdischen Friedhof dabei und auch in jedem Jahr beim Chanukka-Ball im Kaisersaal.
Wolfgang Nossen wird ein gefragter Gesprächspartner bleiben
Den Staffelstab hat von Wolfgang Nossen nun der neue Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde Prof. Dr. Reinhard Schramm übernommen. Mit Reinhard Schramm habe ich bereits in der Vergangenheit viele Kontakte über die DIG gehabt und freue mich darauf mit ihm zusammen  zuarbeiten. Neben der Verabschiedung von Wolfgang Nossen und der Vorstellung des neuen Vorstandes wurde Konstantin Pal als Landesrabbiner ernannt. Ein herzliches Dankeschön auch an dieser Stelle noch einmal an Wolfgang Nossen und die besten Wünsche für seine Gesundheit! Und viel Erfolg Reinhard Schramm im neuen Amt!

Gemeinsame Wurzeln – Chanukkaball im Kaisersaal

Chanukka 2009 (3)
Chanukka in Erfurt
Beim gestrigen Chanukkaball im Erfurter Kaisersaal verwies Pröbstin Elfriede Begrich in ihrem Grußwort für die evangelische Kirche Mitteldeutschland auf die gemeinsamen religiösen Wurzeln von Juden und Christen. Über diese klaren und richtigen Worte habe ich mich sehr gefreut (was nicht bei allen Grußworten unserer Pröbstin der Fall ist). Viele Freunde der Jüdischen Landesgemeinde waren gekommen, um das Chanukkafest gemeinsam mit Wolfang Nossen, dem Vorsitzenden der Jüdischen Landesgemeinde und den jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern zu feiern. Für viele, die von außerhalb nach Erfurt kommen wollten, war dies durch die Verkehrssituation leider nicht möglich. 18 Grad Minus und Schnee auf allen Straßen… Finanzministerin Marion Walsmann für die Landesregierung und Oberbürgermeister Andreas Bausewein für die Stadt Erfurt hatten aber „Heimvorteil“ und hielten Grußworte. Danach wurde die achte Kerze am Chanukkaleuchter angezündet und die Kinder der jüdischen Landesgemeinde gestalteten ein buntes Programm, in dem sie das Wunder von Chanukka in die „Neuzeit übersetzt“ nachspielten.  
Chanukka 2009 (17)
Der Erfurter Kaisersaal
Beim anschließenden Tanz mit der Boris-Rosental-Band wurde so ausgelassen gefeiert, dass ich gerne noch etwas länger geblieben wäre. Allerdings geht dies zur Zeit aus gesundheitlichen Gründen noch nicht so wie ich es selbst gerne tun würde. Für mich war dies nun schon das 6. Chanukkafest im Kaisersaal und ich werde gerne auch in den nächsten Jahren dabei sein.