Jürgen-Fuchs-Straße mit Zusatzschild

jurgen-fuchs-6Heute wurde das Zusatzschild am Straßenschild der Jürgen-Fuchs-Straße angebracht. Vor über einem Jahr hatten Schüler des Heinrich-Mann-Gymnasiums in einem Projekt das Leben des Bürgerrechtlers und Opfers der Stasi und des Unrechtsstaates DDR erkundet. Ausgehend von der Diskussion um die Umbenennung der Straße, folgte die Weigerung der Linken, den neuen Namen der Straße als Absenderadresse zu verwenden.  Im Rahmen ihrer Projektarbeit arbeiteten die Schüler auch dies auf und regten den Zusatz zum Straßennamensschild an, um mit wenigen Worten Jürgen Fuchs zu erklären und ihn zu würdigen. Für ihr Projekt der Aufarbeitung erhielten die Schülerinnen und Schüler den 1. Preis des Schülerwettbewerbs der Bundeszentrale für Politische Bildung. Allerdings war dies für die Stadt Erfurt noch kein Grund das Ergänzungsschild – zu teuer waren der Stadt damals die etwas mehr als 100 Euro.
Roland Jahn
Roland Jahn
Aber auch da gingen die Schüler konsequent den letzten Schritt und sammelten Spenden. Die Mitglieder der CDU-Stadtratsfraktion machten dabei mit und so konnte das Schild heute angebracht werden. Heute waren dann ganz viele Politikvertreter anwesend, auch unser Oberbürgermeister aber natürlich kein Vertreter der Linken. Die Schülerinnen und Schüler haben es registriert. In einer anschließenden Gedenkstunde würdigte der Stasiunterlagenbeauftragte der Bundesregierung Roland Jahn das Engagement der Menschen um Jürgen Fuchs für die friedliche Revolution und den Mauerfall am 9. November 1989.

Gedenken an Annemarie Becker, Johannes Blochmann und Manfred Hochhaus

Im Dezember 2011 jährt sich der Todestag der jungen Erfurter Annemarie Becker, Johannes Blochmann und Manfred Hochhaus zum 60. Male. Die drei teilen das bewegende Schicksal der 17 Erfurter und 101 Thüringer, die zwischen 1950 und 1953 in ihren Heimatorten verhaftet und durch die sowjetische Besatzungsmacht zum Tode verurteilt wurden. Im Moskauer Butyrka-Gefängnis wurden Annemarie Becker, Johannes Blochmann und Manfred Hochhaus am Heiligabend 1951 hingerichtet. Die russische Militärstaatsanwaltschaft hat die drei am 5. Februar 1996 rehabilitiert. Für die CDU-Fraktion im Erfurter Stadtrat ist dies der Anlass, sich in Erinnerung an die drei jungen Erfurter für die Benennung von drei Straßen der Stadt nach Annemarie Becker, Johannes Blochmann und Manfred Hochhaus einzusetzen. CDU-Fraktionsvorsitzender Michael Panse begründet den Antrag: „Eine Stadt hat verschiedene Wege im öffentlichen Bereich auf Ihre eigene Geschichte hinzuweisen und mit dieser umzugehen. Eine Straße nach einer Person zu benennen, die für einen historischen Markstein in der Erfurter Stadtgeschichte steht, ist ein guter Weg, das Bewusstsein für die eigene Geschichte zu sensibilisieren.“ Die CDU-Fraktion wird zur nächsten Sitzung des Stadtrates am 25. Mai 2011 einen entsprechenden Antrag einbringen, in dem der Stadtrat der empfiehlt, bei den nächsten geeigneten Straßenneubenennungen den Namen von Annemarie Becker, Johannes Blochmann und Manfred Hochhaus zu verwenden. Die CDU-Stadtratsfraktion erinnert in diesem Zusammenhang an seinem zwölften Todestag an den Thüringer Schriftsteller Jürgen Fuchs. Im Jahr 2002 wurde der Straßenzug vor dem Thüringer Landtag nach ihm benannt. Anfang des Jahres hatten sich Schüler des Heinrich-Mann-Gymnasiums im Rahmen eines Projektes um die Ergänzung der Straßenbeschilderung der Jürgen-Fuchs-Straße um biografische Inhalte gekümmert. Dies unterstützten die CDU-Stadtratsmitglieder mit einer Spende. „Die Menschen sind durchaus daran interessiert, welche konkreten Schicksale sich hinter den Straßennamen verbergen“, betonte Fraktionschef Panse abschließend.

Ehrung für Jürgen Fuchs – Buchlesung mit der Nobelpreisträgerin Herta Müller

Herta Müller (5)
Erinnerung an Jürgen Fuchs
Vor 12 Jahren starb der Schriftsteller Jürgen Fuchs. Im Thüringer Landtag wurde heute im Beisein der Mutter und der Schwester von Jürgen Fuch und vieler seiner Freunde eine Stele eingeweiht, die mit umfänglichen Informationen an ihn erinnert. Zur Einweihung der Stele war auch seine langjährige Freundin Herta Müller gekommen. Die Literatur-Nobelpreisträgerin war 1987 gemeinsam mit Jürgen Fuchs ausgewiesen worden und musste über Rumänien in die Bundesrepublik ausreisen. Sie las heute vor 200 Gästen aus ihrem Buch „Atemschaukel“.  für das sie 2009 den Literatur-Nobelpreis erhielt. Herta Müller sagte, der heutige Tag ist für sie ein Trauertag, aber Jürgen Fuchs bleibe in seinen Texten lebendig. Sie wies auf die ungeklärte Umstände seines frühen  Todes hin. Jürgen Fuchs starb an einer Krebserkrankung und bis jetzt gibt es ungeklärte Hinweise auf eine Verstrahlung während seiner Inhaftierung durch die Stasi. Jürgen Fuchs hat nach Meinung von Herta Müller „die genauesten Bücher über die DDR geschrieben“, wenngleich sie bedauerte, dass er oftmals nur als Bürgerrechtler gesehen würde, der auch schreibt.
Herta Müller (3)
Herta Müller im Thüringer Landtag
Sie ging auch auf die aktuelle Diskussion um die Stasiunterlagenbehörde ein. Die Bestrebungen des neuen Leiters Roland Jahn stasibelastete Mitarbeiter aus der Behörde zu entfernen, fanden den Beifall der Anwesenden Gäste. Rechtfertigungen, man brauche die Stasispitzel von einst zur Aufarbeitung der Arbeit der Stasi wies sie zurück „Man ist nicht mehr auf ihre Finger angewiesen“. Klare Worte gegen das Verdrängen und Vergessen! Gut, dass an Jürgen Fuchs im Thüringer Landtag erinnert wird. Die Benennung der Jürgen-Fuchs-Straße am Landtag (der vor drei Jahren für Diskussionen mit den Linken sorgte, weil sie lieber weiter den alten Namen Arnstädter Straße verwenndten), die Erinnerungsstele im Landtag und zukünftig auch ein Straßenergänzungsschild auf Initiative von Erfurter Schülern sind wichtige Signale.

Gratulation an die Erfurter Gewinner des Schülerwettbewerbs zur politischen Bildung 2010

Der Fraktionsvorsitzende der CDU-Fraktion im Erfurter Stadtrat, Michael Panse freut sich über das hervorragende Abschneiden der Klasse 9a des Heinrich-Mann-Gymnasiums in Erfurt:

„Herzlichen Glückwunsch der Klasse 9a für die tolle Leistung und das erfolgreiche Abschneiden beim Schülerwettbewerb zur politischen Bildung 2010“.

Nach Abgabe des Projektes haben sich die Schüler an Mitglieder der CDU-Fraktion gewandt und Ihre Idee, biografische Informationen auf einem Straßenzusatzschild für alle Gäste der Jürgen-Fuchs-Straße sichtbar zu machen, vorgetragen. In diesem Zusammenhang baten die Schülerinnen und Schüler um eine Spende, zur Finanzierung des Straßenzusatzschildes.

Von so viel Engagement begeistert, spendeten sieben CDU-Stadträte, Michael Panse, Thomas Pfistner, Thomas Hutt. Margarete Hentsch, Manfred Wohlgefahrt, Jörg Schwäblein und Rowald Staufenbiel privat für das Projekt der Klasse.

„Gerne habe ich den Schülerinnen und Schülern die Entstehungsgeschichte des Straßennamens Jürgen Fuchs erläutert. Die Klasse 9a des Heinrich Mann Gymnasiums war gemeinsam mit Ihrem Lehrer auf die in unmittelbarer Nähe der Schule liegenden Straße aufmerksam geworden und wollten ergründen, wer Jürgen-Fuchs war. Unsere Stadt lebt von der Neugier und dem Engagement junger Leute. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9a des Heinrich-Mann-Gymnasiums sind hierfür ein besonderes Beispiel, dass auch andere Schülerinnen und Schüler ermuntern sollte in Zusammenarbeit mit Ihren Lehrern, sich aktiv und kreativ mit ihrer Stadt und der Geschichte auseinandersetzen.“, so Michael Panse abschließend.

Die Schüler des Heinrich-Mann-Gymnasium mit dem Straßenschild
Die Schüler des Heinrich-Mann-Gymnasium mit dem Straßenschild

 

Unglaubwürdige Ausreden

Es wirkt schon recht grotesk, mit welchen Ausreden die Thüringer Linke kommt, wenn es um die Aufarbeitung ihrer eigenen Vergangenheit geht. Nach wie vor weigern sich die Linken auf ihren Kopfbögen und Visitenkarten die seit 2002 geltende Landtagsanschrift Jürgen Fuchs Straße 1 zu verwenden. In Reaktion auf eine Pressemitteilung von mir erklärten die Linken, dies läge daran, dass sie das alte Abgeordnetengebäude in der Arnstädter Straße als Postanschrift behalten wollten. Für mich ist dies eine erbärmliche Ausrede, die lediglich kaschieren soll, dass die Partei der Stasispitzel nicht bereit ist, dem Bürgerrechtler und Schriftsteller Jürgen Fuchs wenigstens nachträglich ein ehrendes Gedenken zu widmen. Jürgen Fuchs, der viele Jahre Opfer von Stasizersetzungsmaßnahmen war, verstarb 1999. Seine Schwester hat mich in der vergangenen Woche angerufen um mir zu sagen, dass sie und ihre Kinder froh darüber sind, dass die Landtagsadresse Jürgen Fuchs Straße lautet. Es ist unerträglich, dass im Thüringer Landtag in der Fraktion der Linken zwei Stasispitzel und Täter sitzen. Nach wie vor weigern sie sich die Stasiverbrechen einzugestehen. Leider hat dies aber System bei den Linken. Auch die Landtagsvizepräsidentin Birgit Klaubert, gibt sich zwar in Sonntagsreden gerne als die Aufarbeiterin des SED-Unrechtsstaates, handelt aber in der eigenen Fraktion als Opportunistin. Auf ihrer Homepage ist der Eingang des Landtags in der Jürgen Fuchs Straße sogar per Foto abgebildet, aber als Adresse gibt sie die Arnstädter Straße 51 an. Die FAZ hat heute glücklicherweise auf Seite 2 dafür gesorgt, dass den linken Wölfen im Schafspelz ihre Maske zumindest kurzzeitig abhanden kam: „Erfurt: Nicht unter dieser Anschrift“.