Kita-Bedarfsplanung vorgestellt

Plakatwerbung für Tagespflegemütter alleine wird sicher nicht ausreichen!
Auch im kommenden Kita-Jahr 2013/2014 wird die Bedarfsplanung für Betreuungsplätze für Kinder in Erfurt an die Grenze zu einer Mangelverwaltung kommen. Dies ist leider mein Fazit der im Jugendhilfeausschuss präsentierten Zahlen. Ab der kommenden Woche wird der Entwurf zum Bedarfsplan öffentlich werden und nach Stellungnahmen irgendwann dann im JHA und im Stadtrat zur Abstimmung anstehen. Dass wir in diesem Bereich über Mangel reden hat drei Ursachen. Die erste Ursache ist außerordentlich erfreulich. Es werden seit Jahren in Erfurt mehr Kinder geboren, als sonst im Freistaat. Auf rund 2.000 Kinder hat sich die Zahl eingepegelt. Während man vor drei Jahren noch glaube dies wäre nur ein kurzer Boom (bis dahin waren es rund 1.700) geht man heute nun auch in der Stadtverwaltung davon aus, dass dieser Trend anhält. Da zudem Familien mit Kindern nach Erfurt ziehen steigt der Bedarf. Der zweite Grund ist weniger erfreulich. Obwohl dies nicht ganz neu ist, hat die Stadt ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Es gibt nach wie vor einen hohen Sanierungsbedarf in den Kitas. Allein das Notwendigste umfasst rund 20 Millionen Euro. Die Wahlkampfankündigung des Oberbürgermeisters von 2006 (bis 2012 sind alle Kitas saniert) hieß im letzten Jahr noch bis 2014 nun aber wirklich. Jetzt ist klar, dies wird noch viele Jahre dauern. Erfurt nimmt zwar dankbar die Bundes- bzw. Landesmittel mit (in diesem Jahr vom Bund rund 1,6 Millionen) aber verstärkt nicht die eigenen Anstrengungen. 10 Millionen Investmittel bräuchten wir jährlich für die Kitas. In den letzten Jahren waren es aber immer nur zwischen 4 – 7 Millionen Euro. Der dritte Grund ist politisch zwar von allen gewollt, aber offensichtlich für die zuständigen Verwaltungsstellen immernoch eine Überraschung. Ab dem 1. August 2013 gilt der uneingeschränkte  Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab dem 1. Geburtstag. In Thüringen werden zwei Kommunen ihn voraussichtlich nur schwer umsetzen können Jena und Erfurt. Vor diesem Hintergrund waren die vorgestellten Planungszahlen schon interessant. Erfurt sieht 2013/2014 rund 330 Plätze als Mehrbedarf vor. Dafür muss in den bestehenden Einrichtungen enger zusammen gerückt werden, auch wenn derzeit zwei Neubauten voorgesehen sind (Ringelberg und am Bundesarbeitsgericht, erstere ist allerdings nur ein Ersatzneubau für eine AWO-Kita). In 97 Kitas und 9 Kinderkrippen werden dann die Kinder betreut. Mit rund 90 Prozent Nutzungsquote rechnet das Jugendamt – ich glaube vor dem Hintergrund der Veränderungen am Arbeitsmarkt ist diese Zahl zu gering geplant. Auch bei den Plätzen bei Tagespflegemüttern soll es mehr geben. Von 254 Plätzen auf 300 soll die Kapazität bei den 71 Tagespflegemüttern steigen. Ab 2015 sollen es dann 80 Tagespflegemütter mit rund 320 Plätzen für Kinder unter 2 Jahren sein. Um Tagespflegemütter wirbt das Jugendamt mit Plakaten. Ich habe gestern aber darauf hingewiesen, dass vor allem eine vernünftige Vergütung der Tagespflegemütter da helfen könne. Einen Stadtratsantrag der CDU hatten schon im vorletzten Jahr die Genossen abgeschmettert. Auch im Jugendhilfeausschuss versuchte der sozialdemokratische Ausschussvorsitzende das Thema gleich abzuwürgen. Zwei Themen wurden zudem diskutiert. Die mittelfristige Sanierungsplanung für Kitas soll im April/Mai zwar vorliegen, aber die wesentlichere Frage wie viel Geld die Verwaltung für Sanierungen und Neubau ausgeben will wird erst bei der Haushaltsvorlage klar und der ist noch nicht in Sicht! Schneller soll eine einheitliche Gebührensatzung für Kitas in Kraft treten. Die zuständige Beigeordnete kündigte an, ab 1. August solle sie greifen. Ob dieses ehrgeizige Ziel realistisch ist bezweifle ich. Ihre letzte Vorlage vor über einem Jahr ging grandios baden und wurde kurz vor der Abstimmung im Stadtrat zurückgezogen. Problem ist auch dieses Mal, dass die Stadtverwaltung damit Mehreinnahmen erzielen will. Da die soziale Staffelung aber bleibt und einige Kitas derzeit noch bei Höchstsätzen von 148 Euro/monatlich sind, kann sich für einige Eltern der Betrag verdoppeln. Rund 280 Euro Kita-Höchstbetrag sind im Gespräch. Die freien Träger müssen aber zustimmen und die Eltern müssen beteiligt werden – und spätestens dann kracht es wieder, wie beim letzten Mal.

Wochenrückblick

Ihr habt die Haare schön...
Ihr habt die Haare schön...
In der vergangenen Woche war eine ganze Menge los und da noch einiges davon hier unverarbeitet ist, fasse ich es gerne am Ende der Woche zusammen. Am Montag ging die Woche sehr gut los. Ein halbes Jahr hat es letztlich gedauert, aber nun habe ich in meinem Büro Verstärkung bekommen. Mein Vorzimmer im Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit wird künftig von Doreen Ludwig gemanagt. Mein Terminkalender, der Post-Aus und -eingang und die Ablage haben in den letzten Monaten sehr darunter gelitten, dass die Stelle noch nicht besetzt war. Am Mittwoch war ich in der Erfurter Kindertagesstätte „Am Waldblick“ zu Besuch. In der Einrichtung, die 2008 neu gebaut wurde, werden derzeit 137 Kinder in sieben Gruppen betreut. 120 waren ursprünglich einmal geplant.
masson-1
Dank an Thomas L. Kemmerich für den Termin bei Masson
In einem Gespräch mit der Leiterin der Einrichtung Frau Schrön und Trägervertretern des Trägerwerks für Soziale Dienste Thüringen konnte ich erfahren, dass sowohl die Personalsituation, als auch die Arbeit darunter leidet, wenn die Gruppen immer größer werden. Im nächsten Jugendhilfeausschuss werde ich dies zur Sprache bringen. Am Miittwoch Abend fand das Thüringen-Derby in der 1. Volleyball Bundesliga statt. Sieben Jahre haben wir auf ein Punktspiel in Erfurt des SWE Volley-Teams gegen den VfB 91 Suhl gewartet. Wie damals haben wir aber auch am Mittwoch verloren. Und leider hat sich wie im letzten Spiel Elena Messer, diesmal kurz vor Spielbeginn verletzt. Zum Glück nicht so schlimm, wie beim damaligen Kreuzbandriss aber leider war der Rhythmus schon von Anbeginn an gestört. Mit 1:3 ging das Spiel an die Damen aus Suhl.
Um unseren Trainer habe ich mich persönlich gekümmert!
Um unseren Trainer habe ich mich persönlich gekümmert!
Neben dem verlorenen Thüringen-Derby schmerzt aber vor allem, dass uns die zwei wichtigen Punkte im Abstiegskampf verloren gegangen sind. Und die Nachrichten am Live-Ticker frustrierten zusätzlich. Beim VCO Berlin lag Abstiegsmitbewerber Köpenick schon 0:2 zurück. Obwohl der VCO dann im Tiebreak noch einen Satzball hatte gewannen die Damen aus Köpenick. Die Herausforderung wird nun am Sonntag bei Aurubis Hamburg für uns um so größer. Als zusätzliche Motivation waren unsere Damen am Donnerstag beim Friseur. Im Ausbildungssalon der Kette Masson wurden alle Spielerinnen un der Trainer aufgehübscht. Zwar sind nicht alle der Frisuren für zweimaliges tägliches Training und Haare waschen geeignet, aber für die Abendtermine haben unsere Mädels schon Folgetermine vereinbart und die Bilder des Tages belegen, dass auch viel Spaß dabei war. Das Wochenende ist hingegen erstmals seit vielen Wochen Terminfrei, das heißt nur Zeit für die Familie und meine Jungs – das ist dann ein gelungener Wochenabschluß! Am Sonntag Nachmittag werde ich aber aufmerksam am Live-Ticker verfolgen, wie das Spiel in Hamburg läuft.

Die Rasselbande wird umziehen

Rasselbande (35)
Auf der Baustelle der Rasselbande
Die Thepra ist in Thüringen Träger von 40 Kindertageseinrichtungen mit 240 Mitarbeiterinnen. Allein sechs Kitas betreibt die Thepra in Erfurt, drei relativ kleine Einrichtungen in Alach, Schmiera und Waltersleben und drei größere in Bischleben, am Schwemmbach und in der Espachstraße. Für die Einrichtung in der Espachstraße, die „Rasselbande“, steht aber bald ein Umzug an. Unmittelbar daneben entsteht gerade der Neubau der Kita auf dem Gelände des ehemaligen Espachbades. Ab September werden dort 112 Kinder eine neue und moderne Einrichtung nutzen können. Der Kampf um den Kita-Neubau gestaltete sich langwierig. Letztlich hat aber die CDU-Fraktion im Stadtrat durchgesetzt, dass die Kita im jetzigen Umgang neu gebaut wird. Rasselbande (23)Die alte „Rasselbande“ ist in einer alten Villa untergebracht. Aus ehemals 65 Kindern sind über 80 geworden, die auf Grund der enormen Nachfrage betreut werden. Das Jugendamt hat schon jetzt angekündigt, dass die alte Kita nun doch noch für mindestens die nächsten zwei Jahre weiter betrieben werden soll. Mit meinem CDU Ortsverband „Am Petersberg“ haben wir heute gemeinsam mit dem Thepra-Geschäftsführer Falko Albrecht und den Architekten die Baustelle in Augenschein genommen. Anschließend diskutierten wir noch ausführlich das neue Kita-Gesetz. Ab August 2010 sollen eigentlich deutlich verbesserte Personalschlüssel in den Kitas gelten und ein Betreuungsanspruch für Kinder ab dem 1. Geburtstag gelten. Eigentlich denn in Erfurt noch nicht. Das Jugendamt billigt den Trägern Personalverbesserungen erst ab September zu und ausreichend Plätze für Kleinstkinder gibt es auch noch nicht. Für die Jugendhilfeausschusssitzung am Donnerstag haben Ute Karger, Peter Weise und ich eine Menge Stoff für kritische Fragen an das Jugendamt gesammelt! Bilder vom Besuch bei der Rasselbande