1. Treffen der Großelterndienste

Großelterndienste (24)Aus ganz Deutschland sind heute 80 Vertreter der Großelterndienste nach Erfurt gereist, um am 1. Treffen der Großelterndienste teilzunehmen. Vor über einem Jahr war ich bereits beim ersten Netzwerktreffen der Thüringer Großelterndienste aktiv dabei und bereits damals entstand die Idee sich deutschlandweit zu vernetzen und von den Erfahrungen anderer Großelterndienste zu lernen. Die LEG Thüringen hat mit ihrem Projekt Kinderbetreuung 24 die Initiative ergriffen und zunächst bundesweit recherchiert, wo und welche Großelterndienste es gibt. In Thüringen sind es derzeit 18, deutschlandweit rund 250 und den ältesten und größten gibt es in Berlin seit 23 Jahren. In einer Broschüre haben wir die Ergebnisse des Thüringer Treffens vor einem Jahr zusammengestellt. Großelterndienste (5)Die Schirmherrschaft über die heutige Tagung hatte die Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht übernommen und begrüßte die Teilnehmer im Barocksaal der Thüringer Staatskanzlei mit einem Grußwort. Sie verwies dabei auf ihre eigenen Erfahrungen als nunmehr zweifache Großmutter. Vom Bundesfamilienministerium war Abteilungsleiter Dieter Hackler nach Erfurt zu der Tagung gekommen. Bereits gestern konnte ich mit ihm gemeinsam das Mehrgenerationenhaus in Sonneberg besuchen. Er wies auf die Möglichkeiten des Bundesfreiwilligendienstes und die Andockmöglichkeiten für Großelterndienste an die Mehrgenerationenhäuser hin. Auf die Notwendigkeit des gesellschaftlichen Engagements von Großeltern in Deutschland ging Loring Sitter vom Generali Zukunftsfond ein und Dr. Sigrun Fuchs von der LEG Thüringen stellte die Informations- und Serviceplattform Großelterndienste vor. Großelterndienste (17)Am Nachmittag ging es mit aktiven Workshoprunden weiter. Neben viele Informationen standen mehrere Wünsche im Raum. Fazit der Tagung: Die Großelterndienste wünschen sich Unterstützung bei den Themen Fortbildung und Qualifizierung, sie wollen ihren Bekanntheitsgrad vergrößern und die wollen sich weiter vernetzen. Ich werde sie gerne dabei unterstützen und zur Qualifizierung und Fortbildung Gespräche mit der Ehrenamtsstiftung und der Stiftung Familiensinn vermitteln. Eine Broschüre mit der Zusammenfassung der heutigen Tagung werden wir wieder gemeinsam erstellen. Bilder vom Treffen in der Staatskanzlei

Beschäftigte: flexibel, mobil, in Schichten – mit Kindern?

leg-241Zur nunmehr neunten Tagung innerhalb von zwei Jahren ludt heute das Projekt der LEG „Kinderbetreuung 24“  ein. Jedes Mal wurde der Interessentenkreis größer, so dass nun die Räume bei der LEG nict mehr ausreichen und Partnerunternehmen helfen, so wie heute die VBG im Brühl. Anke Kalb, Personalleiterin der LEG stellte die Aktivitäten ihres Unternehmens zur Mitarbeiterbindung und familienunterstützenden Leistungen vor. Die LEG Sommerschule startete für 20 Mitarbeiterkinder und betreute diesen Sommer schon 120 Kinder im Alter von 6 – 14 Jahren in sieben Wochen. Exkursionen in Betriebe und ein umfänglichen Freizeit- und Bildungsprogramm stand auf dem Plan. Geplant ist jetzt ein Herbstcamp gemeinsam mit EON. Nicht heraus bekommen habe ich allerdings, was es mit den Heiratsbeihilfen der LEG auf sich hat… Neueste Projektidee ist das Kita-Projekt im Brühl. Zwischen Bundesarbeitsgericht und Amtsgericht soll eine Kita auf einem Gelände der LEG mit Projektpartnern entstehen. 80 Kindergartenplätze und 40 Krippenplätze werden dort entstehen. 50 Prozent der Plätze sind für die beteiligten Firmen reserviert die andere Hälfte belegt das Jugenamt. Einige offene Fragen, wie beispielsweise der Finanzierung und der Öffnungszeiten (geplant von 6 bis 20 Uhr + Differenzzeitbetreuung) müssen noch geklärt werden. leg-24-1Prof.  Dr. Michael Behr vom Wirtschaftsministerium verwies darauf, dass leider nur die Minderheit der 76.000 Thüringer Unternehmen ähnlich intensiv um ihre Mitarbeiter bemüht sind. Er warb für familienfördernde Konzepte analog zu Frankreich, wo er eine besondere Willkommenskultur für Kinder für ursächlich für die deutlich höhere Geburtenquote ansieht. In Erfurt lässt sich das Problem derzeit immer noch am deutlichsten bei den Kita-Platzkapazitäten. Es fehlen Plätze insbesondere für Kinder unter 2 Jahren. In einem längeren Gespräch mit der Thüringer Allgemeinen habe ich dies heute Nachmittag einmal wieder zum Thema gemacht- steter Tropfen… Hoffentlich ändert sich der Platzmangel nicht erst, wenn am 1. August 2013 die Übergangsfrist endet und für alle Kinder ab dem 1. Geburtstag einen Rechtsanspruch auf einen Ganztagsbetreuungsplatz in Thüringen besteht.

Wege aus der Kinderarmut und Großelterndienste

Fachhochschule (2)
Gespräch mit dem Kinderschützer Ingo Weidenkaff am Rand der Tagung
Am Beginn der heutigen Fachtagung an der Fachhochschule Erfurt „Wege aus der Kinderarmut: Aktuelle Debatten und kommunale Handlungsmöglichkeiten“ stand eine Interpretation der Zahlen. Prof Ronald Lutz verwies auf die Zahlen zur Kinderarmut nachdem langen Zeit die Zahl von 16 Prozent armen Kindern in der Diskussion stand (damit über dem OECD-Durchschnitt), sprechen neue Interpretationen von 8 Prozent. Unstrittig ist, dass es in jedem Fall zuviele Kinder sind die auf Grund der Einkommensarmut ihrer Eltern in eingeschränkter Teilhabemöglichkeit aufwachsen. Die Zahlen der Kinderarmut müssen im Verhältnis ihrer Labenslagen betrachtet werden. Prof. Lutz sprach von entstehenden Kulturen der Armut und das man schon fast von einer Entwicklung zu einer neuen Ständegesellschaft sprechen könne.
Fachhochschule
Prof. Ronald Lutz, Ralf Spirek und Thomas Hippchen
Auf ein Beispiel der Armutsprävention ging Thomas Hippchen aus Saarbrücken ein. Er stellte das Projekt der Gemeinwesenarbeit in fünf Stadtteilen von Saarbrücken vor. Parität, Diakonie und Caritas sind Träger der fünf Zentren in denen mit Kindern im Alter von 6-14 Jahren gearbeitet wird. Auch die Elterarbeit gehört dazu – nach meiner Meinung für Nachhaltigkeit noch wichtiger. Thomas Hippchen verwies zu Recht darauf, dass es darum geht Eltern zu motivieren und ressourcenorientiert ihnen Erziehungs- und Entwicklungserfolge ihrer Kinder nahe zu bringen. Bei dem Modellprojekt wurden 70 von 280 Kindern der Zielgruppe erreicht. Im Rahmen der Erfolge des Modellprojekts steig das Jugendamt in die dauerhafte Finanzierung ein, es gab ein Folgeprojekt von 2006 – 2009. Leider konnte ich am Nachmittag die Vorstellung des Projektes der Familienpaten nicht mehr hören, da weitere Termine anstanden. Zunächst ging es für mich in den Landtag. Nach ziemlich genau einem Jahr und neun Monaten war ich einmal wieder bei einer Sitzung des Sozialausschusses im Landtag. Dieses mal aber nicht als Abgeordneter sondern als Berichterstatter der Landesregierung. Auf Antrag der Linken berichtete ich zur Situation der Mehrgenerationenhäuser. Irgendwie immer noch ein komisches Gefühl auf der „anderen Seite“ am Tisch zu sitzen. Ich habe mich über das Interesse am Thema gefreut, auch dass die Thüringer Allegemeine dem Thema eine halbe Seite mit einem Interview mit mir widmete.
Großelterndienste (14)
Werbekarten für "Wahlgroßeltern"
Die Mehrgenerationenhäuser schlugen dann auch den Bogen zum nächsten Termin. Im Erfurter Frauenzentrum trafen sich die Thüringer Initiativen der Großelterndienste. Ähnlich wie die Familienpatenschaften bringen sie Eltern und Wahlgroßeltern zusammen. In Erfurt gibt es gleich zwei Großelterndienste und noch elf weitere in Thüringen. Die LEG und das Projekt „Kinderbetreuung 24“ koordinieren die thüringenweite Vernetzung und ich helfe gerne dabei mit. Viele der Großelterndienste sind bei den Mehrgenerationenhäusern oder Familienzentren angesiedelt und so begegnete ich heute auch etlichen bekannten Gesichtern von meinen Besuchen in den MGHs in den letzten Wochen.  Bilder vom Treffen der Großelterndienste

Die LEG gestaltet Thüringen und das Erfurter Brühl

LEG (3)Unsere heutige Fraktionssitzung fand bei der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen (LEG) statt. Seit 1992 steht die 100prozentige Landestochtergesellschaft für den Auf- und Ausbau des Wirtschaftstandortes Thüringen. Die beiden Geschäftsführer Andreas Krey und Frank Krätzschmar erläuterten uns im Gespräch aber auch die sich in den Jahren sehr veränderte Aufgabenstellung. In den Anfangsjahren drehte sich alles um die Vermarktung alter Industriestandorte und verlassener Liegenschaften (von den alten Kasernen bis zu Wohnkomplexen. Heute geht es im Leistungkatalog der LEG vorrangig um die Werbung für Wirtschaftsansiedlungen. Fast 400 erfolgreiche Ansiedlungsprojekte belegen den Erfolg. Mit dem Unternehmensfachkräfte Service UFaS wirbt die LEG, dass ein Teil der rund 120 bis 130.000 Wochenauspendler aus Thüringen zukünftig im Freistaat Perspektiven finden und die Unternehmen ihre Fachkräfte im Land. Dazu beitragen soll auch das Projekt „Kinderbetreuung24“ bei dem Eltern und Unternehmen über Betreuungsmöglichkeiten informiert werden. LEG (2)Bei der heutigen Gesprächsrunde habe ich mich auch über Informationen zur Weiterentwicklung des Brühls in Erfurt gefreut. Die LEG hat insbesondere im Umfeld ihres eigenen Standorts viel geleistet. Der ehemalige Industriestandort hinter dem Dom hat sein Gesicht sehr verändert. Unterhalb des Petersbergs steht unser Theater, das Grand-Hotel und ein modernes-historisches Wohngebiet. Im alten Martinskloster habe ich schon seit fünf Jahren mein Zuhause. Aktuell werden letzte Baulücken im Brühl geschlossen und das alte Heizwerk baulich gesichert. Im letzten Stadtrat haben wir dazu gerade eine Änderung des B-Plans beschlossen.

Kinderbetreuung gleich mehrfach Thema Nummer 1

Demo Erhalt Familienzentrum
Demo für den Erhalt des Familienzentrums
Bei der heutigen Stadtratssitzung ging es zwei Mal um die Kitabetreuung in der Landeshauptstadt. Aber bereits zuvor nutzte ich die Gelegenheit mich über individuelle Betreuungsangebote in Erfurt zu informieren Gespräch  Am Vormittag hatte ich ein gutes Gespräch bei der LEG. Dort gibt es seit genau einem Jahr das Projekt „Kinderbetreuung24“. Dabei werden mit Eltern, Unternehmen und privaten sowie öffentlichen Kinderbetreuungseinrichtungen neue Formen der Kinderbetreuung mit individuellen Angeboten entwickelt und erprobt. Zielgruppe sind Kinder bis zum Alter von 12 Jahren und die Vermittlung von Hilfe und Beratung für die Eltern. Eigentlich eine klare Aufgabe für das Jugendamt…  Aber ich finde es gut, dass sich denoch die LEG des Themas annimmt. Schließlich geht es um die Vereinbarkeit von Familie und Familie. Vor der Stadtratssitzung am Nachmittag demonstrierten Eltern, Kinder und Mitarbeiter für den Erhalt des Familienzentrums am Anger. Die Stadtverwaltung plant mit dem Haushalt 2010 eine Streichung der Personalstellen (von 2,0 VbE auf 0,5 VbE) und damit die Schließung der Einrichtung, die Angebote der Familienbildung und Differenzzeitbetreuung vorhält. Wir, die CDU Fraktion, sind strikt gegen die Schließung und unterstützen den Bürgerantrag. Über 1.200 Unterschriften wurden mir dazu übergeben. Nahtlos schloss sich daran die Debatte im Stadtrat an. Zunächst fand auf Antrag der Linken eine Aktuelle Stunde zum Thema „Unterstützung des Volksbegehrens“ statt. Mit der voran gegangenen Aktuellen Stunde zum ausgefallenen Karnevalsumzug hatte sie gemein, dass es in beiden Fällen im Wesentlichen um Schnee von gestern geht. Die Linke will damit „Druck machen“ – aha! Druck warum? Im Thüringer Landtag wurde am 20. Januar der Gesetzentwurf von CDU und SPD zur Änderung des KitaG eingebracht und befindet sich im parlamentarischen Beratungsgang. Dieser Gesetzentwurf greift das Ansinnen des Volksbegehrens auf, unterscheidet sich aber davon an drei wesentlichen Punkten. Das Volksbegehren will 2.000 Erzieherinnen mehr – beim Gesetzentwurf von CDU und SPD sind es 2.400 nach Aussage des Kultusministeriums. Das Volksbegehren will den Eltern das Landeserziehungsgeld ersatzlos streichen – CDU und SPD wollen es flexibilisieren. Das Volksbegehren will eine pauschale Finanzierung für alle Kinder zwischen 1 bis 3 Jahren in Höhe von 170 Euro – CDU und SPD wollen eine höhere Förderung in Höhe von 270 Euro, allerdings nur für Kinder in Betreuung. Es sollen nicht die Kommunen belohnt werden, die gar keine Plätze vorhalten und schaffen. Deshalb kann man das Volksbegehren gar nicht unterstützen! Im Gegensatz zu einigen SPD-Stadtratskollegen vertraue ich auch auf die Zusage des SPD-Vorsitzenden und Kultusministers das Gesetz zum Kita-Jahr 2010/2011 in Kraft zu setzen.  Den Linken ging es heute letztlich nur darum, ihr altes Wahlthema weiter zu führen und vorzutäuschen, man tue etwas. Eine Aktuelle Stunde im geheizten Ratssitzungssaal ist allemal bequemer, als in der Straßenkoalition Unterschriften zu sammeln!
Demo Erhalt Familienzentrum (10)
Über 1.200 Unterschriften für den Erhalt des Familienzentrums
Für die Stadträte kommt die Nagelprobe dazu spätestens bei der Kita-Bedarfsplanung und dem Sanierungsprogramm für Kitas. Derzeit sammelt die Stadtverwaltung alle eigenen freiwilligen Leistungen wieder ein. Es soll keine zusätzliche Förderung für Kinder mit Migrationshintergrund mehr geben und auch die Erhöhung des Personals für die Umsetzung des Bildungsplanes soll rückgängig gemacht werden. Die Sanierungsmittel für die Kitas werden nicht, wie dringend notwendig, erhöht sondern gesenkt.  Ganz zu schweigen davon, dass derzeit das Platzangebot für Kinder unter 2 Jahren völlig unzureichend ist. Dies musste die Verwaltung zwar bei Beantwortung einer Stadtratsanfrage einräumen, allerdings behauptete Frau Thierbach weiterhin die Frage (808 Plätze sind für Kinder unter zwei Jahren geplant, aber nur 652 existieren derzeit) nach den verfügbaren Plätzen korrekt beantwortet zu haben. Die Beantwortung meiner Anfrage wurde in den Haupt- und Jugendhilfeausschuss überwiesen und die Verwaltung muss nun eine Liste mit den behaupteten freien Plätzen vorlegen. Nachdem der Rest des Abends mit Themen dahinplätscherte, die wenig mit der Stadtratsarbeit zu tun haben, verloren Linke und SPD um 22 Uhr die Lust an der weiteren Arbeit. Die Stadtratssitzung wurde abgebrochen und soll morgen forteführt werden. Zusätzliche Kosten für die Stadt? Völlig egal – wir haben es ja dicke, siehe Haushaltsplanung! Faultiere und Arbeitsverweigerung waren durchaus berechtigte Vorwürfe an die Stadtratskollegen.