Mehrgenerationenhaus-Netzwerktreffen

Mit der Leiterin des MGH Sondershausen
Inzwischen ist es viereinhalb Jahre her, dass ich die Zuständigkeit für die Mehrgenerationenhäuser im Sozialministerium übertragen bekommen habe. An meine ersten Besuche in den Thüringer MGHs habe ich mich beim heutigen Netzwerktreffen im Bürgerzentrum Cruciskirche in Sondershausen erinnert. Sondershausen war damals eines der ersten der Thüringer Mehrgenerationenhäuser, in dem ich zu Besuch war und Gespräche mit Trägervertretern sowie Kommunalpolitikern geführt habe. Gemeinsam ist uns gelungen, dass von den damals 30 Mehrgenerationenhäusern bis heute 25 bestehen und eine tolle Arbeit leisten. Ich kenne jedes der Häuser von zahlreichen Besuchen und gemeinsamen Veranstaltungen gut – in den meisten Fällen auch die jeweiligen Bürgermeister. Die MGHs sind ein fester Bestandteil der Sozialstruktur in den Kreisen und kreisfreien Städten geworden. Bis heute bleibt es aber eine dauerhaft schwierige Aufgabe die Finanzierung sicher zu stellen. Aktuell finanziert der Bund einen Zuschuss von 30.000 Euro pro Haus/jährlich. Mindestens 10.000 Euro müssen die jeweilige Kommune oder der Landkreis beisteuern und künftig will der Bund auch die Länder in die Finanzierungsmitverantwortung nehmen. Dazu wird in Bund-Länderarbeitsgruppe verhandelt. Spätestens 2016 muss es dazu eine Lösung geben. Eine der vier Kernaufgaben der MGHs ist der Bereich Integration und Bildung. Vor dem Hintergrund der steigenden Flüchtlingszahlen war dies heute das Thema beim Netzwerktreffen. Einen Input zur aktuellen – auch rechtlichen – Situation gab die Amtsleiterin für Ausländer, Flüchtlinge und Integration aus Sondershausen. Der Kyffhäuserkreis nimmt 3,6 Prozent der Thüringer Asylbewerber auf (Erfurt 9,1 Prozent). Die Herausforderungen ausreichen Wohnraum bereit zustellen, ist im Kyffhäuserkreis lösbar, dies ist in den kreisfreien Städten deutlich schwieriger. Die soziale Betreuung und die Organisation von Unterstützungsformen ist hingegen flächendeckend schwieriger geworden, da die Asylbewerber- und Flüchtlingszahlen in den letzten Monaten deutlich gestiegen sind. Die MGHs sind dabei Kooperationspartner der Kommunen. Allein sieben der Thüringer MGHs konnten heute über ihre Erfahrungen und Konzepte berichten. In Gera, Suhl, Erfurt, Jena, Weimar, Waltershausen und Bad Salzungen gibt es bereits vielfältige Aktivitäten mit und für Ausländer. Den Thüringer Mehrgenerationenhäusern wünsche ich für ihre weitere Arbeit alles Gute. Ich bin froh und auch ein wenig stolz, dass ich den Weg der MGHs viereinhalb Jahre aktiv begleiten konnte und habe mich heute sehr über die Dankesworte gefreut. Wie künftig die Zuständigkeit für die MGHs geregelt wird ist noch offen. Ich habe heute gesagt, dass ich daran auch künftig mitwirken möchte – mal sehen welche Entscheidungen dazu in den nächsten Wochen fallen.

Babytreff im MGH

Mit den Kolleginnen von Blitz e.V.
Beim heutigen Besuch im Mehrgenerationenhaus des Trägers Blitz e.V. in Stadtroda begrüßte mich lustiges Babylachen. Im MGH treffen sich einmal wöchentlich ein dutzend junge Mütter mit ihren Babys zum Frühstück und zur Austauschbörse von wichtigen Informationen. Auch für solche Treffs bieten die Thüringer Mehrgenerationenhäuser Raum. Im MGH in Stadtroda war ich vor vier Jahren als einem der ersten MGHs nach meinem Amtsantritt zu Gast und heute nun wieder. Derzeit verhandelt der Bund mit den Ländern über eine Rahmenvereinbarung zur weiteren Arbeit der Mehrgenerationenhäuser. Dabei geht es darum, wer künftig welche Kosten trägt und auch wer welche inhaltlichen Mitsprachemöglichkeiten hat. Parallel dazu suche ich derzeit beim Besuch in den Thüringer MGHs das Gespräch mit den kommunalpolitisch Verantwortlichen und den Trägervertretern um zu klären, ob im Haushaltsjahr 2015 die notwendige Co-Finanzierung der Häuser sicher gestellt ist. In Stadtroda waren heute die Geschäftsführerin des Vereins Blitz e.V. Cornelia Möbius, der Bürgermeister Klaus Hempel und die Mitarbeiterinnen des MGHs sowie des Jugendcafes Kauz meine Gesprächspartner. Viele Synergieeffekte ergeben sich für die Arbeit des Mehrgenerationenhauses aus dem Aufgabenfeld des Trägers. Blitz e.V. ist ein großer anerkannter Träger der freien Jugendhilfe. Künftig will sich der Träger im MGH noch stärker an den Bedürfnissen vor Ort orientieren. Berufsorientierung für Jugendliche und die Arbeit mit jungen Familien und Alleinerziehenden sieht der Verein als Schwerpunktthemen an. Gerne habe ich meine Unterstützung bei der weiteren Arbeit angeboten und bin heute mit guten Eindrücken nach Erfurt zurück gefahren. Morgen werde ich im Mehrgenerationenhaus in Kindelbrück und in Nordhausen zu Gast sein.

Zu Gast im Mehrgenerationenwohnhaus in Eisenberg

Mit Mario Voigt in Eisenberg
Inzwischen ist es schon wieder drei Jahre her, dass ich als Generationenbeauftragter beim Richtfest des Mehrgenerationenwohnhauses in Eisenberg zu Gast war. Im Gegensatz zu den Mehrgenerationenhäusern des Bundes, die im hauptsächlich Treffpunkte und Veranstaltungsorte im sozialen Nahraum sind, wohnen in Eisenberg verschiedene Generationen unter einem Dach. In Eisenberg ist die Stiftung Wendepunkt Träger des Mehrgenerationenwohnhauses und die Angebote in der Galerie im Erdgeschoss werden vom Eisenberger Kunstverein organisiert. Gemeinsam mit dem CDU Landtagsabgeordneten Mario Voigt war ich heute in Eisenberg, um mich über die aktuelle Arbeit zu informieren.

100 Jahre Jugendarbeit in Mühlhausen

Christina Rommel
Das Geschwister-Scholl-Heim bzw. das Mehrgenerationenhaus in Mühlhausen gibt es jetzt genau auf den Tag 100 Jahre. Nach einer wecheslhaften Geschichte ist es seit 2008 ein Mehrgenerationenhaus und als Generationenbeauftragter bin ich seitdem ich dieses Amt übernommen habe für die MGHs zuständig. In Mühlhausen war ich häufig bei Veranstaltungen zu Gast und habe mich daher sehr über die Einladung zur gestrigen Geburtstagsfeier gefreut. Ich war gebeten in einer Rede einige Gedanken zur Jugendarbeit beizutragen. Nicht nur die Stadt Mühlhausen, sondern auch dieses Haus hat eine reiche Geschichte, wie beim Festprogramm der Kinder und Jugendlichen eindrucksvoll gezeigt wurde. Durch die Jugendlichen selbst und die Moderatoren wurden auf der Zeitreise durch 100 Jahre Jugendarbeit in Mühlhausen viele Wortkombinationen mit dem Wort Jugend genannt: Jugendheim, Haus der Jugend, Stadtjugendhaus. Eine Kombination wurde bisher allerdings noch nicht genannt, und diese lautet Jugendquotient. Es ist ein Begriff aus der Bevölkerungsstatistik. Mit dem Jugendquotienten kann man angegeben, wie viele Personen unter 15 Jahren auf die Personen im Alter von 15 bis 65 Jahre kommen. Wären alle 15 ersten Jahrgänge und die folgenden 50 Jahrgänge gleich stark, läge der Jugendquotient bei 30 Prozent. Damit eine Bevölkerung wachsen und sich verjüngen kann, oder um ohne Zuwanderung wenigstens die Gesamtzahl zu halten und die Verstorbenen zu ersetzen, müsste der Jugendquotient über 30 Prozent liegen. Ist dies nicht der Fall, unterjüngt die Gesellschaft. Ich sage bewusst unterjüngt und nicht überaltert, denn das eigentliche Problem ist nicht der Alterszuwachs, über den wir uns freuen können, sondern die fehlenden Kinder und Jugendlichen. Aus dem Jahr 1914 habe ich für die Stadt Mühlhausen keine Zahl parat, aber sie dürfte kaum anders lauten, als für das gesamte Deutsche Reich. 1914 lag der Jugendquotient über 80 Prozent. Also auf 100 Personen der 50 damaligen Jahrgänge im Alter von 15 bis 65, kamen über 80 Kinder und Jugendliche der gerademal 15 jüngsten Jahrgänge. 70 Jahre später, in den 80-er Jahren, lag für die Stadt Mühlhausen der Jugendquotient zwischen 27 und 30 Prozent. (Übrigens eine Zeit in der ich Mühlhausen als junger Soldat in der Görmar-Kaserne und im B-Lager erlebte.) Ab 1990 ging der Jugendquotient erneut stark zurück. In den 15 Jahren von 1990 bis zum Jahr 2005 hat er sich in Mühlhausen von 28,3 % auf 16,1 % knapp halbiert. Neben dem Jugendquotienten gibt es auch den Altenquotienten. Hier werden die über 65-jährigen in Beziehung zu den potentiell Erwerbsfähigen gesetzt. Bis zum Jahr 1995 lag der Altenquotient in Mühlhausen immer unter dem Jugendquotienten. 1996 lag er erstmals darüber und seitdem ist der Abstand stark angewachsen, hat sich auf knapp 20 Prozent vergrößert und wird sich die nächsten 15 Jahre noch weiter auf spreizen. Im Grunde ja eine erfreuliche Entwicklung, denn wer will nicht länger leben? Jünger als Null kann man nicht werden, aber älter als 80 sehr wohl. Aber was bedeutet dieser demographische Wandel, diese Verschiebung der Generationengrößen nun für die Jugendarbeit? Sollen wir sie einstellen, weil der Anteil der Jugendlichen an der Bevölkerung heute so viel geringer ist als 1914? Sicher nicht. Jugendarbeit soll sich an den Bedürfnissen der Jugendlichen orientieren, und nicht an deren Anzahl. Aber der demografische Wandel bringt die Gefahr mit sich, dass manche nicht zuerst nach den Interessen der Jugendlichen selbst, nach ihren Wünschen für ihr eigenes Leben fragen, sondern sie vor allem als Wirtschaftsfaktor sehen. Denn schließlich sind die heutigen Jugendlichen ja diejenigen, die künftig mit ihrer wirtschaftlichen Leistung unser Sozialsystem finanzieren und die Nachwuchslücken in den Unternehmen schließen sollen. Eine solche Sichtweise greift aber zu kurz. Sicher ist es richtig, dass eine Gesellschaft nur dauerhaft existieren kann, wenn sie nicht mehr ausgibt, als sie vorher erwirtschaftet hat. Aber das darf nicht heißen, dass man Menschen oder Gruppen von Menschen nur noch allein unter wirtschaftlichen Aspekten sieht. Denn ebenso richtig ist es, dass die Wirtschaft den Interessen der Menschen dienen sollte und nicht umgekehrt. Darum kann die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen nicht allein heißen, sie dafür fit zu machen, optimal ausgebildet, flexibel und mobil allen zukünftigen Jobanforderungen gerecht zu werden. Sondern sie werden ein vollwertiges und erfülltes Leben nur führen können, wenn sie genügend Freiräume hatten, in denen sie alle Aspekte ihrer Persönlichkeit entwickeln konnten. Und eine Gesellschaft wird dauerhaft nur ihren inneren Zusammenhalt wahren können, wenn ihre Mitglieder ihre Beziehungen nicht nur allein auf Nutzenüberlegungen reduzieren. Eine der Überlegungen, wie man angesichts des demografischen Wandels den inneren Zusammenhalt der Gesellschaft stärken könnte, ist die Idee der Mehrgenerationenhäuser. Mehrgenerationenhäuser sollen sich nicht nur auf eine einzige Zielgruppe und die damit verbundenen Angebotsschwerpunkte konzentrieren, sondern generationenübergreifende Angebote schaffen, um einer Trennung der Altersgruppen in der Gesellschaft entgegenzuwirken. Sie verfolgen die Wiederbelebung des Prinzips der traditionellen Großfamilie sowie einer traditionellen bürgerschaftlichen, generationenübergreifenden Struktur des Zusammenlebens in der Nachbarschaft, im sozialen Nahraum, die heutzutage immer seltener auftritt. Diese Strukturen bieten die Möglichkeit, Drehscheiben für Angebote zu installieren, die einen ausgesprochen generationenübergreifenden Charakter aufweisen. Mehrgenerationenhäuser sollen auf einer niedrigschwelligen Ebene für jedermann attraktiv und zugänglich wirken. Mit den Schwerpunkten der zweiten Programmphase des Bundesaktionsprogramms „Mehrgenerationenhäuser“: Integration und Bildung, Alter und Pflege, haushaltsnahe Dienstleistungen sowie freiwilliges Engagement zeigt sich die ganze Breite der Angebotsstruktur der Mehrgenerationenhäuser: von frühkindlicher Betreuung und Bildung, über die Kompetenzförderung von freiwillig Engagierten, vielfältige weitere Unterstützungsangebote bis hin zur Integration des Erfahrungswissens älterer Menschen bei zu bewältigenden Aufgaben. Wenn dieses Haus seit dem Jahr 2008 auch als Mehrgenerationenhaus bezeichnet wird, dann ist das mehr als ein Namenschild, das man neu angeschraubt hat, wie man dies zu Ehren der Geschwister Scholl oder des Kosmonauten Wladimir Komarow getan hat, sondern dann steht hinter diesem Namen ein ganzes Konzept sozialer Arbeit im lokalen Nahraum. So etwas zu fördern ist in unserem föderalen System aber keine dauerhafte Aufgabe des Bundes. Ein Mehrgenerationenhaus hat daher nur eine Zukunft, wenn es fest in der sozialen Infrastruktur der jeweiligen Kommune verankert ist. In Mühlhausen ist dies in vorbildlicher Weise der Fall, denn hier ist die Kommune selbst Träger des Mehrgenerationenhauses. Von den 25 derzeit existierenden Mehrgenerationenhäusern in Thüringen ist das nur für ein weiteres Haus der Fall. Für dieses kommunale Engagement gebührt den kommunalen Verantwortlichen besonderer Dank und Anerkennung. Wir haben in der Geschichtsdarstellung gesehen, dass an der Gründung dieses Hauses nicht nur der damalige Bürgermeister Trenkmann und der Stadtrat Klatt beteiligt waren, sondern auch wirtschaftlich erfolgreiche Söhne und Töchter der Stadt, ob nun in Mühlhausen selbst, oder in Übersee, wie die Familie des Brückenbauers Röbling. Ich würde mir für Mühlhausen und dieses Haus wünschen, dass auch an diese Tradition wieder angeknüpft werden könnte und sich erfolgreiche Wirtschaftsvertreter finden, denen es Herzensangelegenheit ist, die Arbeit dieses Hauses zu unterstützen. Dann könnten in 100 Jahren, beim 200. Geburtstag dieses Hauses, die Veranstaltungsteilnehmer genauso dankbar 100 Jahre zurückblicken, wie wir es heute tun können. Über Herzensangelegenheiten und anderes konnten wir im Anschluss von der Erfurter Sängerin und Patin dieses Hauses, Christina Rommel, hören, der ich schon oft zuhören durfte. Christina ist seit vielen Jahren Hauspatin des MGH und nimmt sich immer wieder Zeit zu Konzerten nach Mühlhausen zu kommen. Derzeit bereitet sie ihr neues Album vor, welches im Sommer in New York eingespielt werden soll.

Aufwertung der Wohngebiete im Erfurter Norden

Für rund 90.000 Einwohner waren die großen Plattenbaugebiete im Erfurter Süd-Osten, am Johannesplatz und im Erfurter Norden einmal geplant. Als ich 1972 mit meiner Familie in das Rieth gezogen bin, war der Norden eine einzige Baustelle. Im Mehrgenerationenhaus des Vereins MitMenschen am Moskauer Platz gibt es eine Fotoausstellung, die Bilder der Bauphase zeigt. Beim Frühlingsfest im MGH war ich mit vielen anderen Politikern zu Gast und natürlich wurde dabei auch darüber diksutiert, wie sich die Plattenbaugebiete gewandelt haben und wie die Perspektive aussieht. Bereits am Vorabend, bei der Diskussionsrunde zur Kommunalwahl im Bürgerhaus am Roten Berg, wurde deutlich, wie viele der Bewohner schon von Anbeginn dort wohnen und stolz auf ihren Stadtteil sind. Zurückgebaut wurde in den Plattenbaugebieten an vielen Stellen. Heute leben zwar nur noch rund 50.000 Eiwohner in den verschiedenen Vierteln. Aber der Trend schein sich umzukehren. Am Roten Berg steigt bereits wieder die Einwohnerzahl, dies spricht für eine steigende Akzeptanz. Um das Immage weiter positiv zu befördern hat das Jesus-Projekt e.V. einen Bildband über den Roten Berg auf den Weg gebracht und gestern präsentiert. Rund 100 Gäste waren gekommen um einen Blick in den Bildband zu werfen. Ein großes Dankeschön gebührt dem Träger Jesus-Projekt in der Begegnungsstätte Anders. Die bekennenden Christen leisten in einem Umfeld mit wenig kirchlicher Bindung eine engagierte Sozialarbeit und finden ganz breite Anerkennung.

Moderationskreistreffen der Mehrgenerationenhäuser

Eingangsbereich des MGH Nordhausen
Als Beauftragter für Zusammenleben der Generationen bin ich unter anderem auch für das Bundesmodellprojekt Mehrgenerationenhäuser II in Thüringen zuständig. Diese Woche ist für mich „Themenwoche“ Mehrgenerationenhäuser, also mehrere Veranstaltungen stehen dazu auf dem Terminplan. Heute besuchte ich zunächst das Moderationskreistreffen der 25 Thüringer Mehrgenerationenhäuser im Mehrgenerationenhaus Nordhausen der LIFT gGmbH. Das Mehrgenerationenhaus Nordhausen gehörte nicht nur zur ersten Generation der Mehrgenerationenhäuser in Deutschland, es war auch das erste Mehrgenerationenhaus, welches ich nach meinem Amtsantritt besuchte.
Mit den Vertreterinnen des Erfurter MGHs
Und es war auch eines der ersten Mehrgenerationenhäuser, welches einen Mittagstisch anbot und damit zum Vorreiter für viele weitere Häuser wurde. Beim heutigen Treffen habe ich einen Vortrag zur Generationenarbeit gehalten. In den MGHs treffen regelmäßig drei der vier Generationen zu gemeinsamen Aktivitäten aufeinander. Die Vertreter der 25 Thüringer Mehrgenerationenhäuser äußersten sich erfreut darüber, dass die Arbeit der Mehrgenerationenhäuser im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD gewürdigt wird, verbunden mit der Absicht ihre Finanzierung zu verstetigen. Von der Begleit- und Wirkungsforschung erwarten sie sich, dass die Effekte ihrer Arbeit sowohl quantitativ als auch qualitativ erwiesen werden. Morgen geht es nach Berlin zum Bund-Länder-Treffen Mehrgenerationenhäuser im Bundesfamilienministerium. Dann gibt es dann sicher Aktuelles zum Fortbestand des MGH-Programms zu vermelden. Rede zur Generationenarbeit  

Ausstellung im MGH Ilmenau eröffnet

Die Einladung zum heutigen Sommerfest in das Mehrgenerationenhaus Ilmenau hat mich gleich doppelt gefreut. Zum einen werden die Sommerfeste in Ilmenau immer gut vorbereitet und zum anderen durfte ich dabei die Fotoausstellung „Immer im besten Alter – Generationen miteinander“ eröffnen. Die Ausstellung mit Bilder der Hobbyfotografen des Schutzbundes der Senioren kenne ich sehr gut. Vor einigen Wochen haben wir die gleichen Bilder im Thüringer Sozialministerium vorgestellt. Die Bilder zeigen Situationen der Begegnung zwischen den Generationen. Schülerinnen 11. Klasse der IGS in Erfurt haben im letzten Jahr im Rahmen des Jahrs des aktiven Alterns ihre Seminararbeit zu dem Thema erstellt und während dieser Zeit entstanden auch die Bilder. Das Sommerfest stand unter dem Motto „Hurra wor haben Ferien“ und bot von einem Zauberer, über Tanzvorführungen, eine Trommelgruppe und die Feuerwehr aus Ilmenau „zum anfassen“. Ferien hat seit heute auch mein Sohn. Auf dem Weg nach Ilmenau hat er mich angerufen und von seinem Zeugnis berichtet. Ich halte einfach hier einmal fest: Ich bin stolz auf meinen Sohn und sein ersten Jahr am Gymnasium. Sein Zeugnis ist deutlich besser als meins am Ende der 5. Klasse. Nun sind aber wirlich sechs Wochen Ferien und deshalb auch hier der Wunsch an alle Ferienkinder nach sechs erholsamen und sonnigen Wochen. Bilder aus Ilmenau    

Zertifikate für engagierte Schülerinnen und Schüler übergeben

Mit den Projektinitiatoren Frau Spengler, Frau Schmidt, Frau Walz und Herrn Ackermann
Seit 2008 gibt es in Bad Salzungen das generationenübergreifende Projekt Senijung. In Trägerschaft des Sozialwerkes des Demokratischen Frauenbundes gehen seit dem regelmäßig Schüler der 8. Klassen Bad Salzunger Schulen in Seniorenzentren, Pflegeeinrichtungen und Begegnungsstätten der Volkssolidarität, um sich mit Senioren zu treffen. Drei engagierte Damen haben das Projekt auf den Weg gebracht Frau Spengler, Frau Walz und Frau Schmidt waren die Initiatoren und begleiten das Projekt bis heute, wobei sich besondere Synergieeffekte ergeben, weil der Träger auch das örtliche Mehrgenerationenhaus betreibt. Heute wurden nun im Gymnasium Dr. Sulzberger für die 6. Staffel der Teilnehmer die Zertifikate übergeben. Als Generationenbeauftragter des Freistaates habe ich mich über die Einladung zu der Veranstaltung sehr gefreut und ich habe gerne zu den Gästen gesprochen. Begleitet wurde die Festveranstaltung von viel Musik und einen Tanzprogramm von Schülerinnen der Bad Salzunger Grundschule. Die hohe Wertschätzung des Projektes Senijung zeigte sich in der langen Teilnehmerliste. Über 120 Gäste waren gekommen um die 52 Schülerinnen und Schüler bei der Zertifikatsübergabe zu ehren. Die Beigeordnete des Landkreises, Senioren- und Gleichstellungsbeauftragte, Kommunalpolitiker waren zu Gast. Die weiteste Anreise hatte Ulrich Ackermann aus Augsburg. Dort gibt es ein ähnliches Projekt schon seit 2003 und so haben die Augsburger von Anbeginn die Patenschaft in Bad Salzungen übernommen. Das Projekt Senijung will den Respekt, die Achtung und das Verständnis der Generationen füreinander befördern. Es geht dabei um einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch und die Schülerinnen und Schüler verpflichten sich für die Dauer von 3 Monaten (12x) jeweils eine Stunde in den Einsatzstellen mitzuarbeiten. Das Projekt ist zweifellos ein Vorzeigeprojekt und nach meiner Meinung ein gelungener Ansatz um den demografischen Wandel aktiv zu begleiten. Ein großes Dankeschön an die 52 Schülerinnen und Schüler, die 8 Mentoren dieses Jahrgangs, Frau Walz und ihr Team vom Demokratischen Frauenbund und die vielen Unterstützer!

Zu Besuch im Mehrgenerationenhaus AWO Zentrum Jena-Lobeda

„Die jüngere Generation ist der Pfeil, die ältere der Bogen.“ dieser Satz von John Steinbeck ist das Motto des neuen Mehrgenerationenhauses der AWO Jena-Weimar. In Jena gab es schon im MGH-Programm I ein Mehrgenerationenhaus und im letzten Jahr ist das zweite Haus nun im MGH-Folgeprogramm II neu hinzu gekommen. Das Haus in Jena ist eines von zwei neuen Häusern in Thüringen (das andere ist in Erfurt) und sie sind zu den 23 bestehenden Häuser 2012 hinzu gekommen. Am 1. März letzten Jahres begann in Jena-Lobeda die Arbeit und heute konnte ich mich vor Ort davon überzeugen, dass die Arbeit gut läuft. Die stellvertretende AWO-Vorsitzende Katja Glybowskaja und die Leiterin des MGH Sabine Dinter erläuterten mir die Angebotsvielfalt des Hauses. Dabei kann die AWO auf breite Erfahrungen zurückgreifen und mit der MGH-Arbeit vernetzen. Der Fachdienst für Migartion und Integration ist im gleichen Gebäude, ebenso untergebracht wie eine Kita, ein Pflegedienst und ein Weiterbildungsinstitut. Die vier Themenschwerpunkte des MGH II Programm lassen sich damit bereits gut abarbeiten. Den Schwerpunkt setzt die AWO aber auf Integration und Bildung. Vom interkulturellem Kochen, über das Sprachkaffee bis hin zu Bildungskursen reicht das Angebot. Neben dem Besuch de derzeitigen Mehrgenerationenhaus-Standorts waren wir auch auf der Baustelle für das neue Mehrgenerationenhaus und besuchten die dort sich anschließende Kita. Der Wohnpark Lebenszeit wird 2014 in Betrieb genommen. Ich bin mir sehr sicher, dass das MGH auch über den Förderzeitraum des MGH Folgeprogramms II hinaus seinen festen Platz in diesem Konzept haben wird. Die engagierte Arbeit der Mitarbeiter und die gute Vernetzung in die Kommune sorgen schon jetzt für viel Anerkennung. Ich werde spätestens am Tag der Generationen am 19. Juni 2013 wieder in Jena die beiden dortigen MGH-Projekte gerne vor Ort unterstützen. Bericht über den Termin in Jena TV Bilder aus Jena    

MGH-Modellprojekt als Modell?

Bis nach Frankreich hat sich das Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser herum gesprochen. Vier Studentinnen der University La Sorbonne (Paris) waren in dieser Woche in Thüringen unterwegs, um ihre Masterarbeit vorzubereiten. Darin beleuchten sie die demografischen Veränderungen und die Situation der älter werdenden Gesellschaft. Neben einer Modellregion in Frankreich und Finnland ist dabei auch Thüringen in den Focus geraten. Auf der Suche nach Unterstützungsmöglichkeiten sind sie auch auf das Mehrgenerationshaus-Aktionsprogramm gestoßen. Auf Bundesebene war insbesondere die Implementierung des Modellprojektes interessant. In Thüringen traten die vier jungen Damen an mich als Generationenbeauftragten heran, um mehr über die praktische Arbeit der 25 MGHs zu erfahren. Neben dem theoretischen Gesprächsteil im Ministerium sind wir auch in das Mehrgenerationenhaus nach Mühlhausen gefahren. Dort befindet sich eines der größten MGHs in Trägerschaft der Stadt. In dem ehemaligen Kreispionierhaus haben wir uns ausführlich über die Arbeit informiert.
Bei Gesprächen im MGH
Auf dem Thüringen-Programm standen für Helin Karaman, Marie Mondain, Maylis de Saint-Salvy und Virginie Sancelme darüber hinaus Gespräche an der Erfurter Universität und im Kyffhäuserkreis, bevor es heute weiter nach Weimar ging. Ich freue mich über das Interesse an unserem Erfolgsprogramm Mehrgenerationenhäuser. Sonst schauen wir gerne auf französische Erfahrungen bei der Familienpolitik. Ich habe gestern erfahren, dass der ländliche Raum in Frankreich vor den gleichen Herausforderungen steht, wie hier bei uns. Es erfolgt eine Konzentration in den Städten, die Geburtenzahlen gehen zurüch und die Gesellschaft wird älter. Ich bin gespannt, ob unsere MGHs irgendwann auch ein mögliches Modell in Frankreich sein können. Bilder vom Besuch in Mühlhausen