Mittelalterliche Mikwe – Kleinod der Stadt Erfurt

Mikwe (13)
Der Schutzbau um die Mikwe an der Krämerbrücke
Heute wurde die mittelalterliche Mikwe als ein weiteres Kleinod in der reichhaltigen jüdischen Geschichte der Stadt Erfurt der Öffentlichkeit vorgestellt und als zukünftige museale Präsentation übergeben. Bei Ausgrabungen war die Mikwe an der Krämerbrücke entdeckt worden und ist nun mit einem Schutzbau versehen. Das jüdische Ritualbad stammt von etwa 1250 und wurde durch das Grundwasser und den vorbeifliessenden Fluss gespeist. Nur wenige Mikwe gibt es in Deutschland noch aus dieser Zeit. Die Erfurter steht in einer Reihe mit Sondershausen, Speyer, Worms und Mainz. Viele Gäste nutzten heute die Möglichkeit neben dem Festakt und den fachlichen Erläuterungen zur Erfurter Mikwe in der Kleinen Synagoge auch die Mikwe vor Ort zu besichtigen.  Über das weitere wichtige Mosaiksteinchen zur Erfurter Stadtgeschichte freue ich mich, steigen doch damit auch die Chancen auf eine erfolgreiche Bewerbung um die Aufnahme in die Weltkulturerbeliste. Die Alte Synagoge, der jüdische Schatz, die Mikwe – wichtige Rekustruktionen und Entdeckungen der letzten Jahre, die das reichhaltige jüdische Leben in Erfurt illustrieren. Bilder der Erfurter Mikwe

Baupläne für mittelalterliche Mikwe vorgestellt

Model der mittelalterlichen Mikwe
Model der mittelalterlichen Mikwe
Den interessierten Erfurter Stadträten wurde heute im Rathaus der Planungsstand für eine schützende Umbauung der 2007 hinter der Krämerbrücke entdeckte und freigelegte mittelalterliche Mikwe vorgestellt. Die Mikwe, die im Mittelalter im jüdischen Viertel als rituelles Bad genutzt wurde, soll damit der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Dazu erhält die Stadt Erfurt Fördermittel des Freistaates Thüringen. 430.000 Euro wurden dafür aus den Mitteln der Partei- und Massenorganisationen der DDR (PMO) bewilligt. Ich sehe darin auch ein gutes Signal und eine gute Verwendung dieser Mittel. Hinzu kommen noch rund 257.400 Euro aus Städtebaufördermitteln. Das nun geplante Schutzbauwerk soll die historischen Funde bewahren und sie zugleich der Öffentlichkeit zugänglich machen. Nachdem ich mich erst am Wochenende wieder vom starken Interesse an der Alten Synagoge und dem dort ausgestellten jüdischen Schatz überzeugen konnte, freue ich mich über einen weiteren Mosaikstein, der zum Bild des reichhaltigen jüdischen Lebens in Erfurt hinzugefügt werden kann.
Vorstellung der Pläne im Rathaus
Vorstellung der Pläne im Rathaus
Mich hat der heutige Entwurf überzeugt und natürlich wird die CDU-Fraktion bei der Stadtratssitzung am 24. März die bisherigen Pläne bestätigen.

Alles koscher – das Brot der Juden

Ausstellung im Rathaus
Ausstellung im Rathaus
Zahlreiche Veranstaltungen bereichern zur Zeit den dichten Kalender der Landeshauptstadt Erfurt. Da fällt es manchmal nicht leicht für alles Zeit zu finden. Lohnenswert ist derzeit eine Sonderausstellung im Erfurter Rathaus. Noch bis zum 30. November ist dort eine Sonderausstellung des Museums der Brotkultur Ulm zu sehen. Im Rahmen der 17. Tage der Jüdisch-Isrelischen Kultur „Zwischen Klezmer, Kippa und Kaschrut – Jüdische Alltagskultur“ wurde diese Ausstellung am schon 1.11.2009 eröffnet. Leider bin ich gestern erst dazu gekommen, sie mir anzusehen und empfehle sie aber sehr gerne weiter. Die Ausstellung verweist auf die besondere Rolle des Brotes im jüdischen Glauben. Zu den verschieden Festen spielen verschiedene Brote eine wichtige Rolle, die detaliert auf Texttafeln, ebenso wie die wichtigsten Speiseregeln beschrieben werden.   Bis zum 10. November finden die 17.  Tage der Jüdisch-Israelischen Kuturtage noch statt. Heute und morgen gibt es dabei erstmals eine Jüdische Kinderstadtführung unter dem Titel „Wenn Ihr wollt ist es (k)ein Märchen…“, abgeleitet vom berühmten Herzl-Zitat. Kinder erfahren dabei in pädagogisch aufbereiteter Form wissenswertes und Hintergrundinformationen zur reichhaltigen jüdischen Geschichte in Erfurt. Dieses Projekt ist eine Deutschlandpremiere und führt zur Alten Synagoge, der mittelalterlichen Mikwe und den hebräischen Handschriften, die das mittelalterliche jüdische Viertel verständlich wieder zum Leben erwecken. Die Kinderstadtführung startet morgen ab 16 Uhr auf dem Fischmarkt vor dem Erfurter Rathaus.