Wert der Demokratie

Bei der Filmpräsentation
„Demokratie für uns“ ist der Titel eines Kurzfilms, der heute im Mehrgenerationenhaus in Erfurt präsentiert wurde. Der Film entstand mit Schülerinnen und Schülern aus Afghanistan, der Türkei, Nigeria und Deutschland der beruflichen Fördereinrichtung am Rabenhügel mit dem Landesfilmdienst und den Schulsozialarbeiterinnen des Mitmenschen e.V.. Im Rahmen meiner Veranstaltung zum Themenjahr gegen Rassismus hatten mich afghanische Schüler in einer Funktion als Ansprechpartner der Landeregierung für Antidiskriminierung zu der Präsentation eingeladen. In dem Filmprojekt interviewen die Schülerinnen und Schüler sich gegenseitig und sie erzählen von ihrer Heimat, ihrem Leben in Deutschland und ihrem Demokratieverständnis. Bemerkenswert an allen Statements war, dass die Schülerinnen und Schüler durchweg den Wert unserer Demokratie schätzen. Im Gegensatz zu so manchen deutschen Jugendlichen bedeutet ihnen die Möglichkeit wählen zu gehen sehr viel. Auch da Recht auf Schulbildung und freie Entwicklung der Persönlichkeit wurde betont. Mit dem Filmbeitrag beteiligten sich die Schülerinnen und Schüler an einem Wettbewerb des Thüringer Innenministeriums und wurden als Preisträger ausgewählt. Ich finde es ausgesprochen erfreulich, dass sich der Träger MitMenschen in einem hohen Umfang für die Integration von jungen Migranten einsetzt und ich werde die Aktivitäten gerne weiter unterstützen.

Fünf Jahre wellcome

Die wellcome Unterstützerinnen (Foto: Stephan Zänker)
Seit fünf Jahren gibt es das Projekt „wellcome“ in Trägerschaft des Vereins MitMenschen e.V. in Erfurt. Dabei geht es um nierdrigschwellige aufsuchende Hilfen für junge Mütter bzw. Familien. Die Idee stammt aus Hamburg, dort wurde 2002 das erste wellcome-Projekt gestartet. Jetzt gibt es wellcome an 250 Standorten in der Bundesrepublik und in 15 Bundesländern (alle außer Brandenburg). Zur heutigen Geburtstagsfeier im Mehrgenerationenhaus in Erfurt waren zahlreiche Unterstützer gekommen. Wie meine Kollegin Johanna Arenhövel (Gleichstellungsbeauftragte des Landes) konnte ich ein Grußwort halten und habe dabei verdeutlicht, was uns an dem wellcome Projekt so wichtig ist. In Erfurt haben wir jährlich rund 1.700 bis 2.000 Geburten. Weit über 90 Prozent der Familien meistert frühkindliche Phase ihres Kindes sehr gut, aber es gibt Familien und alleinerziehende junge Mütter, die unserer besonderen Hilfe bedürfen. Dies gilt auch bei Mehrlingsgeburten. Hier greift wellcome als ein Hilfe- und Unterstützungsangebot für einen befristeten Zeitraum. Es gibt bei uns in Thüringen viele Paten- und Mentoringprojekte. Ich konnte viele aktiv mit begleiten und unterstützen. Die Großelterndienste, die Familienhebammen und das Modell der Familienpaten sind drei Beispiele davon. Seit dem letzten Jahr widmet sich auch der Bund intensiv diesem Thema. Mit der Förderung „Frühe Hilfen“ werden Modellprojekte in den Ländern und Kommunen unterstützt. Alle diese Projekte verbindet, dass es dabei darum geht Familien zu helfen, bevor eine Überforderung einsetzt. Es geht darum sie frühzeitig zu erreichen und Hilfe und Unterstützung zu bieten. Vor allem geht es aber darum die Selbstkompetenz zu stärken. Die sorgende Gemeinschaft darf keine familienersetzende Funktion übernehmen, sondern muss helfen und unterstützen. Ilona Helena Eisner, Leiterin der Elternakademie der Stiftung Familiensinn und Vorsitzende des Landesfrauenrats erläuterte die aktuelle Familienpolitik in Thüringen. Frau Hoyme, Vorsitzende des Großelterndienstes und gelernte Hebamme betonte die Notwendigkeit frühzeitig Familien zu erreichen und Eva Pertzborn überbrachte die Grüße des Bundesdachverbandes wellcome gGmbH aus Hamburg. In Thüringen soll es ab dem 1.1.2014 eine Landeskoordinatorenstelle geben, um weiter wellcome – Stützpunkte zu gründen. Wir haben am Rande der Geburtstagsfeier mit der Geschäftsführerin des Vereins MitMenschen Birgit Schuster und der Erfurter wellcome-Koordinatorin Anja Kaufmann besprochen, wie wir das Projekt auch seitens des Landes unterstützen können.  

Neues Mehrgenerationenhaus im Erfurter Norden

MGH Erfurt (26)Vor über einem halben Jahr haben wir, die Vertreter des Erfurter Vereins MitMenschen und ich als Generationenbeauftragter, den Antrag für das Folgeprogramm Mehrgenerationenhäuser II formuliert und danach die Stadt Erfurt davon überzeugt, dass es auch weiter ein Mehrgenerationenhaus in Erfurt geben soll. Heute nun konnte ich gemeinsam mit den Trägervertretern des Vereins MitMenschen das neue Haus in der Moskauer Straße in Erfurt eröffnen. Im neugebauten Stadtteilzentrum wird das MGH sein zu Hause finden und zur heutigen Eröffnung waren neben zahlreichen Medienvertretern auch Politiker der Stadt, des Landes und des Bundes gekommen. MGH Erfurt (3)Der Ortsteilbürgermeister war ebenso da, wie die Bürgermeisterin und mehrere Stadträte, die örtliche Landtagsabgeordnete Karola Stange und die Bundestagsabgeordnete Antje Tillmann sowie interessierte Anwohner. Anja Kaufmann wird künftig als Leiterin des Hauses die vier neuen Themenschwerpunkte „Alter und Pflege“, „Bildung und Integration“, „Haushaltsnahe Dienstleistungen“ sowie „Freiwilligendienste“ umsetzen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass alle 25 künftigen Mehrgenerationenhäuser an die erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre anknüpfen. In einer Broschüre, die in dieser Woche fertig erstellt wurde, finden sich sowohl alle 25 neuen Häuser, als auch die fünf Häuser die noch aus der ersten Förderperiode finanziert werden. Zudem eine Übersicht, was Mehrgenerationenhäuser leisten können und leisten werden. Bilder von der Eröffnung

Glückwunsch zum neuen Stadtteilzentrum!

MitMenschen (2)Im Erfurter Norden wurde heute im Wohngebiet Moskauer Platz das sanierte und in Teilen neu gebaute Stadtteilzentrum übergeben. 1,78 Millionen Euro kostete das Projekt, davon 1,45 Millionen Euro aus Bundesmitteln und dem Programm Stadtumbau-Ost. In der ehemaligen Kita ist schon seit geraumer Zeit der Verein MitMenschen e.V. mit dem Stadtteilzentrum aktiv. Allerdings waren die Räume starkt sanierungsbedürftig und für größere Veranstaltungen reichte die Traglast der Fussböden nicht aus. Nun kommt es darauf an die gute Hülle mit Aktivitäten zu füllen. Geplant war seitens der Stadtverwaltung dort das dritte Familienzentrum zu etablieren. Allerdings beendete die Stiftung Familiensinn im Frühjahr diese Spekulationen, indem eine Landesförderung abgelehnt wurde. Vor der Sommerpause habe ich daher mit dem Verein MitMenschen ein Konzept und einen Antrag für das Folgeprogramm Mehrgenerationenhäuser II erarbeitet. Der Bund hat dieses Konzept akzeptiert und so werden wir nun voraussichtlich Anfang Januar das Haus einweihen können. Für die Besucher der heutigen Eröffnung hatte sich die Leiterin des Hauses Anja Kaufmann einige Wunschkarten bereitgelegt, die bei der Erfüllung den Verein in seiner weiteren Arbeit unterstützen sollen. Ich werde zu einem Spielenachmittag mit Seniorinnen und Senioren zu Gast sein.

Nichtöffentliche Diskussionen im Jugendhilfeausschuss

Demo vor dem Rathaus
Demo vor dem Rathaus
Der Jugendhilfeausschuss tagt sowohl öffentlich, als auch nicht öffentlich. Das Erstere, um auch Bürgerinnen und Bürgern der Stadt, Vereinen, Trägern und Verbänden die Chance zu geben kommunale Jugendpolitik zu begleiten und für Transparenz zu sorgen. Das Zweitere um wichtige Stadtratsvorlagen vor der Stadtratssitzung als sogenannter vorberatendender Ausschuss zu diskutieren und eine Beschlussempfehlung zu erarbeiten. Im Normalfall kann man mit einer solchen Trennung gut leben. Heute war hingegen nicht der Normallfall. Bereits vor dem Erfurter Rathaus demonstrierten zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Vereins MitMenschen e.V.. Ihr Anliegen, so war es auf Transparenten und am Vormittag in den beiden Lokalzeitungen zu lesen, war der Erhalt der Kinderschutzstrukturen in der Landeshauptstadt. Die Kriseninterventionsstelle/Inobhutnahmestelle wird von MitMenschen seit rund 20 Jahren als „Schlupfwinkel“ betrieben. Vor einigen Jahren wurde dann die damalige Mächenzuflucht des heutigen Vereins Perspektiv e.V. aufgelöst und ging in ein gemeinsames Projekt der Krisenintervention mit MitMenschen über. So richtig glücklich waren mit dieser Verbindung nicht alle Beteiligten. Ende vergangenen Jahres veranstaltete das Jugendamt daher ein sogenanntes Interessenbekundungsverfahren. Im Rahmen dessen bewarben sich beide Träger um die alleinige Trägerschaft und darüber sollte der Jugendhilfeausschuss heute befinden. Da bereits durchgesickert war, dass das Jugendamt den Verein Perspektiv e.V. präferierte, gab es heute Proteste, im Vorfeld Briefe an Jugendhilfeausschussmitglieder und die Presseartikel. Da sich auch der Jugendhilfeausschussvorsitzende eifrig an der öffentlichen Diskussion zum nichtöffentlichen Thema beteiligte war die Spannung im öffentlichen Teil der Sitzung heute schon spürbar. Bürgeranfragen zum Thema wurden erst einmal mit Verweis auf die spätere Beratung abgebügelt. Nach einer Stunde schlossen sich die Türen des JHA und es wurde nichtöffentlich beraten. Über den Diskussionsverlauf darf ich daher hier nicht berichten, wohl aber über das Ergebnis. Der JHA votierte mit großer Mehrheit für den Träger Perspektiv e.V.. Ob damit die Diskussion zu Ende ist, bleibt abzuwarten. Das Dilemma mit öffentlicher und nichtöffentlicher Sitzung gab es gleich noch einmal. Der Bericht zur Umsetzung der Hartz IV Reform, den die CDU beantragt hatte, wurde im öffentlichen Teil nicht behandelt und erst mit einer Vorlage im nichtöffentlichen Teil abgehandelt. Aber auch da gab es keine Überraschungen mehr. Wie auch? Die Beigeordnete hatte das Thema schon einmal vorgestern in der Presse breitgewalzt – bevor sich gestern der Ausschuss für Bildung und Sport und heute der Jugendhilfeausschuss erstmals damit beschäftigen konnte. Einen kleinen Erfolg gab es dann heute (öffentlich) auch noch zu vermelden. Bei der Prüfung der Kalkulationsunterlagen für die Essensgeldberechnung der Kita in Möbisburg ergaben sich nun doch Änderungen. Einige der kalkulierten Kosten, gehören in den Betriebskostenbereich der Kita und somit muss dies das Jugendamt tragen. Für die Eltern reduziert sich damit die Erhöhung des Essensgeldbeitrag von ursprünglich geplanten 90 Cent auf nun 50 Cent. Gut, dass sich die Eltern an uns gewandt haben und wir das Thema in den JHA getragen haben.

Woche der Berufe eröffnet

Beratungsgespräch in der Kompetenzagentur
Beratungsgespräch in der Kompetenzagentur
Heute Vormittag wurde die Woche der Berufe an der SBBS 2 „Rudolf-Diesel“ unter dem Motto „Berufsorientierung lebendig und informativ“ eröffnet. Ich habe sehr gerne die Schirmherrschaft dafür übernommen. Im Rahmen des demographischen Wandels beschäftigt uns der steigende Fachkräftebedarf und für den Träger „MitMenschen e.V.“, der in Erfurt die Schulsozialarbeit an mehreren Berufschulen organisiert steht im Mittelpunkt den jungen Menschen zu helfen sowie berufliche Perspektiven aufzuzeigen. Mit beiden Themenfeldern setzt sich die Woche der Berufe auseinander. Beim Besuch in Ausbildungsbetrieben und dem Berufsinformationszentrum erfahren die Schüler welche Erwartungen an Auszubildende gerichtet sind. Beim morgigen Abend der Berufe präsentieren sich Betriebe auf der Suche nach den Fachkräften von morgen. Und beim Besuch in der Kompetenzagentur „Erfurter Brücke“ findet mit den Schülern der BVJ-Klassen ein Sozial- und Bewerbungstraining statt. Die erste Schülergruppe habe ich heute Vormittag beim Start der Woche in der Erfurter Brücke begrüßen können. Seit 2007 wird in der Kompetenzagentur den Jugendlichen der Übergang Schule-Ausbildung-Beruf erleichtert. Dazu gibt es Kooperationsvereinbarungen mit vielen Erfurter Schulen.
Beim Test am Computer
Beim Test am Computer
Die drei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind voll ausgebucht, da die Zahlen der Jugendlichen mit Hilfe- und Förderbedarf entgegen der Gesamtschülerzahl nicht sinken. Die Schüler, die oftmals als Abgänger von Förderschuleinrichtungen oder Regelschulen kommen sollen in den BVJ-Maßnahmen für einen Hauptschulabschluß und eine Berufsreife qualifiziert werden. Häufig gilt es dazu Sozialkompetenz zu entwickeln und zu verstärken. Beim Pressegespräch im Förderschulteil der SBBS 2 am Rabenhügel waren die wichtigsten Projektpartner der Schulsozialarbeiter dabei. Neben den Berufsschulen und der Kompetenzagentur ist dies die Agentur für Arbeit. Am Freitag werde ich gemeinsam mit einer Klasse das Berufsinformationszentrum in der Arbeitsagentur besuchen. Für die Woche der Berufe wünsche ich allen beteiligten Partnern alles gute und einen kräftigen Schub für die weitere Arbeit. Gerne helfe ich auch in Zukunft dabei – nicht zuletzt auch weil die „Rudolf-Diesel-Schule“ auch meine ehemalige Berufsschule ist. Von 1983 bis 1985 war ich an der Schule und habe den Beruf als KFZ-Elektriker dort erlernt. Der Beruf ist heute nur noch in seiner neuen Fassung im Programm, als Kfz-Mechatroniker.

MitMenschen – ein leistungsstarker Träger sozialer Dientsleistungen

MitMenschen (48)Am 5. November 1990, kurz nach der Wiedervereinigung, wurde in Erfurt der heutige Verein MitMenschen e.V. gegründet. Noch unter seinem vorherigen Namen Kinder und Jugendliche in Not e.V. entwickelte er sich zu einem leistungsstarken anerkannten Träger der Jugendhilfe in der Landeshauptstadt Erfurt. Während zunächst die ambulanten, teilstationären und stationären Hlfen zur Erziehung im Mittelpunkt der Arbeit standen, umfasst das Angebot heute fast die gesamte Bandbreite der sozialen Dienstleistungen. Zur gestrigen Geburtstagsfeier waren viele Begleiter und Unterstützer als Gäste in das Atrium der Stadtwerke gekommen. Neben den Stadtwerken gehört auch die KOWO zu den leistungsstarken Partnern für Projekte.
MitMenschen (12)
Interview mit Sina Peschke
 Das Projekt „wellcome“ gehört ebenso wie das Notinsel-Projekt zu den jüngeren Aktivitäten. Die Schulsozialarbeit an Berufsschulen hat sich etabliert, das Jugendhaus „Moskauer Platz“ und das Stadtteilbüro setzt Schwerpunkte im Norden der Stadt und der „Schlupfwinkel“, der Kinderschutzdienst „Haut-Nah“ und das Sorgentelefon sind bekannte Anlaufstellen bei denen Kinder und Eltern Hilfe finden. Das Angebot ist inzwischen so vielfältig, dass selbst langjährige Begleiter über die dicke Mappe, die sie gestern zur Begrüßung erhielten, staunten. Rosi Bechtum, die Gründungsmitglied vor 20 Jahren war, ebenso wie die beiden Erfurter Bundestagsabgeordneten Antje Tillmann und Carsten Schneider. Das Jugendamt war mit einer ganzen Riege vertreten, um die Glückwünsche an den Vorsitzenden Jürgen Engelhardt und Geschäftsführer Christoph Feest zu übermitteln. MitMenschen (49)Für einige Jahre durfte ich als stellvertretender Vorsitzender die Arbeit des Vereins begleiten und so habe ich mich über die Einladung zur Feier in meiner neuen Funktion als Generationenbeauftragter gefreut. Eingeweiht wurde eine Fotoausstellung auf der 24 Mitmenschen in verschiedenen Alterstufen großformatig gezeigt werden. Die Festveranstaltung wurde moderiert von Sina Peschke von der Landeswelle. Die Grußworte und Reden waren daher in eine Interviewform eingebaut und dies führte dazu, dass jeder der Befragten tatsächlich über das redete nach dem Sina Peschke fragte und nicht über das was jeder schon immer mal sagen wollte. Ich wünsche dem Verein vor allem weitere erfolgreiche Jahre im Interesse der Kinder und Familien in Erfurt! Weitere Fotos finden sich hier.
MitMenschen (38)
Geschäftsführer Christoph Feest und Jugendamtsleiter Hans Winklmann