Dialog mit mongolischen Politikerinnen

Die Delegation im Ratssitzungssaal
Die Delegation im Ratssitzungssaal
Genau ein Jahr ist es her, dass ich im Erfurter Rathaus eine Delegation aus der Mongolei begrüßen konnte. Die Konrad-Adenauer-Stiftung organisiert regelmäßig politische Besuchsprogramm für ausländische Politikerinnen und Politiker in Deutschland. Erfreulicherweise steht Thüringen oft auf dem Besuchsprogramm und dabei häufig auch das Erfurter Rathaus. Gerne habe ich dabei die Gelegenheit genutzt von unserer Stadt zu erzählen und Politikthemen diskutiert. Heute war bei uns im Rathaus eine Delegation mongolischer Politikerinnen zu Gast. Im Rahmen eines Studien- und Dialogprogrammes sind sie derzeit in Berlin, Jena und Erfurt unterwegs. Die Wendezeit im Osten Deutschlands, Wirtschaftspolitik und Familienpolitik, aber auch Sozialpolitik, Zuwanderung und Demographiefragen haben wir diskutiert. Nach dem zweiten Besuch einer Delegation aus der Mongolei innerhalb eines Jahres bin ich nun schon etwas neugierig geworden. Erstaunlich wenig ist in Deutschland über das Land in Asien bekannt. Nicht viel mehr Einwohner als Thüringen verteilen sich auf eine Fläche, die mehr als doppelt so groß ist, wie die Bundesrepublik. Und ich weiß jetzt, dass es auch in der Mongolei engagierte Politikerinnen gibt.

Politikerdelegation aus der Mongolei in Erfurt zu Besuch

Die Delegation im Festsaal des Erfurter Rathauses
Über die Mongolei wusste ich bis jetzt fast gar nichts und so war ich ausgesprochen neugierig auf den Besuch einer Politikerdelegation aus der Mongolei in Erfurt. Bereits vor einigen Wochen hatte die Konrad-Adenauer-Stiftung angefragt, ob ich der Delegation das Erfurter Rathaus zeigen und mit ihnen über Kommunalpolitik diskutieren würde. Wir haben regelmäßig Gäste der KAS aus aller Welt bei uns zu Gast und gerne komme ich mit ihnen ins Gespräch. Die heutige Besuchergruppe mit mehreren Parlamentariern stand unter der Leitung des ehemaligen Staatspräsidenten Prof. Ochirbat Pnsalmaa (1990-1997 Staatspräsident der Mongolei). Vor ihrem Besuch im Rathaus hatte ich wenigstens einige Dinge über die Mongolei in Erfahrung gebracht. Nach der Wende 1990 ist aus dem ehemaligen sozialistische Bruderland eine Demokratie geworden und 1992 wurde die Marktwirtschaft eingeführt. Seit 2002 regiert die demokratische Partei, zu der die KAS und die CDU gute Kontakte unterhält. Das Land ist zwar drei Mal so groß wie Deutschland hat aber nur rund 3 Millionen Einwohner und ist damit das am dünnsten besiedelte Land der Welt. Unsere demografischen Probleme stellen sich dort ganz anders dar. Bei der Führung durch das Rathaus habe ich auch den Festsaal mit den historischen Gemälden gezeigt. Zu der Zeit als Kaiser Barbarossa zum Reichstag in Erfurt war, war die Zeit des großen mongolischen Reichs. Dschingis Khan hatte 1190 die Mongolen vereint und das mongolische Reich wurde mit dem Osten Europas und weiten Teilen Chinas das größte Reich der Geschichte. Nach dem Zerfall der viele Jahrhunderte dauerte, wurde die Mongolei 1924 der zweite sozialistische Staat. Das Land zwischen Russland und China gehört zu den 10 rohstoffreichsten Ländern der Welt. Die Delegationsmitglieder waren sehr an unserem kommunalpolitischen Strukturen interessiert und ich habe mich gefreut etwas über ein Land zu erfahren, von dem ich  bis jetzt nur die Hauptstadt kannte (auch nur dem Namen nach, weil es in Erfurt eine Ulan-Bator-Straße gibt). Daniel Schmücking, einer meiner Nachfolger als Landesgeschäftsführer der Jungen Union Thüringen repräsentiert die Konrad-Adenauer-Stiftung in de Mongolei – vielleicht ergibt sich ja einmal die Gelegenheit das Land zu besuchen.