CDU-Fraktion fordert erneut den Rücktritt der Beigeordneten Hoyer

Nach dem Bekanntwerden der nächsten Hiobsbotschaft zum Steigerwaldstadion fordert die CDU-Stadtratsfraktion den Rücktritt der zuständigen Beigeordneten Kathrin Hoyer und eine öffentliche Erklärung des Oberbürgermeisters Andreas Bausewein. Im Herbst letzten Jahres wurde die Sanierung der Westtribüne ohne Ausschreibung im Ergebnis eines Gesprächs zwischen dem Oberbürgermeister, der Beigeordneten und Vertretern von Köster Bau beauftragt. Die CDU hat die Vergabe des Auftrags im September 2016 scharf kritisiert. Die damals befürchte Kostentransparenz und die mangelnde Vergleichbarkeit der Bauleistungen haben sich nun leider bestätigt und gipfeln in einem Sanierungsangebot der Firma Köster Bau in Höhe von 5,7 Millionen Euro als Bruttosumme. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Michael Panse erklärt dazu: „Die projektverantwortliche Beigeordnete Kathrin Hoyer hat den Stadtrat und die Öffentlichkeit belogen. Im September hatte sie zur Rechtfertigung des fragwürdigen Westtribünen-Deals mit Köster Bau erklärt, es ginge lediglich um die „brandschutztechnische Ertüchtigung der Westtribüne“ und um ein Kostenvolumen von rund 2,6 Millionen Euro. Die brandschutztechnische Ertüchtigung der Westtribüne als Teil der Arena wurde von ihr als Voraussetzung für die Betriebsgenehmigung benannt. Das nun vorliegende Angebot in Höhe von 5,7 Millionen Euro ist ein Beleg dafür, dass es der Beigeordneten Hoyer an jeglicher Kompetenz für das Projekt fehlt, sie sich naiv von der der Firma Köster Bau hat täuschen lassen, oder aber sie vorsätzlich den Stadtrat belogen hat. Wir fordern Frau Hoyer daher auf, zurückzutreten, um weiteren Schaden von der Stadt abzuwenden.“ Die Stadt befindet sich nunmehr in der schwierigen Situation, dass sie dem Angebot von Köster Bau mangels vergleichbarer Alternativangebote ausgeliefert ist oder eine Sanierung der Westtribüne gar nicht bzw. nur zum Teil erfolgt. Finanzmittel zur Realisierung des Köster Bau-Angebots sind weit und breit nicht in Sicht. Die CDU fordert daher, dass sich der Oberbürgermeister zu diesem Thema öffentlich erklärt. Panse erklärt dazu weiter: „Das Bauprojekt MFA ist erst fertig, wenn alle notwendigen Arbeiten erledigt sind und die Abnahmen und Genehmigungen erteilt wurden. Der Zeitpunkt dafür ist in weite Ferne gerückt. Zudem steuert die MFA nun auf ein Gesamtbau- und Sanierungsvolumen von rund 50 Millionen Euro zu. Beides erschwert die Verhandlungen mit Rot-Weiß Erfurt und der Arena GmbH und wird zu einer immensen dauerhaften finanziellen Belastung für alle Beteiligten führen. Der Oberbürgermeister trägt dafür die Mitverantwortung. Auch beim aktuell erfolgten Dezernatsneuzuschnitt hat er die Zuständigkeit für die MFA bei der völlig überforderten Beigeordneten belassen.“ Die CDU-Fraktion äußerte sich bereits im vergangenen Jahr in dem Zusammenhang: http://www.cdu-fraktion-erfurt.de/inhalte/2/aktuelles/149226/cdu-kritisiert-westtribuenen-deal/index.html  

Arena GmbH: CDU begrüßt Trennungsverhandlungen

Positiv überrascht, zeigte sich CDU-Fraktionschef Michael Panse über die Ankündigungen des Erfurter Oberbürgermeisters, eine Trennung der Arena GmbH, bestehend aus Erfurter Stadtwerken und der Messe GmbH, in die Wege zu leiten. „Es ist nach Auffassung der CDU-Fraktion höchste Zeit, die fragwürdige Arena-Konstruktion zu beenden. Wir begrüßen es, dass der Oberbürgermeister jetzt zu dieser Einsicht gekommen ist. Die CDU-Fraktion unterstützt die vom Oberbürgermeister vorgeschlagene Trennung ausdrücklich. Damit wird nach einer langen Reihe falscher Entscheidungen und Fehlplanungen beim Bau und beim Betrieb der Multifunktionsarena seit Langem ein Schritt in die richtige Richtung angestrebt“, kommentiert Panse. Bereits im Herbst 2016 stand die Arena GmbH kurz vor der Insolvenz, weil die verspätete Inbetriebnahme zu erheblichen Einnahmeverlusten führte. Als kritisch war und ist in dem Zusammenhang vor allem die Rolle der Erfurter Messe GmbH einzustufen. Als Mitbetreiber pocht sie zwar auf Mitsprache bei Entscheidungen, zieht sich aber von der finanziellen Verantwortung zurück. Dadurch steht eine Insolvenz immer noch drohend im Raum. Kritisch sieht die CDU dabei das Land Thüringen als Eigner der Messe GmbH. Laut einem MDR-Bericht vom 23. März 2017 bestünden mehrere Möglichkeiten, wie die Trennung vonstattengehen könnte: Entweder die Stadtwerke oder die Messe übernehmen die Gesamtverantwortung. Alternativ könnte aber auch die Stadt Erfurt zu ihrer Verantwortung stehen und den Betrieb gemeinsam mit dem Sportbetrieb übernehmen. Somit bestünde auch eine bessere Basis für Vereinbarungen und Verhandlungen mit dem Hauptmieter RWE. Kritisch sieht Panse die unzureichende Weise, wie der Oberbürgermeister sowohl die Aufsichtsratsmitglieder der Stadtwerke, als auch den Stadtrat insgesamt über die aktuelle Entwicklung informierte, nämlich bis jetzt gar nicht. „Ich bin gespannt, wann und mit welchen Lösungsvorschlag Andreas Bausewein auf den Stadtrat zugehen und Mehrheiten finden wird“, erklärt Panse abschließend.  

Erfurter Trennungsgeschichte

Der Haussegen hängt schief
Der Haussegen hängt schief
Scheidungsgeschichten fangen immer lange vorher an. Auch die heute vom Erfurter Oberbürgermeister verkündete Trennungsverhandlung bezüglich der Betreibergesellschaft der Arena GmbH hat eine lange Vorgeschichte. Aber um es auch gleich klar zu stellen: die CDU Stadtratsfraktion begrüßt die Trennung ausdrücklich und auch, dass nun auch beim Oberbürgermeister die Einsicht dazu angekommen ist. Er hat ja aber auch gemeinsam mit seinem Genossen dem ehemaligen Wirtschaftsminister diese Fehlkonstruktion zu verantworten. Machnig und Bausewein waren die Geburtshelfer für die Arena GmbH und Rot-Rot-Grün hat dies, trotz unserer warnenden Worte, beschlossen. Bereits letzten Herbst stand die Arena GmbH kurz vor der Insolvenz, weil die verspätete Inbetriebnahme zu erheblichen Einnahmeverlusten führte. Eigentlich hätten beide Anteilseigner der Arena GmbH (zu 51 Prozent die Stadtwerke und zu 49 Prozent die landeseigene Messe GmbH) handeln müssen. Finanziell nachgelegt haben aber nur die Stadtwerke mit rund einer dreiviertel Million Euro. Die Messe, respektive das Land, kündigte im Oktober an, seinen Anteil zahlen zu wollen wenn das Geld der Stadtwerke aufgebraucht ist. Damit hätten sich rechnerisch die Anteile an der GmbH zunächst auf 75:25 verschoben. Offiziell hat es dies nicht und so „fuhrwerkt“ die Messe nach wie vor in der Arena GmbH mit rum und verlangsamt oder verhindert Entscheidungsprozesse. Jetzt ist es soweit und die Kohle ist wieder alle. Getreu dem Motto, was schert mich das Geschwätz von gestern, will die Messe ihren Anteil nun doch nicht nachlegen und so droht wieder die Insolvenz – es sei denn die Stadtwerke hauen wieder Geld in den Arena-Topf. Ich finde es skandalös, dass sich das Land nun einen schlanken Fuß macht. Es ist damit zweifellos höchste Zeit, dass die Zwangsehe ein Ende findet. Richtigerweise hat der MDR heute darüber berichtet, dass es nach der Trennung drei Möglichkeiten gibt. Entweder die Stadtwerke machen es alleine, oder die Messe macht es alleine oder die Stadt steht zu ihrer Verantwortung und macht es mit dem Sportbetrieb selber. Dann wäre auch klar, dass Vereinbarungen mit dem Hauptmieter RWE nicht endlose Gremienverhandlungen bräuchten. Befremdlich finde ich, dass wir weder als Aufsichtsratsmitglieder der Stadtwerke noch als Stadträte vom Oberbürgermeister über die aktuelle Entwicklung informiert wurden. Ich bin sehr gespannt wann und vor allem welchen Lösungsvorschlag Andreas Bausewein dem Stadtrat präsentieren wird. Immerhin scheint sich sein Erkenntnisprozess in die richtige Richtung zu bewegen. Mehrheiten braucht er erst noch dafür. Seine linken Bündnispartner hatten diese Woche schon einmal verkündet, dass die Übernahme der Trägerschaft der MFA durch das Land weder „zweckdienlich noch sinnvoll“ sei. Mal sehen, ob bei denen auch noch ein Erkenntniszugewinn eintritt. MDR-Beitrag Thüringer Allgemeine    

RWE-Diskussion mit heftiger Wende

Verantwortung?
Verantwortung?
Täglich grüßt das Murmeltier – oder kein Tag ohne RWE in den Nachrichten. Ich räume dabei ein, mir wären sportlich positive Schlagzeilen lieber als die leidige Finanzdiskussion. Vielleicht klappt es ja morgen beim Spiel in Paderborn oder nächste Woche beim Heimspiel gegen Osnabrück. Heute war es eine sehr überraschende Meldung, die Mittags durch die Medien ging. Sie wird für heftige Diskussionen sorgen. Per Pressemitteilung verlautbarte RWE, dass man auf den avisierten 600.000 Euro-Zuschuss verzichten werde und stattdessen wieder über die Pachthöhe und die Nebenkosten mit der Arena GmbH verhandeln will. Bis zum 1. April muss ein unterschriebener Vertrag dazu zu den Lizenzunterlagenhinzugefügt werden. Bemerkenswert an der Pressemitteilung von RWE finde ich die Aussagen zum bisherigen Verlauf der Verhandlungen. Am 22. Februar hat danach RWE in Vertretung der Führungsetage bei Oberbürgermeister Andreas Bausewein und Beigeordneten Alexander Hilge vorgesprochen und den Arena-Pachtvertrag diskutiert. Ich wusste über den Aufsichtsrat der Stadtwerke und aus einem Gespräch mit dem RWE-Präsidenten Rolf Rombach davon, dass dies strittig war. Problematisch scheinen zwei Dinge. Erstens scheint das Betreiberkonzept von zu optimistischen Annahmen auszugehen. Zweitens haben die verspätete Fertigstellung und die Mängel am Sicherheitskonzept erheblichen Einfluss auf die laufenden Kosten. Der Oberbürgermeister hielt das komplizierte Vertragsverhältnis des Pachtvertrags aber offensichtlich für nicht durchschaubar, geschweige denn für lösbar und brachte RWE auf einen anderen „Trip“. Er riet offensichtlich allen Ernstes RWE einen Zuschuss bei der Stadt in Höhe von 600.000 Euro zu beantragen. Er kündigte im Gespräch zudem an, dafür werben zu wollen. Dies zeugt von wenig Sach- und Fachkenntnis! Als Oberbürgermeister hätte er wissen können und wissen müssen, dass ein solcher Zuschuss während der vorläufigen Haushaltsführung (in der sich Erfurt bis zum Sommer befindet) gemäß § 61 ThürKO gar nicht möglich ist. Über zwei Wochen ließ er RWE in dem Glauben das ginge doch und wartete bis zum 7. März, bis er in einem Gespräch mit Rolf Rombach die Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat informierte. Zwei vertane Wochen, in denen kein Lösungsvorschlag erarbeitet wurde. Seit dem Gespräch mit den Fraktionsvorsitzenden häuften dann der Oberbürgermeister und die Fraktionsvorsitzendenkollegen von Grünen und Linken Hindernisse auf, um später die Schuld RWE in die Schuhe schieben zu können. Rücktrittsforderungen gegen die RWE-Führungsspitze wurden vom OB als Bedingung genannt und die vollständige Offenlegung aller Finanzunterlagen von den Linken. Der grüne Fraktionsvorsitzende erklärte sie würden RWE nicht unterstützen, weil Herr Rombach Frau Hoyer kritisiert habe (wie alle wissen: völlig berechtigt). Die Forderung des OB hilft für die Finanzsituation von RWE wenig – die Entlassung mehrerer Mitarbeiter würde Abfindungen kosten und noch keine Strukturen verändern. Den Rücktritt des Präsidenten zu fordern, halte ich für völlig verfehlt. Wer nur etwas Ahnung vom Erfurter Fußball hat, weiß dass es RWE nur noch wegen Herrn Rombach gibt! Ich sehe auch niemand, der sich in der jetzigen Situation den Hut aufsetzen würde. Für die Forderung sämtliche Bücher offenzulegen, habe ich nur zum Teil Verständnis. Als Vereinspräsident eines Bundesligisten weiß ich, dass dabei Lizenzunterlagen, Spielerverträge und Sponsorenverträge betroffen sind, die der Vertraulichkeit unterliegen. Einem ausgewählten Gremium kann man so etwas zugänglich machen, aber nicht dem Stadtrat in Gänze. Mein Eindruck ist, dass seit Dienstag eine unglaubliche Schaufensterveranstaltung von Seiten des OB geboten wird. Er will RWE jetzt die Schuld zuschieben, weil es keine einfache Lösung gibt! Statt öffentlicher Schuldzuweisungen hätte es einen lösungsorientierten Runden Tisch mit der Kommunalpolitik, Arena GmbH, RWE und den großen Sponsoren geben müsen. Drei Dinge müssen jetzt schnell geklärt werden: 1. Der Pachtvertrag mit RWE und der Arena GmbH muss zwei Kriterien erfüllen. Er muss sicherstellen, dass die Arena GmbH nicht in wirtschaftliche Schwierigkeiten kommt und zudem keine versteckte Subvention von RWE stattfindet (letzteres wäre problematisch bezüglich der Fördermittel beim Arena-Bau). 2. Der Pachtvertrag muss die hohen Nebenkosten berücksichtigen. Dass dies nicht vernünftig kalkuliert wurde, müssen sich beide Seiten zurechnen lassen. Optimistische Einschätzungen bei RWE (400.000 Euro Miete sind bezahlbar in der neuen Arena – war einmal die Anfangsdiskussion) vs. Mehrkosten für Security (aufgrund baulicher Mängel). 3. RWE muss verbindlich benennen, welche Mietzahlungen und Mietnebenkosten in der dritten und auch zweiten oder vierten Liga zahlbar sind. Bereits vor Wochen habe ich gefordert, dass die bestehenden baulichen Mängel (Zaun, Tor etc.) zu Lasten der Stadt abgestellt werden müssen. Dabei geht es immerhin um eine sechsstellige Summe. Aber die Stadt ist Eigentümer der Arena und damit ist es ihre Verantwortung! Es bleibt zudem ein großer „Stockfehler“, dass kein Pacht- oder Vormietvertrag geschlossen wurde, bevor der MFA-Bau losging. Ich erwarte vom Oberbürgermeister, dass er seiner Verantwortung für das Projekt gerecht wird. Er und seine Beigeordnete Hoyer haben einen großen Teil der Verantwortung für das schwierige Fahrwasser in dem sich nun alle befinden. Ich will von ihm Lösungsvorschläge und nicht Schuldzuweisungen und Ausreden!

Bauliche Sicherheitsmängel im Stadion zügig abstellen

Die CDU-Stadtratsfraktion fordert die Stadt auf in ihrer Verantwortung als Eigentümer der Multifunktionsarena bestehende Sicherheitsmängel umgehend zu beseitigen. Nachdem beim Spiel von Rot-Weiß Erfurt gegen den FSV Frankfurt 1899 eklatante Sicherheitsmängel insbesondere an den Zäunen und Toren offenkundig wurden, darf es kein „Wegducken“ bei den Verantwortlichen geben. Die Thüringer Allgemeine berichtete in ihrer Samstagsausgabe am 11. Februar 2017 darüber, dass vom früheren Sicherheitsbeauftragten bereits seit Beginn der Stadionplanung Bedenken vorgebracht wurden, diese Bedenken aber nicht zu einer Mängelbeseitigung führten. Die Erklärungen der zuständigen Beigeordneten Kathrin Hoyer in der TA und in der Hauptausschusssitzung am Dienstag (14.02.2017) sind für die CDU unbefriedigend. Fraktionschef Michael Panse erklärt dazu: „Das Schwarze-Peter-Spiel, bei dem jeweils einem anderen die Verantwortung zugeschoben wird, muss sofort beendet werden. Der Verweis der Beigeordneten darauf, dass man nach dem DFB-Stadionhandbuch gebaut habe, ist offensichtlich unzutreffend. Die Zäune und Tore halten dem Druck von Fangruppen nicht stand. Geradezu zynisch finde ich Frau Hoyers Bemerkung, man habe nicht den Auftrag gehabt ‚Alcatraz zu bauen‘. Fakt ist, die Multifunktionsarena dient insbesondere Fußballspielen in der 3. und hoffentlich bald auch wieder in 2. Bundesliga. Fakt ist, Fußballfans und insbesondere Gästefans gehen nicht ganz so sensibel mit dem Thema um, wie Frau Hoyer. Fakt ist auch, dass die Stadt den Mietgegenstand MFA an die Arena GmBH bzw. den FC RWE vermietet und damit für die entsprechende bauliche Sicherheit zu sorgen hat. Diese Fakten verkennt die Beigeordnete, wenn sie die Mehrkosten für notwendige Umbauten auf Rot-Weiß abwälzen will. Es ist eben nicht Sache des Veranstalters, sondern des Eigentümers der Multifunktionsarena bauliche Mängel zu beseitigen. Ich erwarte, dass im zuständigen Stadtratsausschuss von der Stadt die vollständige Mängelliste umgehend vorgelegt wird und diese Mängel in Verantwortung der Stadt umgehend beseitigt werden. Niemand wird sich heraus reden können, er habe von nichts gewusst, wenn Ordnungskräfte, Polizisten, Besucher oder Spieler im Stadion zu Schaden kommen. Es gibt klare Mängelanzeigen und es gibt zuständige Fachämter der Stadt, die auf diese Mängel hingewiesen wurden oder diese selbst festgestellt haben. Wer diese Mängel nicht abstellt, handelt grob fahrlässig und nimmt die Gefährdung von Menschen in Kauf.“

Kannste dir nicht ausdenken… – Neverending Story MFA

MFA-Idylle trügt
MFA-Idylle trügt
Eigentlich hätte es doch noch so schön sein können! Am Mittwoch strahlte der Oberbürgermeister umlagert von Pressefotografen in der neuen Multifunktionsarena stapfte mit Überziehern über die Fliesen in den Duschkabinen und relativierte die Nachfragen, ob der Abwesenheit seiner Beigeordneten und Projektverantwortlichen. Am gestrigen Donnerstag und heutigen Freitag sollte die Abnahme und Übergabe erfolgen und Irgendein Verwaltungsvertreter hätte sich schon gefunden, der das Abnahmeprotokoll unterschreibt und verantwortet. Derweilen ist die Verantwortliche für das 40 Millionenprojekt im Urlaub in sicherer Entfernung in Japan und wegen ihr wurde vorsorglich schon einmal die feierliche Schlüsselübergabe auf das nächste Wochenende verschoben. Daraus wird wohl nun nichts werden denn in Erfurt passieren um die MFS immer wieder Dinge die „kannste dir nicht ausdenken, die musst du erleben“. Beim Ortstermin der Feuerwehr gestern Abend wurde festgestellt, dass die Brandmeldeanlage nicht funktioniert, bzw. noch gar nicht auf die Feuerwehr geschaltet ist – Übergabe geplatzt – wieder einmal! Ich bin heute einmal wieder zur MFA gefahren, um mir einen Eindruck vor Ort zu verschaffen. Dabei sind mir die Bauaktivitäten schon ins Auge gestochen. Die Selbstgefälligkeit mit der am Mittwoch vom Oberbürgermeister erklärt wurde, die Arena sei übergabefertig, während die zuständige projektverantwortliche Beigeordnete das Ganze aus sicherer Entfernung in Japan verfolgt, ist vor diesem Hintergrund unerträglich. Die nicht funktionierende Brandmeldeanlage ist nur ein Mosaikstein in der Kette der nicht fertiggestellten Arbeiten an der Multifunktionsarena. Dies ist beim Besuch an der Multifunktionsarena selbst für Laien erkennbar. Am heutigen Freitagmittag waren dort etliche Gewerke tätig, provisorische Bauzäune verstellen den Zugang zum Stadioninnenraum als Ersatz für das Rolltor. Kassen- und Catering bereiche bestehen aus Provisorien, Toiletten sind in Teilen der MFA nicht nutzbar und vieles mehr. Das Ende der Mehrbelastungen für Rot-Weiß Erfurt aber auch für die Betreibergesellschaft, die Arena GmbH, ist definitiv noch nicht in Sicht. Heute Nachmittag ist Aufsichtsratssitzung der Stadtwerke. Dabei wird auch das neuerliche Arena-Desaster ein Thema sein. Ich erwarte verbindliche Erklärungen, wer die entstehenden Mehrkosten trägt und wer sie verschuldet hat. Dies aufzuarbeiten wird der Beigeordneten mangels Anwesenheit nicht möglich sein. Deshalb ist der Oberbürgermeister in der Pflicht, der die Arena einst zur Chefsache erklärt hatte.  

Arena-Desaster geht weiter

Panse: Beigeordnete Hoyer endlich zur Verantwortung ziehen Eine weitere Verzögerung bei der Übergabe der Multifunktionsarena zeichnet sich laut erneuten Medienberichten ab. Der Grund dafür sei demnach eine Urlaubsreise der zuständigen Beigeordneten Kathrin Hoyer. Bereits im Juli war einer der Verzögerungsgründe die Abwesenheit der Beigeordneten. CDU-Fraktionschef Michael Panse kritisiert: „Das Maß ist endgültig voll. Frau Hoyer hat dem Projekt mehr geschadet als genützt. Die Identifikation der Beigeordneten mit dem Thema und ihr Problembewusstsein tendieren sichtbar gegen Null. Ihren selbst verursachten Fehlern steht sie scheinbar völlig gleichgültig gegenüber. Zur Jubelfeier will sie aber offenbar trotzdem kommen, wenn man den aktuellen Berichten folgt. Der Oberbürgermeister selbst muss endlich ein klares Wort mit seiner offensichtlich desinteressierten Beigeordneten reden!“ Die wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion Marion Walsmann kommentiert ebenfalls dazu: „Es ist nicht zu verstehen, dass gerade in dieser wichtigen Bau- und Übergangsphase die zuständige Beigeordnete nicht vor Ort ist. Hier wird offen und unverfroren mangelnde Verantwortung gezeigt. Diese ist die Beigeordnete den Steuerzahlern besonders bei solchen Millionenbeträgen schuldig. Sie ist als Beigeordnete in der Pflicht mit vollem Einsatz dabei zu sein und sich nicht in der Weltgeschichte umher zu treiben.“ Panse kündigte zudem an, sollte es durch diese weitere Verzögerung erneut zu Mehrkosten kommen, wird die CDU-Fraktion offiziell beantragen Frau Hoyer endlich zur Verantwortung zu ziehen. Entsprechende Anfragen werden dem Oberbürgermeister für die Stadtratssitzung im November vorgelegt. „Derzeit ist völlig unklar, wer Frau Hoyer in ihrer Abwesenheit in dieser wichtigen Frage vertritt und wer dem zufolge bei der Endabnahme unterschriftsberechtigt, aber auch in Verantwortung und möglicherweise in Haftung ist“, bemängelt Panse abschließend.

RWE und Arena GmbH noch immer ohne Mietvertrag

Panse sieht Versagen bei der Stadt CDU-Fraktionschef Michael Panse kritisiert das nicht Zustandekommen eines Mietvertrages für die Multifunktionsarena mit dem geplanten Ankermieter Rot-Weiß Erfurt. Laut aktuellen Medienberichten bestehen derzeit immer noch Differenzen zwischen dem Verein und dem Oberbürgermeister. Die Schuld sieht Panse dabei ganz klar beim Oberbürgermeister und den Versäumnissen seiner Wirtschaftsbeigeordneten Hoyer. Panse kommentiert dazu: „Es kann nicht sein, dass es immer noch keinen Mietvertrag mit dem Ankermieter gibt. Der Fußballverein kann schließlich nichts dafür, dass die Verwaltung beim Stadionumbau an einigen Stellen nicht aufgepasst und Verzögerungen verursacht hat. Folge darf nicht sein, dass Rot-Weiß Erfurt nicht spielen darf.“ Beeinträchtigungen, wie beispielsweise durch den weiteren Bau an der Westtribüne, wird es entsprechend des aktuellen Standes bis Sommer des nächsten Jahres geben. Eine Mietminderung erscheint unter den gegebenen Umständen logisch. Ein entsprechender Vertrag darüber könnte separat abgeschlossen werden. Warum also bisher kein Kompromiss für die weitere Bauzeit gefunden werden konnte, ist unverständlich. Panse betont deshalb: „Wir erwarten klare Aussagen seitens des Oberbürgermeisters. Es entstünde ein weiterer Imageschaden, wenn nun der gerade erst neu beschlossene Wirtschaftsplan der Arena GmbH wieder gefährdet wäre. Der Oberbürgermeister hat zu diesem Thema erklärt, dass hinsichtlich der GmbH und des Fußballvereins alles auf einem guten Weg sei. Dies war Grundlage der Bereitstellung weiterer Mittel für die GmbH.“

CDU will Klärung der rechtlichen Konsequenzen zur Multifunktionsarena

Unser Stadtratsantrag zum Thema
Unser Stadtratsantrag zum Thema
Die CDU-Stadtratsfraktion fordert mit einem Stadtratsantrag in der nächsten Stadtratssitzung, am 16. November 2016 den Oberbürgermeister auf rechtliche Schritte einzuleiten, um Schadenersatz- und Regressansprüche der Stadt im Zusammenhang mit dem Bau der Multifunktionsarena (MFA) zu sichern. Bis zum Ende des 4. Quartals soll der Oberbürgermeister dazu, aber auch zu den konkreten finanziellen Auswirkungen der verspäteten Übergabe der Multifunktionsarena dem Stadtrat umfänglich berichten. CDU-Fraktionsvorsitzender Michael Panse erklärt dazu: „In den letzten Wochen ist es offensichtlich geworden, dass es für die verspätete Übergabe der Multifunktionsarena, aber auch für Baumängel und Nachbeauftragungen verschiedene Verantwortliche zu geben scheint. Bis jetzt hat sich die Stadt noch nicht erklärt, wer in welchem Umfang Schuld an den erheblichen Mehrkosten trägt und wer in welchem Umfang dafür zur Verantwortung gezogen werden soll. Wir wollen mit unserem Antrag Licht ins Dunkel bringen, aber auch Ansprüche der Stadt gegenüber Dritten und sonstigen Verantwortlichen sichern. Mängel in der Ausschreibung der Bauleistungen, eine mangelhafte Bauüberwachung und mangelnde Vertragstreue bei der Bauausführung sind dabei insbesondere zu beleuchten. Für die CDU-Fraktion ist klar, dass es die Verantwortung gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt und den beträchtlichen finanziellen Folgen gebietet, dass mögliche rechtliche Ansprüche auf den Weg gebracht werden müssen und gegebenenfalls auch personelle Konsequenzen angebracht sind. Durch die verzögerte Fertigstellung und Übergabe der MFA ist ein erheblicher finanzieller Schaden entstanden. Darüber hinaus sind durch zahlreiche Nachträge bei der Bauausführung ungeplante Mehrkosten entstanden. Bei den nun immer noch ausstehenden Bauleistungen an der Westtribüne dürfen nicht noch einmal die gleichen Pleiten, Pech und Pannen den Bauablauf und die Finanzierung bestimmen.“

Sonderstadtratssitzung zur Arena

Fachlich zuständig ist die Beigeordnete für die MFA - kompetent ist sie dafür nicht!
Fachlich zuständig ist die Beigeordnete für die MFA – kompetent ist sie dafür nicht!
Stadtratssitzung die Dritte – im Monat September ging es Dank Haushalt und Multifunktionsarena im Rathaus rund. Aber auch die dritte Stadtratssitzung hintereinander haben der Oberbürgermeister und seine Beigeordnete überstanden und weitgehend schweigend ertragen. Um die Arena GmbH vor der Insolvenz zu retten, tagte heute der Erfurter Stadtrat in einer Sondersitzung. Die Verwaltung forderte in einem Antrag, das Defizit der Arena GmbH mit Mitteln der Stadtwerke zu decken. Als CDU-Fraktionsvorsitzender machte ich deutlich, was wir davon halten: Das, was Frau Hoyer und der Oberbürgermeister hier machen gleicht einer Zechenprellerei: zunächst wird Essen bestellt. Jedoch wird die Bestellung während der Zubereitung mehrfach geändert und am Ende wird sich beschwert, dass das Essen zu spät kommt. Zudem wird dann die Zeche geprellt und jemand anderes muss für das Hin und Her zahlen. Im Falle der Multifunktionsarena sollen nach dem Willen der Verwaltung nun die Stadtwerke die Misswirtschaft von Frau Hoyer und vom Oberbürgermeister ausgleichen. Die Stadt soll nach unserer Meinung aber selbst ihre Fehler ausbaden und Lösungsvorschläge aufzeigen! Anlass zu deutlicher Kritik boten auch die  Ausführungen des Grünen-Fraktionschefs Alexander Thumfart in der Presse. Es ist geradezu perfide, wie er Ursache und Wirkung auseinanderreißt. Thumfart selbst sieht die Verantwortung vor allen bei den Stadtwerken als Teil der Arena GmbH und rechtfertigt damit die von der Verwaltung geplante Entnahme von 714.000 Euro. Dass die Arena GmbH beschuldigt wird, obwohl sie noch nicht einmal tätig werden konnte, sei absurd, stellte unser  Finanzpolitiker Thomas Pfistner klar. Rückendeckung bekam Pfistner von FDP-Stadtrat Kemmerich, der Thumfart direkt auf diesen logischen Bruch ansprach. Thumfart, der eigentlich Professor an der Universität Erfurt ist, verlor sich in Ausflüchten und druckste herum – muss er ja auch, weil immerhin er seine Beigeordnete schützen will. Dass er mit seiner Haltung jemanden für die Fehler anderer verantwortlich macht, war ihm scheinbar nicht bewusst. Obwohl es Kritik aus den Reihen der Linken an dem Gesamtverfahren zur Multifunktionsarena gab und sich die SPD fast komplett aus der Diskussion heraus gehalten hatte, wurde in der Sitzung durch Rot-Rot-Grün trotzdem beschlossen, dass die Stadtwerke die Fehler der Beigeordneten und damit auch des Oberbürgermeisters ausbaden dürfen und damit Opfer rot-rot-grüner Entscheidungen sind. Dafür können die Stadtwerke nun nicht in geplante Windkraftprojekte (so berichtet es die TA) investieren. Für die Grünen ist das eigentlich ein recht hoher Preis (genau wie die Baumfällungen beim Bau der Arena), um weiter an der Verwaltung mit einer Beigeordneten, die kaum etwas sagt, beteiligt zu sein. Dass die Grünen beim Opfern der Heiligen Kuh „Windkraft“ ein Auge zudrücken bzw. komplett wegschauen, spricht Bände im Zusammenhang der Gesamtsituation um das Stadion, aber eben auch was die Personalie Hoyer betrifft. Dabei können grüne Ideale offenbar auch einfach mal zurückgestellt werden. Die zunehmend unsachliche Argumentation des Grünen-Vorsitzenden Thumfart bestätigt dies. Als Fazit der Diskussion bleibt für uns – Grundsätzlich schweigt die Verwaltung notorisch zum Thema. Hoyer selbst äußerte in den vergangenen Sitzungen kaum ein Wort dazu. Sie ist in erster Linie in der Verantwortung. Inzwischen wird der ursprünglich angedachte Eigenanteil der Stadt Erfurt deutlich überschritten. Damit kommt es zur Mehrbelastung der Erfurter Steuerzahler. Es muss geklärt werden, ob die ursprüngliche Hauptfinanzierung der Arena durch EU-Fördermittel durch die Fehler Hoyers nicht sogar in Gänze gefährdet sind. Die CDU-Fraktion fordert deshalb, dass die Stadt endlich anständige Lösungsvorschläge machen soll. Dabei ist vor allem Transparenz gegenüber dem Stadtrat und der Öffentlichkeit gefragt. Ebenso muss geklärt werden, welche Rolle das Bauunternehmen Kösterbau spielt. Kösterbau trägt gewiss ebenfalls eine Verantwortung für die Verspätungen. Trotzdem soll es nach einem augenscheinlichen Deal mit der Verwaltung auch die Ertüchtigung der Westtribüne übernehmen. Es bleibt im Moment außerdem offen, warum bisher keine Schadensersatzforderungen durch die Stadt geltend gemacht wurden. Vermutlich müssten dabei eigene Fehler eingestanden werden. Deshalb sollen im Hauptausschuss alle rechtsanwaltlichen Zusammenhänge offengelegt werden. Fakt ist zudem, dass die Unterstützerfront in der rot-rot-grünen Kooperation inzwischen nur noch auf Grün fokussiert zu sein scheint, auch wenn sich dies nicht direkt beim Abstimmen zeigte. Besonders die Grünen, aber auch die Verwaltung selbst scheinen momentan viel Kraft in Strategien zu stecken, um von den Fehltritten und Versäumnissen von Frau Hoyer abzulenken. Stadtratssitzung im Netz