Sommerfest der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Erfurt

Besuch in Israel Oktober 2008
Israelische Flagge auf Massada
Über vierzig Mitglieder der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Erfurt wählten heute trotz bestem Sommerwetter am Nachmittag die Kleine Synagoge als Veranstaltungsort für das Sommerfest der DIG. Auch Justizministerin Marion Walsmann war unter den Gästen. Bei jüdischer/israelischer Livemusik und Bildimpressionen vom Heiligen Land diskutierten wir die nächsten Projekte. Die DIG ist inzwischen eine kontinuierlich wachsende Gruppe von Freundinnen und Freunden des Staates Israel geworden. Als neues Projekt unterstützt die DIG Erfurt das Projekt Erfurter Gedenken 1933 – 1945. Dabei sollen große Denknadeln im Stadtbild an Schicksale jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger erinnern. Neben interessanten Vorträgen werden jährlich von Mitgliedern der DIG Reisen nach Israel organisiert. In den Herbstferien wird es zeitgleich zwei Reisen geben. Pfarrer Ricklef Münnich wird in Kooperation mit ahavta nach Jordanien und Israel vom 11. bis 21. Oktober führen. Ich werde mit einer Gruppe der CDU-Thüringen vom 10. bis 17. Oktober in Israel sein. Für beide Touren sind noch Plätze frei. Für die Fahrt der CDU-Thüringen haben sich bis jetzt 60 Teilnehmer angemeldet. Auf meiner Homepage sind weitere Informationen dazu zu finden. Ich freue mich auf meine zehnte Tour nach Israel und hoffe, viele Thüringerinnen und Thüringer für dieses faszinierende Land begeistern zu können.

Sorge um die Situation in Israel

Mit wachsender Sorge beobachte ich die Entwicklung in Israel, ebenso wie die zum Teil sehr einseitige Berichterstattung. Zu selten wird die Frage nach Ursache und Wirkung gestellt. Nach dem monatelangen Beschuss israelischer Städte mit Raketen durch die Hamas, war es für mich nur eine Frage der Zeit, bis Israel regieren würde. Selbstverständlich hat jedes Land der Welt nicht nur das Recht, sondern sogar die Pflicht seine Bürgerinnen und Bürger zu schützen. Israel hat den Gaza-Streifen vor Jahren geräumt und den Palästinensern dort die Entscheidungsgewalt eingeräumt. Gleichwohl hat sich weder die politische Lage dort stabilisiert noch die soziale Lage der Menschen verbessert. Ein zentrales Problem bleibt, dass gemäßigte Palästinenser-Politiker im Gazastreifen nie Entscheidungsgewalt hatten und die Hamas nie ein Interesse an friedlichen Lösungen.
Sicherheitskontrolle in Israel
Sicherheitskontrolle in Israel
Die Gewalt und der Hass werden von der Hamas geschürt und treffen bei vielen Palästinensern auf fruchtbaren Boden. Wo soziale Spannungen und eine Wirtschaftskatastrophe herrschen, fehlen Zukunftsperspektiven für die Menschen. Israel konnte bisher nie wirklich in Frieden mit seinen Nachbarn leben. Auch immer wieder diskutierte Staatenlösungen für die Palästinenser machen keinen Sinn, wenn an den Grenzen, wie immer sie gezogen sind, Gewalt gegen Israel geschürt wird. Auch viele der Palästinenser sind hierbei nur Handlanger radikaler Islammisten. Der eigentliche Konflikt ist, dass den Islamisten Israel als die einzige Demokratie im Nahen Osten ein Dorn im Auge ist und als fortwährende Bedrohung gesehen wird. In Israel habe ich gute Freunde, um die ich in großer Sorge bin.
Übergang zu den Palästinensichen Autonomiegebieten
Übergang zu den Palästinensichen Autonomiegebieten
Ich kenne aber auch die Situation in Ramallah von mehreren Besuchen ganz gut und habe in der palästinensischen Universität Bir Zeit mit Professoren und Studenten gesprochen. Ich hoffe für sie alle darauf, dass Ruhe und Frieden eines Tages möglich sein werden. Dies wird erst gehen, wenn ein Verzicht auf Gewalt nicht nur von beiden Seiten erklärt, sondern auch praktiziert wird. Auf palästinensischer Seite sehe ich keine Politiker und Verantwortliche, die dies verbindlich erklären und durchsetzen könnten. Es ist frustrierend und macht mich traurig, denn es führt zweifellos zur Fortsetzung der Katastrophe und zu unendlichem Leid sowohl im Gazastreifen, als auch in Israel. Weiterführende Informationen der Botschaft Israels in Deutschland

Nächstes Jahr in Jerusalem

Bevor es aber im nächsten Jahr soweit sein wird, konnte ich in diesem Jahr nun schon zum neunten Mal nach Israel reisen. Wie bei jedem der vorherigen Besuche haben mich das Land und die Menschen erneut fasziniert. Bereits im Jahr 1992 konnte ich das erste Mal eine Reisegruppe mit über 40 Mitgliedern der Jungen Union in das Heilige Land führen. Ende Oktober war ich nun wieder für eine Woche mit der Landeszentrale für politische Bildung in Jerusalem, Tel Aviv, Bethlehem, Ramallah und am See Genezareth.
Besuch in Israel Oktober 2008
Michael Panse, MdL und Muzna Shihabi, Communications Advisor der PLO im Gespräch
Zahlreiche politische Gespräche standen auf dem Programm. Besonders gefreut habe ich mich dabei über die Begegnung mit guten Freunden und alten Bekannten. Im Außenministerium traf ich Joel Lion wieder. Nachdem er viele Jahre in Deutschland die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der Israelischen Botschaft geleitet hat, ist er nun Vizedirektor im Außenministerium für den Bereich Westeuropa. Sehr gefreut hat mich die erneute Begegnung mit dem israelischen „Mister Tagesthemen“ David Viztum. Thomas Birringer, Leiter der KAS in den palästinensischen Autonomiegebieten, erläuterte uns schließlich die komplizierte politische Materie des Nahen Ostens und organisierte Gespräche an der Birzeit Universität sowie mit der PLO-Vertreterin Muzna Shihabi.
Besuch in Israel Oktober 2008
Michael Panse, MdL in Jerusalem auf dem Tempelberg
Neben den zahlreichen politischen Gesprächen, bei denen die Erkenntnis blieb nach jeder Antwort neue Fragen zu haben, konnten wir auch die Schönheit des Landes erleben. Begeisternd immer wieder die Dichte der religiösen Bezüge in Jerusalem: Klagemauer, Tempelberg, Grabeskirche, Ölberg und Via Dolorosa sind nur einige Beispiele. Mehr als eintausend junge Juden der Toraschulen, die nachts an der Klagemauer miteinander beten und aufmerksam dem Oberrabbi lauschen neben ausgelassener Freude, singenden und tanzenden Menschen am Ende des Laubhüttenfestes. Zu einem Besuch in Israel gehört aber immer auch die Erinnerung und Mahnung. Beim Besuch in der neugestalteten Gedenkstätte Yad Vashem wird dies stets überdeutlich. Wir besuchten dort auch das „Tal der verlorenen jüdischen Gemeinden“ und erinnerten an das reichhaltige jüdische Leben in Thüringen vor dem Holocaust.
Besuch in Israel Oktober 2008
Israelische Flagge über Masada
Die Geburtskirche in Bethlehem, das Tote Meer, Nazareth, Kafernaum, Tabgha und vieles mehr wird auch im nächsten Jahr wieder auf dem Programm stehen, denn für das nächste Jahr habe ich mit einem Reisebüro in Jerusalem bereits die Flüge und ein Hotel für 120 Thüringerinnen und Thüringer gebucht. Mit der CDU Thüringen werden wir vom 10. bis 17. Oktober 2009 zu einer Pilgerreise nach Israel aufbrechen. Um es mit Theodor Herzel, dem Vater des Zionismus und geistigen Gründer des Staates Israel zu sagen: „Wenn ihr wollt, ist es kein Traum“. Ich freue mich auf alle Mitreisenden und natürlich wieder auf „Nächstes Jahr in Jerusalem“. Für nähere Reiseinfos: Anfragen bitte per E-Mail an Panse@thl-cdu.de