Hektische Betriebsamkeit an den heiligen Stätten

Israel 14.10. (3)
Menorah vor der Knesset
So wie bei unserer gesamten Reise, war auch heute die Aufteilung des Tages. Den Vormittag gestalteten wir hoch politisch, den Nachmittag mit dem Besuch der heiligen Stätten und am Abend wieder ein politisches Gespräch. Vor dem Besuch der Knesset, dem israelischen Parlament, versammelten wir uns an der Menorah. Der tonnenschwere siebenarmige Leuchter wurde Israel von Großbritannien geschenkt und ist eines der beliebtesten Fotomotive. Fotografieren ging in der Knesset hingegen gar nicht. Fotoapparate, Handys und sämtliche Taschen wurden aus Sicherheitsgründen eingesammelt. Der rote Teppich war auch nicht für uns ausgerollt, sondern für den Präsidenten Namibias. Dafür konnten wir uns aber mit zwei Parlamentsabgeordneten zum Gedankenaustausch treffen. Der Vorsitzende der israelisch-deutschen Parlamentariergruppe Jacob Edery bat uns um Unterstützung und Lobbyarbeit in Deutschland. Insbesondere das Atomprogramm des Iran sieht er mit zunehmender Sorge.  
Israel 14.10. (34)
In der Geburtskirche
Direkt von der Knesset ging es nach Bethlehem, durch die Mauer hindurch. Überrascht hat mich, dass in Bethlehem hektische Betriebsamkeit herrschte. Dies war in den letzten Jahren eher nicht so. Dies wirkte sich auch in der Geburtskirche aus. Gelegenheit dort etwas besinnlich zur Ruhe zu kommen gibt es eigentlich nur noch in der katholischen Kirche. Das gleiche Bild, noch etwas heftiger bot sich uns in der Grabeskirche in Jerusalem am späten Nachmittag. So viele Pilger und pausenloses Blitzlichtgewitter habe ich dort noch nicht erlebt. Vor dem Eingang zum Grab sorgte ein Mönch in der hitzigen Atmosphäre sogar handgreiflich für Ordnung und schob die Pilger durch die Gegend. Natürlich wollen alle Besucher Jerusalems zu allen heiligen Stätten und es ist gut, dass inzwischen wieder ungezählte Gruppen in der Stadt sind, aber viel Stimmung und religiöse Besinnung wird damit gestört.
Israel 14.10. (52)
Vor der Geburtskirche in Bethlehem
Für den Rückweg zum Hotel wählten wir die Via Dolorosa und konnten in der Abenddämmerung noch den Blick von der Dachterrasse des österreichischen Hospizes genießen. Ins Hotel kam zu uns am Abend der ehemalige Botschafter Israels in Wien, Dan Ashbel. Sein Vortrag über die aktuellen politischen Rahmenbedingungen rückte wieder vieles gerade, was wir in den letzten Tagen anders herum gehört haben. Er zitierte berechtigt einen israelischen Außenminister der einmal gesagt hat: „Die Palästinenser haben nie eine Gelegenheit versäumt, eine Gelegenheit zu versäumen.“. Seit heute Abend weis ich nun, dass ich in einem Palästinenserstaat wohl nicht leben könnte. In Gaza wird gerade gesetzlich geregelt, dass Männer nicht mit Frauen als Sozia Motorrad fahren dürfen. Das geht doch wohl gar nicht…

Finale der Handball WM in Zagreb

Obwohl für unser Team die WM nun nach dem Sieg gegen Ungarn mit dem fünften Platz versöhnlich zu Ende ging, hatte ich doch auf Spiele unter den TOP-4 gehofft. Kroatien und Frankreich stehen aber verdient im Finale, sie dominierten ihre Halbfinalgegner Polen und Dänemark zu deutlich. Wenn ich morgen mit Maximilian und Jonas nach Zagreb fliege, freuen wir uns auf zwei spannende Spiele am Sonntag. Erst das Spiel um Platz 3 – Dänemark gegen Polen und im Anschluss das große Finale. In der neugebauten Arena im Sportzentrum Jarun an der Ruderregattastrecke werden wir mit rund 15.000 kroatischen Fans ein Handball-Fest erleben.

Weniger sportlich ging es dagegen heute im Thüringer Landtag zu.

Im Rahmen der 101. und 102. Plenarsitzung haben wir uns gerade einmal bis zum 11. Tagesordnungspunkt durchgearbeitet. Insbesondere Kuschel, der Stasispitzel von den Linken, langweilte mit endlosen und zum Teil substanzlosen Ergüssen zur Innen- und Kommunalpolitik. Kein Wort darüber, dass Thüringen in der Kriminalstatistik bundesweit vorbildlich ist, die höchste Aufklärungsquote bei Verbrechen hat und glücklicherweise keine Rechtsradikalen in den Parlamenten sitzen. Noch substanzloser war die Pressemitteilung der Thüringer Grünen zur Regierungserklärung zur Innenpolitik. Da die außerparlamentarische Opposition nur die Tagesordnung gelesen hatte, das Kleingedruckte aber überlas, merkten sie gar nicht, dass der TOP 1 erst am zweiten Plenartag aufgerufen wurde. Und so wetterte Frau Rothe-Beinlich schon über die Regierungserklärung mit einer Pressemitteilung, bevor sie überhaupt gehalten war. Peinlich Frau Rothe-Beinlich! Seine letzte Plenarsitzung hatte heute mein Nachbar Jörg Schwäblein. Von Anbeginn war er im Landtag, die letzten zehn Jahre saßen wir nebeneinander. Jörg war kein bequemer Parlamentarier – er war streitbar und manchmal eigensinnig. Zwei Dinge werde ich vermissen: Jörg war der einzige Landtagsabgeordnete der immer frei gesprochen hat, und er hat grundsätzlich auf geheime Abstimmungen bei Personalentscheidungen bestanden. Alles Gute Jörg bei der Thüringer Lottogesellschaft!

Endgültiges KO für die „Regierigen“ in Hessen

Nun ist es amtlich: Icon: Person Andrea Ypsilanti hat sich vergebens bemüht, ihren Regierungsanspruch in Hessen herbeizureden. Die SPD in Hessen und letztlich auch die Bundes-SPD waren gierig nach der Macht und sind grandios gescheitert. Vier SPD-Landtagsabgeordnete haben mit ihrer Ankündigung Ypsilanti ihre Stimme bei der für morgen geplanten Wahl zur Ministerpräsidentin zu verweigern, Courage bewiesen. Sie wollten sich nicht als Steigbügelhalter der ersten Rot-Rot-Grünen Regierung in den alten Bundesländern missbrauchen lassen. Meinen Respekt für ihre Entscheidung! Die SPD-Abgeordneten Icon: Person Jürgen Walter, Icon: Person Dagmar Metzger, Icon: Person Silke Tesch und Icon: Person Carmen Everts haben der unabhängigen Mandatsausübung von Parlamentariern einen nicht hoch genug einzuschätzenden Dienst erwiesen. Die Unabhängigkeit der Ausübung des Mandats halte ich für eines der höchsten Güter unserer demokratischen Grundordnung. Die vier Abgeordneten haben erkannt, dass eine Regierung unter Duldung der Linken dem Land schadet und Arbeitsplätze vernichtet. Ich würde mir wünschen, es gäbe auch in Thüringen SPD-Politiker, die ähnlich konsequent gegenüber den Linken Position beziehen. Jede direkte oder indirekte Regierungsbeteiligung der umbenannten SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) ist und bleibt ein Skandal. Wer dazu noch eine Bestätigung braucht, welch Geistes Kind die Linken sind, dem sei ein Zitat von heute nahegebracht. Der Linke Landtagsabgeordnete, Gewerkschaftler und Vizepräsident des Hessischen Landtages Icon: Person Hermann Schaus sprach im Zusammenhang mit den Andersdenkenden der Hessen-SPD von Icon: Bookmark „hinterlistigen Schweinen“. Wer so über gewählte Landtagsabgeordnete spricht, gehört für mich in kein Parlament, schon gar nicht in Verantwortung.