WM-Qualifikation mit deutschen Fans, die keine sind

Erwärmung des deutschen Teams
Erwärmung des deutschen Teams
Schade, eine sonst tolle Tour nach Prag zum WM-Qualifikationsspiel Deutschland gegen Tschechien wurde getrübt durch Fans, die diese Bezeichnung nicht verdienen. Die goldene Stadt Prag ist von Erfurt rund 350 km entfernt und die Autobahn inzwischen durchgehend. Wir sind deshalb mehrmals im Jahr dort und sind deshalb auch gerne der Einladung eines Bekannten zum WM-Qualifikationsspiel in der modernen Eden-Arena gefolgt. Der Fußballabend war toll und Deutschland gewann 1:2 mit zwei Toren gleich zu Beginn und kurz vor dem Abpfiff. Zwischenzeitlich hatte Tschechien ausgeglichen. Vor dem Spiel konnten wir unsere Spieler noch aus vier Meter Entfernung bei der Erwärmung erleben. Nach dem Spiel verschwanden sie schnell in der Kabine ohne in die deutsche Fankurve zu gehen. Diese Entscheidung war nach meiner Meinung völlig richtig! Unter den rund 18.000 Zuschauern waren geschätzt rund 4.000 deutsche Fans die in der offiziellen Fankurve, aber auch im ganzen Stadion verteilt mit Deutschlandtrikots einträchtig neben tschechischen Fans gesessen haben. Auch wir haben die Stimmung um uns herum ausgesprochen freundlich erlebt. Ganz anderes sah dies aber auf der Gegenseite aus. Neben dem deutschen Fanblock hatten sich nach Medienberichten rund 200 deutsche Hooligans platziert, die von Spielbeginn an zeigten, dass sie nicht wegen dem Fußballspiel da waren. Beleidigende Gesänge, rechtsextremistische Parolen, die Gedenkminute vor dem Spiel gestört waren der Anfang. Zudem wurde der deutsche Torschütze Timo Werner von RB Leipzig beleidigt. Der Bericht dazu im Focus war leider zutreffend und ich habe mir dazu meinen Frust schon bei Facebook von der Seele geschrieben. Es waren tausende deutsche Fans im Stadion aber auch eine große Anzahl von hochaggressiven und Rechtsextremisten. Auf der Rückfahrt aus dem Stadion haben wir dann ausgesprochen unschöne Szenen in der Tram erlebt. Ich bin sauer darüber wie solche Neonazis unser Bild im Ausland versauen. Mit einem der Typen von dem Focus-Foto hatte ich eine (zum Glück nur verbale) Auseinandersetzung in der Straßenbahn. Seine Kumpels hatten das sogenannte U-Bahn-Lied angestimmt und ich habe meinen Unmut dazu kundgetan. Das sogenannte U-Bahn-Lied handelt davon eine U-Bahn nach Auschwitz bauen zu wollen. Im gestrigen Fall haben die Typen das mit Juden-Aue-Rufen begleitet und einen dunkelhäutigen Mitfahrenden übel beleidigt. Ich gehe davon aus, dass die meisten von denen in Deutschland mit Stadionverboten belegt sind – oder das nach solchen Auftritten verdient haben. Mit Fußballfans haben die nichts zu tun! Bilder aus Prag

Jahreswechsel in Prag

Blick von der Karlsbrücke auf die Burg
Allen Besuchern meiner Homepage wünsche ich ein erfolgreiches und gutes Jahr 2015! Das Jahr 2015 begann für mich in diesem Jahr in Prag. Rund 360 km von Erfurt entfernt und bei normalen Straßenverhältnissen innerhalb von dreieinhalb Stunden erreichbar, ist Prag nicht nur zum Jahreswechsel ein gutes Ziel. In den letzten Jahren war ich regelmäßig in Prag und trotzdem gibt es immer wieder Neues zu entdecken. Wir waren mit der Familie über den Jahreswechsel vier Tage wieder dort. Die sonst schon gutgefüllte Stadt war, wie die anderen europäischen Hauptstädte zum Jahreswechsel, übervoll mit Touristen und nahezu alle Hotels waren ausgebucht. Am vorletzten Jahr des Jahres waren wir in Prag beim Eishockey. Der Traditionsverein und Serienmeister Sparta Prag liegt derzeit in der Extraliga auf Platz 2 und spielte gegen Olomouc. Leider ging das Spiel genau 27 Sekunden vor Spielende mit 0:1 verloren, aber es hat trotzdem Spaß gemacht, Eishockey in Prag zu erleben. Für die eigenen sportlichen Aktivitäten bot unser Hotel ausreichend Möglichkeiten. Im Hotel gibt es einen großen Fitnessbereich – allerdings gar nicht genügend Zeit, um die ganzen Kalorien abzutrainieren, die das Prager Essen und Bier mit sich bringt 🙂 Den Jahreswechsel verbrachten wir gemeinsam mit tausenden Touristen auf der Burg. Leider mit Nieselregen, so dass vom Feuerwerk nicht all zu viel zu sehen war. Silvester in Prag war und ist aber eine gute Idee! Am Neujahrstag sind wir dann gegen Mittag nach Erfurt zurück gefahren. Seit 15 Jahren gehe ich am Neujahrstag mit meiner Mutter in das Neujahrskonzert in den Kaisersaal. Auch in diesem Jahr haben wir die Tradition fortgesetzt. Zum zehnten Mal war das Sorbische Nationalensemble aus Bautzen zu Gast und begeisterte das Publikum mit einem Programm aus verschiedenen Musicals und natürlich auch mit den Strauß-Klassikern. Am bevorstehenden Wochenende ist noch einmal viel Zeit für die Familie, Eishockey (dieses Mal in Erfurt Black Dragons – Saale Bulls), das Neujahrs-Angrillen mit den Nachbarn und eine Familiengeburtstagsfeier. Kommende Woche startet dann das kommunalpolitische Jahr 2015.    

Osterurlaub in Prag und Wien

Auf der Homepage war es mal ruhig in den letzten Tagen und das hatte einen ausgesprochen guten Grund. Mit der Familie war ich im Osterurlaub in Prag und in Wien. Leider passte das Wetter so gar nicht in die Jahreszeit. Bei der Osterurlaubsplanung Anfang Januar hätte ich aber darauf gewettet, dass es eher frühlingshaft sein würde, als so winterlich wie es letztlich war. Auf der Hinfahrt nach Prag legten wir wieder eine längere Pause in Karlsbad ein. Beim letzten Besuch waren wir dort noch bei einem Volleyball-Länderspiel, um eine Spielerin für das SWE Volley-Team zu verpflichten und haben dort übernachtet. Dieses Mal waren wir nur drei Stunden dort und erkundeten die heißen Quellen sowie die Drehorte des James-Bond-Films Casino Royale. Aber auch in Karlsbad waren die Quellen das das einzig Warme – ansonsten schneite es bereits. In Prag war es wie bei allen sechs vorran gegangenen Besuchen wieder sehr schön. Das Hotel Grand Majestic Plaza liegt mitten in der Innenstadt und ist ideal geeignet, alles zu Fuß zu erreichen. Mit dem Auto hat man in Prag sowieso schlechte Karten. Man kommt nur schwer durch den Verkehr und Parkplätze gibt es kaum. Die Parkgebühren in den Parkhäusern sind dem westlichen Großstadtniveau angepasst und in den meisten Hotels kostet der Tiefgaragenplatz soviel wie eine Übernachtung. Die Burg, die Karlsbrücke und vor allem die Prager Altstadt und auch die Deutsche Botschaft gehören zum Pflichtprogramm, auch wenn die Zeit knapp ist. und so oft ich auch schon in Prag war, gibt es doch immer wieder neue und schöne Ecken zu entdecken. Am Karfreitag ging es weiter nach Wien. Dort waren wir zum letzten mal vor 12 Jahren, aber Wien ändert sich ja sowieso nicht. Der Wiener Charme und die durchaus etwas entschleunigte Mentalität ist immer sofort präsent. Wir hatten mit dem Renaissance Hotel in Wien eine gute Wahl getroffen. Direkt an einer U-Bahnstation ist die Ausgangslage bestens geeignet um die Stadt zu erkunden. Während wir am ersten Tag vorwiegend in der Altstadt unterwegs waren ging es am zweiten Tag am Vormittag nach Belvedere und am Nachmittag in den Prater. Das Riesenrad, welches sich nun schon seit 1897 dreht ist Pflichtprogramm in Wien und für die großen und kleinen Jungs sind es zusätzlich die Kart-Anlagen im Prater. Am Abend gab es natürlich Wiener Schnitzel und da wir uns in Wien mit einem Freund getroffen haben, der dort studiert hatten wir über den Tag nicht nur ortskundige Führung , sondern waren am Abend natürlich abseits von Touristenpfaden dort essen, wo auch die Wiener hingehen. Der Osterkurzurlaub endete dann leider schon am Sonntag nach einem Besuch am Hundertwasserhaus. Trotz Schneefall auf der Strecke sind wir schnell und vor allem auch staufrei zurück gekommen. Prag und Wien sind insbesondere auch in der Kombination immer wieder eine Reise wert – bei besserem Wetter sowieso 🙂    

Eishockey Public Viewing in Prag

Eishockey WM (53)
Stimmung schon vor dem Spiel
Wahnsinns-Stimmung herschte am Sonntag Abend auf dem Altstädter Ring in Prag. Tausende Fans waren gekommen um gemeinsam das Eishockey-WM Finalspiel gegen den alten Erzrivalen Rußland zu sehen. Nachdem die Deutschen nur kapp das Halbfinale gegen Rußland verloren hatten, ebenso wie das Spiel um Platz 3, fieberten wir mit den Tschechen. In der ersten Reihe beim Public Viewing, mit Mannschafttrikots und den blau-weiß-roten Farben im Gesicht konnten wir schon nach wenigen Sekunden über das erste Tor jubeln. Mein Sohn Jonas jubelte dabei ganz besonders denn er hatte ja schließlich das Trikot von Jaromir Jagr an (ich hatte das Trikot des Torhüters Tomas Vokoun).
Eishockey WM (72)
Ausgelassene Stimmung in Prag
Altmeister Jagr lieferte die Vorlage nach 20 Sekunden zum Tor für Jakub Klepis. Als Tomas Rolinek in der 39. Minute auf 2:0 erhöhte lag die Sensation schon in der Luft. In der Köln-Arena waren unter den über 19.000 Fans die russischen Fans sichtlich geschockt. In Prag tobte dafür der Platz. Auch wenn die letzten Minuten noch einmal für Dramatik sorgten und 35 Sekunden vor Schluß die Russen den Anschlußtreffer erzielten, war da das ganze letzte Spiel-Drittel schon Partystimmung. Bis weit in die Nacht Hupkonzerte, Autokorsos und Stimmung in der Moldaustadt. Am heutigen Sonntag brachte die Mannschaft den WM-Pokal zu ihren Fans und feierte jetzt gemeinsam auf dem Altstädter Ring. Wenn so eine Stimmung zur Fuball-WM in Deutschland auch herüber kommt, werden es heiße Abende beim Public Viewing! Zahlreiche Bilder vom Party-Abend in Prag hier: