Themenjahr gegen Rassismus: Bundesweiter Aktionstag ausgeschrieben

Ansprechpartner der Thüringer Landesregierung für Antidiskriminierung, Michael Panse, ruft zu Bewerbungen für den bundesweiten Aktionstag auf Der Ansprechpartner der Thüringer Landesregierung für Antidiskriminierung, Michael Panse, hat gemeinsam mit der Antidiskriminierungsstelle des Bundes zu reger Beteiligung an der Ausschreibung für den bundesweiten Aktionstag zum Themenjahr gegen Rassismus aufgerufen. Michael Panse sagte: „Ich rufe alle Interessenten in Thüringen auf: Wenn Sie Ideen und Vorschläge haben, reichen Sie sie ein. Bis zum 1. Juli ist dies noch möglich. Über die mögliche Förderung hinaus werden ausgewählte Aktionen von prominenten Botschafterinnen und Botschaftern des Themenjahres besucht.“ Ziel des Aktionstages am 18. September ist es, gemeinsam gegen Rassismus Flagge zu zeigen. Vereine, Organisationen, Schulen und andere sind aufgerufen, mit Aktionen, die finanziell unterstützt werden können, auf den alltäglichen Rassismus in Deutschland aufmerksam zu machen und Menschen über ihre Rechte zu informieren. Die Ausschreibung ist im Internet abrufbar unter: http://www.antidiskriminierungsstelle.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2014/nl_03_2014/nl_03_aus_der_arbeit_01.html

Thüringer Veranstaltung zum Themenjahr gegen Rassismus

Mit der Ausländerbeauftragten bei der Eröffnung
Zum Themenjahr 2014 „Gleiche Chancen. Immer.“ gegen Rassismus, welches von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes ausgerufen wurde, fand heute 2014 in Erfurt eine Veranstaltung statt, zu der ich in meiner Funktion als Ansprechpartner der Landesregierung für Antidiskriminierung gemeinsam mit der Ausländerbeauftragten Petra Heß gemeinsam eingeladen hatte. In meinen einleitenden Worten habe ich erklärt, warum wir die Veranstaltung durchgeführt haben und wie der Stand der Antidiskriminierungsarbeit in Thüringen ist. Sehr gefreut habe ich mich über das große Interesse an der Veranstaltung. Besonders erfreulich ist auch, dass unter den rund 70 Teilnehmern auch eine Klasse von Schülern einer Erfurter Berufsschule mit afghanischen Schülern war. Die Ausländerbeauftragte, Frau Petra Heß, ging in ihrem Grußwort, ebenso wie der Thüringer Innenminister, Herr Jörg Geibert, auf die Situation der Migranten in Thüringen ein, insbesondere auf die Frage, was zu deren Verbesserung getan wird und noch zu tun ist. Dabei wurden auch der erforderliche Wandel der Einstellungsmuster und die Überwindung von diskriminierenden Vorurteilen in der aufnehmenden Gesellschaft thematisiert. Der Staatssekretär im Thüringer Sozialministerium, Herr Dr. Hartmut Schubert, erläuterte die Aktivitäten im Rahmen des Thüringer Landesprogramms für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit. Frau Sera Choi, Referentin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, sprach in ihrem Vortrag zum einen über Grundlagen und Formen des Rassismus und stellte zum anderen die Vorhaben der Bundesstelle im Themenjahr gegen Rassismus vor.
Sera Choi, Hartmut Schubert und Innenminister Jörg Geibert
In zwei anschließenden Workshops wurden die angesprochenen Themen weiter vertieft. Im Workshop unter dem Titel „Impulse im Umgang mit Rassismus in der praktischen Arbeit“ unter der Leitung der Demokratiepädagogin Kathrin Schuchardt ging es um die Fragen: „Was ist Rassismus?“ und „In welchen Erscheinungsformen tritt er auf?“ sowie um praktische Reaktionsmöglichkeiten, um Strategien und Konzepte, wie Rassismus entgegen getreten werden kann. Dabei wurden eine Vielzahl von Punkten angesprochen, von der Sensibilisierung für Diskriminierungserscheinungen bis zur Stärkung des Selbstbewusstseins der Betroffenen. Im Workshop unter dem Titel „Vernetzungsmöglichkeiten kommunaler Akteure“ unter der Leitung von Frau Sera Choi, der Referentin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, wurde über die Organisationsformen und Arbeitsweisen von Netzwerken gesprochen. Besonders thematisiert wurde die Frage, wie Adressaten außerhalb der Netzwerke – und hier insbesondere breitere Bevölkerungskreise – erreicht werden können. Dabei wurde auch diskutiert wie eine gemeinsame und allen verständliche Sprachweise gefunden werden kann, welche die Anliegen optimal transportieren können.
(Fotos: Melanie Kahl)
Begleitet wurde die Veranstaltung von Informationsständen, an denen Projekte und Programme vorgestellt wurden, so das „Welcome Center Thuringia“ als Ansprechpartner zu Fragen und Anliegen rund um die Themen „Studieren“, „Arbeiten“ und „Leben“ für ausländische Fach- und Arbeitskräfte in Thüringen. Ebenfalls vertreten war das Patenschaftsprojekt „Fremde werden Freunde“ für ausländische Studierende in Erfurt, das „Zentrum für Integration und Migration“ als Anlaufstelle für Migranten und einheimische Bürger in Erfurt sowie das „Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit“ unter Federführung des Thüringer Ministeriums für Soziales, Familie und Gesundheit. Sowohl das Thüringen Journal des MDR (ab Minute 7.20), als auch das Radio berichteten von unserer Veranstaltung. Rede zur Veranstaltung  

Netzwerk gegen Alltagsrassismus

Heute war ich als Ansprechpartner der Landesregierung für Antidikriminierung in Gera zu einer Diskussionsrunde zu Gast. Der Verein „AufandHalt Netz-von Betroffenen rechtsextremer Gewalt und rassistischer Diskriminierung“ hatte verschiedene Kooperationspartner zu einem runden Tisch eingeladen um über bestehende Probleme in Gera zu sprechen. Ezra, die Diakonie, die Ausländerbeauftragte der Stadt, ein Vertreter der Polizei, Gewerkschaftsvertreter und Betroffene waren der Einladung im IG-Metall-Haus gefolgt. Wir waren uns einig, dass es vorangig darum gehen muss die Betroffenen zu ermutigen, sich an Stellen zu wenden, die helfen können. Die Schweigespirale zu durchbrechen, ist sowohl eine Herausforderung für Betroffene, als auch für Nebenstehende. Im Gegensatz zu vielen Herkunftsländern von Ausländern die zu uns nach Deutschland gekommen sind, haben wir keinen behördlichen Rassismus. Flüchtlinge die zu uns aus Polizeistaaten kommen haben schlimme und oft traumatisierende Erfahrungen mit Behördenhandeln gemacht. Dies macht es oft schwierig, sich vertrauensvoll an Behörden und Institutionen mit der Bitte um Hilfe zu wenden. Allerdings gibt es auch bei uns Fehlverhalten einzelner Menschen in unserer Gesellschaft, auch in öffentlichen Verwaltungen oder bei der Polizei und dies muss benannt werden. Dagegen müssen wir Information und Fortbildung setzen. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) ist seit 2006 in Kraft. In dieser Zeit gab es in vielen Kommunen zwar Fortbildungsangebote, aber es ist auch an der Zeit diese aufzufrischen. Kommunale Netzwerke können dabei helfen, diese Fortbildung zielgerichtet zu organisieren. Diskutiert haben wir auch sehr intensiv darüber wie wichtig es ist Betroffene ernst zu nehmen und ihnen zuzuhören. Kritik gab es an der Kontrollpraxis der Polizei, zumeist der Bundespolizei, in öffentlichen Verkehrsmitteln. Nach der Abschaffung der Residenzpflicht sei dies zwar besser geworden – so berichteten Betroffene – aber es gäbe immernoch Fälle. Der Vertreter der Geraer Polizei erläuterte die Aufgaben (Rechte und Pflichten) gemäß Polizeiaufgabengesetz. Grundsätzlich muss jeder Polizeibeamte den Grund für Maßnahmen und Kontrollen benennen. Die heutige offene Diskussion bot eine Menge an Impulsen, um weiter zu arbeiten. Die Bundesantidiskriminierungsstelle hat das Jahr 2014 zum Themenjahr gegen rassistische Diskriminierung ausgerufen. Mitte Juni werde ich dazu eine große Veranstaltung in Erfurt organisieren. Netzwerke und kommunale Strukturen werde ich weiter kontinuierlich unterstützen.

2014 – Themenjahr „Gleiche Chancen. Immer.“ gegen Rassismus

Antidiskriminierungsbeauftragter Panse fordert zu reger Beteiligung am Themenjahr auf Mit prominenten Botschafterinnen und Botschaftern aus Sport, Musik und Medien, wie der Fußballerin Steffi Jones und dem Fußballer Jérôme Boateng, dem Leichtathleten Marius Broening, dem Jazz-Gitarristen Ferenc Snétberger, dem Popmusiker Sebastian Krumbiegel, dem Reggae-Sänger Patrice Bart-Williams, dem  afghanischen Model Zohre Esmaeli, den Fernsehmoderatorinnen Nazan Eckes und Arabella Kiesbauer, dem Moderator Mola Adebisi, der Publizistin Kübra Gümüşay, dem Schauspieler Ilja Richter und den Regisseurinnen Yasemin Şamdereli und Mo Asumang, hat die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) am Montag in Berlin das Themenjahr „Gleiche Chancen. Immer.“ gegen Rassismus ausgerufen. Mit dem Themenjahr soll bundesweit auf rassistische Benachteiligungen von Menschen im Arbeitsleben und im Alltag aufmerksam gemacht werden. Für den 18. September ist ein bundesweitern Aktionstag zum Thema „Rassistische Diskriminierung“ vorgesehen. Des Weiteren ist im laufenden Jahr die Veröffentlichung von zwei großen Studien vorgesehen. Zum einen die bisher umfassendste bundesweite Studie zu Bevölkerungseinstellungen gegenüber Sinti und Roma und zum anderen eine bundesweite Testing-Studie zu Diskriminierungen auf dem Wohnungsmarkt geplant. Michael Panse, der Ansprechpartner der Thüringer Landesregierung für das Thema Antidiskriminierung, erklärte: „Ich fordere die Thüringerinnen und Thüringer zu reger Beteiligung am Themenjahr auf, welches die Antidiskriminierungsstelle des Bundes heute, am 7. April, ausgerufen hat. Thüringen weist zwar nur einen vergleichsweise niedrigen Bevölkerungsanteil an Ausländern und Migranten auf, aber umso wichtiger ist es, gegen die vielfach verbreitete Unkenntnis und die mit ihr verbundenen Vorurteile vorzugehen. Für eine tatsächliche Willkommenskultur in Thüringen ist noch viel zu tun. Gemeinsam mit der Ausländerbeauftragten des Freistaats Thüringen werde ich auf einer Veranstaltung zum Themenjahr „Gleiche Chancen. Immer.“ gegen Rassismus am 18. Juni 2014 in Erfurt dafür werben.“ Hintergrund: Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag der Antidiskriminierungsstelle des Bundes sind mehr als zwei Drittel der Befragten der Ansicht, dass Migrantinnen und Migranten bei der Wohnungssuche benachteiligt werden. Knapp die Hälfte sieht Benachteiligungen im Berufsleben sowie im Umgang mit der Polizei. Etwa ein Drittel geht davon aus, dass Menschen nichtdeutscher Herkunft bei Behörden, in den Schulen und Hochschulen sowie in der Gastronomie benachteiligt werden. Einer weiteren aktuellen Studie zufolge werden Bewerberinnen und Bewerber auf eine Arbeitsstelle alleine wegen eines ausländisch klingenden Namens seltener zu Bewerbungsgesprächen eingeladen.

Kundgebung zum internationalen Tag gegen Rassismus

Bei der Kundgebung auf dem Anger
Heute Mittag fand im Rahmen der Woche gegen Rassismus und zum Internationalen Tag gegen Rassismus eine Kundgebung auf dem Anger statt. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Ausländerbeirat der Landeshauptstadt Erfurt und seinem Vorsitzenden Jose Manuel Paca. Als Ansprechpartner der Landesregierung für Antidiskriminierung habe ich an der Kundgebung teilgenommen und ebenso wie Rüdiger Bender (Stadtrat der Grünen) ein Grußwort gesprochen. Vor 54 Jahren, am 21. März 1960 protestierten rund 20.000 Menschen in der südafrikanischen Stadt Sharpeville gegen die Passgesetze des Apartheid-Regimes. Die Polizei erschoss 69 Demonstranten, darunter acht Frauen und zehn Kinder, mindestens 180 wurden verletzt. Sechs Jahre später riefen die Vereinten Nationen den Tag des Massakers von Sharpeville zum “Internationalen Tag zur Überwindung von Rassendiskriminierung” aus. 30 Jahre später, am 21. März 1996, unterzeichnete Präsident Nelson Mandela in Sharpeville die neue südafrikanische Verfassung. Staatlicher Rassismus, durch den Menschen erschossen werden, hat in Deutschland 1945 ein Ende gefunden. Aber dass Menschen aus rassistischen Gründen auch in Deutschland noch in jüngster Zeit regelrecht hingerichtet wurden, haben uns die NSU-Morde in erschreckender Weise gezeigt. Wir haben darum keinerlei Grund uns besser zu dünken, als die Länder, in denen Ausländerfeindlichkeit und damit verbundener Rechtspopulismus auch zu Erfolgen bei Wahlen führt. Die Prognosen zur Europawahl im Mai stimmen hier sehr bedenklich. Rassismus ist auch in Deutschland leider kein Randphänomen, das weiß jeder der sich aufmerksam umschaut und umhört, oder wie ich ‑ als Ansprechpartner der Thüringer Landesregierung für Antidiskriminierung ‑ mit Betroffenen spricht. (z.B. Umgang von einzelnen Polizisten mit Migranten) Laut Bericht der Antidiskriminierungsstelle des Bundes stammen rund 20 % der gemeldeten Diskriminierungsfälle aus diesem Bereich. Im Bildungsbereich sind es sogar knapp 40 % der Fälle. Dies zeigt, dass es bei der Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund noch sehr viel zu tun gibt, um dem Leitbild einer offenen, bunten und von jeglicher Diskriminierung freien Gesellschaft näher zu kommen. (Sprachförderung) Migrantinnen und Migranten berichten fast doppelt so häufig von Benachteiligungserfahrungen wie die Mehrheitsbevölkerung. Das ist das Ergebnis einer Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Die meisten Diskriminierungserfahrungen machten die befragten Migrantinnen und Migranten im Umgang mit Behörden und auf dem Arbeitsmarkt (Anerkennung von Abschlüssen). Hier herrscht offenkundig noch erheblicher Schulungsbedarf bei den Mitarbeitern. Aber rassistische Diskriminierung kann bereits im alltäglichen Miteinander beginnen. Mehr Menschen müssen hinsehen und nicht wegsehen, müssen widersprechen und dürfen nicht schweigen, wenn ihnen Rassismus begegnet, sei es im Fußballstadion, am Stammtisch, bei der Arbeit oder in der Schule. Wir brauchen in Deutschland eine Willkommenskultur statt rassistischer Ausgrenzung. Das sind wird nicht nur der Geschichte schuldig, sondern auch der Achtung vor der Würde eines jeden Menschen ungeachtet seiner ethnischen Herkunft oder anderer Merkmale. Bilder der Kundgebung  

Internationaler Tag gegen Rassismus: Panse fordert Willkommenskultur statt rassistischer Ausgrenzung

Der Ansprechpartner der Thüringer Landesregierung für Antidiskriminierung, Michael Panse, wird morgen in Erfurt an der Kundgebung zum internationalen Tag gegen Rassismus teilnehmen und ein Grußwort sprechen. Zu dieser Veranstaltung hat der Ausländerbeirat der Stadt Erfurt im Rahmen der Wochen gegen Rassismus vom 10. bis zum 23. März 2014 aufgerufen. Termin: Freitag, 21. März 2014, Uhrzeit: 13:30 Uhr, Ort: Erfurt, Anger Michael Panse sagte: „Europaweit nimmt Ausländerfeindlichkeit und damit verbundener Rechtspopulismus zu. Die Prognosen zur Europawahl im Mai stimmen hier bedenklich. Rassismus ist auch in Deutschland kein Randphänomen. Laut der Berichte der Antidiskriminierungsstelle des Bundes stammen rund 20 Prozent der gemeldeten Diskriminierungsfälle aus diesem Bereich, im Bildungsbereich sind es sogar knapp 40 Prozent der Fälle. Dies zeigt, dass es bei der Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund noch sehr viel zu tun gibt. Wir brauchen in Deutschland eine Willkommenskultur statt rassistischer Ausgrenzung. Das sind wird nicht nur der Geschichte schuldig, sondern auch der Achtung vor der Würde eines jeden Menschen ungeachtet seiner ethnischen Herkunft oder anderer Merkmale.“ Hintergrund: Am 21. März 1960 protestierten rund 20.000 Menschen in der südafrikanischen Stadt Sharpeville gegen die Passgesetze des Apartheid-Regimes. Die Polizei erschoss 69 Demonstranten, darunter acht Frauen und zehn Kinder, mindestens 180 wurden verletzt. 1966 riefen die Vereinten Nationen den Tag des Massakers von Sharpeville zum “Internationalen Tag zur Überwindung von Rassendiskriminierung” aus. Die neue südafrikanische Verfassung wurde am 21. März 1996 von Präsident Nelson Mandela in Sharpeville unterzeichnet.