Veränderungen in der Pflegelandschaft in Thüringen

Richtfest bei der AWO Saalfeld
Richtfest bei der AWO Saalfeld
Gleich zwei Pflegeheime in Thüringen feierten gestern ihr Richtfest. In Erfurt entsteht gerade hinder dem Dom und direkt neben dem Theater in attraktiver Lage eine neue Seniorenresidenz und in Saalfeld war ich gestern beim Richtfest der AWO mitten in der Stadt in der grünen Mitte. 77 neue Pflegeheimplätze entstehen dort, von denen bereits 70 vergeben sind. Die beiden Einrichtungen stehen stellvertretend für eine Vielzahl moderner Pflegeeinrichtungen, die von großen Trägern der Wohlfahrtspflege und privaten Investoren derzeit in Thüringen konzipiert und gebaut werden. Die Zahl der stationären Pflegeplätze wird auf 22.000 ansteigen und der weitere Bedarf ist absehbar. Die Alterstruktur in Thüringen verschiebt sich deutlich. Hinzu kommen inzwischen sogar Senioren, die aus den alten Bundesländern nach Thüringen zuwandern. Die Thüringerinnen und Thüringer werden erfreulicherweise immer älter. Und, das habe ich auch gestern bei meinem Grußwort gesagt, sie bleiben lange körperlich und gesitig mobil. Dies muss auch das Ziel sein, denn letztlich ist Mobiltät und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben eine der Grundvoraussetzungen für Lebensqualität. Während früher die Pflege durch Familienangehörige oder den Ehepartner die Regel war und Pflegeeinrichtungen sich bis zur Wende in teilweise katastrophalen Zuständen befanden, gibt es heute andere Voraussetzungen. Über 200 grundlegend neu gebaute und sanierte Einrichtungen in Thüringen, in der Regel mit Einbettzimmern bieten gute Bedingungen. Künftig wird aber verstärkt nach anderen Konzepten und Wohnformen gefragt. Wenn eine hochaltriger Ehepartner nach einem Krankenhausaufentalt pflegebedürftig wird ist dies mit mobilen Pflegediensten oft nicht abzusichern.
Wohnkomplex Grüne Mitte
Wohnkomplex Grüne Mitte
Viele der neuen Pflegeeinrichtungen, so auch bei der AWO in Saalfeld, bieten Pflegeplätze in Kombination mit Wohngruppenformen an. In der grünen Mitte in Saalfeld entstehen aber parallel dazu auch seniorengerechte Wohnungen in einem Nachbarwohnkomplex. Die Nutzung der Infrastruktur ist damit problemlos möglich und verschiedene Serviceleistungen können „hinzugebucht“ werden. Zahlreiche interessierte Besucher kammen gestern zum Richtfest, viele auch weil sie neugierig waren wie schnell vom Juni bis jetzt der Bau voran geschritten ist. Eine moderne Form des Plattenbaus macht dies möglich. Am 1. Juli 2011 wird die Seniorenresidenz bezugsfertig sein.