Seniorenmitwirkungsgesetz vom Thüringer Landtag beschlossen

LandtagMit den Stimmen der CDU/SPD-Koalition wurde heute das Thüringer Seniorenmitwirkungsgesetz (ThürSenMitwG) vom Landtag beschlossen. Zweifellos ein gutes und wichtiges Signal, gerade auch im Europäischen Jahr des aktiven Alterns und der Solidarität zwischen den Generatioen. Der Diskussionsprozess zu diesem Gesetz zieht sich nun schon dreieinhalb Jahre und bis zuletzt war der zentrale Streitpunkt wie verpflichtend das Gesetz werden soll. Im Dezember 2008 brachte die Linke einen Gesetzwntwurf zur „Stärkung der Interessenvertretung von Seniorinnen und Senioren in Thüringen“ in den Landtag ein. Nach Beratungen im Sozialausschuss und Anhörungen fiel der Gesetzentwurf mit der Neuwahl des Landtags der Diskontinuität anheim und wurde in den neugewählten Landtag im Februar 2010 als Seniorenmitbestimmungsgesetz wieder eingebracht. Im zuständigen Ausschuss war das Gesetz dann lange „geparkt“, bis die Landesregierung im Januar 2012 einen eigenen Gestzentwurf als Seniorenmitwirkungsgesetz einbrachte. Beide Gesetze wollen mehr Mitwirkung und Förderung – allerdings sollen sie nach dem Gesetzentwurf der Linken verbindlich berücksichtigt werden. Bei der Landesregierung sind Senioren alle, die älter als 60 Jahre sind bei den Linken schon ab 55. Die Landesregierung regt die Bildung von Seniorenbeiräten an – die Linke will diese verpflichtend für alle kreisfreien Städte und Landkreise und eine verbindliche Einbeziehung bei allen Entscheidungen und zudem müssen Seniorenbüros eingerichtet werden. Die Arbeit des Landesseniorenrates wird in beiden Gesetzen geregelt – allerdings ist bei der Landesregierung auch der Beauftragte für das Zusammenleben der Generationen als beratendes Mitglied vorgesehen. Bei der mündlichen Anhörung zu den Gesetzentwürfen gab es Kritik von beiden Seiten. Insbesondere die kommunalen Spitzenverbände hielten beide Gesetzentwürfe für entbehrlich, weil sie keine neuen Verpflichtungen für die Kommunen und vor allem keine zusätzlichen Kosten wollen. Vielen Seniorenverbänden ging hingegen der Gesetzentwurf der Landesregierung nicht weit genug. Diese Argumentationsgegensätze zogen sich heute durch die Plenumsdebatte. So war die Rede davon das Gesetz „schadet nicht – hilft auch nichts“ (Linke), die FDP nannte das Gesetz ein „normiertes Feigenblatt“ und die CDU verwies auf gute Erfahrungen mit den 36 bestehenden Seniorenbeiräten. Ich begrüße es, dass das Seniorenmitwirkungsgesetz heute verabschiedet wurde. Ich hätte mir mehr gewünscht, auch mehr Verbindlichkeit, aber ich weiss um die Schwierigkeiten von Koalitionsgesetzesprojekten. Das ThürSenMitwG ist ein gutes Zeichen im Europäischen Jahr – es mit Leben zu füllen, ist jetzt eine Herausforderung für die Landes- und Kommunalpolitik, aber vor allem auch für die Seniorinnen und Senioren, die sich engagieren wollen!

Aktiv dabei sein…

Material zum Europäischen Jahr 2012
Material zum Europäischen Jahr 2012
…darum geht es im Europäischen Jahr des aktiven Alterns und der Solidarität zwischen den Generationen. Beachtlich ist dazu die lange Liste an bereits geplanten Veranstaltungen, sowohl in Thüringen, als auch deutschlandweit. Um sich darüber auszutauschen, bzw. abzustimmen gibt es eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe, die sich heute wieder zu einer Sitzung in Berlin getroffen hat. Dieses mal klappte die Anreise mit der DB wunderbar – sowohl hinwärts, als auch rückwärts auf die Minute pünktlich! Das einzige was immer noch nervt, ist die schwankende Netzabdeckung, um während der zweieinhalb Stunden Zugfahrt virtuell arbeiten zu können. Prima, dass es im IC und ICE überall Netzsteckdosen gibt, weniger schön, dass man durch so viele Funklöcher fährt. Aber andere Mitglieder der Arbeitsgruppe hatten heute größere Problem, weil sie dank Flugstreik ihre Anschlüsse verpassten. Nach der Auftaktveranstaltung des Bundes zum Europäischen Jahr des aktiven Alterns und der Solidarität zwischen den Generationen am 6. Februar in Berlin, sind jetzt die Bundesländer am Zug. In Thüringen haben wir allein bis September 12 Veranstaltungen geplant, von denen vier vom Bund gefördert werden. In den anderen Bundesländern werden u.a. der 10. Deutsche Seniorentag (3. – 5. Mai in Hamburg) große Kongresse wie die Ostseekonferenz (September in Kiel), Messen (Bayern) Zukunftswerkstätten und Regionalkonferenzen (Rheinland-Pfalz) und vieles andere mehr stattfinden. In vielen Bundesländern werden zudem (wie in Thüringen auch) Seniorenmitwirkungsgesetze und Aktionspläne diskutiert. Am 29. April findet der Europäische Tag der Solidarität zwischen den Generationen statt. Geplant ist dazu Schüler und ältere Menschen zusammenzubringen. Schulen sollen dazu ihre Türen öffenen und Senioren mit ihren Lebensgeschichten zu Wort kommen lassen. Ich werde dazu  kommende Woche einen Aufruf an Thüringer Schulen starten. Mitgebracht habe ich heute aus Berlin eine Menge Impulse und neue Ideen und darüber hinaus viel Infomaterial. Letzteres wird garantiert schon morgen an die richtige Adresse kommen, wenn ich bei der Gesundheitsmesse zwei Stunden am Stand der Landesregierung für das Jahr des aktiven Alterns werben werde.

Stellenwert der Seniorenpolitik in Thüringen

Gespräch beim Schutzbund
Gespräch beim Schutzbund (Foto Karin Heling)
Meine Arbeit ist derzeit stark geprägt von Veranstaltungen um das EU-Jahr für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen. Morgen wird eine größere Veranstaltung dazu im Augustinerkloster in Erfurt mit der Konrad-Adenauer-Stiftung stattfinden. Eine große Zahl an Veranstaltungen wird dazu in den nächsten Monaten folgen. Am 12. März wird unter anderem die thüringenweite Auftaktveranstaltung mit Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht und Alt-MP Bernhard Vogel im Thüringer Landtag stattfinden. Heute Mittag habe ich mich mit dem erweiterten Landesvorstand des Schutzbundes der Senioren und Vorruheständler Thüringen e.V. zu einem intensiven Gedankenaustausch getroffen. Von guten Beispielen der generationenübergreifenden Zusammenarbeit berichteten die Seniorinnen und Senioren. In Erfurt das Projekt an der Gesammtschule am Johannesplatz und in Nordthüringen die Zusammenarbeit mit dem Jugendsozialwerk. Berechtigt eingefordert wurde die stärkere Unterstützung des Ehrenamts. Auch die Seniorenvertretungen und deren Interessenverbände brauchen ein Mindestmaß an finanzieller Unterstützung für ihre Arbeit. Leider ist dies von Landkreis zu Landkreis höchst unterschiedlich. Für die Ehrenamtsunterstützung gibt es neben der Thüringer Ehrenamtsstiftung nun mit dem Bundesfreiwilligendienst ein geeignetes Instrument. Gerne werde ich dem Schutzbund dabei helfen solche Stellen zu bekommen.  Der Schutzbund hat schon eine gute Arbeit beim Freiwilligendienst aller Generationen geleistet. Ein weiteres Thema konnten wir nur kurz andiskutieren und werden wir sicher noch einmal vertieft besprechen. Das Thüringer Seniorenmitwirkungsgesetz wird derzeit im Landtag verhandelt. Ich sehe dabei durchaus noch Nachbesserungsbedarf!

Senioren wollen „mitmischen“

Aktive Senioren in Eisenach
Aktive Senioren in Eisenach
Morgen wird in den Thüringer Landtag das Seniorenmitwirkungsgesetz als Gesetzentwurf der Landesregierung zur ersten Beratung eingebracht. Mit der Überweisung in die zuständigen Ausschüsse wird er auf den Entwurf des Seniorenmitbestimmungsgesetzes der Linken treffen, welcher dort schon seit geraumer Zeit auf die Beratung wartet. Wie weit die Möglichkeiten und Grenzen der Mitwirkung bzw. Mitgestaltung gezogen werden, ergibt sich dann bei den Fachberatungen. Ich konnen heute bereits mit engagierten Senioren in Eisenach darüber diskutieren, wie die Rahmenbedingungen für Senioren im Freistaat aussehen und was sie sich wünschen. Zu einem Vortrag hatte mich die Senioren Union Eisenach als Generationenbeauftragten eingeladen. Die Demografische Entwicklung in Thüringen, das gerade erst vorgelegte Seniorenpolitische Konzept und die geplanten Aktivitäten zum „Europäischen Jahr des aktiven Alterns und der Solidarität zwischen den Generationen“ standen im Mittelpunkt des Vortrags und der nachfolgenden Diskussion. Hoch motiviert engagieren sich die Seniorinnen und Senioren in Eisenach, dass es noch mehr werden, war der Wunsch aller Beteiligten. Dazu sind vor allem aber Rahmenbedingungen notwendig, die zum Einen motivieren und zum Anderen das Engagement der Seniorinnen und Senioren erst nehmen. Es geht, so der Tenor der Diskussion, nicht darum, dass Senioren alle Angelegenheiten entscheiden wollen. Aber sie wollen gehört werden. Deutlich wurde auch der Wunsch geäußert, Mitmachmöglichkeiten in allen Formen zu haben. Ehrenamtliches Engagement gehört dazu aber erfreulicherweise auch der Wunsch länger arbeiten zu können (nicht müssen aber können). Seniorinnen und Senioren fühlen sich zu jung für den „Ruhestand“, sie wollen unruhig und aktiv sein. Davon konnte ich mich heute überzeugen. Gefreut habe ich mich am Rande der Veranstaltung Raymond Walk, den CDU-Oberbürgermeisterkandidaten von Eisenach, zu treffen. Er interessiert sich sehr für das Engagement der Seniorinnen und Senioren und hat sie ermutigt politisch mitzumischen.

Aktiv im Alter

SeniorensportgruppeGerade mit Blick auf das bevorstehende Jahr des aktiven Alterns und der Solidarität zwischen den Generationen, welches die Europäische Kommission für 2012 ausgerufen hat, drängt sich immer mehr die Frage in den Vordergrund warum und wie Menschen altern. Antworten auf diese Fragen zu geben, aber auch Impulse aus gelungenen Projekten weiter zu transportieren, gehört zu meinen Aufgabenfelder. Ein besonders gutes Beispiel für das aktive Altern konnte ich mir heute im Erfurter Norden ansehen und mit den rüstigen Seniorinnen und Senioren ins Gespräch kommen. Am Roten Berg in einem Neubaugebiet hat die Kommunale Wohnungsgesellschaft sich des Themas angenommen und viel Raum für Senioren geschaffen. Seniorensportgruppe (4)Ein 16stöckiges Punkthochhaus wurde seniorengerecht umgebaut. Dadurch, dass auf jeder Etage sowieso ein Fahrstuhl hält und ein Concierge-System bereits geschaffen wurde, konzentrierte sich die KOWO auf den Innenausbau der Wohnungen und die Schaffung von Gemeinschaftsräumen. Eine ganze Etage mit 8 Wohnungen wurde quasi zur Senioren-WG. In den Wohnungen waren die meisten Umbauten in den relativ kleinen Bädern notwendig. Zudem wurde ein Notrufsystem geschaffen. Der Gemeinschaftsraum wird unter anderem vonmehreren Seniorensportgruppen genutzt. Gefreut habe ich mich sehr, dass ichbeim Gespräch mit einer dieser Gruppen heutemeine ehemalige Mathelehrerin wieder getroffen habe. In der lebhaften Diskussion mit den Seniorinnen wurde klar, sie sind und bleiben aktiv. Dies ist für sie ein Jungbrunnen und eines der Geheimnisse, warum Menschen zufrieden und glücklich alt werden. Respekt und weiter so! Ich werde Mitte Februar wieder am Roten Berg sein und gerne an die heutige Begegnung anknüpfen.

Wohnformen und Wohnprojekte im Alter diskutiert

weimarBeim gestrigen Treffen der Agenda 21 – Akteure in Mittelthüringen wurden mehrere interessante Wohnprojekte und Konzepte für ältere Menschen vorgestellt. Eingeladen hatte das Nachhaltigkeitszentrum Thüringen zu dem Treffen in das Mehrgenerationenhaus Weimar-West. Somit verbanden sich gleich drei „meiner“ Themen und ich nutzte die Teilnahme in Weimar auch um Kontakte aufzufrischen. Oberbürgermeister Wolf erläuterte in seinem Grußwort, dass das Klischee Weimar würde nur vom Zuzug älterer Menschen leben nicht stimmt. Derzeit ist Weimar die jüngste Stadt Thüringens, wird aber wohl hinter Jena und Erfurt zurückfallen. Dennoch sind auch in Weimar Wohnkonzepte für ältere Menschen gefragt. Neben Nachbarschaftsmodellen gibt es eine Vielfalt gemeinschaftlicher Wohnformen, die nach den Worten von Ulrike Jurrack von den StadtStrategen Weimar alle Gemeinsamkeiten haben. Sie sind selbstbestimmt und kostengünstig. Sie setzen auf mieten, kaufen oder selbst bauen und trotz einem unterschiedlichen Umfang des Zusammenlebens setzen sie auf verbindliche Nachbarschaften. Die Pproketidee der StadtStrategen setzt auf Mehrgenerationenwohnen, die Verbindung von Arbeit und Wohnen oder Seniorenwohnprojekte. Gelungene Beispiele hierfür gibt es unter anderem in Dresden Wölfnitz die Senioren WG des Vereins „Altwerden in Gemeinschaft“, das Generationenwohnen in Arnstadt „Gemeinsam statt einsam“ und in verschiedenen kleineren Orten. Der Bürgermeister von Stadtilm Joachim Günsel präsentierte sein Konzept zum Quartier „St. Marien“ zur Wiederbelebung der Innenstadt. Ein ungenutztes Gebäude wird dort umgestaltet und soll helfen Leben in der Stadt zu halten. Peter Uth von der DKB stellte die Stiftung Landleben vor, die verschiedene Wohnprojekte finanziert, aber auch koordiniert. Insgesamt bot die Tagung einen guten Überblick, wie vielfältig die Überlegungen zum Thema in Thüringen schon sind. Vom 18. bis 20. November 2011 werden weitere Ideen bei den Thüringer Wohnprojekttagen in Neudietendorf vorgestellt.

Bundesförderung für altersgerechte Wohnraumsanierung erhalten

Generationenbeauftragter Michael Panse: „Demografischer Wandel lässt Bedarf an alten- und behindertengerechten Wohnraum steigen“ Der Thüringer Beauftragte für das Zusammenleben der Generationen, Michael Panse, hat die Entscheidung der Bundesregierung kritisiert, Fördermittel zum altersgerechten Umbau von Wohnungen und Gebäuden zu streichen. Der Beauftragte plädiert für den Erhalt des Förderprogramms der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Nach Ansicht des Generationenbeauftragten sollte die Förderung fortgesetzt werden. „Unsere Bevölkerung wird immer älter. In der Thüringer Bevölkerung steigt beispielsweise der Anteil der über 65-Jährigen bis zum Jahr 2030 von derzeit 23 auf dann 36,8 Prozent. Für die Gruppe der über 80-Jährigen sagen die Prognosen im gleichen Zeitraum einen Anstieg um 50 Prozent in einigen Landkreisen und bis zu 80 Prozent in Erfurt und Jena voraus. Bereits jetzt steht fest, dass die anteilig höchsten Zuwachsraten bereits in den nächsten zehn Jahren zu erwarten sind“, sagte Michael Panse. Michael Panse fordert die Thüringer Bundestagsabgeordneten auf, sich in den Beratungen für den kommenden Bundeshaushalt für den Erhalt der Förderung stark zu machen. „Thüringen ist vom demografischen Wandel in besonderer Weise betroffen. Der Bedarf an alten- und behindertengerechten Wohnraum im Freistaat wird steigen. Das KfW-Programm ,Altersgerechter Umbau’ bot seit 2009 Möglichkeiten von Zuschüssen und zinsgünstigen Krediten. Ohne dieses Geld wären auch in Thüringen viele Wohnungsumbauten nicht möglich gewesen. Ich setze darauf, dass sich die Thüringer Bundestagsabgeordneten bei den Beratungen zum Bundeshaushalt 2012 für den Fortbestand einsetzen werden“, sagte Michael Panse. Der Beauftragte sieht unsere Gesellschaft in Verantwortung, die Rahmenbedingungen für aktives Altern im häuslichen Umfeld zu gestalten. „Angesichts des niedrigen Anteils an altersgerechtem Wohnraum, Schätzungen sprechen von 1,2 Prozent, halte ich ein Auslaufen des Förderprogramms für kontraproduktiv. Die Menschen wollen heute solange wie möglich in ihrem häuslichen Umfeld leben. Dafür muss die Gesellschaft auch die Weichen stellen. Dazu gehört für mich zwingend, den altersgerechten Umbau von Wohnraum durch die KfW weiter zu fördern“, sagte Michael Panse. Hintergrund: Der im Juli 2011 vorgelegte Entwurf für den Bundeshaushalt 2012 sieht die Streichung des Förderprogramms der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für altersgerechtes Bauen vor. Zwischen 80 bis 100 Mio. Euro umfasste das Förderprogramm in den Haushaltsjahren 2009 bis 2011. Damit konnten bis heute bundesweit rund 51.000 Wohneinheiten barrierereduziert werden.

Senioren aktiv in Politik und Gesellschaft

Das Tagungspräsidium bei der Senioren Union
Das Tagungspräsidium bei der Senioren Union
Über 100 engagierte Seniorinnen und Senioren trafen sich im Erfurter Augustinerkloster zur 11. Landesversammlung der Senioren Union Thüringen. An der Stelle, an der sich in wenigen Wochen der Papst mit Vertretern der Evangelischen Kirche treffen wird stand die Neuwahl des Landesvorstandes der Senioren Union auf dem Programm. Der Bundesvorsitzende der Senioren Union Prof. Dr. Otto Wulff hielt eine kämpferische Rede, die der Landesvorsitzende Rolf Berend mit den Worten kommentierte „es hat mal wieder richtig gewulfft“. Die SU erhielt sehr viel Lob für ihre engagierte Arbeit von unserer Ministerpräsidentin und CDU Landesvorsitzenden Christine Lieberknecht. 1.236 Mitglieder hat die SU in Thüringen und seit Jahren steigt diese Zahl deutlich. Sie ist nunmehr die zahlenmäßig stärkste SU in den neuen Bundesländern. Mit Sachsen und Bayern verbindet die SU eine enge Partnerschaft und so waren sowohl Gäste aus Bayern, als auch die ehemalige Sozialministerin aus Sachsen Friederike de Haas zu Gast. Ich habe als Generationenbeauftragter gerne ein Grußwort bei den engagierten Seniorinnen und Senioren gehalten. Ihr Engagement rück erfreulicherweise immer stärker in den Blickpunkt der Gesellschaft. Die demographischen Zahlen sind bekannt, erfreulicherweise werden Menschen immer älter. Sie wollen aber aktiv sein und bleiben – dazu bietet auch die Senioren Union ein breites Betätigungsfeld! Das kommende Jahr wird das „Europäische Jahr des aktiven Alterns“, ab dem 1. Juli startet der neue Bundesfreiwilligendienst und ab dem 1. Januar 2012 das Folgeprogramm für die Mehrgenerationenhäuser mit dem Themenschwerpunkt „Alter und Pflege“. Zudem wird nach der Sommerpause das Seniorenmitwirkungsgesetz im Thüringer Landtag beraten und hoffentlich auch beschlossen. Zu allen diesen Punkten werde ich gerne weiter mit der Senioren Union im Gespräch bleiben. Dem gestern neugewählten Vorstand, an dessen Spitze weiter Rolf Berend steht, alles Gute und eine engagierte und erfolgreiche Arbeit!

20 Jahre SBSV – Glückwunsch!

schutzbund
Musikalische Glückwünsche vom Seniorenchor "Cantabile"...
Der Schutzbund der Senioren und Vorruheständler Thüringen e.V. feierte heute sein 20 jähriges Bestehen. Mit Marion Walsmann und Holger Poppenhäger waren gleich zwei Minister der Landesregierung in das Augustinerkloster gekommen um zu gratulieren. Auch (fast) alle Fraktionen des Erfurter Stadtrats waren vertreten. Barbara Schumann, die Vorsitzende des Schutzbundes, konnte auf eine eindrucksvolle Bilanz verweisen. Rund 500 aktive Mitglieder zählt der Schutzbund. In der Landeshauptstadt Erfurt ist der Schutzbund Träger des Kompetenz- und Beratungszentrums.
schutzbund-1
...und ein voller Saal mit Gästen
Mit dem Betreuungs- und Beratungsdienst widmet sich der Schutzbund insbesondere dem Thema Demenz. Ein weiteres Projekt des Schutzbundes konnte ich schon vor einigen Wochen kennenlernen. Der Großelterndienst in Erfurt soll zwei Dinge verbinden: Zeit für Kinder (für Eltern und Großelternpaten) sowie ein sinnvolles Projekt für engagierte Senioren. Viel Erfolg bei der weiteren Arbeit und danke für die kommunalpolitischen Anregungen!

„Vom langen zum sehr langen Leben“

Dr. Christoph Rott bei seinem Vortrag
Dr. Christoph Rott bei seinem Vortrag
Mit dieser Zielstellung warb heute Dr. Christoph Rott vom Institut für Gerontologie der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg dafür körperlich aktiv zu bleiben und einen bewegungsarmen Lebenstil zu vermeiden. Bei Expertenworkshop zur „Bewegungsförderung für Ältere im Wohnumfeld diskutierten rund 80 Teilnehmer mit Fachexperten und Praktikern. Als Veranstalter waren die Zentren für Bewegungsförderung Hessen, Sachsen und Thüringen für die Umsetzung des Nationalen Aktionsplanes in-form des BMG. Frau Dr. Ute Winkler erläuterte stellvertretend für das Bundesgesundheitsministerium die Beweggründe für dieses Projekt, welches 2008 gestartet wurde und bis 2020 angelegt ist. Der Bewegungsmangel ist einhergehend mit Fehlernährung eine der Hauptursachen für die sogenannten Volkskrankeiten. Die aktuelle HBSC-Studie hat gerade in Thüringen bei aller positiver Entwicklung immer noch gravierende Gesundheitsmängel bei Kindern und Jugendlichen aufgezeigt. Sport und Bewegungsfreude will hier der Landesportbund als ein Angebotskonzept entgegenstellen. Die in allen 16 Bundesländern etablierten Bewegungszentren widmen sich hingegen der Bewegungsfreude im Alter. Dabei geht es um mehr, als um die leider oft noch belächelten Seniorenspielplätze sondern um ein ganzheitliches Konzept zur Lebensfreude und Aktivität im Alter. Dr. Rott verwies auf die Herausforderungen und Handlungsbedarfe bei der alternden Bevölkerung. Die erfreulicherweise kontinuierlich steigende Lebenserwartung muss sich nicht in der Lebenslänge sondern vor allem auch in der Lebensqualität messen lassen. Oder wie es Dr. Rott sagte: „Es geht um Aktivitäten die den Menschen wichtig sind und ihrem Leben Sinn geben.“. 1850 lag die durchschnittliche Lebenserwartung bei 45 Jahren, 1950 bei 70 Jahren und heute bei 85 Jahren. So vielfältig die Gründe, wie unter anderem die sich stetig verbessernde Gesundheitsvorsorge und Bekämpfung von Krankheiten, dafür sind, so lässt sich prognostizieren, dass dieses Entwicklung weiter geht. Heute geborene Mädchen können durchaus mit einer Lebenserwartung von 100 Jahren rechnen. Die Lebenserwartung steigt jährlich um 3 Monate oder umgerechnet 5-6 Stunden pro Tag! Aber insbesondere im sogenannten „vierten Alter“ ab 80 Jahren aufwärts steigt auch die Bedrohung für die Selbstständigkeit der Menschen. Bewegung ist dafür neben geistiger Beweglichkeit die Grundvoraussetzung. Beides bedingt sich, wie Dr. Rott erläuterte. Demenzrisiken können durch körperliche Aktivitäten halbiert werden erläuterte er anhand mehrer Studien. Die Hoffnung, dass seine Anregungen auf fruchtbaren Boden auch bei der Poltik fallen drückte Dr. Rott aus. Ich werde den Entwicklungsprozeß bei den Bewegungszentren, aber auch das Engagement der Agethur weiter gerne begleiten und unterstützen. Im März 2011 läuft zwar ein Teil der Förderung des Bundes für die Bewegungszentren aus, aber heute gab es reichlich Argumente sie danach noch nicht ganz „in die Freiheit zu entlassen“, sondern weiter zu unterstützen und als Land hier einzusteigen.