Mobil bis 99 und darüber hinaus

Im Gespräch mit Joseph Hinke
Der Alltag von hochaltrigen Menschen vor dem Hintergrund von Teilhabegefährdungen und -chancen stand im Mittelpunkt der heutigen Fachtagung der Landeseniorenvertretung und des Landesseniorenrates. Über 50 Seniorenvertreterinnen, Seniorenbeauftragte, Mitarbeiterinnen in der Seniorenarbeit, Pflege und Betreuung nahmen an der Tagung teil. Als Generationenbeauftragter und Ansprechpartner der Landesregierung für Antidiskriminierungsfragen habe ich bei der Tagung einen Vortrag zum Thema „Autonomieverlust und Teilhabegefährdungen – Diskriminierungsgefahren im Alltag von hochaltrigen Menschen“ gehalten. Die Rede habe ich auch mit Blick auf den morgigen Tag der älteren Menschen gehalten. Leider habe ich den ersten Teil der Fachtagung am Vormittag versäumt, weil ich bei dem Treffen der Thüringer Mehrgenerationenhäuser war. Ich war aber rechtzeitig in der Landesversicherungsanstalt, um meinem Vorredner noch zuhören zu können. Seine Geschichte und sein Engagement hat mich sehr beeindruckt. Joseph Hinke ist immerhin schon 99 Jahre alt und hat einen Vortrag über seine Lebensgeschichte gehalten, der ausgesprochen motivierend war, zuversichtlich altern zu können.
Bei der Tagung der Mehrgenerationenhäuser
Herr Hinke stellte getreu seines Lebensmottos „Lebe froh und bewusst dein Leben, es ist dir nur einmal gegeben“ seine Rezepte für das aktive Altern vor. Gesund leben und sich bewusst ernähren, in Bewegung bleiben, eine intakte Partnerschaft und soziale Kontakte pflegen und vor allem sich eine positive Lebenseinstellung bewahren, sind seine vier Rezepte. Mit 99 Jahren lebt Herr Hinke in einer betreuten Wohnform in Saalfeld hält Kontakt zum Projekt Herbstzeitlose und ermutig regelmäßig viel jüngere Seniorinnen. Über die Bewohner des benachbarten Pflegeheimes sagte er, dass er noch nicht zu den „alten Leuten im Pflegeheim gehört“. In meiner Rede habe ich spaßhaft gesagt, dass es in Deutschland für alles einen offiziellen Jahrestag gibt. Der inoffizielle Tag für das aktive Altern war bis jetzt der 5. Dezember – der Jopie-Heesters-Tag. An diesem Tag ist Heesters im Jahr 2011 genau 108 Jahre alt geworden, kurz bevor er am 24.12.2011 verstorben ist. Künftig sollte der inoffizielle Thüringer Tag für das aktive Altern der 25. Februar sein – an diesem Tag wird Joseph Hinke 100 Jahre alt. Vortrag bei der Seniorentagung    

Senioren aktiv in Politik und Gesellschaft

Das Tagungspräsidium bei der Senioren Union
Das Tagungspräsidium bei der Senioren Union
Über 100 engagierte Seniorinnen und Senioren trafen sich im Erfurter Augustinerkloster zur 11. Landesversammlung der Senioren Union Thüringen. An der Stelle, an der sich in wenigen Wochen der Papst mit Vertretern der Evangelischen Kirche treffen wird stand die Neuwahl des Landesvorstandes der Senioren Union auf dem Programm. Der Bundesvorsitzende der Senioren Union Prof. Dr. Otto Wulff hielt eine kämpferische Rede, die der Landesvorsitzende Rolf Berend mit den Worten kommentierte „es hat mal wieder richtig gewulfft“. Die SU erhielt sehr viel Lob für ihre engagierte Arbeit von unserer Ministerpräsidentin und CDU Landesvorsitzenden Christine Lieberknecht. 1.236 Mitglieder hat die SU in Thüringen und seit Jahren steigt diese Zahl deutlich. Sie ist nunmehr die zahlenmäßig stärkste SU in den neuen Bundesländern. Mit Sachsen und Bayern verbindet die SU eine enge Partnerschaft und so waren sowohl Gäste aus Bayern, als auch die ehemalige Sozialministerin aus Sachsen Friederike de Haas zu Gast. Ich habe als Generationenbeauftragter gerne ein Grußwort bei den engagierten Seniorinnen und Senioren gehalten. Ihr Engagement rück erfreulicherweise immer stärker in den Blickpunkt der Gesellschaft. Die demographischen Zahlen sind bekannt, erfreulicherweise werden Menschen immer älter. Sie wollen aber aktiv sein und bleiben – dazu bietet auch die Senioren Union ein breites Betätigungsfeld! Das kommende Jahr wird das „Europäische Jahr des aktiven Alterns“, ab dem 1. Juli startet der neue Bundesfreiwilligendienst und ab dem 1. Januar 2012 das Folgeprogramm für die Mehrgenerationenhäuser mit dem Themenschwerpunkt „Alter und Pflege“. Zudem wird nach der Sommerpause das Seniorenmitwirkungsgesetz im Thüringer Landtag beraten und hoffentlich auch beschlossen. Zu allen diesen Punkten werde ich gerne weiter mit der Senioren Union im Gespräch bleiben. Dem gestern neugewählten Vorstand, an dessen Spitze weiter Rolf Berend steht, alles Gute und eine engagierte und erfolgreiche Arbeit!

Pflege in Theorie und Praxis

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Michael Panse, MdL diskutiert beim DVLAB
Zu einem intensiven Gedankenaustausch habe ich mich heute mit den Mitgliedern der Regionalgruppe des DVLAB in der Senioren Residenz in Arnstadt getroffen. Die Regionalgruppe des DVALB besteht aus Leiterinnen von Thüringer Pflegeheimen, überwiegend privater Anbieter. Im Mittelpunkt des Gesprächs stand das Thüringer Betreuungs- und Wohngesetz (Heimgesetz), welches als Referentenentwurf bereits für heftige Diskussionen sorgte. Insbesondere fehlende Definitionen zum betreuten Wohnen und zur Tagespflege, sowie Einschnitte in Grundrechte der zu pflegenden Personen wurden kritisiert.
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Pro Seniore Residenz Arnstadt
Der derzeitige Pflegeschlüssel in Thüringen von etwa 1 zu 2,8 ist im Ländervergleich der ungünstigste. Ebenso sind die Pflegeentgelte am niedrigsten. Gleichzeitig führen Prüfungen der Heimaufsicht und der Medizinischen Dienste der Krankenversicherungen (MDK), sowie die gestiegenen Qualitätsanforderungen und die vorgesehene Benotung zu steigenden Personalanforderungen. Vor diesem Hintergrund beklagten die Träger bereits jetzt einen Ausbildungsnotstand und einen nicht mehr überall zu deckenden Fachkräftebedarf. Da nun auch die geburtenschwachen Jahrgänge im Ausbildungsalter ankommen, werden wir uns nach meiner Meinung in der nächsten Legislaturperiode mit der Frage der Ausbildungsvergütung als Landesgesetzgeber beschäftigen müssen. Wir haben diese gesetzliche Option auch in Thüringen. In Bayern wird beispielsweise die Ausbildungsumlage nicht per Umlage von den Bewohnerinnen und Bewohnern  erhoben, sondern vom Land finanziert. Ich bin Frau Lopuszanski, der Leiterin der Pro Seniore Residenz Arnstadt, sehr dankbar für ihre Initiative. Aus dem Gedankenaustausch nehme ich eine Vielzahl von Anregungen mit. Und wir werden den begonnenen Dialog fortsetzen!

Senioren im Blickpunkt

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Michael Panse, MdL (rechts) im Gespräch auf der Senioren Messe in Arnstadt
Gleich bei zwei Veranstaltungen drehte sich heute alles um die Seniorinnen und Senioren. Am Vormittag war ich in Arnstadt bei den 4. Seniorentagen zu Gast. In einer Halle eines Busunternehmens präsentierten sich zahlreiche Angebote für die rüstigen Seniorinnen und Senioren. Ein Dankeschön an die Volkshochschule Arnstadt, die mich eingeladen hatte und an deren Stand ich als Gesprächspartner zu Sozialthemen gerne zur Verfügung stand. Beim Rundgang über die Messe mit Landrat Benno Kaufhold habe ich mich gefreut zahlreiche bekannte Gesichter zu sehen, die bereits am letzten Wochenende bei unserem Seniorenkongress im Landtag waren. Natürlich wurden dabei auch interessante Kontakte geknüpft. Insbesondere die Pflegeeinrichtungen und Träger waren bei der Messe stark vertreten. Am Nachmittag traf ich beim 2. Pflegekongress des Bundesverbandes der Privaten Anbieter sozialer Dienste (bpa) auf über 80 interessierte Vertreter der privaten Pflege. Im Victors Residenz-Hotel bezogen ich genauso wie Vertreter der beiden Oppositionsparteien Position zur aktuellen Pflegelandschaft und zu künftigen Herausforderungen.
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Michael Panse, MdL beim 2. Pflegekongress des bpa
Die Pflegelandschaft hat sich in den letzten 20 Jahren eindrucksvoll verändert. Die ehemaligen Feierabend- und Pflegeheime entsprachen in keiner Weise den Anforderungen moderner Pflege. Heimmindestbaustandards wurden ebenso wenig erfüllt, wie Brandschutzbestimmungen. Unzureichende Sanitäreinrichtungen und Mehrbettzimmer mit bis zu 12 Bewohnern waren keine Seltenheit. Nur durch die aufopferungsvolle Arbeit des Pflegpersonals war überhaupt Pflege möglich. Heute gibt es in Thüringen 21.000 moderne Pflegeheimplätze. Von den 300 zugelassenen Einrichtungen sind 60 % in freigemeinnütziger, 30 % in privater und 10 % in öffentlicher Trägerschaft. Mit großen Summen an Landes- und Bundesmitteln, unter anderem über das Förderprogramm nach Artikel 52 PflegeVG wurden 162 Projekte mit 663,6 Millionen Euro gefördert. Auch in Thüringen drängen wir auf den Vorrang ambulant vor stationär. Dennoch werden die Zahlen sowohl in der ambulanten, als auch in der stationären Pflege steigen. Zur Zeit werden 21 weitere Heime mit 1.500 Plätzen gebaut und 32 weitere sind in Planung. Die privaten Anbieter haben dabei einen festen Platz. In den nächsten Jahren stehen aber auch Fragen der Finanzierung, der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff, Fachkräftebedarf und Ausbildungssituation auf der Tagesordnung. Die CDU ist dabei ein fester Partner für den bpa  und wenn es gewünscht ist, werde ich auch beim 3. Pflegekongress dabei sein.

Aktiv im Alter – Seniorenbeirat der Stadt Erfurt

Seniorenbeirat
Michael Panse, MdL und Thomas Pfistner, Vorsitzender CDU-Fraktion im Erfurter Stadtrat beim Seniorenbeirat
Der Seniorenbeirat der Stadt Erfurt sucht zur Zeit im Vorfeld der Kommunal- und Landtagswahlen das Gespräch mit den Kandidaten der Parteien. Zur Beantwortung der Wahlprüfsteine war ich heute mit unserem Stadtratsfraktionsvorsitzenden Thomas Pfistner bei den aktiven Senioren zu Gast. Interessierte Fragen zur Rentenpolitik, seniorengerechtem Bauen und der Ehrenamtsförderung konnten wir beantworten. Allerdings verwies ich auch auf die Unterschiede zu den Mitbewerberparteien. Im Gegensatz zu den Thüringer Oppositionspolitikern hüten wir uns davor, haltlose Versprechungen zu machen. Die CDU hat sowohl im Stadtrat als auch im Landtag mit einer großen Anfrage zahlreiche Fakten zusammengetragen, die nun Basis für Handlungsempfehlungen sind. Die 17 Thesen der Landesregierung zur Seniorenpolitik unterstützen wir und haben ein Seniorenpolitisches Konzept eingefordert. Der vom Berliner Forschungsinstitut erarbeitete Endbericht wird in den nächsten Tagen öffentlich vorgestellt. Am 9. Mai lädt die CDU-Landtagsfraktion zum zweiten Seniorenkongress in den Landtag ein. Dort werden wir selbstverständlich das Seniorenpolitische Konzept mit den aktiven Senioren diskutieren.